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ZWEITES BUCH.

Ovid, ars amatoria ed. Brandt.

5

Einleitung. 1-96.

Inhalt.

Uebergang. 97-106.

Hauptteil. Siebzehn Anweisungen, die Zuneigung des nach den Regeln des ersten Buches gewonnenen Mädchens zu behalten. 107–732.

1. Sei wirklich liebenswürdig, nicht Schönheit allein thuts, sei ein angenehmer Gesellschafter und beredter Erzähler. 107-144.

2. Sei nachsichtig und immer in gutem Einvernehmen mit der Geliebten. 145-176.

3. Gieb zur rechten Zeit nach und harre aus als galanter Ritter. 177-250. 4. Suche die Dienerschaft für dich zu gewinnen. 251-260.

5. Lerne sinnig schenken. 261-272.

6. Sei geschickt in der Abfassung von zierlichen Liebesgedichten. 273-286.

7. Richte dein Thun und Lassen so ein, dass dein Mädchen in allem sich als deine Gebieterin vorkommt. 287-294.

8. Huldige der Eitelkeit deiner Geliebten. 295-314.

9. Bei einer Krankheit deines Mädchens erweise ihr ganz besonders deine Liebe. 315-336.

10. Richte es so ein, dass dein Mädchen unbedingt an dich gewöhnt ist.
337-372.

11. Lass dich nicht auf treulosen Seitenwegen ertappen. Ratschläge
bei derartigem Verdachte oder entdeckter Untreue. 373-424.
12. Gieb unter Umständen dem Mädchen ein wenig Grund zur Eifer-
sucht, um ihre Liebe immer wieder anzustacheln; doch nicht zu
lange, und die Versöhnung muss durch um so grössere Liebesbeweise
erfolgen. 425-492.

13. Kenne dich selbst, liebe mit weiser Mässigung und lerne die vielen
Leiden ertragen, welche die Liebe mit sich bringt. 493-534.
14. Uebe gegen deinen Nebenbuhler alle nur erdenkliche Nachsicht.
535-600.

15. Beachte in deinen erotischen Abenteuern immer schamhafte Zurück-
haltung und diskrete Verschwiegenheit. 601-640.

16. Mache deinem Mädchen körperliche Gebrechen und Fehler nie zum Vorwurfe, vielmehr suche sie zu beschönigen. Frage nie nach ihrem Alter, vergiss aber nicht, dass gerade das reifere Alter in erotischem Sinne aus vielen Gründen den Vorzug verdient. Beweis dafür. 641-702.

17. Einzelvorschriften zum richtigen Genuss der erotischen Freuden. 703-732.

Schlusswort und Uebergang zum dritten Buche. 733–746.

Dicite 'io Paean!' et 'io' bis dicite 'Paean! Decidit in casses praeda petita meos; Laetus amans donat viridi mea carmina palma Praelata Ascraeo Maeonioque seni: 5 Talis ab armiferis Priameius hospes Amyclis

1-96. Einleitung. Triumph des Dichters über die geglückte Jagd: das Wild ist gefangen (—2). Dem Dichter gebührt Anerkennung von Seiten des glücklichen Liebhabers (-4), der verglichen wird mit Paris (-6) und Pelops

-8). Aber nicht so eilig: noch ist das Ziel nicht erreicht (-10). Jetzt heisst es, das Mädchen zu fesseln, das ist wichtig und bedarf zumal der Kunst

zu

-14). Drum helft Amor Venus Erato (-16). Es ist ein schweres Unterfangen, den unsteten, geflügelten Amor fesseln (-20): Hat doch durch Flügel selbst ein sterblicher Mann aus einer schier unentrinnbaren Gefangenschaft zu entkommen gewusst, Daidalos, dessen Geschichte episodenhaft erzählt wird (-96).

1. Paean (raiáv) ist metonymisch ein an Apollo gerichteter Hymnus, sowohl klagenden Inhalts mit der Tendenz, den Gott zu versöhnen (Hom. Il. I 473. Soph. OR. 5), als auch ein Lobgesang und Danklied (Hom. II. XXII 391. Aesch. Pers. 391). Vgl. Teuffel bei Pauly V 1047. Auch i als Interjektion steht in utrumque, dann aber in der Verbindung ἰω παιάν zumal zum Ausdruck der Freude, vgl. Soph. Trach. 221. Eur. Bacch. 580: iw iw ráher αὐδῶ.

bis die Wiederholung zum lebhaftesten Ausdruck der Freude. Hor. carm. IV 2, 49: teque dum procedis io Triumphe, non semel dicemus io Triumphe.'

2. praeda vgl. I 89. II 406. her. 15 (16), 152.

4. Ascraeus senex heisst Hesiod nach seiner Heimat, dem Dorfe Askra in Boeotien am Fusse des Helikon: zu I 28. Vgl. Ov. am. I 15, 11. Fast. VI 14. Prop. II 34, 77: Ascraei veteris praecepta poetae. Verg. ecl. 6, 70 u. s.

Maeonius senex heisst Homer häufig, vgl. Ov. trist. I 6, 21. Auch Maeonides (am. I 15, 9 etc.). Vgl. rem. am. 373. Matovia hiess ursprünglich ganz Lydien (Μαιονία· ἡ Λυδία Hesych.), später nur ein Teil davon am oberen Hermos (Strab. XII 576c). Lydien aber galt nach der einen Version als Heimat Homers (Smyrna). · Homer und Hesiod werden passend genannt, der erstere als leuchtendes Beispiel der Dichtkunst überhaupt (vgl. 279), der andere als erster Repräsentant der didaktischen Poesie.

5. talis bezieht sich zumal auf die freudige Stimmung der Liebenden, die bis hierhin ihr Ziel erreicht haben, und deren Hochgefühl stolzer Siegesgewissheit mit der ähnlichen Stimmung des Paris und des Pelops verglichen wird, die dem Dichter als mythologische Beispiele solcher Liebenden gelten, denen die Erfüllung ihrer Wünsche zu teil ward, ohne dass damit das Ende ihrer Mühsale gekommen wäre.

Amyclae liegt 20 Stadien südöstlich von Sparta. Hom. Il. II 584. Der Raub der Helena wird hier nach Amyclae verlegt, vgl. Eur. Troad. 986, sonst meist nach Sparta selbst.

armiferis Amyklai war vor dem Aufkommen Spartas eine sehr bedeu

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