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auch bei erneuter Untersuchung die Gruppen feiner Fasern vermisst; sie waren aber deutlich im ersten und zweiten Aste des N. trigeminus, im N. vagus u. a. In gemischten Nerven verlaufen sensible und motorische Nervenbündel deutlich gesondert.

Aus der im vorigen Berichte nach einem kurzen Auszuge erwähnten Abhandlung von Trinchese ist zu berichtigen, dass der Verfasser, nach Untersuchung der grossen (einen Durchm. von 0,2 Mm. erreichenden) Nervenendplatten an den Muskeln der Torpedo, in der Frage über das Verhältniss der Nerven zur Muskelscheide eine eigene Stellung einnimmt. Er sah öfters eine äussere Nervenscheide, Robin's Perineurium, mit dem Sarcolemma verschmelzen, die eigentliche, Schwann'sche Scheide aber mit dem Axencylinder in die Endplatte eintreten und sich mit ihm in der äussern Schichte dieses Organs verästeln. Wo nur Eine Scheide sichtbar ist, hält der Verfasser sie für die äussere und vermuthet, dass die innere zu dicht auf dem Axencylinder liege, um unterschieden werden zu können. Die äussere Schichte der Endplatte ist körnig, die innere vollkommen homogen; beide sind im Profil durch einen wellenförmigen Contur scharf geschieden. Treten mehrere Axencylinder in eine Endplatte ein, so anastomosiren sie mit einander in der äussern Schichte. Auch einigen Ganglienzellen, 2-6 an der Zahl, begegnete der Verfasser in der Endplatte von Torpedo.

Krause fand motorische Endplatten doppeltconturirter Nervenfasern an den Muskelbündeln des Kaninchenherzens (Gött. Anz.-Anat. des Kaninchens p. 178) und glaubt, dieselbe Endigungsweise der Nerven an dem M. rectococygeus desselben Thiers, einem aus glatten Fasern zusammengesetzten, aber mit doppelconturirten Nervenfasern versehenen Muskel, wahrgenommen zu haben (p. 177). Was die Form der Endplatten in den gewöhnlichen animalischen Muskeln betrifft, so betont er deren geringe Mächtigkeit und behauptet, dass sie nur durch unvorsichtige Behandlung hervorragend oder hügelförmig werden (p. 131).

Maddox unterscheidet die Muskelnervenendigungen der Tipula - Larven in fächer- und steigbügelförmige; die letztern sollen das Muskelbündel zuweilen vollständig umfassen. So fest die Nerven- und Muskelscheide verbunden waren, SO schien doch nirgends der körnige Inhalt der erstern mit der contractilen Substanz in unmittelbarer Berührung.

Frankenhäuser benutzte zu den Untersuchungen über die Endigungen der Nerven glatter Muskelfasern, deren im vorigen Berichte bereits gedacht wurde, vorzugsweise die Ligg. lata

von Kaninchen. Die Präparate wurden nach 6tägiger Maceration in einer Mischung von zwei Thl. Glycerin und einem Thl. Holzessig noch einige Tage mit reinem Glycerin, zum Theil auch mit verdünnter Chromsäure behandelt. In den durch Essigsäure durchsichtig gemachten Muskelplatten liess sich der Uebergang dunkelrandiger, von Strecke zu Strecke mit Kernen versehener und in ein kernhaltiges Perineurium eingeschlossener Fasern in blasse Fasern von 0,004-0,005 Mm. Durchmesser verfolgen. Diese, indem sie sich ohne Verminderung des Kalibers wiederholt dichotomisch theilen und mit den Aesten wieder zusammentreten, bilden Netze, aus welchen feinere, blasse Fasern (fibrilläre Fasern des Verf.) von 0,0008 bis 0,0016 Mm. hervorgehen, die aber auch unmittelbar aus doppelrandigen Fasern entspringen können. Sie sind ausgezeichnet durch die verhältnissmässig starken Anschwellungen, die durch die eingelagerten Kerne hervorgebracht werden und erzeugen nur unvollkommene Netze, indem sie sich theilen und wieder vereinigen. Sowohl die breiten, wie die schmalen blassen Fasern senden Aeste aus, blasse Nerven zweiter Classe, von noch geringerm Caliber, 0,00085 -0,00110 Mm., ebenfalls und zwar in geringern Abständen, als die blassen Nerven erster Classe, mit stark vorspringenden Kernen besetzt und ebenfalls nur dichotomisch getheilt. Sie leiten die Endvertheilung ein, indem sie feinsten Nerven (dritter Classe) von 0,0003-0,0005 Mm. Durchm. den Ursprung geben, die sich direct, meist nach kurzem Verlauf, in dem nächsten Muskelzug verzweigen. Sie sind ausserordentlich zart, blass und durchsichtig, im frischen Präparat unsichtbar und auch nach der angegebenen Behandlung nur an einzelnen Stellen sehr dünner Muskelschichten zu sehen. Sie werden niemals varikös, zeigen jedoch an den Theilungen, die sich in der Nähe des von ihnen versorgten Muskelzugs einigemal zu wiederholen pflegen, feine Knötchen, welche der Verfasser als Wiederholungen der grössern, in den breitern Fasern enthaltenen Kernformen betrachtet. Diese feinsten Nervenäste treten nun in die Kerne der Muskelfasern ein und enden in den Kernkörperchen einfach oder getheilt, je nachdem der Kern ein oder zwei Kernkörperchen enthält. Den Nachweis dieser Thatsache führt der Verfasser an isolirten Muskelfaserzellen, denen längere und kürzere Stücke der durch die Knötchen charakterisirten Nervenfasern anhängen, namentlich aber an Querschnitten von Muskeln, wenn der Schnitt die Gegend des Kerns und Kernkörperchens getroffen hat.

Henle u. Meissner, Bericht 1867.

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Mit Frankenhäuser's Untersuchungen stimmen die gleichzeitig von Lindgren am menschlichen Uterus unternommenen in vielen Beziehungen überein. Aus einem reichen, von ansehnlichen Ganglien unterbrochenen Geflecht blasser, kernhaltiger Nerven gehen durch wiederholte Theilung der Primitivfasern feine, büschelförmig ausstrahlende Fäden hervor, welche mit feinkörnigen, kernhaltigen Zellen in Verbindung stehen. Zum Theil lassen sie sich durch die letztern verfolgen, zum Theil enden sie in denselben, zum Theil endlich verschmelzen sie so mit ihnen, dass die Zellen in den Verlauf der Fasern eingeschaltet scheinen. Zu einer Zelle mit länglichem, dunkeln Kern traten von dem Nervenbündel her 3 Fasern, für die nach der entgegengesetzten Richtung eine einzige abging. Viele Fasern verloren sich allmählig, fein zugespitzt, im Gewebe; Eine sah der Verfasser an eine Muskelfaserzelle genau an der dem Kern entsprechenden Stelle sich anheften.

Die motorischen Nerven der Muskelhaut der Gefässe fand Frankenhäuser von den motorischen Nerven der musculösen Platten nur darin verschieden, dass sie nicht aus netzförmigen Anordnungen blasser Fasern, sondern direct aus doppeltconturirten hervorgehen.

Unsere Kenntniss von den Pacini'schen Körperchen bereichert Rauber durch Aufzählung einer langen Reihe von Localitäten bei Menschen und Thieren, an welchen er sie vereinzelt oder in geringer Menge auffand. So beim Menschen am N. suboccipitalis über dem hintern Bogen des Atlas, an den Querfortsätzen des Atlas und Epistropheus und an der hintern Wand einer Halswirbelgelenkkapsel, am vordern Aste des 2. und 3. Cervicalnerven in dem den M. longus capitis bedeckenden Bindegewebe, an einem Intercostalnervenzweig innerhalb des Lig. costotransversarium ant., am vordern Rande der Rippeninsertion des M. scalenus ant., an den Rippenknorpeln (2 bis 9 Körperchen) und zwar vorzugsweise an deren innerer Fläche, wo sie vom M. intercostalis int. bedeckt sind. Einmal trug der linke N. phrenicus zwischen Pleura und Pericardium ein Pacini'sches Körperchen; zwei fanden sich in dem das Lig. coracoclaviculare post. umgebenden Fettgewebe, zwei an der Wurzel des Proc. coracoideus. In Lücken der vordern Fläche der Unterarm fascie liessen sich neben austretenden Gefäss- und Nervenzweigen in der Einen eins, in der andern 2 Pacini'sche Körperchen darstellen; 3 fanden sich auf der fibrösen Scheidewand zwischen M. pronator teres und radialis int. In einer Fläche von 4 Cm. hingen 15 Pacini'sche Körperchen an Zweigen des N. medianus auf der vordern Fläche des M. brachialis

int., 2 fanden sich an einem Nervenzweige für den M. flexor digit. subl., 3 und 2 an Zweigen für den M. flexor digit. prof. und 3 in der Substanz dieses Muskels nahe seinem Ursprung, welche dem Knochennerven der Ulna angehörten. Der N. interosseus antibrachii int. gab mehrere Aeste ab, welche theils unter den Muskelursprüngen, theils auf dem Lig. interosseum mehr oder minder zahlreiche Pacini'sche Körperchen führten; im Ganzen zählte der Verfasser deren 147 an der vordern Seite des Vorderarms und des untern Endes des Oberarms; am Stamme des R. prof. des N. radialis unterhalb des Austritts aus dem M. supinator lagen zwei. Wie am Unterarm waren auch am Unterschenkel Lücken der Fascie, zum Austritt von Gefässen und Nerven bestimmt, mit Pacinischen Körperchen erfüllt. Dergleichen fanden sich in dem Bindegewebe zwischen M. poplitcus und soleus, am N. interosseus cruris, am untern Ende der Tibia über dem Knöchelgelenk, an dem in das Foramen nutritium eindringenden Aste des N. tibialis posticus, an den Zweigen dieses Nerven zur A. peronea und an andern, längs der Fibula herablaufenden und in der tiefen Fascie sich verlierenden Zweigen. Zwei Pacini' sche Körperchen lagen unter dem M. popliteus, 2 etwas tiefer am Rande der Lücke des Lig. interosseum, durch welches die Vasa tibialia antt. treten. Ein in den M. soleus eindringender Nerve und einige feine Nerven, welche Arterienäste zum M. tibialis post. begleiteten, waren ebenfalls mit Pacini'schen Körperchen versehen. Im Ganzen lagen an der hintern Fläche des Unterschenkels und des untern Endes des Oberschenkels 120 tiefe Pacini'sche Körperchen. Der Verfasser knüpft an ihre tiefe Lage zwischen und unter den Muskeln die Vermuthung, dass sie durch die Contractionen der Muskeln zusammengedrückt würden und so dem Muskelgefühl zu dienen bestimmt seien.

An dem Stamm des N. clitoridis zählt Rauber 12 Pacini'sche Körperchen, in Einer Hälfte der Clitoris an den Theilungswinkeln der Nerven und an der innern Schleimhautfläche des Praeputium 28, im Fettgewebe der Labia majora und des Mons veneris 78. Bei der Katze fand er zahlreiche Pacini'sche Körperchen an dem Lig. interosseum der obern und untern Extremität, 3-11 an der Seitenwand der Harnblase unter dem Peritoneum, 3 an der hintern Hälfte der Uretra, 2 an der Seitenfläche des Rectum, 3 an der Vagina, 7 an der Clitoris, gegen 50 an der Bauchfläche des Schwanzes theils zwischen den Muskeln, theils oberflächlich. Beim Kaninchen lagen an der Aussenfläche der Vagina 2, an der Clitoris 8.

Beim Hahne und der Ente fanden sich alle Muskelnerven der obern und untern Extremität mit Pacini'schen Körperchen besetzt, die zum Theil im Muskelfleisch eingeschlossen waren. In der Kloake des Huhns enden nach Krause die zahlreichen doppeltconturirten Nervenfasern in kleinen Pacini'schen Körperchen.

Rauber's Messungen ergaben für die Pacini'schen Körperchen des Menschen die kleinsten Maasse an denen des tiefen Blattes der Halsfascie und der fibrösen Scheidewand zwischen M. pronator teres und radialis int. Sie sind kuglig, zwischen 0,05 und 0,2 Mm. im Durchm. Die Kapsellagen sind dicht zusammengedrängt und der Durchmesser des Innenkolbens beträgt durchschnittlich den dritten Theil des Körperchens. Der Innenkolben eines Pacini'schen Körperchens der Schulter war in eine Spirale von 5 einander bis zur Berührung nahe gerückten Windungen aufgerollt. Kerne sah der Verf. besonders deutlich im Innenkolben bei Kaninchen; eine Längsstreifung des Innenkolbens, 5-9 Streifen jederseits, liess sich beim Menschen, der Katze und dem Kaninchen wahrnehmen, wenn die Kerne spärlich waren. Zum Beweise, dass nicht der ganze Innenkolben, sondern nur die Centralfaser das Ende des eintretenden Nerven darstelle, führt Rauber die Veränderungen an, welche die Pacini'schen Körperchen nach Nervendurchschneidung erfahren: die dunkle Nervenfaser bis zum Endkolben degenerirt in bekannter Weise, die Terminal faser zerfällt in Reihen von Pünktchen und stellenweise in längliche Tropfen einer stark lichtbrechenden Substanz, die die Längenaxe des Innenkolbens nicht verlassen; die Substanz des letzteren trübt sich hier und da durch einen feinkörnigen Niederschlag.

Bruch sah aus der centralen Kapsel Pacini'scher Körperchen des Mesenteriums der Katze einen oder mehrere blasse Fäden mit aufsitzenden Kernen hervorgehen und sich im umgebenden Bindegewebe verlieren.

Die Pacini'schen Körperchen der menschlichen Extremitäten und des Mesenteriums der Katze findet Palladino in zwei Punkten, denen er physiologische Wichtigkeit beilegt, von einander abweichend; die Pacini'schen Körperchen des Menschen seien von einem Gefäss- und Nerven plexus durchzogen, von denen der erste bei den Körperchen der Katze auf einige kurze Schlingen in der Nähe der Basis reducirt sei, während der letztere völlig fehle. Die Gefässe der menschlichen Pacinischen Körperchen dringen an den Polen und an anderen Stellen der Oberfläche ein; die Nerven sollen ebenfalls an

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