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und daß, statt dich zu beweinen, Die du liebst und die du täuschest, Beide dir mit Flüchen beistehn, Und sich freuen deines Lodes."

Gaful meynet, daß sie scherze, (Wie die Unschuld pflegt zu meynen) Hebt empor sich in den Bügeln, Ihre schöne Hand zu langen.

,,Lügner, o Sennora, spricht er, Ist der Mohr, der mich verläumdet. Auf ihn alle diese Flüche,

Ihn zu lohnen, mich zu rächen!

Meine Seele haffet Zaida,

Reuig, daß ich je sie liebte;
Fluch auf alle jene Jahre !
Da ich ihr (mein Unglück!) diente.

Sie hat mich um einen Mohren, Reich an armem Gut, verlassen." Da das Lindaraja höret,

Kann sie es nicht länger ausstehn,

Und in felbem Augenblicke Kommt der Page mit den Rossen, Führet sie, geschmückt mit Federn Und mit anderm Schmuck des Festes;

Uber Gaful faßt die Lanze, Saffet sie mit starker Rechte,

Splittert fie in tausend Stude
Gegen die geliebten Wände.

Und befiehlt, daß seinen Roffen
Gleich der Schmuck gewechselt werde,
Statt der grünen Federn falbe,
Falb' hineinzuziehn nach Gelves.

19.

Gazul und Zaida.

Spanisch.

(Aus der Hist, de las guerr. civil, de Granada. P. 538.)

Reich gesieret mit Geschenken

Seiner schönen Lindaraja

Reiset ab der tapfre Gazul,

Geht nach Gelves zum Turniere.

Mit sich führet er vier Pferde,
Reich bedeckt mit goldnen Decken,
Wo sich tausendmal der Name
Benceraja schlingt in Golde.

Violet und weiß und blaulich "
Eind des Mohren Ritterkleider:
Gleichgefärbt die Federbüsche
Und die Borderfeder röthlich.

Alles köstlich theures Stickwerk Feinen Goldes, feinen Silbers ; Gold gesezt aufs Violette,

Auf das Roche Silberschmelzen.

Und sein Sinnbild war ein Wilder Mitten da auf seiner Tartsche, Der zerreißet einen Löwen, Und dabei die Ehreninschrift,

Die die edlen Bencerajen,
Sie die Blüthe von Granada,
Alle führten, jeder kannte,
Jeder ehrete und liebte,

Die nun führt der tapfre Gazul
Auch aus Liebe seiner Dame,
Die auch eine Benceraja

Jezt er über alles liebet.

So gerüstet trat der tapfre Gazul auf den Plaz von Gelves, Führet einen Zug von dreißig, Alle gleich und schön gekleidet.

Wer sie schauet, der bewundert, Alle führen gleiches Sinnbild, Gleiche Inschrift, nur der Eine Gazul führt die feine fonders.

Unterm Schall der hellen Zinken
Fånget an das Lanzenwerfen,
Wird so warm und so verwirret,
Daß es eine Schlacht erscheinet.

Aber Gazuls tapfre Rotte
Trågt in allem Dank und Ehre.
Keine Lanze schleudert Gazul,
Die nicht eine Tartsche treffe.

Bon Balconen und von Fenstern Schauen zu die Mohrendamen.

Unter ihnen auch die schöne

Mohrin Zaida, die aus Xeres;

Aber jezo falb gekleidet, · Falb um ihrer Trauer willen: Denn ihr hat der tapfre Gazul Ihren Bräutigam getödtet.

Wohl erkennt sie ihren Gazul,
Kennet ihn am Wurf der Lapze,
Denket an verfloßne Zeiten,
Da einst Gazul ihr noch diente,

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Und sie ihn so übel ansah, So undankbar seinem Dienste! Und je stärker er sie liebte, Immer nur noch undankbarer.

Diefes kränkt sie jezt im Herzen Schmerzlich, sinkt in Ohnmacht nieder; Endlich da sie wieder zu sich

Kommet, spricht ihr Mädchen also:

,,Edles Fräulein, was, was ist dir? Was bedeutet diese Ohnmacht?"

Zaida mit gebrochner Stimme

Krank und traurig ihr erwiedert:

Kennst du denn nicht jenen Mohren, Der jezt eben seine Lanze Hebet? Gazul ist sein Name, Und sein Ruhm ist allenthalben.

Sechs Jahr' hat er mir gedienet, Und ich lohnt ihn so undankbar. Meinen Braut'gam mir getödtet, Und auch das hab' ich verschuldet.

Und ich lieb' ihn mit dem Allen, Halt ihn tief in meiner Scele. Glücklich, ale er mich noch liebte, Aber jest bin ich ihm nichts mehr..

Er liebt eine Bencerraja,

Und ich lebe ihm verachtet.

Also klagte fie, indessen

Eing das Spiel und Fest zu Ende.

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