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Technologie des Holzes

als

Baumaterial

Von

Dr. Adolf Mayer,

Privatdocent der Agriculturchemie an der Universität Heidelberg.

Mit in den Text eingedruckten Holzstichen.

Braunschweig,

Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn.
187 2.

17746

Die Herausgabe einer Uebersezung in französischer und englischer Sprache, sowie in anderen modernen Sprachen wird vorbehalten.

Vorwort.

Herr Professor Birnbaum in Karlsruhe, nach dem Tode des Begründers des Handbuchs der chemischen Technologie von der Verlagsbuchhandlung mit der Redaction dieses umfassenden Werkes betraut, hat den Verfasser des vorliegenden Abschnitts zur Uebernahme dieser Arbeit veranlaßt.

Derselbe wurde hierbei von dem Gesichtspunkte geleitet, daß für die Be= handlung der „chemischen Technologie des Holzes als Baumaterial" ein Chemiker gewonnen werden müsse, der einerseits pflanzen-anatomische und physiologische Studien gemacht habe, andererseits mit dem praktisch wich= tigsten Theile der chemischen Technologie des Holzes, nämlich mit den Metho= den der Holzconservirung, einigermaßen vertraut sei.

Diese Gesichtspunkte treffen nun allerdings bei dem Verfasser des vor= liegenden Abschnitts ungefähr zu. Derselbe hat sich als Agrikulturchemiker mit Pflanzen-Chemie und -Physiologie, wenn auch nicht gerade mit Pflanzen= Anatomie vielfach befaßt und hat sich zugleich als mehrjähriger Kyanisirungschemiker der großherzoglich badischen Eisenbahnen mit einer der wichtigsten Imprägnirungsmethoden und ihren Erfolgen für die Conservirung der Hölzer wohl bekannt gemacht.

Trozdem hat der Verfasser bei Bearbeitung des Werkchens häufig die Unzulänglichkeit seiner Kenntnisse und seines Urtheils empfunden, wenn es sich darum handelte, so verschiedenartige Thatsachen, die sonst nur getrennt in den Köpfen von Forstleuten, von Botanikern, Chemikern und praktischen Ingenieuren eine heimische Stätte zu haben pflegen, in einem engen und einheitlichen Rahmen zusammenzufassen. Und es war schließlich nur die Meinung, daß die geschilderte Schwierigkeit für die meisten Anderen noch im erhöhtern Maßstab sich geltend gemacht haben würde, und daß eine unvollkommene Leistung darum noch keine unnüße sei, welche ihm die Feder immer wieder

in die Hand zwang und ihn veranlaßte, die in sich so wenig befriedigende Arbeit fortzusehen.

Unbefriedigend im wissenschaftlichen Sinne muß eine Arbeit wie die vorliegende namentlich schon deshalb sein, weil die eigentliche theoretische Be= gründung der mitzutheilenden praktisch wichtigen Säße und Regeln eine so überaus unvollkommene ist. Die ganze Chemie des Holzes, die der Natur der Dinge nach den Schwerpunkt eines Werkes wie des vorliegenden bilden müßte, ist eine unsäglich ärmliche, so daß wenige Seiten zu ihrer_er= schöpfenden Behandlung genügen, und technische Vortheile aus den in ihr aufgestellten Gesichtspunkten keineswegs entspringen; und Aehnliches läßt sich fast von jedem einzelnen theoretischen Capitel über den fraglichen Gegenstand sagen. Dennoch ist eine solche Zusammenstellung, wie sie im vorliegenden Werkchen gegeben ist, eine für viele Interessenten des behandelten Gebiets nüzliche, ganz abgesehen davon, daß hierdurch die vorhandenen Lücken erst recht fühlbar werden, und somit voraussichtlich Veranlassung zur Ausfüllung derselben durch experimentelle Arbeiten gegeben wird; und so hat der Verfasser doch einige Befriedigung in dem Bewußtsein einer nothwendigen Leistung gefunden.

Möchten die berührten Punkte auch bei der Beurtheilung des Werkchens ihre Berücksichtigung finden.

Heidelberg, im October 1872.

Adolf Mayer.

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