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6. Chaetognatha.

Hierher Apstein (2) und Dahl.

7. Gephyrea.

Sipunculus unterscheidet sich nach Shipley dadurch von vielen anderen unbewaffneten Gephyreen, dass der Mund von einer wimpernden Membran eingefasst ist, welche nie einen Zerfall in discrete Tentakel aufweist. Anordnung und Form dieser Membran sind aber nicht nur nach den Arten, sondern auch nach den Individuen sehr verschieden; Verf. beschreibt dies eingehend. Die Gehirndivertikel, d. h. die eigenthümlichen, fingerartigen Fortsätze der dorsalen Gehirnfläche, sind nicht, wie Andreae meint, hohl, sondern solid und bestehen aus Bindegewebszellen. Abgesehen von ihrem Reichthum an Nerven finden sich keine Anhaltspunkte dafür, in ihnen Sinnesorgane zu vermuthen; ihre Function ist daher auch noch sehr fraglich. Die Analdrüsen, welche Verf. früher denen von Bonellia für homolog hielt, weichen so sehr davon ab, dass er von dieser Ansicht zurückgekommen ist; denn sie öffnen sich weder in das Cölom, noch in das Darmlumen, sondern in ein Lacunensystem in der Wand des Rectums, erfüllen daher wohl die Function von Lymphdrüsen.

Fischer hat Beiträge zur Anatomie und Histologie von Sipunculus indicus geliefert. Auf Querschnitten zeigt die Cuticula deutliche Schichten. Die Cutis besteht aus einer bindegewebsartigen Grundsubstanz, die von langen, dünnen, sich nach verschiedenen Richtungen kreuzenden Fasern durchzogen ist (nicht von sehr dicken Fibrillen, wie Sluiter angibt). In ihr liegen zweizellige und mehrzellige Drüsen (gegen Vogt & Yung), sowie periphere Nervenen digungen. Pigmentballen fehlen gänzlich; was Sluiter dafür hielt, sind Klumpen von Blutkörperchen. Mit Vogt & Yung zweifelt Verf. an der nervösen Natur der von Andreae beschriebenen Nervenendigungen; dagegen fand er solche in ähnlicher Form, wie sie Jourdan angibt. Die Integumentalhöhlen, welche eigene Wandungen besitzen, finden sich überall, selbst im Rüssel. Folgen Angaben über Musculatur und Nervensystem. Am Darm gibt es ein kleines Divertikel, 35 mm vor dem After; der Ösophagus hat 2 contractile Schläuche, nicht nur 1, wie man bisher glaubte.

8. Rotatoria. (Gastrotricha.)

Hierher Anderson & Shephard, Bryce (1,2), Dahl, Glascott, Hood, Jägerskiöld (2), Imhof, King, Lauterborn, Levander, Rousselet (1-3), Ternetz, J. Thompson, Thorpe (1-4), Western (1,2), Wierzejski & Zacharias (1,2), Zacharias (1,2). Über die Augen s. oben Protozoa p 22 Franzé (2), die Leber unten Mollusca p 30 Fischer (1), Wirkung der Kälte Allg. Biologie p 6 Pictet.

Das von Wierzejski (1) beschriebene neue Rotator ohne Räderorgan, Atrochus tentaculatus, lebt am Boden der Gewässer und steckt mit dem Hinterkörper im Schlamm. Sein Körper gliedert sich in einen breit trichterförmigen Vorderleib, einen spindelförmigen Rumpf und ein kurzes, kuppelförmiges, retractiles Ende. Eine eigentliche Segmentirung fehlt. Die Musculatur ist reich entwickelt und besonders am Vorderkörper sehr complicirt. Die Ringmuskeln gehören dem Hautmuskelschlauch an, die Längsmuskeln sind vorwiegend (mit Zelinka) Leibeshöhlenmuskeln. Die trichterförmige Krone ist in 5 ungleiche Lappen ausgeschnitten,

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deren Ränder statt Cilien hohle, spitz kegelförmige Tentakel tragen; 3 Lappen gehören der Rückenseite, 2 der Bauchseite an. Der Mundtrichter öffnet sich fast central und ist in hohem Grade dehnbar. Die Wimpern und Borsten in ihm sind wohl der noch erhaltene untere Wimperkranz. Der Darmcanal gliedert sich, abgesehen vom Mundtrichter, in Schlund, Kropf, Kaumagen, Magendarm, Blasendarm und Enddarm nebst Cloake. Besonders charakteristisch für die neue Form ist der Kauapparat. Die contractile Blase war zuweilen mit denselben Algen gefüllt wie der Darm, gehört also eher dem Verdauungs- als dem Excretionsapparat an. Die Excretionsgefäße münden nicht, wie in der Regel, dorsal, sondern ventral in die Cloake, und auch die contractile Blase liegt ventral. Von dem viereckigen großen Gehirn strahlen folgende Nervenstämme aus: 1 Paar vorderer, 1 Paar seitlicher, 1 hinterer und 1 unpaarer Nerv, der im Rückentaster endigt. Außer diesem Taster und den Lateralantennen sind keine Sinnesorgane vorhanden. Der Geschlechtsapparat der allein zur Beobachtung gelangten Q ließ keinen besonderen Dotterstock erkennen. Das Ei entwickelt sich im Uterus bis zur vollen Ausbildung des Embryos. Dieser hat vorübergehend ein Räderorgan. Verf. errichtet für A. und ähnliche aberrante Formen die Familie der Atrochidae. Hierher Wierzejski (2).

Daday hat Cypridicola parasitica, ein neues innerhalb der Schalen, zwischen den Beinen von Cypris incongruens schmarotzendes Rotator, monographisch bearbeitet. Der Körper ist einfach schlauchartig, ungetheilt und entbehrt des Fußes. Das Räderorgan liegt zwar am Rande der Stirn, ist aber sehr gegen die Bauchseite gerückt. Das sehr wenig ausgebildete Muskelsystem wird durch 2 den Körper durchziehende dünne Retractoren des Räderorgans repräsentirt. Von dem ebenfalls geringen Nervensysteme wurde das Ganglion über dem Schlund nachgewiesen. Der Kaumagen ist dreilappig, und seine Kiefer sind halbmondförmig. Die Genitalorgane des Q zerfallen in Keimstock, Dotterstock, Eileiter, Stieldrüsen und Geschlechtsöffnung. Das Ende des Eileiters wird in der Nähe der Geschlechtsöffnung von den in diese mündenden Stieldrüsen umfasst. Letztere dienen 1) zur Ausscheidung der Substanz, mit der die Eier an den Körper angegeklebt werden, 2) eventuell (anstatt der Fußdrüsen) zur Anheftung des Thieres an den Wirth und 3) zur Ernährung der Embryonen, welche nach außen gelangt sind. Da im Darme keine Spur von Nahrungsresten zu finden ist, so ernährt sich das Thier wohl durch Saugen der Säfte des Wirthes. Verf. erörtert auch die Systematik der ganzen Gruppe eingehend.

0. Janson's Übersicht der Philodinä en zerfällt in einen anatomischen, biologischen und systematischen Theil. Bei den Philodinäen ist ein Abschnitt des Enddarmes zur contractilen Blase umgewandelt (mit Plate gegen die meisten übrigen Autoren) und dient nicht nur den Excretionsorganen als Mündung, sondern sammelt auch (mit Cosmovici) das durch die Räderorgane in den Verdauungscanal hineingestrudelte Wasser an und schafft es nach außen. Dass bei den oviparen Philodinäen die reifen Eier einfach in die Leibeshöhle fallen, erscheint zweifelhaft; Verf. hält deshalb an der Function der Keimdotterstockmembran als Uterus und an der des hinteren Stranges als Oviduct fest. Die Geburt der Embryonen viviparer Formen durch gewaltsame Durchbrechung wird bestätigt, nicht aber, dass ein sehr dehnbarer Uterus den Embryo umschließe, wie viele Autoren vermuthen. Verf. hat zum 1. Mal die Dauereier dieser Rotatorien aufgefunden. Von den Philodinäen ertragen nur die Species eine lange Trockenheit, deren Haut von Poren durchsetzt ist.

Gastroschiza ist nach Bergendal (6) eine bepanzerte Form, welche mit Ehrenberg's Euchlanis lynceus verwandt und der Daphnide Lynceus sehr ähnlich ist. Der Panzer ist ventral gespalten. Der Fuß sitzt nahe an der Mitte

der Unterseite des Thieres und ist nicht gegliedert. Sehr auffallend ist das runde tiefschwarze Auge. Die seitlichen Taster sind fingerförmig und haarlos, der mittlere fehlt. Am Rande der Corona findet sich ein zusammenhängender Ring mittelgroßer Cilien und außerdem an verschiedenen Stellen stärkere Cilienbüschel. Der Mastax ist sehr groß und und hat starke Kiefer. Der fußlose, nur in 1 Exemplar zur Beobachtung gelangte Anapus n. ovalis n. muss trotz seiner Verwandtschaft mit der vorigen Form wahrscheinlich ebenfalls eine neue Familie bilden.

9. Hirudinea.

Hierher Barrows, Blanchard (2-4,6-18), Dahl, Leuckart (3), Olsson.

Über die Cuticula s. oben p 13 Krawkow, Muskelzellen p 30 Apáthy, Versuche mit elektrischen Strömen unten Allg. Biol. p 8 Blasius & Schweizer.

Durch Untersuchung von Nephelis stellte Graf fest, dass sich die Excretionsvorgänge in 2 Systemen, nämlich in den Nephridien und in den Chloragogenzellen, abspielen. 1) Das Nephridium weist 3 Abschnitte auf: eine Endblase, einen Drüsentheil und einen Wimpertrichter. Die Endblase ist (gegen Bourne) eine Einstülpung des Ectoderms, die sich mit dem sich selbständig anlegenden Drüsenkörper erst später verbindet (mit Bergh)). Die Cilien werden von Bolsius mit Unrecht geleugnet. Über den Drüsentheil ist Verf. gegen die meisten übrigen Autoren der Ansicht, dass er nicht aus perlschnurartig an einander gereihten einzelnen Zellen besteht, sondern dass letztere Zellencomplexe sind. In Betreff des Canalsystems schließt er sich an Schultze gegen Bolsius an. Die cilientragenden Organe von B. sind nur die Wimpertrichter. Außer den functionirenden kommen, ähnlich wie bei den Oligochäten und Capitelliden, Überreste von provisorischen Nephridien vor, d. h. von solchen, die nur in der Jugend functioniren und im Alter allmählich resorbirt werden. 2. Die Chloragogenzellen. Was Bourne botryoidal tissue nennt und mit der Blutbildung in Beziehung bringt, ist das Homologon der Chloragogenzellen, also excretorisch thätiges Gewebe. Diese den. Blutbahnen aufsitzenden Chloragogenzellen von N. sind Lymphzellen, und als solche sind wahrscheinlich auch die Elemente zu betrachten, welche Bourne bei Trochaeta etc. als Fettzellen beschrieben hat. Auf 4 Wegen nun werden die Excretionsproducte aus den Organen entfernt: a) die Drüse des Nephridiums nimmt osmotisch Excrete aus dem Blute auf und schafft sie nach außen; b) sie nimmt osmotisch den Inhalt der Chloragogenzellen auf; c) der Trichter nimmt die Reste der Chloragogenzellen auf und schafft sie in die Drüse; d) die Chloragogenzellen wandern bis an die Epidermis und deponiren dort ihr Excret als Pigment. -Zwischen den Nephridien von Hirudo und N. walten keinerlei principielle Unterschiede ob. Die Vorfahren der Hirudineen haben jedenfalls eine wohl ausgebildete Leibes höhle gehabt, welche durch starke Entwickelung der mesodermalen Elemente auf geringe Überreste reducirt wurde. Darin besteht die >> Diacoelesis << Bourne's. Die Ansicht von B., dass eine endocytische Cölombildung durch Zerfall der Botryoidal- (Chloragogen-) Zellen stattgefunden habe, ist unbegründet. Das Vorhandensein provisorischer Nephridien und der Chloragogenzellen spricht im Zusammenhange mit dem Verhalten des Coloms dafür, dass die Vorfahren der Hirudineen nahe Verwandte der Oligochäten waren. Den Schluss der Abhandlung bilden Angaben über Beobachtungen am Blutgefäßsystem des lebenden Thieres.

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Gegen Bourne's Annahme von der rudimentären Natur des Infundibularapparats macht Leuckart (1) geltend, dass derselbe gar nicht rudimentär ist.

Bourne stützt sich hauptsächlich darauf, dass der Apparat in Verbindung mit dem Einzeltrichter einen Haufen körnerartiger Gebilde, welche die Zeichen des Zerfalles darböten, aufweise. Diese Körner sind nun aber kleine Zellen, die sich eng den typischen Nephridialzellen anschließen, auch ähnlich von intracellulären Gängen durchbohrt sind, die ihrerseits mit dem Canalsysteme der Schleifenorgane in unmittelbarem Zusammenhange stehen. Ein directer Zusammenhang existirt ferner zwischen den Hohlräumen des Zellenhaufens und dem Centralcanale der Einzeltrichter. Der Infundibularapparat ist nach den Gattungen sehr verschieden gebaut; Verf. beschreibt ihn ausführlich von Clepsine, Nephelis und Hirudo, von denen jede einen besonderen Typus repräsentirt.

Nach Croockewit sind die Zähne von Hirudo Stützapparate der schneidenden Cuticula. Sobald die Wunde von dem Kiefer gemacht ist, wird sie mit dem zwischen den Zähnen herausströmenden Secret durchtränkt, wodurch in den angebissenen Gefäßen nicht nur der Gerinnung des Blutes, sondern auch dem Zusammenkleben der Blutplättchen vorgebeugt wird wenigstens bei Hirudo medicinalis. Dagegen gelang es nicht, am Extracte von den in Alcohol gehärteten Köpfen von Aulastomum gerinnungshemmende Wirkungen nachzuweisen. Zwar saugt A. das Blut von Fröschen, aber eine Nachblutung aus der Hautwunde war nicht zu constatiren. Hierher auch Leuckart (2).

Gegen Bolsius [s. Bericht f. 1890 Vermes p 42, f. 1891 Vermes p 58, f. 1892 Vermes p 48] hält Bourne alle seine speciell über die Nephridien der Hirudineen publicirten Resultate aufrecht. In seiner kritischen Auseinandersetzung legt er zunächst dar, dass Bolsius hauptsächlich durch seine einseitige Methode zu seinen irrthümlichen Auffassungen gekommen sei, und zeigt dann nach erneuten Untersuchungen an Hirudo und Nephelis, dass er (Bourne) und seine Vorgänger in Bezug auf das Canalsystem Recht behalten. Gleiches gilt für die von Bolsius mit Unrecht als Wimperorgane aufgefassten Trichter [s. auch oben p 42 Graf], welche unzweifelhaft integrirende Theile des Nephridiums sind, die in das Colom münden. Wenn auch diese Trichter bei den meisten Formen verstopft sind und daher ihre ursprüngliche Function verloren haben, so können sie doch nicht, wie Bolsius will, im Dienste der Circulation stehen, indem diese sehr viel besser durch die Contractionen des Leibeswand vermittelt werden kann.

In einer vorläufigen Mittheilung tritt Whitman den Einwürfen Maiers [s. Bericht f. 1892 Vermes p 48] gegen seine früheren Angaben über Bau und Entwickelung des Auges scharf entgegen und hält sie völlig aufrecht. Die segmentalen Sinnesorgane (Sensillae) sind nach Structur und Function zweifacher Natur. Sie bestehen nämlich aus einem axialen Bündel langer, oberflächlich mit zarten Haaren endigender Zellen, die ein Tastorgan repräsentiren, und rundum, sowie darunter liegen die für das Auge so charakteristischen großen, hellen Sehzellen. Man hat es also mit einem combinirten Seh- und Tastorgan zu thun, die beide aus einer gemeinsamen, indifferenten, ectodermalen Anlage hervorgehen und beide von demselben Nerven versorgt werden.

Die terrestrische Hirudo brevis Grube bildet nach Blanchard (1) das Genus Mesobdella n., welches in auffallender Weise zwischen Glossiphoniden und Hirudiniden vermittelt. Unter letzteren kommt es sowohl durch die Lebensweise als durch die Vertheilung der Augen den Hämadipsinen am nächsten, entfernt sich aber wieder von diesen wie den Hirudiniden überhaupt durch den hohen Grad der Concentrirung der Somite. Dies Verhalten bietet Blanchard (5) Veranlassung dazu, die Variationen in der Somitenbildung zu erörtern. Wie einerseits bei M. brevis das typisch 5-ringelige Somit auf ein 3-ringeliges reducirt sein kann, so ist andererseits bei Dina das 3. Ringel jedes Somites verdoppelt, und bei Trocheta kann sogar ein Somit bis 11 Ringel haben.

10. Oligochaeta.

Hierher Benham (2,3), Dahl, Friend (1,3-5), Guerne & Horst, Horst, Moore (1,2), King, Randolf, Rosa (1,2), Schneider, Spencer, Stieren.

Über die Cuticula s. oben p 13 Krawkow, Muskelzellen p 30 Apáthy, Chloragogenzellen unten Arthropoda p 61 Bernard (1), Versuche mit elektrischen Strömen Allg. Biologie p 8 Blasius & Schweizer.

Die Auffindung zweier neuer Arten von Strand-Enchyträiden (Parenchytraeus n. litteratus n. und Pachydrilus litoreus n.) bot Hesse Gelegenheit zum Studium des Baues der En chyträiden. Die gesammte Musculatur, mit Ausnahme der histologisch unsicheren Darmmuskeln, besteht aus Zellen, welche dem nematoiden Typus angehören. Die von Michaelsen beschriebenen Ganglienzellen in den Septaldrüsen waren nicht aufzufinden; wahrscheinlich liegt eine Verwechslung mit Resten von Drüsenzellen vor. Wo die Ausführungsgänge dieser Drüsen an den Schlundkopf herantreten, zerfällt der Drüseninhalt in zahlreiche dünne Stränge, welche zwischen den Schlundkopfzellen in Intercellularräumen nach unten dringen. Etwas über der Cuticula ist dann das Secret in Tröpfchen angesammelt, und feine Poren dieser Membran ermöglichen das Austreten desselben. Wahrscheinlich ist dies ein Klebstoff, der die Wirkung des Schlundkopfes zu unterstützen vermag. Eigenthümliche Drüsen liegen auch in den Segmenten hinter den Genitalsegmenten. Mit Michaelsen betrachtet sie Verf. als Copulationsdrüsen. Der Darmblutsinus entsteht nicht durch ein Auseinanderweichen der Epithel- und Muskelschicht des Darmes, sondern Zellen bewirken die Trennung in Canäle und kleiden den Sinus aus (gegen Michaelsen). Es handelt sich daher eher um ein den Darm überziehendes Gefäß netz, wie bei Dero etc.

Aus Beddard's (1) Beschreibung neuer exotischer Lumbriciden seien einige Angaben über Siphonogaster Millsoni n. hervorgehoben. Wie Levinsen betrachtet er die eigenthümlichen Anhänge des 18. Segmentes als Penes; aber gleichzeitig scheinen sie die Function des fehlenden Clitellums zu ersetzen. Ferner enthalten sie auch excretorische Canälchen, und da diese mit den Nephridien des Cöloms keinerlei Zusammenhang aufweisen, ja den Anhängen jederlei cölomatische Höhlung abgeht, so ist es fraglich, ob man die Nephridien als Colom betrachten darf.

Beddard (2) beschreibt 16 neue Lumbriciden. Von den zahlreichen anatomischen Angaben seien folgende er wähnt. Das Clitellum von Moniligaster bahamensis n. unterscheidet sich dadurch von dem anderer Lumbriciden, dass nur 1 Zellschicht vorhanden ist; dies weist auf die wasserbewohnenden Oligochäten hin. An Penis und Penisscheide der Tubificiden speciell erinnert der conische Fortsatz im Endsacke der Samenleiter. Der Darmcanal von Eudriloides durbanensis n. weist eine bisher bei Eudriliden noch nicht bekannte Eigenthümlichkeit auf im 6.-10. Segment liegen paarige Kalkdrüsen, welche durch einen engen Canal in den Ösophagus münden; sie fungiren wohl nicht nur (mit Michaelsen) als Assimilations-, sondern auch als Excretionsorgane.

Nach einer ausführlichen vergleichenden Erörterung der Litteratur kommt Beddard (3) zum Schlusse, dass alle von ihm als Atrium bezeichneten Gebilde homolog sind, indem die Extreme durch eine vollkommene Reihe vermittelnder Formen verbunden sind. Die Frage, welcher Atriumtypus der ursprüngliche sei, hängt innig mit der Frage nach der ganzen Classification zusammen, und Verf. findet, dass die von ihm adoptirte gut mit der sich aus dem Verhalten der Atrien ergebenden Reihenfolge harmonirt. Mit Rosa (bei den Geoscoliciden) leitet er die Atrien von den paarigen Drüsen im Bereiche der männlichen Poren her. Wenn aber diese Herleitung aus Copulationsdrüsen richtig ist, so stehen die Atrien der

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