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fchen Reiches in Umlauf. Nicht lange, vielleicht nur drey, vier Jahrzehende später aber erschien die felbe Sammlung, und zwar vielfältig erweitert, auch in den obern Gegenden, und in die Mundart der felben, nämlich die ober oder hochdeutsche umgesest, in welcher um die Zeit von Rudolphs von Habsburg Erwählung zum Kaiser auch schon das Stadtrecht von Augsburg geschrieben war. Wohl mehr diese oberdeutsche oder, per synecdochen, schwäbische Mundart der Ubfassung, als irgend eine bestimmte Beziehung gerade auf Schwaben, hat Veranlassung gegeben, daß diesem, in den Hand: fchriften selbst nur Landrecht oder Land und Lehen recht, auch wohl Kaiserrecht genannten Buche im Gegenhalt zu jenem frühern Sachsenspiegel allmäh: lich die jedenfalls bequeme Benennung Schwaben: spiegel zu Theil geworden ist.

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Daß er, so lange er das einzige Hülfsmittel von solchem Umfange war, im ganzen obern und wohl mit auch im untern Deutschland verbreitet ge= wesen, ist kaum zu bezweifeln. So ist er nament: lich im J. 1328 zu einem speciellen Rechtbuch für das Fürstenthum Freysing (vom Fürsprechen Ru precht) eingerichtet worden. Daß er auch für das übrige Bayern gegolten, könnte man aus den Worten „nach des rechtspuchs fag" einer Urkunde v. 1336 der Monumenta boica (Bd. XXII. S. 294) vermuthen, wenn nicht, wie der Herausgeber des Münchner Stadtrechts (S. XXVI.) mit größerer Wahrscheinlichkeit annimmt, hier schon das bayerische Rechtsbuch Kaiser Ludwigs IV. gemeynt seyn sollte. Jedenfalls hat der Schwabenspiegel zu eben diesem bayerischen, so wie zu andern im Laufe des XIV. Jahrhunderts zu Stande gekommenen speciellen Rechtssystemen nicht bloß den Anstoß ge: geben, sondern auch reichliches Material geliefert. Daß er selbst aber fortwährend bey den Gerichten mit aufgelegt und zu Rathe gezogen seyn mochte, ist wohl schon aus der Menge der Abschriften zu schließen, die noch durch das XV. Jahrhundert al: lenthalben davon gemacht worden sind, wie denn auch die Buchdruckerkunst sich sehr bald und wie: derholt an ihm versucht hat.

In späterer Zeit ist das Buch durch neuere, unter meist vorherrschendem Einfluß des römischen

Rechts, für die verschiedenen Länder von Regierungen ausgegangene Normative natürlich um feine praktische Bedeutung gekommen und als eine Art Antiquität der Gegenstand eines lediglich wissen: schaftlichen und historischen Interesses geworden. Diesem Intereffe zunächst haben wir eine jüngere Reihe von Ausgaben zu verdanken, die zum Theil, auch wenn es sich dabey noch um wirklichen Ge= brauch ben Gericht, um Mein und Dein, Tod und Leben handelte, kaum mit größerm Aufwand von Fleiß und Gelehrsamkeit könnten veranstaltet wor den seyn. Den musterhaften Ausgaben Homeyers vom Sachsenspiegel haben sich innerhalb der lezten fünf Jahre nicht weniger als dren, respective vier des Schwabenspiegels angeschlossen.

Wären diese alten Gerichtsbücher wirklich auch durch das XVI. und XVII. Ihrh. herab in Ge:

brauche geblieben, so hätte sich ohne Zweifel die Sprache derselben fort und fort nach Maßgabe der wechselnden Mundart modificirt, und die Bücher wären im Allgemeinen so verständlich geblieben, als fie es für die Richter des XIII. Ihrh. gewesen seyn müssen. Wie sich aber nun die Sache verhält, fo wird wohl niemand, der sein Deutsch von heute ohne Anstand liest und in allen feinen feinsten Beziehungen erfaßt, behaupten wollen, daß es ihm, wenn er je den Versuch gemacht, über dem des XV. XIV. XIII. Ihrh. eben so gut geworden sey. Natürlich; denn die uns geläufige Sprache ist nicht bloß, was den Bestand und den Sinn der Wörs ter, sondern auch was die grammatische Behands lung derselben betrifft, eine bedeutend andere als die jener Zeit. Obenhin verstehen und errathen wird sich wohl so ziemlich alles laffen, Aber da= mit ist nicht immer geholfen, besonders nicht bey manchen uns ferner gerückten Materien, wie sie in jenen Rechtsbestimmungen vorkommen. Selbst Leser, die sich aus jener ältern Sprache so zu sagen ein Studium gemacht, werden hie und da in den Fall kommen, über die Bedeutung eines Wortes, einer Sagfügung sich nicht volle Rechenschaft geben zu können, solcher Stellen zu geschweigen, an de nen Sorglosigkeit oder mitunter schon früheres Misoder Nichtverstehen von Seite der Abschreiber die ursprüngliche Fassung verwirrt oder verdunkelt hat. Da trifft sichs denn, daß man, ein wie guter Deuts

scher man sey, statt der deutschen lieber lateinische Zeilen vor sich haben möchte, wie sie etwa jener Eyke in das Buch niedergeschrieben haben mag, aus welchem sowohl der Sachsen - als der Schwaben spiegel hervorgegangen ist. Allein jenes ursprüng: liche lateinische Buch hat sich wenigstens bis jest nicht wieder gefunden. Zwar vom Sachsenspiegel oder Theilen desselben kommen (Homeyer's Verzeichniß der Rechtsbücher des Mittelalters p. 61.) einige Handschriften vor, welche den Text auch in lateinischer Uebersehung, mitunter schon aus sehr früher Zeit, darbieten. Aber vom Schwabenspiegel hatte man bisher, wenn gleich eine französische (aus dem XIV Jhrh.) und eine böhmische, doch keine lateinische aufgefunden, und ausdrücklich sagt Eichhorn (in seiner deutschen Staats- und Rechtsge= schichte 1835. 2. Bd. S. 326), lateinische Uebersetzungen des Schwabenspiegels aus früherer Zeit gebe es nicht. Daß nun aber dieser Ausspruch nicht in seiner ganzen Strenge zu gelten habe, wird ohne Zweifel dem verehrten Rechtslehrer selbst nicht am wenigsten lieb zu vernehmen seyn.

Es gibt nämlich eine wohl noch ins erste Jahr: hundert des Schwabenspiegels, d. h. ins J. 1356 fallende lateinische Bearbeitung desselben, welche das Eigenthümliche hat, daß sie zwar von einigen, für wichtiger erachteten Artikeln den ganzen Text, von andern minder wichtigen aber auszugsweise nur das Wesentliche wieder giebt.

Da sich dieses Breviarium (es nennt sich selbst liber judiciorum provincialium) in nicht weniger als drey Handschriften der hiesigen K. Bibliothek findet, so kann ich kaum glauben, daß es nicht auch schon anderwärts hie oder dort sollte aufgetaucht oder erkannt worden seyn. Indessen öffentlich c. h. in gedruckten bibliographischen oder literarhistorischen Schriften ist es meines Wissens noch nirgend zur Sprache gebracht, auch würde es sonst wohl den sorgfältigen Verzeichnissen Homeyers und des Frhrrn. v. Laßberg nicht leicht entgangen seyn.

Diese drey Handschriften, sämmtlich auf Pa: pier, stammen aus eben so vielen, altbayerischen ehemaligen Klöstern, nämlich dem der Benediktiner zu Mallerstorf, der Canonici regulares zu Polling und der Franciscaner zu München. Jede scheint

an ihrem Fundorte selbst, und zwar im Laufe des XV. Jahrhunderts geschrieben, woraus wohl ebenfalls auf die fortwährende Bedeutung dieser Rechtssammlung auch für Gegenden, wo sonst K. Ludwigs IV. Rechtbuch galt, zu schließen seyn möchte. Die Pollinger (P. 475 von 86 Bl. in 4.) ent: hält nur den Schw. Sp.; in der Mallerstorfer (M. 33. von 150 Bl. in 4.) gehen demselben auf Bl. 1 - 81 voran Innocentii III. de missa libri VI,; in der der Münchner Franciscaner (MF. 182 von 253 Bl. in fol.) steht es auf Bl. 213 253 nach dem ersten oder prosaischen Theile des Speculum regiminis des Philipp von Bergamo. M. u. P. stimmen, bis auf kleine Verschiedenhei ten in der Orthographie und in den Abbreviaturen sehr genau überein, MF. aber, übrigens von nachlässigerer Hand geschrieben, flicht gerne deutsche Ausdrücke des Originales ein, die in M. u. P. nicht zu finden sind.

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Liber judiciorum provincialium wird als erstes, Liber feudorum als zweytes Buch der ganzen Arbeit gegeben. Jenes enthält 137, dieses 37 Abfäße oder Rubriken, welche in MF. am Ende, in P. zu Anfang registrirt sind. In der Regel enthält jede Rubrik mehr als einen der §§. oder Artikel, in welche sich der Schwabenspiegel gewöhnlich, freylich nicht in allen Hdschr. gleichmäßig, ein getheilt findet.

Die Folge der Artikel entspricht so ziemlich der des weiland Ebnerischen Coder v. 1287, welcher, von dem Freyherrn Fr. Leonh. Anton v. Laßberg, dem leider der Welt zu früh entrissenen spätern Besizer, herausgegeben, feit 1840 ein jedermann zugängliches Gemeingut ist.

Diese Ausgabe, so wie die in demselben Jahr von W. Wackernagel gelieferte, die sich durch einen möglichst kritischen, mit dem einer großen Zahl von HS. verglichenen Text auszeichnet, lege ich daher auch den wenigen Bemerkungen zu Grunde, die ich über die gegenwärtige lateinische Bearbeitung zu machen habe.

Diese beginnt mit einem Prologus in librum judiciorum provincialium, und dieser: Sicut omnipotens Deus in firmamento coeli duo magna

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luminaria posuit, ut diei et nocti principentur, sic in praesenti seculo duo magna lumina et principatuum gladios ordinavit, de quibus per S. Lucam dicit: ecce gladii duo hic. Respondit Jesus: Satis est. Primus gladius S. Petri, abscidens auriculam per excommunicationis sententias, quem tenet Papa cum omni clero et dicitur Sacerdotium, Qualiter per istum gladium judicari debeat, in Decretis vel Decretalibus invenitur. Secundus gladius in passione Christi non evaginatus, quia clerus eo uti non debet, significat regum et Imperii majestatem etc. Quomodo autem per istum gladium justè debeat judicari, in libro Provincialis Judicii pleniter invenitur i. e. lantrechtpach, qui ex legibus et jure canonum compilatus est. Hunc nobilis matrona Agnetis, comitissa de Wirtenberg natione et relicta illustrium comitum felicis memoriae Ulrici de Helfenstain et Conradi de Slüffelberk in theutunico conscriptum mihi fratri Oswaldo (MF. Oswardo) ultimo monachorum ordinis S. Benedicti in Brentz Ahufen accomodaverat peccatori, quem ego imperitior universis ad discernendum judicia nec non ad dandum consilia enucleando simpliciter et succinctè transtuli in latinum anno Domini MCCCLVI, nihil petens muneris a legentibus, nisi quatenus suis orationibus apud summum judicem pro bono fine mei et ipsorum obitus intercedant. Amen.

Hiemit find Name, Stand und Wohnort des Ue: bersehers (die ehemalige Abtey Anhausen im Brenzthal), sowie die Veranlassung seiner Arbeit gegeben. Das Nähere über jene Gräfin Agnes und über die Ge= schlechter von Helfenstein und Schlüffelberg, Bur: gen, welche nun, jene bey Geislingen, diese bey Gröningen, in Trümmern liegen, kann als minder zur Sache gehörig, würtembergischen Historikern und Uns dürfte fast Genealogen überlassen bleiben. mehr intereffiren zu wiffen, ob eben die Handwissen, schrift, nach welcher der Mönch von Anhausen ge= arbeitet, noch unter den bis auf unsre Lage er: haltenen vorhanden sey. Er hat nicht vergessen, fie am Schluße seines Werkes zu beschreiben. Notandum, fagt er, quod tam iste (liber feudorum)

quam liber praecedens (1. judiciorum provinc.) in theutunico duo copiosa et satis magna volumina sunt. Tertius liber etiam magnum volumen est, quod nisi recitat de judicibus veteris testamenti, videlicet patriarchis, prophetis, judicibus et regibus, incipiens ab Abraham usque ad Moysen et de Moysi usque ad David, de David usque ad Judam Macchabaeum, qui liber in principio positus fuit. Von diesem, sett er ben, habe er, da es ohnehin in der Bibel vorkommt, nichts, von jenen aber nur meliora et necessaria magisque utilia ins Lateinische übertragen, haec autem ideo, quia multi sunt de jure seculari ignari, immo jura nituntur supplantare, quare versus: *)

Omne quod quis nescit semper homo spernit et odit,

et quod sibi pro lege judicat, alteri negat. Non est tam gradaevus injuriator in mundo, Quin sibi inconveniens videatur, siquis sibi injuriatur.

Nach seiner Angabe enthielt also jener Coder wahrscheinlich in folio und noch wahrscheinlicher auf Pergament geschrieben, voran, wie in mehrern das Buch der Könige den Anfang macht, eben dieses oder einen noch größern Theil des alten Lestaments und sodann erst das Land und das Lehenrecht.

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*) Sie find, scheint's, wie deren im XIV. und XV. öfter vorkommen, mehr nach dem Gehör als nach eigentlichen prosodischen Rücksichten gebaut. Der leßte ist freylich auch nach derley Maße zu lang.

(Fortseßung folgt.)

München.

herausgegeben von Mitgliedern

Nro. 131. der k. bayer. Akademie der Wissenschaften.

Königl. Akademie der Wissenschaften.

In der Situng der philologisch - philosophischen Classe am 6. Februar wurde von dem or: dentlichen Mitgliede derselben, Hrn. Dr. Schmel= ler, folgender Vortrag gehalten.

Ueber eine lateinische Bearbeitung des alten oberdeutschen Land- und Lehenrechtbuches ¿c.

(Fortseßung.)

Allein unter den ohngefähr 200 in der Laßbergischen Ausgabe S. XXIX — XC aufgezählten HS. des Schwabenspiegels finde ich keine, die nach diesen freylich unsichern äußern Merkmalen noch als die der Gräfin Agnes betrachtet werden könnte. Vielleicht läßt sich diese Frage in der Folge einmal beffer entscheiden aus Vergleichung mit dem, was Oswald's Auszüge besonderes und eigenthümliches darbieten. Es wird dabey zunächst darauf ankommen, dasjenige, was möglicher Weise seine eigene Buthat seyn kann, von dem, was ihm sein Text geliefert, abzufondern. Unter jenes gehört ohne Zweifel feine oben erwähnte Vorrede zum Landrecht, die zum Lehenrecht, anfangend Date magnificentiam Deo nostro.., endlich die ebenfalls schon erwähnte Schlußrede zum Ganzen.

§. 2. bey Laßb., 5. bey Wackernagel, ist sehr erweitert mit einer Untersuchung nach Origenes über die Paulinische Stelle (Cor. I. 10), worin fines nicht finis seculorum gesagt sey.

§. 3. L., 6 W. wird nicht bloß die affinitas (Sippezal) vom Haupte abwärts, sondern,

2. July.

1841.

in den Theilen des Hauptes, auch die aufsteigende dargezählt. Notant duae mandibulae patrem et matrem, duo labia avum et aviam i. e. anhere und anfraw, maxillae proavum et proàviam i. e. alderen, alderän, nares abavum, abaviam i. e. uren, urän, aures atavum, ataviam i. e. nogen, nogän, oculi proatavum, proataviam i. e. crogen, crogän, duo tympora, in quibus viget sompnus, abatavum, abataviam i. e. guggen, guggän, et notant semper per dexteram partem capitis virum, per sinistram mulierem. *)

§. 18. L., W. 19. ovem unam vel capram et quinque solidos de moneta illius provinciae "numerando XII denarios vel hallenses."

§. 32. L., W. 31. ist bestimmter gefaßt: Rex Karolus Romam obsederat propter fratrem suum papam Leonem, quem excaecaverant. Tunc Geroldus dux Suevorum cum triplici exercitu suorum Romam primo intravit et obtinuit, et eaduas Suevis gratias et propter Karolus . . . dignitates concessit. Prima est quod nullus Suevus haereditatem amittere potest, quam diu in aliis regionibus moratur, dummodo hoc per testes probare potest.

§. 44. L., W. 40. heißt die auch im deutschen Schw. Sp. enthaltene lateinische Stelle: Quondam illud fuit consuetudinis, ut cum aliqua nova causa emergente id magis putabant pro lege esse tenendum, quod necessitas declarasset, populumque interrogaret congregatio, vel quod po

*) 3m Cod. P. ist die motion -aen, - aenin, in MF. an, enin. In P. steht grogaen, grogaenin statt crog- etc. Ueber diese deutschen Benennungen vergleiche man übrigens Jacob Grimm in M. Haupt's Zeitschr. f. d. 2. I. 23.

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pulo tunc placebat, sua auctoritate confirmabat. Similiter verbum regis magistra est legis, qui rex cum propriam juris dictionem habeat, tamen diffulsae consuetudinis jus esse putatur, cum quis voluntatem omnium sine lege voluerit comprobare.

§. 45. L., W. 41. Omnes qui perseverant diem et annum unum in proscriptione regni, illi judicantur per sententiam exleges, hoc est dictum, non possunt fieri judices, nec sententiam in judicio proferre, nec testes alicnjus fieri, nec in jure suo prodesse alicui, et in omnibus causis honestis reprobantur alieni ab omni jure.

§. 54. L., W. 47. David dicit: „,si autem in potestatibus octuaginta anni et amplius eorum labor et dolor," intelligere dans, hanc esse aetatem perfectam disponendarum rerum.

Bey . 68. L., W. 57, und besser auf §. -308. L., W. 253 beziehbar, findet sich bey Os= wald ein Capitel de ortu nobilium et ignobilium ac rusticorum. Cum omnes homines de una massa formati sint, quaeritur, unde orti sint nobiles? Responsio: Ex virtutum operatione et divini servitii multiplicatione, quia nobilis est ille quem virtus nobilitavit, et isti qui magis virtutibus adhuc in Dei servitio praecellunt, amplius coronantur etc.

Secundo quaeritur, unde orti sint serviles, qui dicuntur proprietarii et tributarii, cum Deus summae libertatis fecerit hominem, dans ei proprium arbitrium nolens arctare eum ad sua servitia, ad quae tamen de jure tenetur.

Ad hoc dicunt quidam, quod primo evenerit ex maledictione Noe, quam fecit filio suo Cham.. etc. Secundi dicunt, quod ex benedictione Isaac, quam dedit Jacob filio suo dicens: serviant tibi populi etc.... Tertii dicunt, quod ab Octaviano Augusto, qui descripsit universum orbem ponens homines sub tributo didragmae, qui fuit nummus quatuor solvens usuales, et licet hoc ita sit, tamen Christus genus humanum tam de diabolica quam de humana servitute liberavit, sicut ipse per Johannem di

xit: si filius vos liberaverit, verè liberi estis. Unde dicendum est, quod tributarii moderni temporis ex jure nunc dicuntur proprii propter antiquam praedominationis potentiam et voluntariam hominum venditionem et traditionem et non ex alio casu. Kräftiger und deutscher drückt sich über diese alte Frage der deutsche Schwabenspiegel felbst aus.

Vor . 368 L., allenfalls mit §. 47 L., W. 42 zusammen zu halten, findet sich ein bey L. feh= lender, aber bey W. 391 aus der Uffenbachischen Handschrift in viel kürzerer Fassung *) entnommener, zum Theil auch im Sachsenspiegel (I. 38. §. 3., Homeyer 2. Ausgabe S. 68 cf. S. 340) vorkommender allerdings seltsamer Artikel. Er lautet (M. f. 135., MF. f. 241., P. f. 67): Filius sacerdotis vel clerici sic potest legitimari, ut loco alterius viri legitimi stare possit. Cum rex romanus cum exercitu suo jaceat in campestribus contra alium regem se sibi opponentem, tunc equitare debet inter turmas illas ambas et hastiludium exercere cum aliquo de adversa parte regis, et sic frangere suam hastam et hoc postea coram rege protestare, et accipiat desuper literas testimoniales et praedia ac feoda obtinebit et, si est de genere militari, effici miles potest. Quod si talem opportunitatem quis habere non potest, quicunque tunc illegitime natus sit, accedat ad regem vel imperatorem petens humiliter propter deum, quatenus eum legitimum faciat. Hic potest eum ad omnia negotia secularia legitimare. Est autem modus iste talis. Rex accipit sigillum vel annulum suum, cum

*) Item wie sich eins pfaffen sone elich sol ma. chen, das er wol sein recht an eins mannes stat vorstet. Er sol zwischen zweien heren ein sper zubrechen; aber nirgen anders wann do ein roemische konig leit gein einem andern konig, und er gewinnet wol eigen und entphet lehen und wirt wol ritter, ob er wil.

**) Echte kindere ne mach de unechte man seder mer nicht gewinnen, he ne djustere vor des keisers schare, dar he enen anderen koning mit stride bestat; so wint he sin recht weder, unde nicht sin gut, dat ime verdelt ist.

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