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Eihälfte an und bilden den Keimstreifen oder, wie der Verf. es nennt, den Keimtheil. Jetzt entstehen nun zunächst die seit Rathke bekannten merkwürdigen blattförmigen Anhänge. Nach Dohrn haben dieselben keine Function, aber er „hält sich für berechtigt, ihnen eine Art monumentaler Bedeutung beizulegen und in ihnen die Andeutung zu erkennen, dass die Assel eine bedeutende Stammesgeschichte hinter sich hat, von · der wir gar nichts weiter erschliessen können, als dass sie eben stattgefunden hat".

Jetzt tritt ein Vorgang ein, der nach Dohrn für die Familie der Asellina innerhalb der Classe der Isopoden charakteristische Geltung zu haben scheint. Es buchtet sich nämlich der dem Keimtheil gegenüberliegende Theil der Keimhaut ein und trennt schliesslich den Dotter bis in die Mitte in ein vorderes, grösseres Stück, aus dem später der Kopf und der grösste Theil des Leibes, und in ein kleineres, hinteres Stück, aus dem der andere Theil des Leibes und das Postabdomen sich bilden. Um diese Zeit erfolgt auch die erste Anlage des bilateralen Typus im Kopfende des Keimstreifen, indem nämlich in dessen dem Dotter zugewandter Seite eine medinae Rille entsteht. In der Seitenansicht bemerkt man nun auch die ersten Extremitäten. Das 1. und 2. Maxillenpaar scheint zuerst zu entstehen, dann treten die übrigen Fresswerkzeuge und die Antennen auf und darauf auch die sechs Beinpaare. Am Bauchtheil des Keimstreifens zeigt sich nun auch zuerst die Segmentirung und das Postabdomen wächst hervor. Darauf treten die Kiemen und die gabelförmigen Anhänge des Postabdomens auf. Während des bilden sich accessorische Mundtheile, die Milne Edwards als eine gespaltene Unterlippe bezeichnet hat, und durch Einstülpungen von aussen entstehen After- und Mund öffnung. Darauf tritt auch die Oberlippe hervor.

A. Kowalevsky 26 beobachtete bei allen von ihm untersuchten Crustaceen (Palaemonen, Callianassa, Krabben) eine vollständige Furchung des Dotters, bei der beständig jeder Furchung eine Theilung des Kerns vorausging. Die sternförmigen Gebilde, die Rathke und Lereboullet abbilden, sind nichts Anders als um den Kern zusammengepresste Fettkügelchen.

C. Claus 66 hat die Beobachtungen Fr. Müller's über die Larvenstadien der Porcellana (sehe d. Bericht f. 1862. p. 229), wonach das von Eschscholtz als Lonchophorus beschriebene Krebschen als die Zoëaform der Porcellana erkannt wurde, weiter ausgedehnt und namentlich auch die späteren

Larvenstadien aufgefunden. Ohne zu grosse Details würden die Beschreibungen nicht klar zu machen sein und es muss genügen auf das Original zu verweisen.

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El. Mecznikow 67 hat in einer russisch geschriebenen Abhandlung (welche aus den Abhandlungen Sapiski der Petersburger Akademie Bd. XIII. Nr. 1. besonders abgedruckt ist) die Entwickelung der Phyllopoden gattung Nebalia genau beschrieben und durch zwei Tafeln erläutert. Es finden sich in der Abhandlung besonders eingehende Vergleichungen der Entwicklung dieses Krebses mit anderen, doch bin ich nicht im Stande, aus dieser russischen Schrift darüber genauere Nachricht zu geben. Auch eine Beschreibung der Entwicklung von Nebalia nach den beiden Tafeln zu entwerfen, darf ich mir ersparen, da nach Mecznikow's eigenen Angaben darüber sich im Bericht f. 1865. p. 193. 194 ziemlich ausführliche Mittheilungen finden.

A. Humbert 68 hat gefunden, dass die Glomeris lumbata und die G. marmorea eine Species bilden und nur Geschlechtsunterschiede darstellen. Er beobachtete beide s. g. Arten in der Begattung.

F. Plateau 69 beschreibt den Nestbau und einige Stadien der Entwicklung von Argyro neta aquatica, einer Wasserspinne. Das kleine ovale, aus Gespinnst gebildete Nest dieses Thieres dient in der hinteren Abtheilung zur Aufnahme der Eier, während sein vorderer Theil für die Mutter einen zeitweiligen Aufenthaltsort abgiebt. Das Nest befindet sich unter Wasser, befestigt an Wasserlinsen u. s. w. Aus der Embryonalentwicklung schildert der Verf. das Hervorsprossen der Mundtheile und anderen Extremitäten, die nach ihm alle ziemlich gleichzeitig erscheinen.

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In seiner inhaltsreichen und schön illustrirten Abhandlung Ueber den Eierstock und die Samentasche der Insecten" beschreibt zunächst Fr. Leydig 70 seine eigenen an 18 Insectenarten der verschiedenen Ordnungen angestellten Beobachtungen im Einzelnen und vergleicht im zweiten Abschnitte dieselben mit den zahlreichen darauf bezüglichen Angaben Anderer.

Was den Eierstock der Insecten anbetrifft, so weist Leydig nach, dass der keimbereitende Theil der Eiröhre von dem nur als Eileiter functionirenden durch eine ringsum nach innen vorspringende Falte oder Klappe, welcher nach aussen eine starke Einkerbung entspricht, geschieden ist. Die Verbindungsfäden der Eiröhren mit dem Rückengefässe, die besonders Joh. Müller untersuchte und für Blutgefässe hielt, sind nach

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Leydig einfache solide Verlängerungen der Eiröhren, die sich am Rückengefäss entweder schlingenförmig in andere umbiegen oder doch blind dort enden, die aber mit dem Rückengefäss von einer gemeinsamen Peritonealhülle umgeben sind, wodurch ein enger Zusammenhang hervorgebracht wird.

Die Eiröhre besteht aussen aus einer meistens viele Tracheen enthaltenden Peritonealhülle, dann aus einer Haut mit quergestreiftem Muskelnetz und endlich aus der Tunica propria mit dem Epithel und den davon geschiedenen Keimzellen (Dotterzellen Stein) und Eizellen (Eianlagen Stein). Die Keimlager oder Keimfächer, d. h. Keimzellen und Eizellen sind nicht immer bloss auf die Spitze der Eiröhre beschränkt, sondern können sich in derselben bekanntlich vielfach hinter einander wiederholen.

Das fertige Ei besteht aus Keimbläschen mit Dotter und Dotterhaut und aus der Schale oder dem Chorion. Das letztere wird von den Epithelzellen der Eiröhre gebildet, erstere gehen alle aus der Eizelle hervor. Die Eizelle ist nach Leydig eine der Zellen des Keimlagers, welche von den übrigen Keimzellen sich dadurch auszuzeichnen anfängt, dass ihr Kern (das Keimbläschen) einen einzigen Nucleolus hat, während jene immer mehrere Kernkörperchen bleibend besitzen. Indem diese Eizelle im Ganzen wächst, hebt sie sich meistens vom übrigen Keimlager ab, sodass sie auch äusserlich eine besondere Wölbung der Eiröhre hervorruft. Das Protoplasma der Eizelle wird zum Dotter, in dem nach und nach Fettkörnchen auftreten und das oft noch sehr lange mit den übrigen Keimzellen in Verbindung bleibt und von ihnen sein Material bezieht. Die Dotterhaut ist nichts als die erhärtete äusserste Schicht des Dotters. Das Chorion wird von den Epithelzellen des Keimfaches um das Ei abgesondert, gerade wie das äussere Chitinskelett. Am genauesten beschreibt diese merkwürdige Bildungsweise Leydig von einem Blattkäfer (Timarcha tenebricosa). Das Chorion besteht hier über der Dotterhaut aus einem harten homogenen eigentlichen Chorion, dann aus einer dicken Porenhaut, darauf aus einer weichen, homogenen Hülle, an der man ganz zu äusserst noch einen hellen Saum unterscheiden kann. Die Porenhaut wird nach Leydig von Epithelzellen abgesondert, die mit einem Haarbesatz, wie Flimmerzellen, versehen sind. Diese Härchen ragen in die Porenhaut hinein und Leydig meint, die Zellen sonderten ihr Secret um diese Haare ab, die dann später vergingen und so die Poren herstellten. Die am oberen Eipol gelegene Mikropyle ist nach Leydig die Stelle, wo die Eizelle mit den Keimzellen

zusammenhing, der Einabel gleichsam, und wo deshalb kein Chorion abgesondert werden kann.

Wegen der Frage des Eindringens der Zoospermien in's Ei entscheidet sich Leydig gegen ein Eindringen derselben in den Dotter, obwohl sie durch das Chorion bis zur Dotterhaut, aber nicht weiter, gelangen können. Von Insecten hat Leydig frisch befruchtete Eier von der Stubenfliege, von Tachina, Aeschna und Ameisen auf Zoospermien im Dotter untersucht, aber stets mit negativem Resultat. Nach dem Verf. wirken die Samenfäden mittelst eines flüssigen Stoffes durch die Dotterhaut hindurch auf den Dotter. Leydig scheinen die Mikropylen, die ja auch kein allgemeines Vorkommen sind, gar nicht wesentlich für die Zuführung von Zoospermien zu dienen. In manchen Beziehungen schreibt er ihnen eine respiratorische Function zu und bemerkt u. A., dass beim Hermelinspinner (Harpyia vinula) unter der Mikropyle ein grösserer Luftraum, ähnlich wie im Vogelei, befindlich ist. (Vergl. die Angaben de la Valette's und Meissner's im Bericht f. 1860. p. 199-201.)

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Leydig hat auch die Samentasche der Bienenkönigin untersucht und leugnet mit Bestimmtheit das Vorkommen von Muskeln in der Wand derselben; nur der Ausführungsgang der Tasche ist muskulös. Nach Leydig scheinen auch die in der Samentasche aufgestapelten Zoospermien, namentlich die zu Büscheln zusammengedrängten, gar nicht zur Befruchtung verwendet zu werden, sondern einmal in's Receptaculum gelangt, dort zu verbleiben. Am Schluss seiner Abhandlung geht der Verf. auf die Frage nach der geschlechtlichen Differenzirung des Eies ein und erinnert dabei an die so wichtige, aber wenig beachtete Arbeit von Kyber über die Blattläuse (Germar's Magazin 1813), nach welcher nur Männchen auftreten, wenn durch Nahrungsmangel oder Kälte den Blattläusen der Untergang droht, während er sie sonst vier Jahre lang ohne Männchen sich fortpflanzen sah. Leydig hält die viviparen Blattläuse nicht für Ammen, sondern einfach für Weibchen und erinnert an seine bekannten Untersuchungen über Räderthiere und Daphniden, bei denen sich ebensolche Verhältnisse ergeben.

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Nach eigenen Untersuchungen an Aphis rosae widerspricht Ed. Claparède allen Angaben Balbiani's über den vermeintlichen Hermaphroditismus der Blattläuse und bestätigt völlig Mecznikow's Beschreibungen und Deutungen des s. g. secundären Dotters. Im vorigen Berichte p. 234-237 ist über Balbiani's Abhandlung im selben Sinne referirt und es ist

Henle u. Meissner, Bericht 1867.

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deshalb nicht erforderlich hier von Neuem darauf einzugehen. Balbiani12 will jedoch seine Darstellung aufrecht erhalten und hofft durch eine in Aussicht gestellte ausführliche Abhandlung die gegen ihn geltend gemachten Zweifel zu zerstreuen.

C. S. Tomes 73 liefert die Beschreibung und schöne Abbildung einer Phryganeenlarve (Hydroptila), die ihren seidenartigen Cocon aussen sehr regelmässig mit Conferven überkleidet.

Rymer Jones 14 beschreibt die Larven und Puppen von Corethra plumicornis, die ihrer völligen Durchsichtigkeit wegen schon vielfach zu mikroskopischen Untersuchungen gedient haben. Bei der Larve finden sich im Vordertheil zwei dunkle, rundliche Körper und zwei ähnliche im Hintertheil; es sind dies häutige Blasen mit Luft gefüllt und augenscheinlich von der Function der Schwimmblasen. In der Puppe fehlen sie. Die weiteren Details, als ohne die Abbildungen schwer verständlich, müssen hier übergangen werden.

In der Monographie G. Bonnet's 76 über den Sandfloh (Pulex penetrans) werden die Geschlechtsorgane, die Begattung und die Verwandlung dieses merkwürdigen Thieres genau beschrieben. Die männlichen Geschlechtswerkzeuge bestehen aus einem in mehrere Lappen zertheilten Hoden, dem Vas deferens, der Samenblase, zwei Ductus ejaculatorii und dem Penis mit seinen vier lanzettförmigen Klappen. An den weiblichen Geschlechtsorganen ist zu unterscheiden ein halbkugeliger Eierstock und zwei Ausführungsgänge; einer davon führt zur Kloake, der andere aber soll in den ersten Gang einmünden. Nach der Begattung, bei der das Männchen auf dem Rücken des Weibchens sitzt, bohrt sich das letztere sofort in die Haut seines Wohnthieres ein und schon vom zweiten Tage an bemerkt man ein Anschwellen seines zweiten und dritten Hinterleibringes. In kurzer Zeit sind diese Theile so vergrössert, dass sie die Gestalt und Grösse einer Erbse annehmen und Vorderkörper wie die hintersten Ringe nur als kleine Anhänge daran erscheinen.

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Die 0,4 Mm. langen, ovalen Eier werden bald nach aussen abgelegt (da das eingebohrte Weibchen seinen After nach aussen gerichtet hat) oder sie bleiben auch im Weibchen noch längere Zeit, was dann aber abstirbt und nur als Eiersack noch dient. Die aus dem Ei gekommene Larve ist wurmförmig, ohne Füsse, aber sehr lebhaft und beweglich und etwa 1,78 Mm. lang. Die Larven leben ausschliesslich von thierischer Nahrung, am liebsten vom Körper der abgestorbenen Mutter, vom s. g. Eiersack. In lebendem Fleische, Wunden etc.

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