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wurde. Hierzu bemerkt Lataste (5), dass diese Experimente seine Theorien über extrauterine Schwangerschaften stützen [s. Bericht f. 1889 Vert. p 179 und f. 1890 Vert. p 200]. Die ganze Frage müsse indessen näher untersucht werden. Heape beschäftigt sich mit den Vorgängen der Menstruation bei Semnopithecus entellus. Zuerst vermehren sich die Kerne im Stroma der Uterusschleimhaut amitotisch, wahrscheinlich auch durch Fragmentation, und werden spindelförmig. Die Gefäße vergrößern sich. Decidualzellen werden hierbei nicht gebildet. Dann tritt eine Hypertrophie des Epithels, des Stromas und der Gefäßwände der ganzen Mucosa ein, welcher eine Degeneration der oberflächlichen Schichten folgt, wodurch das Blut der Gefäße sich in das Stroma ergießt. Zugleich nimmt die Zahl der Leucocyten zu. Das Blut sammelt sich in Lacunen des Stromas, während die tieferen Gefäße der Schleimhaut intact bleiben. Eine Diapedesis war nirgends zu beobachten. Schließlich degenerirt das Epithel, löst sich ab, und das in Lacunen enthaltene Blut ergießt sich in das Uteruslumen. Das ganze Epithel, ein Theil der Drüsen und das innere Drittel des Stromas, zugleich mit geborstenen Gefäßen, rothen Blutzellen und Leucocyten werden abgestoßen.

Die Regeneration des Epithels erfolgt zum Theil von den restirenden Drüsentheilen her, zum Theil durch Umbildung von Stromazellen, aus welchen sich auch neue Capillaren bilden. Die Gefäße der tieferen Schichten kehren allmählich zu ihrem ursprünglichen Volumen zurück. Die zahlreichen Leucocyten werden wieder in das circulirende Blut aufgenommen, betheiligen sich aber am Aufbau der Gewebe nicht. Untersuchungen der Ovarien zeigten, dass die Menstruation nicht nothwendig an eine Ovulation geknüpft ist und keineswegs als Folge der letzteren auftritt. Die anfängliche Hypertrophie der Schleimhaut bereitet offenbar letztere zur Aufnahme des befruchteten Eies vor; ist dieses nicht vorhanden, so tritt Degeneration und Menstruation ein.

Hart & Gulland studirten einen trächtigen Uterus von Macacus rhesus mit einem nahezu reifen Embryo. Die anatomischen und topischen Verhältnisse sind denen vom Menschen äußerst ähnlich. Was die Placenta angeht, so beschäftigen sich die Verff. hauptsächlich mit der Frage, ob die intervillösen Räume als erweiterte mütterliche Gefäße zu betrachten sind oder nicht [s. Bericht f. 1890 Vert. p 72 und 73 Waldeyer und Hofmeier]. Sie bejahen diese Frage nicht und halten die äußere Schicht des Zottenepithels nicht für ein Endothel mütterlicher Gefäße, sondern für ein Epithel embryonaler Herkunft. Sonst bietet die Arbeit nichts wesentlich Neues. [Vergl. auch Bericht f. 1892 Vert. p 89 Hart & Gulland.]

E. Bumm kommt zu dem Ergebnis, dass die Ausbildung eines Kreislaufes in dem Zwischenzottenraume (menschliche Abortiveier, größtentheils aus dem Ende des 2. Monats) durch folgende 2 neben einander verlaufende Vorgänge herbeigeführt wird. »In einzelnen Vorsprüngen und Wülsten der Serotina kommt es zu einer Ausweitung der arteriellen Endäste, die streckenweise bis zur cavernösen Umwandlung des Gewebes gedeiht und endlich zum Durchbruch des Blutes ins Gewebe hinein führt; dasselbe wird ... aufgefasert und geht zu Grunde. Es bleiben im Serotinawulst nur mehr die gröberen Arterienknäuel erhalten, welche ihr Blut frei in den Zwischenzottenraum ergießen. Andererseits dringen in den Einsenkungen der Serotina die Zotten activ vor und gelangen dadurch, dass sie das mütterliche Gewebe anätzen und zur Resorption bringen, bis an die flachgestreckten Venensinus in der Serotina und endlich in diese hinein«. Auf diese Weise werden die Verhältnisse der fertigen Placenta hergestellt. Der Kreislauf in den intervillösen Räumen wäre danach extravasculär. Die Uterindrüsen verhalten sich vollkommen passiv »und verfallen einfach mit dem Gewebe der Serotina der Auflösung « [zum Theil gegen Gottschalk, vergl. Bericht f. 1890 Vert. p 73 und f. 1891 Vert. p 87]. Hierher auch Strahl.

van Tussenbroek studirt die Decidua uterina des Menschen bei ectopischer Schwangerschaft (der 4 Monate alte Fötus wurde aus dem geplatzten Oviduct durch Laparotomie herausgenommen). Die Mucosa des Uterus war erheblich verdickt und bestand aus einer inneren Schicht Decidualgewebe und einer äußeren Drüsenschicht. Die Drüsen münden frei in das Uteruslumen. Das Epithel der letzteren erleidet » eigenthümliche Umänderungen, bestehend in Wucherung in der tiefen, Abstoßung in der oberflächlichen Schicht. Die wandlosen Spalten im Deciduagewebe sind, insofern sie kein Blut führen, erweiterte Drüsenlumina. Wie in der Decidualschicht das Drüsenepithel, ist auch an der Oberfläche das bedeckende Epithel zu Grunde gegangen. Dem zu Folge liegen die oberflächlichen Capillaren nackt und öffnen sich frei im Uteruslumen . . . Die Venen der Mucosa sind erheblich erweitert und in dünnwandige Bluthöhlen umgewandelt. Die Decidua uteri bei Extrauterinschwangerschaften wird später wohl entweder zerbröckelt ausgestoßen oder durch regressive Metamorphose wieder in gewöhnliches Stroma umgewandelt. Da die Mucosa uteri für sich allein alle Gewebe producirt, welche unter dem sogenannten Fibrinstreifen liegen, so ist anzunehmen, dass alle bei normaler Schwangerschaft darüber liegenden Theile der Placenta fötalen Ursprungs sind. In dem Fibrinstreifen ist also eine Grenzlinie zwischen fötalem und mütterlichem Placentargewebe gegeben. » Es folgt hieraus, dass der Placentarraum dem ursprünglichen Lumen zwischen dem Chorion frondosum und der Uterusmucosa gleichwerthig ist, also einen extravasculären Raum darstellt«.

Die Resultate seiner Untersuchungen über das Epithel des menschlichen Amnions und des Nabelstranges fasst M. Langer folgendermaßen zusammen. »Das Epithel des Amnion ist ... ein einschichtiges Pflasterepithel. Die Körnung des abgestorbenen Amnionepithels beruht nicht auf der Anwesenheit von Fett«. Offene Mündungen von Lymphwegen sind nicht vorhanden. »Die angeblichen Stomata sind Kunstproducte, entstanden durch Bersten schleimig entarteter Zellen. Das Epithel der Nabelschnur ist ein in der Regel 3-, seltener 4- oder 5 schichtiges Plattenepithel, dessen unterste Lage nur aus platten Zellen besteht. Während des Embryonallebens tritt auf der Nabelschnur die Differenzirung in ein Plattenepithel früher auf als die Schichtung des Epithels«. Auch hier fehlen die Stomata. >> Die Nabelschnur ausgetragener Früchte enthält sehr zahlreiche elastische Fasern innerhalb der Bindegewebszüge « und keine anderen Lymphgefäße, als die » Bindegewebskörperchen « Virchow's. Zwischen die Epithelzellen der Nabelschnur dringen keine Ausläufer der Lymphwege ein.

Mall (1) untersucht ein menschliches Ei von 10 mm Länge und 7 mm Breite. Die Beschaffenheit der Embryonalhüllen (ein Embryo war noch nicht differenzirt) ließ vermuthen, dass eine Inversion stattgefunden hat, und die Zustände sind hier demgemäß denen ähnlich, welche Spee [s. Bericht f. 1889 Vert. p 78] bei seinem Embryo schildert [Näheres nach dem Erscheinen der ausführlichen Arbeit].

Nach einer Untersuchung von Hofmeier geht die Stromrichtung der Flimmern des Uterusepithels bei Homo, ebenso wie bei höheren Säugethieren vom Fundus zum Ostium externum. Dies wurde am lebenden Gewebe constatirt. Hierher auch Liedig.

II. Organogenie und Anatomie.

A. Lehrbücher und allgemeine Werke.

Zoologie Vögel Gadow, Säugethiere Leche (3), Zittel (1,3), Physeter Pouchet & Beauregard.

Anatomie: Beaunis & Bouchard, Debierre, Ellenberger & Baum, Franck, Heitzmann, C. Langer, Quain, Rauber, Sussdorf, Vogt & Yung (1, 2), Wiedersheim (1,3).

Histologie: Kölliker (1), Landois (1,2), Piersol (2), Rawitz.

Embryologie: Beaunis & Bouchard, Debierre, Hatschek, C. Langer. S. auch Waldeyer.

B. Allgemeine Morphologie und Histologie; Biologisches.

(Referent: C. Emery.)

Über die Gerüche der Wirbelthiere s. Werner (1).

Bei Ascidienlarven entsteht nach Willey keine Verbindung des Hirnschlauches mit dem Kiemendarm, sondern der zeitweise geschlossene Neuroporus öffnet sich secundär wieder in das Stomodäum durch einen Schlauch, den »neurohypophysial canal <<. Dieser geht zum Theil vom Gehirn, zum Theil vom Stomodäum aus; er entspricht der Riechgrube des Amphioxus, sowie der Hypophyse der Vertebraten. Der Mund der Urchordaten dürfte subterminal gewesen sein, wie noch jetzt bei den Appendicularien. Bei Balanoglossus wurde er in Folge der Ausbildung des präoralen Lappens ventral. Bei Vertebraten und A. war er ursprünglich dorsal und entsprach dem Mund der Ascidienlarven; seine Öffnung stand zur Hypophysis in Beziehung. Secundär trennte er sich von der Hypophyse und rückte nach der Bauchseite; dieses war bei Vertebraten die Folge der Kopfkrümmung. In der Ontogenese von A. wird die seitliche Stellung der Mundanlage und die mit derselben verbundene Asymmetrie des Kiemendarms durch das Wachsthum der Chorda bedingt; es war aber nicht die Ursache der Trennung des Mundes von der Hypophyse, sondern ein phylogenetisch späterer Vorgang. Das Auseinanderweichen von Mund und Hypophyse stellt Verf. in Beziehung zur Ausbildung der präoralen Kopfhöhlen. [8. im Übrigen oben Tunicata p 6.]

Andrews (2) beschreibt als n. g. Asymmetron (lucayanum n.) einen Acraniaten, welcher von Branchiostoma sich durch folgende Merkmale unterscheidet. Die unpaare Ventralflosse hat keine Strahlen, verläuft rechts vom Anus und setzt sich in die rechte Metapleuralfalte fort. Die präorale Kappe ist umfangreich, die Cirri sind weniger zahlreich als bei B., ihre Oberfläche ohne Papillen; sie sind an der Basis durch eine Membran verbunden. Gonaden sind nur rechts vorhanden. Das hintere Körperende setzt sich in einen Schwanz fort, an dessen Stelle die Jungen eine breite Schwanzflosse haben. Die Riechgrube scheint zu fehlen; Nephridien konnten nicht nachgewiesen werden. Verf. hat bei durchsichtigen Thierchen den Weg der aufgenommenen Carminkörnchen im Darmcanal verfolgt, sowie die Färbung der in den unpaaren Flossen verlaufenden Lymphräume durch Bismarckbraun erzielt. Am Ende gibt er eine Übersicht über die bekannten Acranier. Dabei bemerkt er, dass nach Willey's Mittheilung B. cultellum nur rechts Gonaden hat, also zu Asymmetron [=Epigonichthys Peters] gehört. Hierher auch Andrews (1). Mund, Mundhöhle und Velum von Amphioxus sind nach van Wijhe (1) sowohl im Embryo wie im Erwachsenen linke Organe, im letzteren nur scheinbar symmetrisch. Dies erhellt daraus, dass die Höhle der linken Seitenfalte allein sich sowohl in die rechte, wie in die linke Lippe fortsetzt, dass die beiderseitigen Lippenmuskeln mit dem linken queren Bauchmuskel in Verbindung stehen, und dass Mundhöhle und Velum einzig von linken Nerven innervirt werden. Während der Ontogenese wird die anfänglich longitudinale Mundspalte quer gedreht, und zwar so, dass die rechte Seite dem ursprünglich vorderen Ende der Spalte, die linke dem hinteren Ende entspricht; die Innervation beim Erwachsenen bestätigt diese von Willey zum Theil beobachtete Drehung. Auf der rechten Seite entspricht dem Mund die kolbenförmige Drüse. Wegen der verschiedenen Stellung zur Gehirnblase können aber Mund und Drüse von A. nicht dem Tunicatenmunde gleichgestellt werden, der weiter vorn liegt, sondern einem Kiemenspaltenpaare,

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das Verf. als Homologon der Spritzlöcher der Fische und des Kiemenspaltenpaares der Appendicularien betrachtet. Dieser secundäre Mund wird als »Tremostoma <«< dem »>Autostoma«, d. h. dem primären, unpaaren Mund der Tunicaten und Vertebraten entgegengestellt. Dem Autostoma entspricht bei A. das vor dem Munde sich erstreckende linke Entodermsäckchen; das rechte Säckchen ist homolog dem anfangs unpaaren 1. Kopfsomit der Selachier. Beide Entodermsäckchen sind also von Hause aus unpaar gewesen und erst secundär unsymmetrisch geworden. Die von Hatschek gefundene ectodermale Grube (Hatscheksche Grube, van Wijhe) entspricht der Hypophysis. Dem Anus der Copelaten entspricht die von Willey entdeckte medial entstehende, aber bald auf die Seite verschobene und dann frühzeitig schwindende 1. Kiemenspalte. Verf. bezeichnet das Stadium von A. von der Bildung dieser Öffnung bis zum Durchbruch der 2. Kiemenspalte als Copelaten-Stadium. Von den Nerven sind die 2 ersten Paare ausschließlich sensibel und ziemlich symmetrisch, das 3.-6. auffallend asymmetrisch, denn, wie oben gesagt, versorgen die linken die linke und rechte Seite des Mundes und des Velums, wobei die rechte Seite zu den vordersten Nerven in Beziehung steht. An der hinteren Fläche des Velums (welches dem Velum der Cyclostomen nicht homolog ist) verläuft ein Ringnerv und gibt sowohl sensible als motorische Zweige zum Velummuskel ab. Ein dem Ramus branchio-intestinalis vagi entsprechender Nerv versorgt die Kiemenbogen vom 7. primären Bogen an und entspringt aus den dorsalen Wurzeln 8-10. Der Ursprung dieses Nerven wurde indessen nicht vollkommen klargelegt, denn die Imprägnirung (nach Golgi) der Nerven der vor dem 7. gelegenen Kiemenbogen gelang nicht. Die Kiemennerven folgen den primären Bogen und senden längs der Synaptikel Zweige zum Mittelbalken. Die Höhle der linken Seitenfalte hat vorn 2 Ausläufer, von denen der hintere im 1. Kiemenbogen, der andere [s. oben] in der Höhlung der Lippen endigt. Ebenso gibt die rechte Seitenfaltenhöhle einen Ausläufer zum 1. Kiemenbogen ab, welcher bei 1 Exemplar mit der hypobranchialen Höhle zusammenhing; der vordere Ausläufer endet blind an der Hatschekschen Grube und sendet einen kurzen blinden Fortsatz gegen die rechte Lippe. Da die 1. Kiemenspalte der Erwachsenen einfach ist (d. h. ohne Mittelbalken), und Willey die 1. Spalte seiner älteren Larve ebenso einfach abbildet, während die folgende bereits getheilt ist, so ist dieses Gebilde wohl in beiden Stadien homolog. Es entspricht also die 1. definitive Spalte der 3., da die 2. schwindet und das 1. Paar dem Tremostoma +kolbenf. Drüse entspricht. Das Verhältnis der 1. definitiven Spalte zur Seitenfalte entspricht dem der hypobranchialen Spalte der Fische zum Operculum. Die schwindende Spalte des A. würde der bei Vertebraten anzunehmenden Spalte zwischen Spritzloch und hypobranchialer Spalte homolog sein. Was seit Joh. Müller als Aortenbogen der rechten Seite beschrieben wird, betrachtet Verf. als einen Glomus; die von Boveri entdeckten Nierencanälchen sind einer Vorniere nicht homolog, sondern eher mit der Thymus in morphologische Beziehung zu stellen.

Kupffer (2) gibt eine kritische Besprechung neuerer Arbeiten über die Morphologie des embryonalen Kopfes der Chordaten. Bei Ascidienlarven bestätigt er die bereits vor dem Durchbruch des Mundes stattfindende Verbindung des Kiemendarms mit dem Hirnboden, welcher die von Hatschek bei Amphioxus als Nephridium betrachtete » Glande hypophysaire« van Beneden's entspricht. Die Riechgrube von A. ist kein Homologon der Hypophysis; ob überhaupt diesem Thier eine solche zukommt, ist zweifelhaft. Im folgenden Abschnitt befasst sich K. mit den sogenannten präoralen Kopfhöhlen, welche er bei Embryonen von Acipenser und Petromyzon untersucht hat. Er betrachtet sie als Rudimente von einem präoralen Darm mit Kiementaschen, und zwar entspricht die 1. oder

prämandibulare 1 Paar, die 2. oder mandibulare 2 Paar Kiementaschen; es werden entsprechende Ectodermverdickungen (Kiemenspaltenanlagen) und 3 Paar Ganglien beschrieben, welche zu den »Kopfhöhlen « in Beziehung stehen. [S. das Referat über die ausführlichere Arbeit des Verf. im Bericht f. 1894, und wegen der Morphologie der Hirnabschnitte Bericht f. 1892 Vert. p 96]. Den Anschauungen Hatschek's über die Kopfnerven von Amphioxus und Ammocoetes stimmt Verf. im Wesentlichen zu; doch scheinem ihm die lateral von den Seitenmuskeln verlaufenden Nerven von Amph. nicht mit den medial davon liegenden der Cranioten vergleichbar; letztere sind wohl neu erworben. Bei jungen Amm. sind die Hauptganglien der Regio prootica nicht durch eine Längscommissur verbunden. Der von H. bei älteren Amm. als N. buccalis facialis bezeichnete Nerv gehört dem epibranchialen Strange an. Vor dem einen vollständigen Ring bildenden mandibularen Gefäßbogen findet Verf. bei Embryonen von Ac. noch 3 solche, welche zu den Kiementaschen der vorderen »Kopfhöhlen« in Beziehung stehen.

Bei Embryonen von Necturus ist Platt (1) der Nachweis gelungen, dass in der Gegend der Kiemenbogen, sowie der Nasengrube und des Mundes Mesodermwucherungen aus dem Ectoderm entstehen und die Anlage des Knorpels der Kiemenbogen, der Trabekel und der Nasenkapsel bilden. Wahrscheinlich gilt Ähnliches auch für den Rumpf. Hierher auch Goronowitsch (2).

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Lwoff (2) bestätigt frühere Angaben, dass Fasern, welche von den Epithelzellen des Rückenmarkcanales ausgehen, bei Amphioxus in Öffnungen der Chordascheide eindringen. Sie sind aber nicht nervös, sondern gehören zu den Stützfasern des Rückenmarks, ebenso wie andere Fasern, welche von demselben Epithel seitlich nach der Oberfläche des Rückenmarks ziehen. Bei der Annelide Sigalion bestehen ähnliche Beziehungen der von der Körperoberfläche ausgehenden Stützfasern des Bauchmarkes zu einer aus blasigen Epithelzellen gebildeten Masse ectodermalen Ursprungs, welche Verf. als Homologon der Chorda betrachtet. Wahrscheinlich (s. Bericht f. 1892 Vert. p 48] stammen Chorda und Rumpfmuskulatur von A. und der übrigen Wirbelthiere aus dem Ectoderm.

Vignolo bestätigt die Betheiligung der Dura mater an der Bildung der Schädelknochen (Säugethiere).

Während bei Embryonen von Torpedo die der vorderen und hinteren Extremität zur Anlage dienende Seitenleiste für beide Flossen in einer horizontalen Linie verläuft, ist dies nach Mollier bei den Squaliden nicht der Fall, indem hier die Brustflossenleisten nach hinten ventral convergiren. Die Anlage der Extremitäten bildet sich aus dem pleuro-peritonealen Mesoderm; das Ectoderm betheiligt sich daran erst später. Die Bildung und Theilung der Muskelknospen wird eingehend beschrieben, ebenso ihre Lage zu den übrigen Bestandtheilen der Flossenanlage. Bei T. nehmen sämmtliche Urwirbel an der Bildung der Extremitätenmuskulatur theil, wovon 26 zur Brustflosse in Beziehung stehen; bei Pristiurus erhält diese Flosse die Muskelknospen der 11, bei Mustelus der 10 vordersten Segmente. Gegen Rabl betont Verf., dass bei T. die 4 ersten Rumpfmyotome ebenso wie die folgenden sich an der Bildung der Flossenmuskeln betheiligen. Später bleibt die Basis der Flosse im Verhältnis zur Körperachse und zum distalen Theil der Extremität in ihrem Längenwachsthum zurück. Daraus ergibt sich die scheinbare Abschnürung der Gliedmaßenanlage vom Rumpf, sowie der flächenartig divergirende und zugleich bogige Verlauf der Muskelknospen, Nerven und Skeletstrahlen innerhalb derselben. Die Anlage des Skelets ist bei T., P. und M. eine continuirliche Spange (primäres Basale) der Basis der Extremität entlang. Aus derselben wachsen erst später die Strahlen heraus. Die Zahl der sich zunächst bildenden Skeletstrahlen ist aber geringer als die doppelte Zahl der betheiligten Myotome (30 statt 52); die meisten fehlen am vorderen, eine geringere

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