DER MENSCH EIN PHILOSOPHISCHES GEDICHT DES ALEXANDER POPE, aus dem Englifchen übersetzt von H HEINRICH, CHRISTIAN KRETSCH. INNHALT. ERSTER BRIEF. Von der Natur und dem Zustande des Menschen, in Abficht auf das Ganze der Welt. Vom Menfchen - I. Unfere Urtheile gründen fich nur auf unfer eigenes Syftem, da uns die Einrichtung der andern Weltgebäude und das allgemeine Verhältnis aller Dinge gegeneinander unbekannt ist, ¥. 27. &c. II. Der Mensch ist kein unvollkommenes, fondern ein folches Wefen, das dem Orte und Range, den es in der Schöpfung einnimmt, genau angemeffen ist, zufolge der allgemeinen Ordnung der Dinge, und denen ihm unbekannten Endzwecken und Verhältnissen derfelben, . 57. &c. III. Seine gegenwärtige Glückfeligkeit banget ab, theils von feiner Unwiffenheit künftiger Dinge, theils von feiner Hoffnung eines künftigen Zustandes, V. 117. &c. IV. Das hochmüthige Beftreben nach mehrerer Einficht und gröfferer Vollkommenheit, ift der Grund feines Irrthums und Elendes. Es ift ruchlos, fich an die Stelle Gottes zu setzen, und von der Schicklichkeit oder Unfchicklichkeit, Vollkommenheit oder Unvollkommenheit, Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit feiner Austheilungen und Verordnungen ein Urtheil zu fällen, V. 173. &c. V. Es ist abgefchmackt, fich felbft für die Endurfache der Schöpfung zu halten, oder eine Voll kommenheit in der fittlichen Welt zu fordern, die fich in der naturlichen nicht befindet, V. 197. &c. VI. Es if unvernünftig, die göttliche Vorfebung anzuklagen, und auf der einen Seite die Vollkommenheiten der Engel, auf der andern die körperlichen Eigenfchaften der Thiere zu ver langen, da doch, wenn wir nur eine von den finnlichen Kräften in einem höhern Grade beLaßen, uns folches unglücklich machen würde, V. 257. &c. VII. Durch und durch, in der ganzen fichtbaren Welt, zeiget fich in Anfehung der Kräfte der Sinnen und des Verftandes eine allgemeine Ord nung und Stuffenfolge, durch welche ein Thier über das andere, und der Mensch über alle erboben ist. Wie Sinnen, Inftink, Gedanken, Nachdenken und Vernunft ftuffenweise aufeinander folgen; und daß die Vernunft allein allen andern Kräften die Wage halte, V. 303. &c. VIII. Wie viel weiter, fowohl über, als unter uns fich diefe Ordnung und Stuffenfolge lebendiger Gefchöpfe erstrecken könne; verrückte und zerrüttete man darinnen nur einen einzigen Theil, fo würde nicht nur diefer Theil, fondern auch die ganze zufammen verbundene Schöpfung zerstöret werden, V. 331. &c. IX. Die Ausfchweifung, die Thorheit, und der Hochmuth eines folchen Verlangens, .371.&c. X. Aus allem diefen folget, daß wir fchuldig find, uns in allen Stücken der göttlichen Vorfebung zu unterwerfen, fowohl in Ansehung unfers gegenwärtigen, als künftigen Zustandes, . 409 bis zum Ende. ERSTER BRIEF. uf Bolingbrok! und laß der Ehrfucht, laß dem Prinzen Sich einmal umzusehn, und stirbt: drum laß uns lieber, 5 Durch diefes weite Feld bis hin an jene Tiefen 20 Ich will, der Wahrheit treu, und achtfam Schritt vor Schritt |