Imagens das páginas
PDF
ePub

Erklärung der Abbildungen.

Tafel XIII und XIV.

Sämmtliche Abbildungen sind auf mechanische Weise nach eigenen photographischen Aufnahmen mit den ZEISS'schen Apochromaten hergestellt, die meisten mit demjenigen von 4 mm Brennweite. Der beigegebene Maßstab (hundertstel Millimeter) gilt nur für Fig. 1—13; auch ist er wegen vorgekommener, wennschon geringfügiger Änderungen des Camera-Auszuges nicht ganz, wohl aber hinreichend

genau.

Fig. 4-8 stellen einige Querschnitte von einer Schnittserie durch einen 21⁄4, Monate alten, oralen Regenerationsstumpf dar; Fig. 11-13 sowie Fig. 16 dessgleichen von einer anderen Schnittserie.

Fig. 1. Schnitt unweit des äußersten Endes des vorwachsenden Bauchmarks. Die abnorm dicke Muskelscheide ist mit einem Strange von Regenerationsgewebe verschmolzen, in dem hier und da Blutlakunen vermuthlich den Anfang der Vascularisation darstellend angeschnitten sind. Der Strang von Regenerationsgewebe geht nach links oben in die Scheide des großen ventralen Blutgefäßes (dieses selbst zur Raumersparnis nicht abgebildet), nach unten, wenn auch weniger intim, in den ventralen Hautmuskelschlauch über.

[ocr errors]

Fig. 2. Dessgleichen, aber etwas weiter nach vorn (im Wurmkörper). Das Nervengewebe ist bereits stärker, deutlicher und charakteristischer ausgebildet. Links ein angeschnittener segmentaler Nerv. Kolossale Entwicklung der Muskelscheide.

Fig. 3. Dessgleichen, noch weiter nach vorn. Der Querschnitt hat bereits einen sehr viel bedeutenderen Durchmesser, aber im Wesentlichen noch ein ähnliches Aussehen, wie die vorigen. Muskelscheide nicht mehr so abnorm stark entwickelt. Einige Nervenröhren heben sich bereits in Folge ihres beträchtlicheren Durchmessers von den übrigen ab.

Fig. 4. Dessgleichen, noch weiter nach vorn. Dieser Schnitt ähnelt bereits ganz den normalen, bis auf die Anordnung der LEYDIG'schen Fasern. Rechts eine der zu diesen gehörigen Ganglienzellen.

Fig. 5. Dessgleichen, noch weiter vorn. Verzweigungen der medianen LEYDIGschen Faser. Die beiden medianen haben ihr Lumen, d. h. also den Achsen cylinder fast ganz eingebüßt.

Fig. 6. Ähnlich dem vorigen, doch haben die Verzweigungen der medianen Faser aufgehört, es ist nur eine von entsprechend größerem Querschnitte vorhanden. In der ventralen Partie drei der zu den LEYDIG'schen Fasern gehörigen Ganglienzellen.

Fig. 7. Ahnlich den beiden vorigen; die beiden medianen Fasern haben bereits einen deutlichen Achsen cylinder. In der Medianlinie etwa, ein wenig unter den normalen LEYDIG'schen Fasern, liegt ein kleines Bündel von vier markhaltigen Fasern, die in der Größe zwischen den gewöhnlichen und den kolossalen Fasern stehen.

Fig. 8. Verbindungsast zwischen der medianen LEYDIG'schen Faser und den vier überzähligen kleineren markhaltigen Fasern.

Fig. 9. Ein Schnitt von derselben Serie, aber aus dem aboralen Regenera

tionsstumpfe. Außerordentlich viel Querschnitte durch die Verästelungen der LEYDIG'schen Fasern, deren man, je nachdem man die kleineren mitrechnen will oder nicht, 8 bis 12 zählt.

Fig. 10. Schnitt durch die aborale Regenerationszone eines Wurmes, dessen beide Bauchmarksenden vollständig zusammengeheilt waren. Etwa acht Querschnitte durch LEYDIG'sche Fasern oder ihre regenerativen Verästelungen. Einige von ihnen zeigen einen wohl erhaltenen, andere, wie das bei Osmiumsäurepräparaten die Regel ist, einen fast ganz zerstörten Achsencylinder.

Fig. 11. Schnitt durch den oralen Stumpf einer anderen Serie. Links geht ein unverhältnismäßig starker Nerv ab, vielleicht einer der alten segmentalen Nerven. Einige Nervenfasern von etwas stärkerem Kaliber fallen auf, aber sie präsentiren sich noch nicht als » Kolossalfasern «<.

Fig. 12 u. 13. Zwei Schnitte derselben Serie, wie der vorige, aber weiter nach vorn. Die LEYDIG'schen Fasern präsentiren sich schon als solche, doch finden sich, außer den beachtenswerthen Verlagerungen, manche Übergangsformen zwischen den »>eigentlichen « Kolossalfasern und gewöhnlichen Fasern.

Fig. 14. Schnitt derselben Serie, doch noch viel weiter nach vorn. Die LEYDIG'schen Fasern haben bereits ihre normale Lage, doch haben die beiden seitlichen kein Lumen. Sehr zahlreiche Mittelformen zwischen gewöhnlichen und Kolossalfasern.

Alle bisher erwähnten Präparate waren mit Osmiumsäure hergestellt. Fig. 6 bis 13, besonders aber Fig. 9 zeigt die Struktur des Bauchmarksgewebes besonders gut.

Fig. 15. Aus dem oralen Stumpfe einer 8 Tage alten Regeneration des Bauchmarks. Bauchmarksgewebe degenerirt, durch massenhafte Marktröpfchen (bei OsO4-Behandlung) geschwärzt. Dicke Scheide aus Regenerationsgewebe um den ganzen Bauchstrang, besonders aber auf seiner dorsalen Seite. Auf der ventralen Seite erstreckt sich das Regenerationsgewebe in die Wunde des Hautmuskelschlauches hinein.

Fig. 16. Dessgleichen, aber aus dem aboralen Stumpfe.

Fig. 17. Schnitt durch die LEYDIG'schen Fasern der regenerirten Partie eines ganz geheilten Wurmes (desselben wie Fig. 10), mit Scheidewänden im Achsencylinder der medianen LEYDIG'schen Faser.

Fig. 18. Schnitt durch eines der vorderen Ganglien eines Regenwurms, der das ganze Vorderende regenerirt hatte. Die Vertheilung der Ganglienzellen ist etwas anders als gewöhnlich; außerdem finden sich Nester rundlicher, kleiner Zellkerne, die in dem normalen Bauchmarke fehlen.

Fig. 19. Regeneration einer 24 Stunden alten Wunde des Hautmuskelschlauches. Das Regenerationsgewebe ist vor Allem durch den großen Kernreichthum ausgezeichnet.

Fig. 20. Verheilte Schnittwunde durch den Hautmuskelschlauch von 14 Tagen Dauer. Über dem Schnitte hat sich, wie das meist der Fall ist und im Text zu erwähnen vergessen wurde, eine kantenartig vorspringende Verdickung gebildet. Das Epithel, wenn auch viel niedriger als beim normalen Wurme, überzieht bereits die ganze Wunde.

Fig. 21. Regenerirende Schlundkommissur von 5 Tagen Dauer. Zellen und Zellkerne des Regenerationsgewebes haben sich spindelförmig gestreckt, so dass ihr längerer Durchmesser den Umrissen des Stumpfes gleichgerichtet ist.

Fig. 22. Schnitt aus dem Stumpfe eines 21/2 Monate alten Regenerationssta

diums des Bauchmarks. Dieses ist von einer umfangreichen Hülle von Regenerationsgewebe umgeben, in der sich massenhafte kleine Nematoden, wahrscheinlich Pelodera pellio, angesiedelt haben. Nur in der Mitte ist ein wenig Nervenfasergewebe unterscheidbar; im Regenerationsgewebe sieht man zahlreiche Blutgefäße. Im ventralen Hauptblutgefäße finden sich die Schnitte der im Text ausführlicher besprochenen, größeren Nematodenart. Einer der Schnitte (der untere) ist etwas schief gegangen. Sublimat-Karminpräparat.

Fig. 23. Schnitt derselben Serie; die Hälfte der Leibeshöhle ist fast ganz von einem dem Regenerationsgewebe ähnlichen, dichten Gewebe erfüllt, das wahrscheinlich, wie auch dieses, im Wesentlichen aus Leukocyten besteht. Es finden sich in ihm zahllose Nematoden der kleinen Art.

Fig. 24. Schnitt durch dasselbe Gewebe bei stärkerer Vergrößerung (etwa dem Maßstab von Fig. 4-8 entsprechend). Man sieht, wie dicht die Nematoden liegen.

Fig. 25. Schnitt durch das ventrale Blutgefäß desselben Regenwurms, mit zwei Schnitten durch den fraglichen größeren Nematoden. Vergrößerung etwa wie der vorige Schnitt.

Fig. 26. Dessgleichen, aber mit nur einem Schnitte durch den großen Nematoden, bei noch stärkerer Vergrößerung. Auf diesem und dem vorigen Bilde erkennt man fast alle im Texte erwähnten Eigenthümlichkeiten dieses Nematoden.

Erklärung der Umrisszeichnungen.

In den Pausen bedeutet:

B, das ventrale Hauptblutgefäß;

Ba, Bauchstrang;

b, Blutlakune im Regenerationsgewebe;

C, seitliche Cuticula-Kante des im Text beschriebenen Blutgefäßparasiten;
D, verdicktes Leibeshöhlenendothel;

e, das regenerirte junge Epidermisepithel;

f, faseriges Regenerationsgewebe;

G, Grenze zwischen normalem und Regenerationsgewebe;

Lf, LEYDIG'sche Fasern. Oft sind nur ihre Umrisse skizzirt, ohne Hinzu-
fügung von Buchstaben. Eine Unterscheidung zwischen den Ver-
zweigungen der LEYDIG'schen Fasern und den dickeren unter den
gewöhnlichen Fasern ist oft nicht möglich;

Lz, die hellen Ganglienzellen, deren Fortsätze die Achsencylinder der
LEYDIG'schen Fasern bilden;

n, Nervengewebe;

N, Nematoden;

NG, mit Nematoden erfülltes Gewebe;

r, Regenerationsgewebe;

sch, Bauchmarksscheide;

S, Seitenfelder der Blutgefäßnematoden;

vf, ventrale Riesenfasern; sie finden sich auf fast allen Schnitten, sind aber nur auf einem bezeichnet; ich habe sie früher gelegentlich beschrieben;

Z, abnorme Zelleinlagerungen im Bauchstrange, vgl. den Text.

Ciliate Infusorien im Cöcum des Pferdes1.

Von

Dr. Albert Bundle,

städtischer Thierarzt in Friedrichshagen-Berlin.

(Aus dem zoologischen Institut zu Berlin.)

Mit Tafel XV und XVI

Einleitung.

Angeregt durch die vorzügliche Arbeit SCHUBERG'S über die Protozoen des Wiederkäuermagens2, auf die ich durch meinen hochverehrten Lehrer, Herrn Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. F. E. SCHULZE, aufmerksam gemacht wurde, und von der Erwägung ausgehend, dass dem Rumen der Wiederkäuer in mancher Hinsicht physiologisch das Cöcum des Pferdes entspricht, unternahm ich es, im Inhalt dieses Darmtheiles nach Protozoen zu forschen. Der Erfolg war ein günstiger. Der dünnflüssige Inhalt des Pferdecöcums zeigte sich reich an ciliaten und flagellaten Infusorien, welche mit ungemeiner Geschwindigkeit hin und her, auf und nieder eilen, so dass es Anfangs schwierig ist, sich von den lebenden Infusorien ein klares Bild zu machen. Erst, wenn die sie umgebende Flüssigkeit anfängt zu erkalten, wodurch die Thiere matter und in Folge dessen langsamer werden, ist es möglich, sie genauer zu beobachten. Sie sind jedoch gegen niedere Temperaturen (etwa 15° C. und weniger) sehr empfindlich, sterben rasch ab und geben in der Regel ihren Inhalt von sich oder platzen. Hierin unterscheiden sie sich also in unangenehmer Weise von den Infusorien des

1 Diese Arbeit ist gleichzeitig mit der vor Kurzem in dieser Zeitschrift von EBERLEIN Veröffentlichten und unabhängig von ihr entstanden. Sie war bereits druckreif, als letztere erschien. Da sich jedoch die Drucksetzung aus äußeren Gründen verzögerte, so habe ich es nicht verabsäumt, gegebenen Orts auf die Ausführungen EBERLEIN'S Bezug zu nehmen.

2 SCHUBERG, Die Protozoen des Wiederkäuermagens. in: Zool. Jahrbücher. Bd. II. p. 365-448.

1

Wiederkäuermagens, die ich unter gleichen Verhältnissen noch am anderen Tage lebend fand und von denen es SCHUBERG sogar gelungen ist, sie drei Tage am Leben zu erhalten.

Das Material zu meinen Untersuchungen, das ich mir von der Berliner Central-Rossschlächterei holte, kam sofort nach meiner Ankunft im zoologischen Institute in einen auf 35° C. eingestellten Wärmeofen. Aber, obwohl ich es nur soeben geschlachteten Pferden entnahm und sofort gut einpackte, gelang es mir doch nie, die Thiere länger als zwei, höchstens drei Stunden am Leben zu erhalten, so dass ich, wollte ich meine Untersuchungen andern Tags fortsetzen, immer neues Material holen musste. Da es nicht zu vermeiden war, dass der dem Darme entnommenen Flüssigkeit eine Menge Futterpartikel beigemischt waren, so habe ich mit gutem Erfolge dieselbe durch ein, natürlich vorher erwärmtes, Leinentuch gegossen. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fasern des Gewebes sind weit genug, um die Thiere hindurchzulassen.

Die Untersuchung der lebenden Thiere habe ich theils auf dem heizbaren Objekttisch nach M. SCHULTZE, theils ohne diesen vorgenommen. Letzterem möchte ich fast den Vorzug geben, und zwar desshalb, weil die Thiere ohne Ausnahme bei höherer Temperatur sich viel zu schnell bewegen, als dass sie eingehend zu studiren, insbesondere zu zeichnen wären, während sie auf dem mäßig erwärmten, einfachen Objektträger gerade in dem für die Untersuchung günstigsten Stadium im allmählichen Absterben sich befinden. Die Anwen

dung von Stützen für das Deckgläschen ist unnöthig, da die Thiere sich auch ohne dieselben ungehindert bewegen können. Als Zusatzflüssigkeit verwendete ich anfänglich filtrirte Darmflüssigkeit, später jedoch sog. physiologische Kochsalzlösung, deren Anwendung denselben Erfolg hat und weit bequemer ist.

Zur Konservirung habe ich neben verschiedenen anderen Mitteln, wie Osmiumsäure, Chromsäure etc. vornehmlich eine gesättigte Lösung von Quecksilberchlorid benutzt. Ich gebe dieser den Vorzug hauptsächlich desshalb, weil durch dieselbe die Bewimperung am besten erhalten bleibt. Nachdem ich 24 Stunden im Wasser ausgewaschen, härtete ich mit Alkohol und färbte hauptsächlich mit Boraxkarmin, aber auch mit Alaunkarmin, Hämatoxylin u. a. m. Am besten wurden die Präparate, wenn ich sie zwei Tage in der Farbstofflösung liegen ließ und dann mindestens eben so lange Zeit mit 63igen salzsaurem Alkohol auszog. Die weitere Behandlung war dann die wobl allgemein übliche: absoluter Alkohol, Xylol, Kanadabalsam.

Ibidem p. 370.

« AnteriorContinuar »