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übrigen Arten durch die seither vorgenommenen Adaptations-Arbeiten der Quellstätten zu Grunde gingen, oder ob sie von den hier zahlreich gehaltenen Enten und Gänsen ausgerottet worden, oder schließlich, ob sie von der zurückgebliebenen Pl. lactea verdrängt wurden, vermag ich nicht anzugeben. Ein gewiss seltsames Bild der Ausrottung der niederen Thierwelt.

B. Die Penisscheide mit einer mächtigen Umhüllung von chitinösen Leisten.

44. Planaria alpina Dana.

Syn. Planaria subtentaculata Vejdovský 1890. Planaria montana Chichkov 1892.

Diese Art habe ich in meiner früheren Übersicht aus einer großen Anzahl von Fundorten Böhmens als Pl. subtentaculata angeführt. In Böhmen ist Pl. alpina eben so zahlreich in der Ebene als in den Gebirgen (Böhmerwald, Spitzberg) verbreitet; in der nächsten Umgebung von Prag bei Chuchle in den oberen Theilen unterhalb der Quelle, während die weiter gegen die Moldau gelegene Einmündungsstrecke von Pl. gonocephala eingenommen wird. Im Mittelgebirge gemein.

b. Mit zahlreichen Augen, welche bogenförmig am vorderen Rande und den Seitentheilen des Körpers vertheilt sind.

3. Gattung Polycelis Ehrbg.

12. Polycelis nigra Ehrbg. 1831.

In Mittelböhmen sehr verbreitet.

13. Polycelis cornuta Johnson 1822.

Syn. P. viganensis Vejdovský 1890.

Lebt bei uns nur im Böhmerwalde unterhalb des Schwarzsees, in dem Bache am Panzer etc. Im Mittelgebirge fehlt sie gänzlich.

II. Tribus Terricola Hallez.

Landbewohnende Tricladen mit einfach gelappten Seitenzweigen am Darme; die ventrale Muskulatur sehr entwickelt. In Böhmen zwei Gattungen mit 2 Arten vorkommend.

4. Gattung Microplana Vejdovský 1890.

44. Microplana humicola Vejd.

Bisher nur in Bechlin bei Raudnic gefunden. Seit der Zeit der Entdeckung dieses interessanten Turbellars war ich in jedem Jahre bemüht einige Exemplare desselben zu finden. Trotzdem ich nun in meinem Garten zu wiederholten Malen neue Komposthaufen anlegen ließ, gelang es mir niemals auch nur ein Individuum zu finden. In dem früheren Komposte, wo Microplana vorkam, befand sich auch der Schlamm aus einem Teiche und wahrscheinlich mit diesem kam Microplana in Zeitschrift f. wissensch. Zoologie. LX. Bd.

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den Kompost. Allerdings aber musste sie nur in der feuchten Erde am Ufer des Teiches leben, indem sie im Wasser selbst zu Grunde geht. 15. Rhynchodemus terrestris Leidy 1854.

Erst vor Kurzem ist diese Landplanarie auch in Böhmen entdeckt worden, nämlich in dem Thale Jarov bei Zbraslav (Königsaal), wo sie mit vielen hygrophilen Landthieren zusammen lebt. In diesem interessanten Fundorte ist auch Prorhynchus hygrophilus Vejd. und Arion Vejdovskyi Babor et Košťál gefunden worden1.

Prag, im Januar 1895.

Erklärung der Abbildungen.

Tafel VIII.

Bothrioplana bohemica.

Fig. 1. Schwimmendes und ausgehungertes Thier, mäßig vergrößert, von der Rückenseite betrachtet. wg, Wimpergrübchen; g, Gehirnganglion; ds, Dotterstöcke; d, Darmlappen; ph, Pharynx; t, Hoden; n, Nahrung.

Fig. 2. Vorderkörper des Thieres mit zwei Wimpergrübchen.

Fig. 3. Vorderkörper des Thieres mit vier Wimpergrübchen, von der Bauchseite aus betrachtet, um die Anordnung der Hautdrüsen (hd) zu veranschaulichen. Fig. 4. Theil des Vorderendes stark vergrößert, von der Rückenseite, um die Anordnung der Stäbchenpackete (pr) in dem Umkreise des dorsalen Grübchen (kp), ferner die langen Wimpergeißeln in den Riechgrübchen (wg), die kleinen Hautstäbchen (kr) und die starren Sinnesborsten (39) zu veranschaulichen.

Fig. 5. Ein Sinnesborstenpinsel, stark vergrößert.

Fig. 6. Rückengrübchen in a offen, in b-c allmählich sich zusammenziehend, in d geschlossen.

Fig. 7. Theil der Hypodermis von der Oberfläche betrachtet, mit den hyalinen Drüsen (hd) und Stäbchenpacketen (pr); p, Porus der Drüsen in der Cuticula; hp, Hals der Drüse in der Hypodermis; d, Körper der Drüse im Parenchym.

Fig. 8. Hyaline Drüsen in der Profillage. p, erweiterter Porus; ex, homogenes Exkretionskügelchen; ex', Zerfall derselben in kleinere Kügelchen.

Fig. 9. Veränderung des hyalinen Inhaltes der Exkretionskügelchen zu einem feinkörnigen Inhalte.

Fig. 10. Struktur der Stäbchen.

Fig. 14. Theil des männlichen Geschlechtsapparates. df, Samenleiter; vs, Samenblase; ej, Zellen des Kopulationsorgans.

Fig. 12. Bothrioplana nach der Behandlung mit Chrom-Osmium-Essigsäure, um die getrennten Anlagen der Dotterstöcke zu veranschaulichen.

Fig. 13. Halbschematische Darstellung des Exkretionsapparates. Die Abbildung ist nur so weit schematisch, als auch die Wimperflammen (a—f) der Rückenseite eingetragen sind. Sonst entspricht der Verlauf und die Anordnung der Haupt1 Vgl. J. BABOR a K. PÍSAŘOVIC, Rhynchodemus terrestris v Čechách. Věstník král. spol. nauk v Praze 1892.

und Seitenkanäle dem natürlichen Sachverhalte. exa, vorderer Exkretions porus; exp, hinterer Exkretionsporus; aed, vorderer Exkretionsschlauch, welcher die zwei ventralen (c) und zwei dorsalen (d) Verbindungskanäle aufnimmt; va, ventraler Theil des Hauptkanals, welcher nach hinten sich zu einem Längsnetze (vkn) verästelt; x, Anheftungsästchen der Längskanäle an die Hypodermis, 1-5 ventrale Seitenästchen mit Wimperflammen, m Seitenästchen am Gehirnganglion; hkn, hinteres Längsnetz; aus dem vorderen und hinteren Längsnetze entspringen die Ausfuhrkanäle v und h, die sich zu einem Endkanale vereinigen; rt, feines Kapillarennetz.

Tafel IX.

Fig. 14. Stäbchenpackete mit Stäbchenstraßen.

Fig. 15. Hypodermis (hp), Längsmuskelschicht (lm) und Darmwand (d).

Fig. 16. Längsschnitt durch die Hypodermis (hp), Ringmuskelschicht (rm), Längsmuskelschicht (lm) und Parenchym (pn).

Fig. 17. Theil des Querschnittes durch den Pharynx. ie, inneres Epithel; irm, innere, erm, äußere Ringmuskelschicht; ilm, innere, elm, äußere Längsmuskelschicht; rm, Radialmuskel; phd, Ausführungsgänge der Speicheldrüsen.

Fig. 18. Speicheldrüsen, stark vergrößert.

Fig. 19. Pharynx mit Speicheldrüsen (spd) nach dem Leben gezeichnet. n, Längsnerven; ncm, Querkommissur; nfn, hinteres Nephridialnetz; eamp, Exkretionsampulle.

Fig. 20. Lage der Geschlechtsorgane. po, Porus genitalis; p, Kopulationsorgan; ks, Keimstöcke; ov, gebildete Eier; od, Eileiter; t, Hoden; d, Drüsen im Umkreise der Geschlechtsöffnung; ph, Pharynx; aspd, Ausführungsgänge der Speicheldrüsen; nf, Nephridialkanäle mit Wimperflammen und Exkretionsknäueln (kn).

Fig. 24. Hypodermiszellen von der Oberfläche, nach dem Leben gezeichnet. h, hyaline Räume innerhalb des körnigen Protoplasma.

Fig. 22. Eine Partie der Hypodermis von der Oberfläche nach einem mit Chrom-Osmium-Essigsäure behandelten und in Pikrokarmin gefärbten Präparate.

Fig. 23. Geschlechtsorgane mit sämmtlichen Komponenten. vs, Anschwellung des Samenleiters; p, Kopulationsorgan; a, Antrum; vtd, Vitelloduct; od, Eileiter; ov, entwickelte Eier; ut, Uterus; utd, Uterusdrüsen; ep, Epithel des Antrums; nf, Nephridialkanälchen.

Tafel X.

Fig. 24. Geschlechtsorgane mit anders sich gestaltender Antrumhöhle (a). po, Porus genitalis; dr, dessen Drüsen; m, Muskulatur des Antrums; p, Kopulationsorgan; svs, Anschwellung des Samenleiters; t, Hoden; as, Spermatogonienschicht; is, Spermatocyten; d, Drüsengänge; od, Eileiter; ks, Keimstock; ov, reife Eier.

Fig. 25. Querschnitt durch die Mitte des Körpers. hp, Hypodermis; lm, Längsmuskelschicht; vn, ventrale Nervenstränge; ph, Pharynx; pht, Pharyngealtasche; pm, zellige Schicht einer geräumigen Höhle, in welcher die Pharynxtasche sich erstreckt; d, Darm; dsd, dorsale Dotterstöcke; dsv, ventrale Dotterstöcke; pt, pt', pt", Umhüllungsmembran der Dotterstöcke; pz, Parenchymzellen; bd, Querschnitt einer Speicheldrüse.

Fig. 26. Halbschematische Darstellung der Nerven verzweigung in dem vorderen Körpertheile. nfe, vorderer Nephridialschlauch; rgl, vorderes Riechgrübchen von der Oberfläche; rg, hinteres Riechgrübchen im optischen Längsschnitte;

rn1, rn2, Riechnerven; vpn, vordere Nerven; dn, Dorsalnerven; un, ventrale Nervenstränge, durch die Kommissuren c und c' verbunden; g, Gehirnganglion.

Fig. 27. Hauptlängsschnitt durch den vorderen Körpertheil mit dem Gehirnganglion. dm, dorsoventrale Muskeln; pn, vorderer Nerv; ogz, obere Ganglienzellen; ugz, untere Ganglienzellen; hgz, hintere Ganglienzellen; nl, nl, Kerne der Neurilemm-Membran; dn, Dorsalnerv.

Fig. 28. Riechgrübchen nach dem Leben (hom. Immersion). p, äußere Öffnung mit Geißeln; gf, Fortsätze der Ganglienzellen rgl; rn, Riechnerv.

Fig. 29. Ein wenig ausgestülptes Riechgrübchen; hp, Hypodermiszellen in der Umgebung des Riechporus; fl, hyaline Flüssigkeit innerhalb des Riechganglions. Fig. 30. Riechgrübchen nach einem etwas schrägen Schnitte. rgl, Ganglienzellen.

Fig. 34. Riechgrübchen im optischen Längsschnitte. hp, eingestülpte Hypodermis; rs, innere Höhlung des Organs; rgl, Riechganglion.

Fig. 32. Dessgleichen, etwas zusammengezogen. Bezeichnung wie in Fig. 31. Fig. 33. Pharynx mit seiner Tasche im Hauptlängsschnitte. ap, äußeres, ip, inneres Parenchym; t, Hoden.

Fig. 34. Oberer Theil des Pharynxmundes. aep, äußeres, iep, inneres Epithel; alm, äußere, ilm, innere Längsmuskelschicht; arm, äußere, irm, innere Ringmuskelschicht; bezeichnet die Stelle, wo der sog. Schichtenwechsel stattfindet.

Fig. 35. Längsschnitt durch die Antrumhöhlung. ep, Epithel; m, Muskelfaser; ad, Antrumdrüse; hp, Hypodermis.

Fig. 36. Längsschnitt durch den Keimstock (ks) mit den sich bildenden Eiern a, b, c und reifen Eiern d-f.

Fig. 37. Kopulationsorgan im ausgestreckten Zustande. vd, Samenleiter; es, Samenblase; p, Epithel; rm, Ringmuskelschicht; an, Antrumepithel.

Fig. 38. Querschnitt durch den Hoden. ep, äußeres Epithel; sg, Spermatogonien; a, b, c, zur ersten Theilung sich anschickende Spermatogonien; d, getheilte Spermatogonien.

Fig. 39. Kleine Zellen im Hoden mit zwei Chromosomen.

Fig. 40. Getheilte Spermatogonie.

Fig. 41. Dessgleichen (a) und die sich bildenden Spermatozoen (b).

Fig. 42 u. 43. Weiter gebildete Spermatozoen.

Fig. 44. Spindel der Spermatogonien mit acht Chromosomen.

Fig. 45-50. Sechs Querschnitte aus verschiedenen Körperregionen von Bothrioplana. Fig. 45, Querschnitt durch die Mitte des Gehirnganglions; Fig. 46, durch den hinteren Theil des Gehirnganglions (pn, periphere Nerven); Fig. 47, durch den vorderen Theil des Magendarmes (dn, dorsale Nerven; vgn, ventrale Nervenstränge, pn, periphere Nerven; jd, junge Dotterzellen); Fig. 48, durch den Darmlappen(d); Fig.49, durch die Pharynxregion; Fig. 50, durch die Geschlechtsöffnung (po). Fig. 51. Planaria cavatica, nach dem Leben gezeichnet. Schwach vergrößert.. Fig. 52-55. Planaria Mrázekii. Schwach vergrößert.

Fig. 56. Planaria vitta, unmittelbar nach der vollbrachten Theilung, Schwach vergrößert.

Fig. 57. Rhabditen von Planaria Mrázekii.

Fig. 58. Geschlechtsorgane derselben Art nach einem Dauerpräparate.

Fig. 59. Vorderende von Planaria Mrázekii, mit dem Rückengrübchen (a).
Fig. 60. Dasselbe von der Bauchseite mit der Sauggrube (sg).

Die Kerntheilung von Euglena viridis Ehrenberg.

Von

Jacob Keuten,

approbirtem Thierarzt in Neuss a./Rh.

Mit Tafel XI.

Der Vorgang der Kerntheilung ist während der letzten Decennien in ganz besonderer Weise der Gegenstand zahlreicher eingehender Untersuchungen gewesen. Mit Hilfe zeitgemäß verbesserter optischer und technischer Apparate und mühsam ausgeprobter Fixirungs- und Färbemethoden, hat man bei den verschiedensten Thieren und Pflanzen die komplicirten Umwandlungen, welche der Zellkern bei dem Theilungsprocesse erfährt, näher kennen gelernt. Das Ergebnis der Forschung lehrt, dass das Vorkommen der amitotischen Kerntheilung, der Vermehrung des Zellkernes durch einfache Zerschnürung viel enger begrenzt ist, als man früher anzunehmen geneigt war. Die indirekte, mitotische Kernvermehrung gewinnt dagegen von Tag zu Tag an Bedeutung und Ausdehnung. Selbst für die einzelligen Thiere, die Protozoen, kann die direkte Kerntheilung nicht mehr als vorherrschend angesehen werden. So hat SCHEWIAKOFF (36) bei Euglypha alveolata, einer Süßwasserrhizopode, alle typischen Phasen der mitotischen Kerntheilung beobachten können. Nach R. HERTWIG (22) und BRAUER (8) geht bei Actinosphaerium Eichh. die Theilung des Kernes ebenfalls auf indirektem Wege vor sich. Für den Theilungsprocess der Mikronuclei der Infusorien liegen nach den zahlreichen Untersuchungen BÜTSCHLI'S (9) die typischen Stadien so klar vor, dass nach dem Ausspruch desselben Autors (14, p. 1532) kein Zweifel an der indirekten Theilung der Nebenkerne bestehen kann. Bei Paramäcien hat R. HERTWIG (23) den Theilungsvorgang des Mikronucleus nochmals verfolgt. Den gleichen Vorgang hat auch MAUPAS (32) an den verschiedensten Infusorien beobachtet. Die Karyokinese ist von R. HERTWIG (24) für den Makronucleus der

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