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Die im Darminhalt und in den Faces niederen Glieder der Fettsäurereihe stammen, wie der Verf. bemerkt, zum Theil wenigstens aus der Galle.

Die Galle von Belone vulgaris enthält nach Otto's Untersuchungen, wie die Gallen anderer Fische, anderer Fische, vorzugsweise Taurocholsäure, wenig Glycocholsäure. Im Gegensatz zu den Gallen anderer Seefische enthielt die dieser in der Ostsee lebenden Hornhechte Kali und Natron und zwar letzteres überwiegend.

Phipson fand in einem Concrement aus der Leber eines Schweines einen gelben Farbstoff, welcher mit concentrirter Schwefelsäure zuerst carmoisinroth wurde, dann sich mit smaragdgrüner Farbe löste, Wasser fällte aus dieser Lösung Biliverdin, welches schliesslich aus Alkohol rein erhalten werden konnte. Dieses Biliverdin hat nach Phipson die grösste Aehnlichkeit mit Chlorophyll (vergl. d. Ber. 1864. p. 284) und soll sich von demselben nur durch die Elemente von 2 Aeq. Kohlensäure unterscheiden; der gelbe Farbstoff der Blätter im Herbst löst sich in concentrirter Schwefelsäure ebenfalls mit smaragdgrüner Farbe.

Milz. Nebennieren.

Neubauer fand in der Rindermilz 0,0153 % Hypoxanthin neben ebensoviel oder mehr Xanthin. Ueber das Verfahren zur Bestimmung vergl. unten unter Muskelgewebe.

Holm fand in den Nebennieren vom Rind viel Inosit, durch basisch essigsaures Bleioxyd gefällt, Hypoxanthin, durch essigsaures Kupferoxyd unter Erhitzen abgeschieden; Xanthin und Harnsäure fanden sich nicht, die Gegenwart von Leucin, welches Seligsohn in demselben Object vergeblich suchte (Ber. 1859. p. 277), Virchow in grosser Menge fand (Ber. 1857, p. 273), blieb zweifelhaft.

Was den Farbstoff der Nebennieren betrifft, so schien nach Holm's Wahrnehmungen das Organ ursprünglich nur ein Chromogen zu enthalten, welches durch Oxydation in den Farbstoff übergeht, der bei Gegenwart freier Säure und reichlichem Sauerstoffzutritt violett war. Der Farbstoff war unlöslich in Weingeist, Aether, Chloroform, Schwefel kohlenstoff und Benzol, leicht löslich in angesäuertem Wasser, Ammoniak fällte violette Flocken.

Drüsen.

Nach den von Kussmaul mitgetheilten Analysen der Lungenasche von Schmidt ist der an Menge vorwiegende Bestandtheil

derselben Phosphorsäure, welche in menschlichen Lungen 36,8 bis 48,5 % der Asche, in der Hundelunge 51,5 % ausmachte. Klaus bemerkte dazu, dass die Menge der Basen der Lungenasche nach Abzug des dem Chlor entsprechenden Natriums im Verhältniss zur Phosphorsäure der Art gering ist, dass sie für die Annahme eines basischen oder neutralen Salzes nicht ausreicht, meistens nicht einmal für ein saures Salz. Es könnten also höchstens saure phosphorsaure Salze im Gewebe angenommen werden, und da selbst diese Annahme nicht für alle Fälle ausreicht, so ist es wahrscheinlicher, dass der grösste Theil der Phosphorsäure in der Lunge in Gestalt organischer Verbindungen vorhanden ist (aus denen sie beim Veraschen unter Zersetzung von Chlormetallen und Bildung saurer Salze frei werden würde).

Der Phosphorsäuregehalt der Lungenasche ist drei bis vier Mal so gross, als der der Blutasche nach Verdeil, so dass jene zum grössten Theil aus dem Lungengewebe selbst stammen muss; der absolute Gehalt für beide menschliche Lungen beträgt 2-7 Grms., im Allgemeinen um so mehr, je schwerer die Lungen.

Knochengewebe.

Das im Dotter sich findende phosphorreiche Lecithin von Hoppe-Seyler, worüber unten (Anhang) berichtet wird, zersetzt sich nach Diakonow's Wahrnehmungen an feuchter Luft bald unter Bildung von Glycerinphosphorsäure und Phosphorsäure, und da diese Zersetzung besonders schnell unter Mitwirkung von Organismen vor sich ging, so schliesst D., dass auch im Organismus dieselbe Zersetzung des Lecithin stattfinden kann.

Da der Hühnerfötus in seinen Knochen immer mehr phosphorsauren Kalk enthält, als sich davon fertig im Ei findet, das Lecithin aber im Dotter immer von einer in Alkohol und Aether löslichen Kalkverbindung begleitet ist, so schliesst D., dass der phosphorsaure Kalk der Fötusknochen zum Theil von dem Lecithin abstamme.

In der Zahnpulpa und in den Knochen von jungen Thieren fand Diakonow gleichfalls viel Lecithin mit der begleitenden Kalkverbindung, und es findet daher wahrscheinlich auch die weitere Knochenentwicklung auf Kosten von Lecithin statt.

O. Weber constatirte in zwei Fällen einen bedeutenden Gehalt an Milchsäure in osteomalacischen Knochen.

Huppert hob einen auffallend grossen Gehalt der Asche osteomalacischer Knochen an phosphorsaurem Eisenoxyd hervor.

Die sogenannte Knochenbrüchigkeit oder Knochensprödigkeit bei Rindern beruht nach Hoffmann's Untersuchungen wahrscheinlich wesentlich auf einem Mangel an leimgebender Substanz, sofern die spröden Knochen bedeutend weniger Stickstoff, als gesunde Knochen, enthielten, aber mehr Knochenerde und mehr Fett, als diese.

Muskelgewebe.

Diakonow findet in dem Myosin so wie in der Muskelsubstanz selbst nur sehr wenig des (wahrscheinlich mit Protagon gemischten) Lecithins von Hoppe - Seyler (s. unten). Starre Muskeln enthielten viel Glycerinphosphorsäure, vielleicht Product der Zersetzung jenes Lecithins. Mit Rücksicht auf die leicht eintretende Zersetzung des Lecithins unter Freiwerden von Phosphorsäure (s. unten) hebt D. hervor, dass die Phosphate der Muskeln in diesen selbst entstehen können.

Dass unter Umständen im Fleich auch erwachsener Thiere (von Kaninchen, Pferden) Dextrin angetroffen werde, gaben schon Sanson und Bernard an (Ber. 1857. p. 259 u. p. 264; Limpricht's Beobachtung Ber. 1865 p. 267 bezieht sich ausdrücklich auf ein junges Thier). M'Donnell giebt an, dass wenn erwachsene Thiere mit einer an Stärke und Zucker reichen Nahrung gefüttert werden, das Fleisch einen Gehalt an Dextrin oder einer mit dem Leberamylum übereinstimmenden Substanz erlange, so gelegentlich bei Kaninchen. Bei einer 6 Tage mit Stärke und Zucker gefütterten Taube fand der Verf. 25,5 Gran Amylum in der Leber und 5 Gran derselben Substanz in den Brustmuskeln. In kleiner Menge finde sich auch in den Muskeln winterschlafender Thiere Amylum.

Neubauer bestimmte den Kreatingehalt eines mageren Rindfleisches zu 0,207 % (krystallisirt).

Voit fand, dass der Kreatingehalt der Muskeln verschiedener Thiere, Rind, Hund, Kaninchen, Fuchs, Mensch, nicht wesentlich verschieden ist. Mit Bezug auf eine frühere Angabe Liebig's prüfte Voit das Fleisch magerer, auf der Jagd geschossener Füchse und das eines zahmen fettreichen Fuchses und fand durchaus keinen Unterschied im Kreatingehalt. In Uebereinstimmung mit Nawrocki (vorj. Ber. p. 304) fand auch Voit in tetanisirten Muskeln nicht mehr Kreatin, als in nicht tetanisirten; wenn sie unter dem Tetanisiren sauer geworden waren, so fand sich etwas weniger Kreatin, ebenso wie in saueren todtenstarren Muskeln, als in frischen. Doch konnte in den saueren todtenstarren Muskeln keine Zunahme des Kreatinins nachgewiesen werden. Im Herzmuskel dagegen

fand Voit stets weniger Kreatin, als in den Skeletmuskeln desselben Thieres, und eine nicht unbeträchtliche Menge von Kreatinin (0,03%), wie denn das Extract des Herzmuskels viel stärker sauer reagirte, als das anderer Muskeln. (Dass der Kreatiningehalt des Harns in Folge von Bewegung nicht vermehrt ist, findet sich unten notirt.)

Nach Harnstoff hat Voit in allen möglichen Muskelsorten" auf das Sorgfältigste gesucht, aber, wie früher Liebig, vergeblich; dennoch soll nach Voit der Harnstoff grösstentheils in den Muskeln entstehen, ohne etwa vom Kreatin zu stammen, vergl. unten.

zur

Zur Bestimmung des Hypoxanthins und des (in viel geringerer Menge vorhandenen) Xanthins im Fleische vermischt Neubauer die, wie im Ber. 1863. p. 263 notirt, Kreatinbestimmung gewonnene Flüssigkeit nach dem Auskrystallisiren des Kreatins und Verdünnen mit Wasser mit Ammoniak bis zur stark alkalischen Reaction und fällt jene Körper durch eine ammoniakalische Lösung von salpetersaurem Silberoxyd. Der mit schwach ammonia kalischem Wasser gewaschene Niederschlag wird in siedender Salpetersäure von 1,1 spec. Gew. gelöst, worauf im Verlauf einiger Stunden das salpetersaure Hypoxanthinsilberoxyd (welches in der nach solchem Verfahren Silberoxyd in Lösung haltenden Salpetersäure so gut wie unlöslich ist, worüber das Orig. zu vergleichen ist) auskrystallisirt ist, welches mit kaltem Wasser gewaschen und bei 100° getrocknet wird. 100 Thle. der Verbindung enthalten 44,45 Thle. Hypoxanthin. Aus der salpetersauren Lösung fällt beim Uebersättigen mit Ammoniak das Xanthinsilberoxyd. Nur bei grösserer Menge des Xanthins (z. B. Milz) fällt ein Theil davon mit der Hypoxanthinverbindung aus, in welchem Falle die Verbindung des Xanthins beim Auswaschen der Krystalle allmählich zersetzt wird und salpetersaures Silberoxyd in Lösung geht.

Neubauer fand auf diese Weise im magern Rindfleisch ein Mal 0,0220-0,0225 % Hypoxanthin, genau übereinstimmend mit Strecker's Angabe (Ber. 1865. p. 277); in anderen Fällen von 0,0161 bis 0,0277 %; in Kaninchenfleisch 0,0266 % Hypoxanthin. (Fleischextract nach Liebig enthielt im Pfund 2,96 Grms. Hypoxanthin.)

Ueber alle weiteren den Stoffwechsel im Muskel, in Beziehung theils zu der Bilanz der Einnahmen und Ausgaben, theils zu der Thätigkeit des Muskels, betreffenden Untersuchungen vergl. unten die Abschnitte,,Stoffwechsel im Ganzen" und „Nerv und Muskel".

Hirnsubstanz. Myeloidin. Myeloidinsäure. Neurolsäure. 327

Köhler extrahirte Hirnsubstanz ohne vorherigen Wasserzusatz mit absolutem Alkohol bei 30-35°, wobei es wesentlich auf die Entfernung des Wassers abgesehen war (übrigens in Lösung gingen: Ameisensäure, eine flüchtige über 12 At. C und H enthaltende Fettsäure, Milchsäure, Inosit, Hypoxanthin, Kreatin [Mensch], Albumin und Cholesterin). Die Masse wurde dann 36 bis 48 Stunden im Aetherextractionsapparat der Art mit Aether behandelt, dass der Aether kalt einwirkte. Aus dem neutral reagirenden Aetherextract wurde nach Verjagen eines Theiles des Aethers bei niederer Temperatur durch absoluten Alkohol eine weisse, visköse neutrale Substanz gefällt, die, Stickstoff- und Phosphor-haltig, als Myeloidin vom Verf. bezeichnet wird. In Wasser gelöst bildete dieser Körper auf Zusatz von essigsaurem Blei ein in Alkohol und Aether unlösliches Bleisalz von der Zusammensetzung

C80 H76 N P 020 Pb2 (nach der Angabe in der deutschen Mittheilung: H70).

Jene alkoholisch-ätherische Lösung enthielt ausser Cholesterin einen zweiten Stickstoff- und Phosphor-haltigen sauren Körper Myeloidin - Säure die mit Blei eine in kaltem Aether lösliche Verbindung bildete, deren Zusammensetzung

war.

C148 H135 N2 P Pb10 050

Keiner dieser beiden Körper bildete mit Wasser die sogenannten Myelinformen, aber Köhler erhielt sowohl aus dem Myeloidin durch Kochen mit Wasser, als auch aus der mit kaltem Aether extrahirten Hirnsubstanz beim Kochen mit Alkohol oder Aether sogenanntes Myelin und meint daher, dass mit dieser Bezeichnung bisher zwei verschiedene Substanzen bezeichnet wurden (vergl. unten).

Aus dem Myeloidin erhielt Köhler durch Einwirkung der Wärme einen sauren Körper, den er Neurolsäure nennt und von dem er meint, dass er identisch sei mit Frémy's Oleophosphorsäure. Es ist eine zähe röthliche Flüssigkeit, ähnlich wie Ohrenschmalz, von ranzigem Geruch, löslich in Wasser, Alkohol, Aether, ätherischen und fetten Oelen; beim Abdampfen der wässrigen Lösung zersetzte sich der Körper; der Rückstand färbte sich mit Jod und Schwefelsäure violet. Beim Kochen mit Kali oder Barythydrat trat keine Verseifung, sondern Zerstörung ein. Verdünnte Säuren veränderten nicht. Mit concentrirter Schwefelsäure verwandelte sich die Neurolsäure in einen öligen Tropfen von rother Farbe. Mit Wasser

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