Imagens das páginas
PDF
ePub

Bericht über die Fortschritte der Anatomie

im Jahre 1867.

Allgemeine Anatomie.

Handbücher.

A. Kölliker, Handbuch der Gewebelehre des Menschen. 5. Aufl. Leipzig. 8. Zweite Hälfte.

G. Hardley, Histological demonstrations; a guide to the microscopical examination of the animal tissues in health and disease. Edited by G. T. Brown. London. 8.

C. Robin, Leçons sur les huemurs normales et morbides du corps de l'homme. Paris. 8. avec 24 fig. intercalées dans le texte.

Hülfsmittel.

H. Frey, Das Mikroskop u. die mikroskopische Technik. 3. Aufl. Leipzig. 1868. 8. Mit 397 Holzschn.

G. Jäger, Anleitung zu mikroskopischen Beobachtungen u. zum richtigen Gebrauch des Mikroskops. Berlin. 8.

L. Dippel, Das Mikroskop u. seine Anwendung. 1. Thl. Braunschweig. 8. Mit 341 Holzschnitten u. einer Tafel in Farbendruck.

Heschl, Die Mikroskope der Herren E. u. S. Merz in München. Wiener med. Wochenschr. No. 10.

von Heschl

Brühl, Auch einige Worte über die Mikroskope des Herrn S. Merz in München. Ebendas. No. 48. 52. 58. 59. (Mässigung des diesen Instrumenten ertheilten Lobes.)

G. Valentin, Die physikal. Untersuchung der Gewebe 8. Mit 67 Holzschn.

Leipzig u. Heidelb.

Derselbe, Histilogische u. physiologische Studien. 5. R. Zeitschr. für ration. Medicin. Bd. XXIX. Heft 2. 3. p. 191.

G. M. Cavalleri, Sul fuoco complessivo degli objettivi nei microscopi composti e in generale di qualunque sistema di lenti formanti un sol fuoco e loro formola generale. Rendiconti del reale istituto lombardo. Vol. III. Fasc. 4. 5. p. 117.

J. Porro, Mezzi pratici razionali per misurare direttamente la forza delle lenti, sia semplici, sia composte. Ebendas. fasc. 9. p. 285.

W. B. Carpenter, On Nachet's stereopseudoscopic binocular microscope and on Nachet's stereoscopic magnifier; with remarks on the angle of aperture best adapted to stereoscopic vision. Quarterly Journ. of microscop. science. Oct. p. 105.

J. N. Tomkins, On a travelling microscope.

Ebendas. Apr. p. 20.

E. G. Lobb, On two new lamps for the microscope. Ebend. July. p. 72. J. H. Brown, Iris diaphragm for proving the circular form, whether expanding or contracting. Ebend. p. 74.

J. F. Woodward, On monochromatic illumination.

Ebendas. Oct. p. 252.

E. R. Lankester, Preliminary notice of some observations with the spectrosscope on animal substances. Journ. of anatomy and physiol. 2. ser. No. 1. p. 114.

S. Piper, On a portable slide Cabinet and a form of slide for opaque illumination. Quart. Journ. of microscop. science. April. p. 16.

A. Schklarewsky, Ein heizbarer Objecttisch. Wiener medic. Wochenschr. No. 98.

S. Stricker, Eine Gaskammer für mikroskopische Zwecke. Archiv für mikroskop. Anat. Bd. III. Heft 3. p. 366.

T. W. Engelmann, Ueber die Flimmerbewegung. Med. Centralbl. No. 42. Over de trilbeweging. Nederlandsch archief voor genees-en natuurkunde. Deel III. 2. Afl. p. 304. pl. VIII.

D. Huizinga, Ein Apparat zur mikroskopischen Anwendung der Gase. Med. Centralbl. No. 43.

F. E. Schulze, Eine neue Methode der Erhärtung und Färbung thierischer Gewebe. Ebendas. No. 13.

E. Schwarz, Ueber eine Methode doppelter Färbung mikroskopischer Objecte und ihre Anwendung zur Untersuchung der Musculatur des Darmtractus, der Milz, Lymphdrüsen u. a. Organe. Aus d. 55. Bande der Wiener Sitzungsberichte. Mit 5 Taf.

C. F. Müller, Histologische Untersuchungen über die Cornea. Archiv für pathol. Anat. u. Physiol. Bd. XLI. Heft 1. 2. p. 110. Taf. I. H. C. Bastian, On some new methods of preserving thin sections of brain or spinal cord for microscopic examination. Journ. of anat. and physiol. 2. Ser. No. 1. p. 104.

Zur Beleuchtung mit monochromatischem (violettem) Licht empfiehlt Woodward, statt des vom Grafen Castracane angewandten spectralen Lichtes, das durch ein plattes Gefäss mit einer Lösung von schwefelsaurem Kupfer in ammoniakhaltigem Wasser geleitete Sonnenlicht.

Stricker, Engelmann und Huizinga beschreiben Apparate (feuchte Kammern), welche den Zweck haben, mikroskopische Präparate während der Untersuchung Gasströmen auszusetzen.

Chlorpalladium, welches F. E. Schulze anwendet, um thierische Gewebe ohne grosse Alteration der feinern Structur zu erhärten, hat zugleich den Vortheil, gewisse Elemente, namentlich Muskelfasern, die animalischen bräunlich, die

organischen strohgelb zu färben, während die Grundsubstanz des Bindegewebes auch bei längerer Einwirkung ungefärbt bleibt. Am passendsten erwies sich eine Lösung von 1: 1000 Thl. Wasser; die einzulegenden Stückchen dürfen das Volumen einer Bohne nicht übersteigen. Sie erreichen in einer Flüssigkeitsmenge von 1/2-1 Unze schon nach 24 Stunden den zum Schneiden nöthigen Härtegrad. Durch Carminlösung, in welcher die ungefärbt gebliebenen Gewebe sich röthen, kann die Wirkung des Chlorpalladium noch auffälliger gemacht werden. Die von Schwarz empfohlene doppelte Färbemethode beruht auf der Anwendung von Picrinsäure, welche Muskelfasern, Drüseninhalt, Gefässe und Nerven gelb färbt, in Verbindung mit Carminimbibition, wodurch das Bindegewebe und die Kerne der von Picrinsäure gefärbten Gewebe eine rothe Farbe erhalten. Die Objecte werden in einer Mischung von einem Theil Kreosot, 10 Thl. Essig und 20 Thl. Wasser eine Minute lang gekocht, nach völliger Austrocknung in feine Scheiben geschnitten und diese eine Stunde lang in verdünnter Essigsäure macerirt, dann mit destillirtem Wasser abgespült und 24 Stunden lang in einer eben noch roth gefärbten Carminlösung belassen, worauf sie wieder mit viel destillirtem Wasser geschwenkt werden und 2 Stunden in einer Lösung von Picrinsäure, 0,066 Grm. auf 400 Cc. Wasser bleiben. Die Schnitte werden dann, von der anhaftenden Picrinlösung möglichst befreit, in einer Mischung von 4 Thl. Kreosot auf 1 Thl. altes verharztes Terpentinöl durchsichtig gemacht und in Damarfirniss eingeschlossen.

Mit der Versilberung verbindet C. F. Müller (p. 119) eine nachträgliche Behandlung mit Jodsilber und rühmt es dieser Methode nach, dass sie die Kerne unversehrt erhalte. Das Präparat wird im Dunkeln 2-3 Minuten lang einer einprocentigen Höllensteinlössung ausgesetzt; man giesst alsdann eine kleine Quantität einprocentiger Jodsilberlösung (zur Auflösung des Jodsilbers ist eine geringe Menge Jodkalium nöthig) hinzu; nach mehrmaligem Umherschwenken wird das Präparat in destillirtem Wasser gewaschen und in einer Höllensteinlösung von 0,1 Proc. wenigstens 2 Tage dem Lichte ausgesetzt.

Bastian bedient sich, um Durchschnitte der Centralorgane des Nervensystems durchsichtig zu machen und einzuschliessen, gewöhnlich folgender Methode: Der gefärbte Durchschnitt wird 4-5 Minuten in reinen Alkohol gelegt, dann auf das mit einem Tropfen Carbolsäure bedeckte Objectglas übertragen; nach weniger als zwei Minuten ist es vollkommen aufgehellt und wird nach Entfernung der Carbolsäure mit

3-4 Tropfen Chloroform übergossen, in welchem es einige Minuten verweilt. Das Chloroform wird zuletzt durch einen Tropfen einer Lösung von Canadabalsam in Chloroform ersetzt und das Deckglas aufgelegt. Statt des Chloroforms lässt sich mit gleichem Erfolg das gewöhnliche käufliche Benzin anwenden. Eine dritte Methode schliesst die Carbolsäure aus; das Präparat wird aus dem Weingeist in Aether und, wenn der Aether fast verdunstet ist, in Chloroform gebracht. Chloroform macht dasselbe fast augenblicklich durchsichtig; der Aether hat nur den Zweck, den Alkohol auszutreiben, welcher Canadabalsam aus der Chloroformlösung körnig niederschlägt.

Allgemeine Histologie.

J. H. Bennett, Note on the origin of hyaline or diaphanous corpuscles. Journ. of anat. and physiol. No. 2. p. 322.

M. Traube, Experimente zur Theorie der Zellenbildung und Endosmose. Archiv für Anat. Heft 1. p. 87. Heft 2. p. 129.

E. Montgomery, On the formation of socalled cells in animal bodies. Lond. 8. M. Gruene, De vesicula germinativa ovi animalium. Diss. inaug. Bonn. 8. 1 Taf.

C. W. L. Bruch, Unters. über die Entwicklung der Gewebe bei den warmblütigen Thieren. Lief. 2. Frkf. 4. Mit 6 Taf. u. 14 eingedr. Holzschn. p. 210.

C. Frommann, Untersuchungen über die normale u. pathologische Anatomie des Rückenmarks. 2. Theil. Jena. 4. Mit 6 Taf.

[ocr errors]

p. 17. E. Metschnikow, Zur Entwicklungsgeschichte der rothen Blutkörperchen. Archiv für pathol. Anat. u. Physiol. Bd. XLI. Heft 3. 4. p. 523. Taf. VII. Fig. 1-20.

S. Stricker, Unters. über das Leben der farblosen Blutkörperchen des Menschen. A. d. 55. Bande der Wiener Sitzungsberichte.

S. Exner, Untersuchungen über Brown's Molecularbewegung. A. d. 56. Bande der Wiener Sitzungsberichte.

C. Binz, Ueber die Einwirkung des Chinin auf Protoplasma - Bewegungen. Archiv für mikroskop. Anatomie. Bd. III. Heft 3. p. 383.

C. Scharrenbroich, Das Chinin als Antiphlogisticum. Inaug.-Diss. Bonn. 8. 1 Taf.

Bennett sah die hyalinen (Sarcode- oder Eiweiss-) Tropfen aus Zellen hervordringen und hofft, dass diese Beobachtung dazu beitragen werde, die Bildung Zellmembran verständlich zu machen.

Die physikalischen Bedingungen der Zellenbildung haben Traube und Montgomery, wie in den ersten Zeiten der Zellentheorie Ascherson, auf dem Wege des Experiments studirt. Ascherson hatte bekanntlich durch Schütteln von Fetttropfen mit Eiweisslösungen von einer Membran begrenzte diffusionsfähige Bläschen erzeugt. Traube veranlasst die Bildung ge

schlossener Membranen um Tropfen dadurch, dass er die Lösung eines colloiden Stoffs in die wässrige Lösung eines andern Colloids bringt, welches mit jenem eine unlösliche Verbindung eingeht. Auf diese Weise musste eine geschlossene Membran entstehen und wenn der Tropfen concentrirter war, als die umgebende Flüssigkeit, so musste gleichzeitig unter Vergrösserung desselben ein endosmotischer Wasserstrom durch die Membran gehen und deren Moleküle mussten durch die eintretende Spannung so weit auseinandergedrängt werden, dass neue Moleküle der innern Flüssigkeit mit der äussern Lösung in Berührung kamen und, erhärtend, die Substanz der Membran vermehrten. So ahmt Traube den Process des Wachsens durch Intussusception nach. Zum Versuch wurden Leim- und Gerbsäurelösungen verwandt, so dass bald Leimkugeln in Gerbsäure, bald Tropfen zähflüssiger Gerbsäurelösung in flüssige Leimlösung gebracht wurden. Doch können Membranen auch zwischen nicht colloiden Stoffen, zwischen colloiden und krystalloiden und selbst zwischen zwei krystalloiden entstehen. Leim, dem durch anhaltendes Kochen die Fähigkeit, beim Erkalten zu gelatiniren, entzogen war, bildete schlaffe, von ihrem Inhalte nicht ausgefüllte Zellen mit feiner irisirender Membran oder kugelige, gespannte Zellen mit stärkerer Membran, je nachdem die Concentration der Flüssigkeiten gleich oder verschieden war. Je grösser die Intensität des endosmotischen Stroms, um so dicker wurde die Membran. Im Zelleninhalt aufgelöste Stoffe üben häufig einen Einfluss auf die Beschaffenheit der Membran; sie wurde praller und fester, wenn der Leimlösung geringe Mengen von essigsaurem Bleioxyd, schwefelsaurem Kupferoxyd oder Brechweinstein zugesetzt waren. Unregelmässige Zellenformen leitet der Verf. davon ab, dass die Moleküle der Membran und somit auch deren Interstitien von verschiedener Grösse sind. Ist die Membran endosmotischem Druck ausgesetzt, so werden sich die grössten Interstitien auch zuerst so weit vergrössern, dass neue Moleküle eintreten und erhärten können.

Montgomery, der in Bezug auf die Würdigung der Zellmembran mit M. Schultze übereinstimmt, verlangt nur eine zähe Materie, um durch Wassereinsaugung Kugeln zu bilden; er hebt es als eine Eigenschaft gewisser zäher Materien hervor, dass die Kugeln, zu welchen sie sich formen, eine bestimmte Grösse nicht überschreiten; zum Beweise führt er die aus den verschiedenartigsten Geweben hervorquellenden sogenannten Eiweisstropfen an. Die zähe Substanz, die der Verf. zur Erzeugung künstlicher Zellen am geeignetsten fand, ist Myelin ;

« AnteriorContinuar »