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nicht" eben das Resultat der beschleunigenden Wirkung des Strychnins war. Dies um so mehr, wenn es an späterer Stelle heißt: in mittelstarken Lösungen schwimmen die Spermatozoen noch nach 2 Stunden herum, lebhaft beweglich" 1). Allerdings fehlen über die relative Beweglichkeit und die sonstigen Anzeichen nähere Angaben; es dürften letztere aber, deren einzig deutliches Anzeichen die Wimperbewegung ist, beim Fehlen dieser Gebilde hier kaum mit Sicherheit zu geben sein, es müßten denn die Geiseln sich ähnlich verhalten. Es läßt sich auch, das muß eingeräumt werden, ein direkter Vergleich nicht gut ziehen. Für das Infusor ist Wasser das Bereich des Lebens, Sperma leidet darin nach längerem Aufenthalt, die Lebensbedingungen sind sehr ungleiche. Es müßte eben hier eine „Kontrolle" mit reinem, den Samen enthaltendem Wasser allein geeignet sein, alle Bedenken und Einwürfe zu entkräften.

Wie dem nun auch sein mag, das Verhalten des Eiplasmas wenigstens kann nur nach einer Richtung hin, und zwar mit voller Berechtigung zur Stütze unserer Behauptungen gedeutet werden.

Was Infusorien betrifft, so versuchte ROSSBACH (5a) eine eingehende Schilderung ihrer Schicksale unter Strychninbehandlung, doch hat auch hier das oben gefällte Urteil Geltung.

Gleich anfangs treten Widersprüche mit unseren Befunden auf; wir verwendeten Lösungen von 0,01 bis 0,000 0001 %. Nun äußert sich ROSSBACH 2): „Bei Lösungen von 1:500 und 1:1000 traf ich, bis das Präparat unter das Mikroskop kam, kein einziges Infusor am Leben. Dasselbe war auch der Fall für 1: 2000, 1: 3000, 14000, die ich der Reihe nach untersuchte." Als Versuchsobjekte dienten hypotriche Infusorien, mit denen unsererseits nun sofort begonnen wurde. Eine Notiz lautet: 0,01 g 10 Minuten (Oxytricha): unter Kreisbewegungen, Krümmung des Körpers, teilweise beginnender Zerfall. In 0,003 g L. hielt dasselbe Tierchen 1 Stunde lang aus, in 0,005% L. 11 Stunden" etc.

Daß ROSSBACH's Worten keine Geltung zukommen kann, dafür sprechen die Angaben von BINZ 3), daß Paramecien 0,01% Lösungen über mehr als 2 Minuten ertrugen. Es scheint, daß die hier sich findenden Darstellungen über Chinin und Morphium irrtümlicherweise auf Strychnin übertragen wurden, obwohl BINZ deutlich erklärt, daß Strychnin ,,viel weniger stürmisch" wirke als Chinin.

1) 1. c. (8 a) S. 127.
2) l. c. (5 a) 8. 222.
3) I. c. (4) S. 308.

Sonach müssen wir gegen ROSSBACH die oben gegebenen Darstellungen entschieden aufrecht erhalten.

Dieselben wurden übrigens durchgängig bestätigt durch Gebrauch von Fixierungsmitteln nach entsprechender Dauer der Strychninwirkung. Während in gewissen Stadien nach erfolgter Abtötung die Präparate sich von den direkt nach Entnahme der Tiere aus dem Wasser, d. h. ohne Vorbehandlung hergestellten keineswegs unterschieden, fielen sie in anderen Fällen, ganz wie es die früheren Resultate erwarten ließen, sehr gut aus. Starke Vergrößerungen gaben dann immer den nötigen Aufschluß über Einzelheiten und bewiesen, daß man sich auch in auf den ersten Blick zweifelhaften Fällen nach Fixierung mit Sublimat ohne Vorbehandlung durch scheinbar gute Erhaltung der Carchesienkolonien etc. nicht darf täuschen lassen. Stets macht sich eine lähmende Wirkung des Strychnins im letzten Stadium geltend, bei Infusorien mit kontraktilem Elemente, bestehend in gut erhaltener Streckung der Stiele und Körper (Fig. 2-4).

Bei Stentoren lieferten alle Variierungen der Schwächungsversuche keine befriedigenden Resultate, wenigstens im Vergleiche mit Carchesien. Immerhin glückte es in einzelnen Fällen, günstigere Erfolge zu erzielen, nur St. vir. und Roes. versagten jeweils.

Auch für die Demonstrationszwecke, wozu lebende kontraktile Infusorien oder Kolonien gebraucht werden sollen, scheint eine 0,01 Solution sehr geraten. Die Tiere werden bald ganz ruhig, strecken sich lang aus, das rasche Spiel der Körperwimpern, wie der Spiralen, welch letztere weit ausgestülpt werden, fällt sehr in die Augen. Dabei hat die Empfindlichkeit gegen mechanische Insulte sehr abgenommen, die Kolonie- oder Körperkontraktionen, an und für sich fast sistiert, werden durch mechanische Insulte gar nicht oder nur schwach herbeigeführt.

Während Stentoren, in genannte Lösung eingebracht, sofort verwendet werden können, ist für Carchesien eine ca. -stündige Vorbehandlung ratsam.

Zur Herstellung von Dauerpräparaten erwiesen sich als Optimum die in der Erklärung der Abbildungen aufgeführten Verhältnisse, sowie die Einzelheiten in folgender Tabelle S. 36.

Die am lebenden Tiere prächtig sichtbaren Trichocystenfäden der Paramecien zu konservieren, mißlang stets, wohl wegen der Zartheit der Gebilde.

Nachstehend einige Versuche im cinzelnen.

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Peristomrand weit vor- Seltene Stielkongestülpt. Körper wie traktion. Ruhe Schema im einzelnen auffallend. sichtbar.

Spirale teilweise still-Ausgezeichnete Stre- Auf mechanische

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od. geringe Re

aktion, nur
Kontrakt. ein-

zelner Indivi-
duen.

Teilweise kon-
traktile Stiele,
mit kontraktilen
abgestorbenen
Tieren. Muskeln
unversehrt. Rest
der Stiele lang
und starr aus-
gestreckt.

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