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pora; es weist auf einen primären einfachen und aporosen Ahnen der Perforaten hin. Das 2. Stadium, wo erst 1 Kelch am Mutterkelche entstanden ist, und des letzteren Wand eine Öffnung besitzt, durch welche die beiden Leibeshöhlen communiciren, leitet zur (zusammengesetzten) stockbildenden Perforate hin; schließlich hat die Wand des primären Kelches 7 Poren für die Tochterkelche. Die Knospung gab also den Anstoß zur Bildung von Mauerporen, welche persistirte, wenn auch die Knospenbildung selbst wieder verloren ging; die Mauerporen bei F., Striatopora, M., P. etc. müssen als Ansätze zu Knospen betrachtet werden, welche nicht über die Durchbohrung der Kelchwand hinausgingen; die die Weichtheile nach oben verdrängende basale Epithek verhinderte das Auftreten basaler Knospen, demnach auch von solchen Poren. Da die An- oder Abwesenheit von Böden für eine natürliche Classification bedeutungslos ist, so muss man für die Perforaten einen einfachen, conischen, aporosen und nicht tabulaten Ahnen annehmen; aus diesem entwickelte sich das Aulopora-Stadium (das 2. Stadium von P. lenticulare) mit ebenso viel Poren in der Kelchwand, wie Knospen vorhanden waren, und es mag A. eine primitive Perforate mit Poren, welche den verschwundenen Knospen entsprechen, repräsentiren, wozu noch der Porus käme, durch welchen sie selbst mit dem Mutterkelche verbunden war. Die Entwickelung der Mauerporen scheint mit der Knospung in directem Zusammenhange zu stehen; ob die gleiche Ursache auch bei Columnopora oder Alveopora einwirkte, ist noch nicht entschieden; hier kann die Porosität ein ererbtes, auf keiner bestimmten Ursache beruhendes Merkmal, oder teleologisch begründet sein.

3. Biologie.

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Nach McMurrich können die Actinienspecies sehr wohl zur Charakterisirung bestimmter geographischer Bezirke dienen. Die Ostküste der Vereinigten Staaten zeigt in dieser Beziehung 3 Gebiete: die Nordregion mit Tealia crassicornis, Metridium marginatum und Cerianthus borealis die virginische mit Phymactis cavernata, Adamsia sol und Cerianthus americanus endlich die Floridaregion, welche dieselben Formen hat, wie Westindien. Eine Art Zwischenregion gibt das Meer von Nord New Jersey und Long Island, wo sowohl das in der Nordregion seine größte Ausbildung erreichende Metridium marginatum, als auch die der virginischen Region eigenthümliche Eloactis producta und Paractis rapiformis vorkommen. Diese Abgrenzung wird allerdings unbestimmter, wenn man die Genera in Betracht zieht, aber auch für diese und größere Gruppen gibt es noch immer abgegrenzte Gebiete. Über die geographische Verbreitung der Familien und Ordnungen der Actinien ist noch sehr wenig bekannt; merkwürdig ist die weite Verbreitung von Tiefsee-Arten wie Actinauge verrillii, fastigata und Actinostola callosa, welche am besten durch Anpassung an die niedere Temperatur zu erklären ist. Im Übrigen wird die Trennung der Actinien in Tiefsee- und Seichtwasserformen dahin modificirt werden müssen, dass man als Grenze nicht die Tiefe an sich, sondern die Zone, wo die Lebensbedingungen durch das ganze Jahr die gleichen sind, festsetzt. Die Tiefen, innerhalb welcher Tiefsee-Formen leben, sind großen Schwankungen ausgesetzt (Corallimorphus profundus kommt zwischen 414 und 2025 Faden, Actinostola callosa zwischen 812 und 50, Actinauge fastigata zwischen 980 und 300, verrillii zwischen 677 und 30 vor); Seichtwasserformen dagegen, wie Antholoba reticulata, finden sich auch in Tiefen, welche sie schon zu Tiefseeformen machen würden; es wird also noch eine Übergangs-Gruppe aufzustellen sein. Die Veränderungen, welche bei den Arten dieser Gruppe in Folge des Überganges aus der seichten in tiefere Regionen zu bemerken sind, erklären

sich durch Anpassung: so die Dicke und Festigkeit der Mesogloea der Körperwand bei Tiefsee- oder die complicirten Umwandlungen der Tentakel bei Seichtwasserformen. Vielleicht ist die Bildung der laubartigen Anhänge der Phyllactiden und der verzweigten und geknöpften Tentakel von Seichtwasserformen als eine Nachahmung der Pflanzen, mit welchen diese Actinien zusammen vorkommen, zu betrachten, um sich vor fleischfressenden Feinden zu schützen.

Appellöf fischte Edwardsia carnea in 30-40 Faden Tiefe; sie lebte mehrere Wochen lang, kroch aber nicht umher und setzte sich auch nicht mit der Physa fest. Über die Verdauung bei den Actinien s. Willem und oben p 4 Chapeaux (2). Koch gibt genauere Aufschlüsse über die K nospung bei Madrepora echidnaea in Bezug auf das Skelet. Als Anlage einer Knospe erheben sich auf 4 (oder 3) neben einander liegenden Rippen des Mutterkelches dreieckige Zacken, welche, durch Querfortsätze unter einander verbunden, eine dem Mauerblatte anhängende kleine Tasche erzeugen; diese vergrößert sich dadurch, dass die mittleren Zacken mehr nach außen und oben wachsen, die äußeren sich verbreitern und mit daneben sich neu bildenden Zacken durch Fortsätze verbinden. Der junge Tochterkelch erhält endlich eine vollständige Wand, indem sich in sein Lumen die mittleren Rippen des Mutterkelches erheben und durch Querfortsätze vereinigen; er wird röhrenförmig, wächst aufwärts, wobei der periphere Rand vorauseilt, und vergrößert sich endlich nicht mehr; nur die » Centralkelche « (= Endkelche) bleiben kreisrund und sistiren das Wachsthum nicht. Die neue Kelchwand wird zuletzt von Zacken, welche den 4 Rippen des Mutterkelches entspringen und durch zahlreiche Fortsätze verbunden werden, gebildet; 6 von diesen Zacken wachsen mehr nach einwärts und erzeugen Septen, von welchen wieder die 2 in der Symmetrieebene liegenden sich stärker entwickeln und die Hauptsepten bilden. Oft erscheinen neben dem äußeren Hauptseptum schon 2 kleinere Septen als Andeutung eines 2. Cyclus, welcher jedoch nur beim Centralkelche vollzählig wird. Die Mauer verdickt sich durch Ablagerung von Kalksubstanz auf die Zacken und ihre Fortsätze, und indem später die Rippen sich nach außen verlängern und wieder mit einander durch Querbälkchen verbinden, entstehen eine 2. und 3. Mauer um den 1. Kelch, welche auf Querschliffen die concentrischen Ringe erzeugen. Die Knospen werden um einen Zweig in Spiralen angelegt; auf einen Umgang der Linie kommen 4 oder 5, welche nie senkrecht über einander stehen. Bei M. surculosa nehmen meist 5-7 Rippen des Mutterkelches am Aufbaue der Knospe theil, und die 6 ersten Septen gehen aus den 3 mittleren mütterlichen Rippen hervor. An den dickeren Zweigen sitzen zwischen den älteren Knospen auch junge, und diese verhalten sich ganz ebenso zu einander, wie die Knospen an den Zweigspitzen zu den Centralkelchen. M. hat also Außenknospung [s. Bericht f. 1883 I p 117], aber diese passt in keine der bisherigen Unterabtheilungen, sondern bildet eine 4. Art, die » Costalknospung«, bei welcher also die jungen Kelche sich außerhalb der Mauer des Mutterkelches entwickeln, und Septen und Mauer der Knospe aus den mütterlichen Rippen hervorgehen.

Beecher (2) beschreibt die symmetrische intermurale Vermehrung der Kelche an einer halbkugeligen Michelinia convexa D' Orb. Auch andere Favositiden zeigten dieselben Wachsthumsgesetze, wenn deren Regelmäßigkeit nicht durch übermäßiges Wachsthum oder Absterben von Kelchen gestört wurde. Der Stock beginnt mit einem centralen Mutterkelche, um welchen sich 6 gleich große Knospen im Kreise gruppiren; diese 7 Kelche wachsen divergirend aufwärts und lassen, indem sie sich gegenseitig abplatten, 6 dreieckige Räume im Umkreise des zu einem Sechsecke zusammengedrückten Mutterkelches frei, in welche Dreiecke neue intermurale Knospen wachsen. So wird der in den tieferen Querschnitten sechseckige Mutterkelch nach einander zu einem Neun- und einem Zwölfecke verdrückt,

um erst dann, wenn die Intermuralknospen sich gegenseitig berühren und selbst durch die anliegenden peripheren Knospen zu Fünfecken werden, wieder ein Sechseck zu bilden. Beiderlei Knospen verändern ihre Form noch weiter, indem sie sich nicht nur gegenseitig abplatten, sondern indem auch an der Peripherie, in den Räumen zwischen den letzteren, neue periphere Knospen 2. Ordnung entstehen. Die Veränderung in der Gestalt der sich dicht an einander drängenden Kelche geht also von innen nach außen vor sich, und nach ihrem Abschluss resultirt für jeden Kelch ein regelmäßiges Sechseck. Bei Favosites und M. wachsen Knospen in jeden freien Zwischenraum, und so kommt der solide kugelige Stock zu Stande; die Gestalt von Romingeria ist von jenen deshalb verschieden, weil hier die Knospen in größeren Zwischenräumen entstehen, und die Kelche sich überhaupt nicht so eng anschließen. R. kann demnach als eine frühere Form der symmetrischen Kelchentwicklung unter den Perforaten betrachtet werden. Die intermuralen Knospen compensiren die natürliche Divergenz der Kelche; sobald die älteren Kelche ihre größten Durchmesser erreicht haben, und ihre Divergenz sie von einander zu entfernen drängt, werden neue Zellen eingefügt. Der Mechanismus des Wachsthums bringt es mit sich, dass die Knospen erst dreieckige Pyramiden oder Prismen bilden, dann aber durch Berührung sich zu fünf- und sechsseitigen Prismen verdrücken.

Levander berichtet von einer ganz normalen Edwardsia carnea mit nur 7 Septen und 24 statt 28 Tentakeln. Die beiden Richtungsseptenpaare waren vorhanden, und es fehlte eines der beiden linken lateralen Mesenterien.

Haddon hebt von Sagartia (?) herdmani n. die Eigenschaft der Fußplatte hervor, am Rande viele kleinere Stücke abzuschnüren, aus welchen junge Actinien herauswachsen.

Über Korallenriffe s. Saville-Kent.

Hydrocorallia.

Hickson (1) vergleicht die medusenartigen Gonophoren bei den Hydrocorallen. Millepora plicata hat überhaupt keine Meduse, die Spermatien sind einfache Säcke an den Seiten der Dactylozooide, die Eier befinden sich in den Cönosarkcanälen der auswachsenden Ränder des Stockes. M. murrayi hat große, gut ausgebildete Medusen mit Spermatien; wenn sie aus den Cönosarkcanälen frei werden, haben sie weder Tentakel, noch Randkörper, Radialcanäle, Velum oder Mund und sind einfache Umwandlungen von Zooiden; die sehr kleinen Eier werden nicht von speciellen Gonophoren geliefert. Bei den Stylasteriden entstehen die großen Eier in besonderen becherförmigen Gebilden der Cönosarkcanäle. Allopora erzeugt das Spermatium in einem zweischichtigen Sacke, der im Innern die entodermale Spadix enthält, welche bei Distichopora fehlt. Weder die Gonophoren von A. und D., noch die Medusen von M. murrayi zeigen in ihrer Entwicklung eine Andeutung davon, dass sie degenerirte Bildungen sind, wie die adelocodonischen Gonophoren der Hydromedusen. Über die frühesten Stadien von Distichopora s. oben

p 5 Hickson (2).

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Zool. Jahresbericht. 1893. Coelenterata.

Echinoderma.

(Referent: Prof. Hubert Ludwig in Bonn.)

Alcock, A., Natural History Notes from H. M. Indian Marine Survey Steamer »>Investigator<<. Series 2 No. 7. An Account of the Collection of Deep-sea Asteroidea. in: Ann. Mag. N. H. (6) Vol. 11 p 73—121 T 4—6. [6]

Bather, F. A., The Crinoidea of Gotland. Part 1. The Crinoidea inadunata. in: Svenska Vet. Akad. Handl. 25. Bd. No. 2 200 pgg. 10 Taf. [6]

Bell, F. Jeffrey, 1. On a small Collection of Crinoids from the Sahul Bank, North Australia. in: Journ. Linn. Soc. London Vol. 24 p 339–341 T 23, 24. [Rein systematisch.]

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2. On Odontaster and the Allied or Synonymous Genera of Asteroid Echinoderms. in: Proc. Z. Soc. London p 259-262. [Rein systematisch.]

3. Description of a remarkable new Sea-Urchin of the Genus Cidaris from Mauritius.

in: Trans. Z. Soc. London Vol. 13 p 303-304 T 38. [Rein systematisch.]

4. On the Names or Existence of three Exotic Starfishes. in: Ann. Mag. N. H. (6) Vol. 12 p 25-29. [Rein systematisch.]

Boehm, Georg, Über fossile Ophiuren. in: Zeit. D. Geol. Ges. 45. Bd. p 158-161. [8] Boveri, Th., An Organism produced sexually without the Characteristics of the mother. in: Amer. Natural. Vol. 27 p 222–232 4 Figg. [Übersetzung, s. Bericht f. 1889 Allg. Entw. p 1 No. 2, aber mit neuen Abbildungen.]

Chadwick, H. C., 1. Notes on the Haemal and Water-vascular Systems of the Asteroidea. in: Proc. Liverpool Biol. Soc. Vol. 7 Р 231-244 T 36-39. [6]

2. On an Abnormal Specimen of Antedon rosacea. in: Ann. Mag. N. H. (6) Vol. 12 p 195-198 T 8. [5]

Cotteau, G., 1. Notice sur l'Hemipneustes oculatus (Drapier) Cotteau de la Craie de Ciply et les autres espèces du genre Hemipneustes. in: Ann. Soc. Mal. Belg. Tome 25 p 3-10 Taf. [Rein paläontologisch-systematisch.]

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2. Echinides nouveaux ou peu connus. 11. Art. in: Mém. Soc. Z. France Tome 5

p 731-742 T 10, 11. [Ausschließlich paläontologisch-systematisch.]

Crety, Ces., Intorno alla struttura delle ova delle Oloturie. in: Boll. Mus. Z. Anat. Comp. Torino Vol. 8 No. 155 4 pgg. [Vorläufige Mittheilung.]

Driesch, Hans, 1. Zur Verlagerung der Blastomeren des Echinideneies. in: Anat. Anzeiger 8. Jahrg. p 348-357 16 Figg. [9]

2. Entwickelungsmechanische Studien. 7. Exogastrula und Anenteria. 8. Über Variation der Mikromerenbildung. 9. Über die Vertretbarkeit der »Anlagen«< von Ectoderm und Entoderm. 10. Über einige allgemeine entwickelungsmechanische Ergebnisse. in Mitth. Z. Stat. Neapel 11. Bd. p 221–254 T 11. [9]

Etheridge, R. jun., A Monograph of the Carboniferous and Permo-Carboniferous Invertebrata of New South Wales. Part 2. Echinodermata, Annelida and Crustacea. in: Mem. Geol. Survey New South Wales, Palaeont. No. 5 1892 p I—IX, 65—132 T 12–22. [Rein paläontologisch.]

Field, George Wilton, Echinoderm Spermatogenesis. in: Anat. Anzeiger 8. Jahrg. p 487— 493. [3]

*Gregory, J. W., Further additions to Australian fossil Echinoidea. in: Q. Journ. Geol. Soc. London 5 pgg. Taf. [Nachtrag zu: Some additions to the Australian Tertiary Echinoidea 1890. Rein paläontologisch-systematisch.

Zool. Jahresbericht. 1893. Echinoderma.

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