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den Zellen, wie auch Stuart hervorhob; dieser Stillstand konnte, wie bekannt, durch Alkali aufgehoben werden, der Kohlensäurestillstand auch durch Luft, Sauerstoff, unter Umständen auch durch Wasserstoff. Bei dem durch Ueberschuss der Alkalien bewirkten Stillstande quollen die Zellen, und Säuren wirkten demselben entgegen. Vergl. Kühne's Beobachtungen a. a. O. Erwärmen auf 45° C. bewirkte,,Wärmestarre" der Flimmerhaare des Frosches, die nach erfolgter Abkühlung und bei Gegenwart von Sauerstoff durch Alkalien wieder aufgehoben werden konnte. Wesentlich ebenso wie die Flimmerhaare verhielten sich die Samenfäden des Frosches unter den genannten Einwirkungen.

Engelmann meint, das Starrwerden der Wimpern unter gewöhnlichen Bedingungen möge auf Myosingerinnung beruhen, die Belebung durch Alkali und Säure auf Lösung des Gerinnsels; die Lösbarkeit der Wärmestarre durch Alkali allein deute auf reichliche Säurebildung bei der Wärmestarre hin.

Stuart meint, die Säuren bewirken den Stillstand der Flimmerbewegung durch Zersetzung von Natronalbuminat, und die Alkalien wirken wenigstens theilweise durch dessen Restitution wiederbelebend. Hatte das Alkali die durch Säure aufgehobene Bewegung wieder in Gang gebracht, so konnte das Alkali durch eine indifferente Flüssigkeit ausgewaschen werden, und die Bewegung erhielt sich darin so lange, wie sonst. Die durch concentrirte Zuckerlösung, Wasserentziehung, zum Stillstand gebrachte Bewegung wurde durch Wasserzufuhr wieder belebt.

Was die Einwirkung von elektrischen Strömen auf die Flimmerbewegung betrifft, so fand Stuart die Angaben Kistiakowsky's bestätigt.

Untersuchungen von F. Cohn über die Wirkung der stärker brechbaren Lichtstrahlen als bestimmend für die Richtung der Bewegung (Locomotion) bei Farbstoff enthaltenden niederen Organismen, auf welche wir hier nur hinweisen können, s. in Nobbe, Versuchsstationen. 1867. p. 244.

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Fick und Engelken bestreiten, wie jüngst auch Vulpian (Ber. 1866. p. 404), dass die Elemente der Vorder- und Hinterstränge des Rückenmarks nicht für künstliche oder inadäquate Reizmittel reizbar seien, und meinen, dass was zunächst die Versuche von van Deen und die bestätigenden von Guttmann (Ber. 1866. p. 404) über elektrische Reizung der Vorderstränge betrifft, viel zu schwache Reize angewendet worden seien. Dass solche schwache elektrische Reize, die für die Nervenwurzeln schon wirksam waren, nicht wirkten bei Application auf Markfasern, finden Fick und Engelken darin begründet. dass im letztern Falle die Erregung Ganglienzellen passiren müsse und sich mehr vertheile; dasselbe gelte für mechanische Reizung, der schwache Reiz vermöge wohl die direct zu den Muskeln verlaufenden Wurzelfasern zu erregen, die Rückenmarksfasern erfordern stärkere Erregung.

Engelken applicirte bei Fröschen Inductionsströme an den Querschnitt des Rückenmarks in der Höhe des untern Endes der Rautengrube und sah geordnete Bewegungen der Hinterextremitäten eintreten, leichter wenn die Elektroden an den Querschnitt der Vorderstränge applicirt waren, als wenn an den der Hinterstränge, und diese Bewegungen traten bei gleich starken Strömen nicht mehr ein, wenn die Continuität des Rückenmarks unterhalb des gereizten Querschnitts unterbrochen war: dann waren die stärksten Ströme erforderlich, um (durch Stromschleifen) Wirkung zu erhalten.

Dasselbe Resultat wurde erhalten, wenn das Rückenmark nach Durchschneidung aller Wurzeln bis auf die für die hinteren Extremitäten ganz isolirt wurde. Endlich trug Engelken auch die Hinterstränge in einer Ausdehnung von 6 10 Mm. bis zu dem zu reizenden obern Ende ab, reizte die Vorderstränge und sah gleichfalls die geordneten Bewegungen der Hinterextremitäten eintreten, aber ausbleiben bei derselben Reizstärke, wenn die Continuität der Rückenmarkselemente unterhalb aufgehoben war.

Dieser Versuch wurde mit gleichem Erfolg auch beim Kaninchen angestellt. Bei Gelegenheit dieser Versuche gewann Engelken auch die Ueberzeugung von der Reizbarkeit der Elemente der Hinterstränge für mechanische Reizung, die zuletzt noch von Sanders ausdrücklich in Abrede gestellt wurde (Ber. 1865. p. 434).

Beobachtungen, welche Bidder (p. 24. 25) an den Nerven der Submaxillardrüse machte und welche oben schon notirt wurden, würden dahin zusammzufassen sein, dass die marklosen, gangliösen Nervenfasern (der Submaxillardrüse), ebenso

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wie die Ganglienzellen (das Ganglion submaxillare) für sich nicht reizbar seien für inadäquate Reizmittel (Elektricität), sondern nur reizbar für einen durch doppeltcontourirte, markhaltige Fasern unter Vermittlung der Ganglienzellen zugeführten Impuls.

Eckhard machte analoge Wahrnehmungen bezüglich der zur Einleitung des künstlichen Diabetes wirksamen Nervenbahnen, die durch das unterste Cervicalganglion und die oberen Brustganglien zum Splanchnicus verlaufend oberhalb jener Ganglien und auch in diesen mittelst Schnitt wirksam gereizt werden können, nicht aber nach ihrem Austritt aus jenen Ganglien. (Vergl. oben.)

Untersuchungen über die von der Haut der hinteren Extremitäten aus im Lendenmark auszulösenden Reflexe stellte Sanders- Ezn bei nach Durchschneidung des Marks unter dem verlängerten Mark enthirnten Fröschen an, welche unter Fixirung des Rumpfes vertical aufgehängt waren, so dass die hinteren Extremitäten ganz frei herabhingen. Die Reizung geschah örtlich genau begrenzt durch Application kleiner mit Eisessig imprägnirter Papierstücke, und zunächst studirte der Verf. die Topographie der Reflexe, die Beziehung zwischen dem Ort der Reizung und der Art der darauf folgenden Bewegung.

Was die letztere betrifft, so unterscheidet Sanders nach den Ergebnissen seiner Versuche eine Anzahl verschiedener Bewegungstypen, Combinationen der Gelenkstellungen und der Folge der Bewegungen, welche durch Abbildungen erläutert sind. Im Allgemeinen lässt sich nun zwar angeben, von welchen Hautstellen aus diese verschiedenen, meistens, sofern verändernd auf den Reiz wirkend, den Charakter der Zweckmässigkeit tragenden Typen hervorzurufen sind, aber eine constante Beziehung zwischen den gereizten Hautstellen und jenen Bewegungen zeigte sich nicht, sofern namentlich von den Zehen aus ausser den ihnen mehr eigenthümlichen auch verschiedene andere in gemischter Weise veranlasst werden konnten, und auch bei anderen Hautstellen im Einzelnen sich zu zahlreiche Abweichungen von solcher Regel darboten. Es konnte von nahezu jeder Hautstelle mehr als ein Typus von Reflexen hervorgerufen werden, gewöhnlich gemischt auftretend. Bei dieser Verschiedenheit des Erfolgs der Reizung lag die Ursache nicht in nachweisbaren äusseren Momenten.

Die Bewegungen, wie sie unter des Verfs. Versuchsbedingungen ausgelöst wurden, waren beschränkter, als es die Gelenke ihrer anatomischen Einrichtung nach zugelassen haben würden, und gewisse Drehungsrichtungen und Combinationen von Drehungen in mehren Gelenken kamen niemals vor, eine

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