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dürftig, und der Versuch, die beteiligten Personen zu charakterisieren, ist recht schüchtern ausgefallen; einen Vergleich mit dem bekannten Struggle of Life von Massey, dem ein ähnlicher Gedanke zu Grunde liegt, kann das Werkchen nicht gut bestehen. Höher als der schriftstellerische Gehalt ist das einwandfreie, idiomatisch richtige Englisch einzuschätzen, doch ist der Text nur zum geringsten Teile in Gesprächsform gehalten; die beschreibende Darstellung überwiegt. Die schon erwähnten Fragen und Antworten bewegen sich in den Bahnen der Sprechübungen in den Schulgrammatiken; sie sind zur Einübung des Sprachmaterials gut geeignet, und nur vereinzelt ist eine Frage nicht glücklich gestellt, so S. 27: How can houses stand? 39: What do you sometimes find on the walls? oder 74: Is the Church of England episcopalian? In dem Satz S. 70: Certainly a comfortable and well-furnished English house in a lovely position must naturally be a charming place to live in ist entweder certainly oder naturally entbehrlich. S. 75 wird das in England allgemein übliche open-air preaching eine Eigentümlichkeit der Heilsarmee genannt. Der General der Heilsarmee heisst Booth, nicht Both (ebenda). S. 11 wird erzählt, dass bei der Zollrevision in Verviers Tauchnitzbände beschlagnahmt werden; hier liegt wohl eine Verwechselung der belgischen und der englischen Bestimmungen vor. Zu dem Druckfehlerverzeichnis am Schlusse des Buches ist manches hinzuzufügen, so 71, Abschnitt 2, Zeile 2 of statt oft; 100, Z. 7 v. u. don't statt dont; auf dem Grundriss des Hauses steht Bak Door. Bei der Behandlung des Geldwesens vermisst man eine Tafel mit Abbildungen englischer Münzen. Das sind aber alles ganz geringfügige Kleinigkeiten, und das Büchlein eignet sich gar nicht übel zur Aneignung des alltäglichen Wortschatzes wohl auch als Vorbereitung für einen Auslandsaufenthalt; aber in seinem Untertitel verspricht es eigentlich doch mehr als es hält. Das ist keine Einführung in englische Art und Sitte, wenigstens nicht, wofern man dabei an eine Anbahnung des Verständnisses fremden Geisteslebens denkt. Diese deutschen Mädchen lernen das englische Leben beinahe nur in Küche und Keller, in der Flickstube und im Waschhause, allenfalls noch beim Picnic und Hockey kennen. Sie erhalten z. B. eingehende Aufklärung darüber, warum die Engländer abweichend von dem bei uns üblichen Verfahren erst Milch und Zucker in das Glas zu tun und dann erst den Tee daraufzugiessen pflegen, oder warum die Küche meist wohnlicher aussieht als bei uns. Damit ist der Gesichtskreis unserer Mädchen aber entschieden zu eng eingeschätzt; sie sind wohl befähigt, auch über Staats- und Religionswesen, Schuleinrichtungen und gesellschaftliche Formen, die Stellung der englischen Frau usw. weit eingehendere Belehrung zu empfangen, als das in den gelegentlichen Bemerkungen des Buches geschieht. Auch von London mit seinem cigenartigen Gepräge ist zu wenig die Rede.

Gleichwohl werden sich die Ausstellungen nur bei älteren und vorgeschrittenen Schülerinnen als berechtigt erweisen; für jüngere ist das übrigens sehr hübsch ausgestattete Büchlein ganz brauchbar und zweckmässig.

Königsberg.

Leo Hohenstein.

Zeitschriftenschau.

Monatschrift für höhere Schulen, 9. Jahrgang (1910). S. 266 f.: Adler, Zur Beurteilung amerikanischer Schulverhältnisse weist auf eine im Atlantic Monthly vom März 1909 enthaltene scharfe Kritik des amerikanischen Schulwesens durch den früheren Präsidenten des Board of Education in Cleveland hin. - S. 314-318: Brinkmann, Urteil über

die höheren Schulen Preussens aus den Berichten amerikanischer Schulmänner teilt aus einem Berichte von Dr. Pritchett, dem Präsidenten der Carnegie Foundation for the Advancement of Teaching beachtenswerte Urteile amerikanischer Schulmänner mit, die als Austauschlehrer an preussischen höheren Schulen tätig waren. S. 366-369: Gaede, Fort mit dem Notizbuch? hält es im Gegensatz zu Königsbeck (Zeitschrift für Gymnasialwesen, Mai 1909) und Buschmann (Rheinische Direktorenkonferenz 1907, 217) „für ein schwächliches Nachgeben gegen den Zeitgeist, zu erklären: 'Die Uebungsarbeiten haben für das Zeugnis überhaupt keine Wertung zu finden.' Bei jeder schriftlichen Arbeit will ich doch sehen, wie meine Schüler eine ihnen gemeinsam von mir gestellte, ihren Kräften angemessene Aufgabe bewältigen. Daran prüfe ich zunächst mich selber, ob ich ihnen ordentlich etwas beigebracht habe, dann aber auch die Schüler. Und diese Leistungen sprechen bei der Zensur natürlich sehr mit, wenn sie das Prädikat auch nicht 'einseitig' bestimmen. Es kommen dazu die mündlichen Leistungen im Extemporieren und im Gebrauch der fremden Sprache". Auch das Anschreiben von Zensuren für die mündlichen Leistungen in das Notizbuch des Lehrers hat nach Gaedes Meinung viel für sich. „Es wirkt der falschen Vorstellung von der einseitigen Wertschätzung der Extemporalien entgegen, wenn der Schüler sieht, dass auch seine mündlichen Leistungen so bewertet werden, natürlich nur grössere, zusammenhängende. . . . Ich glaube, sie haben bei dem Lehrer, der regelmässig anschreibt, mehr die Empfindung, gerecht beurteilt zu werden, als bei dem, der nicht anschreibt, sonderlich in Fächern, die wenig Stunden haben." Besprechungen. S. 403 f. Max Walter, Zur Methodik des neusprachlichen Unterrichts („Auf einen gewissen Widerspruch werden bei vielen seine allerdings durch Tatsachen bekräftigten Behauptungen stossen, dass es möglich sei, Schüler in das volle Verständnis, den Gedankeninhalt eines Philosophen oder Shakespeares durch Interpretation blos in der fremden Sprache einzuführen“ Ref. Bohnhardt). S. 404 f.: Irmer, Sammlung französischer und englischer Volkslieder für den Schulgebrauch. (Im Gegensatz zu Hasberg, Französische und englische Lieder, Leipzig 1902, der die besser bekannten deutschen Lieder und Melodien bevorzugt, lehnt Irmer grundsätzlich die Zusammenstellung deutscher Weisen mit fremden Texten ab, selbst

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wenn sich diese inhaltlich den ersteren anzupassen suchen. Ref. Bohn hardt.) S. 440: Capitaine, Das Schulwesen in Grossbritannien. Zweiter Teil, S. 49-100. Programm des Gymnasiums zu Eschweiler, 1909. (gibt eine eingehende Orientierung über das englische Schulwesen in dessen geschichtlicher Entwicklung sowohl wie in seinem augenblicklichen Bestande, nebst einer kritischen Beurteilung des Wertes. Es fusst sowohl auf persönlicher Kenntnisnahme an Ort und Stelle wie auf sorgfältiger Benutzung der vorhandenen Literatur". Ref. Max Nath.) S. 481-490: W. Münch, Zur Vorbildung für das höhere Lehramt. Aus Anlass des Buches von Wilhelm Fries in seiner neuen Gestalt. Ueber die ‘allgemeine Prüfung' sagt Münch (S. 484): „Die ganze ‘allgemeine Prüfung' sollte wirklich nicht über ein etwas ernstliches Kolloquium hinausgehen, bei dem der Kandidat sich je nach seinem Vermögen und Interesse mehr nach dieser oder jener Seite ausweisen könnte und das einzelne mit Weitherzigkeit ineinander gerechnet würde. Vielleicht wird die Sache hier oder da so gehandhabt; aber das herrschende Verfahren ist es offenbar nicht." Darauf .erörtert Münch ausführlich die pädagogische Ausbildung der künftigen Oberlehrer auf der Universität und während des Seminar- und Probejahres. S. 515-521: Rohs, Zum englischen Unterricht an den Gymnasien (Das Lehrbuch) will in die Eigenart von Hausknechts The English Scholar einführen und zeigen, wie sich an seiner Hand der englische Unterricht am Gymnasium gründlich, mannigfaltig und lebendig gestalten lässt". Ob das Buch wirklich so vortrefflich ist, wie Rohs es darstellt?? S. 577-583: Rogozinsky, Deutsches und englisches Schulwesen in englischer Beleuchtung berichtet über den Report of an Inquiry into the conditions of service of teachers in English and foreign secondary schools, presented to the Council of the incorporated association of assistant masters in secondary schools on the 6th January 1910, der die Zustände in dem höheren Schulwesen Englands im Vergleich zu Deutschland und anderen Ländern in recht trübem Lichte erscheinen lässt. „In allen andern Ländern liegen die Verhältnisse besser als in England, das ist die Quintessenz des Buches" (S. 578). S. 647-660: Grünwald, Ein französischer Kritiker unseres höheren Schulwesens berichtet ausführlich über das Buch von Bornecque, Questions d'enseignement secondaire des garçons et des filles en Allemagne et en Autriche, Paris, Delagrave, 1909, und führt manche Ausführungen Bornecques auf das rechte Mass zurück. S. 670-674: Rommel, Das Deutsch unserer Uebungsbücher spricht über das sog. 'Ostermanndeutsch' und die Behandlung oder vielmehr Misshandlung des Deutschen im altsprachlichen Unterricht. Aber auch das Deutsch unserer neusprachlichen Uebungsbücher ist wohl nicht viel besser.

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10. Jahrgang (1911), S. 7-18: Moeller, Zur Fortbildung der Oberlehrer fasst „einige kleinere und grössere Wünsche", die sich auf die wissenschaftliche und praktische Fortbildung der Oberlehrer beziehen, „in bestimmten Vorschlägen zu allseitiger und gründlicher Prüfung zusammen und kleidet sie in Form von Bitten an die zuständigen Stellen". - S. 30-39: Oskar Preussner bespricht die Programmabhandlungen des Jahres 1909 aus dem Gebiete des Französischen und Englischen: Lummert, Impressions de Voyage en France et en Suisse romande, Berlin, Dorotheenschule (Bericht über einen Aufenthalt in Besançon und Lausanne); M a yn, Erinnerungen an einen Studienaufenthalt in Frankreich, Aschersleben, Gymn. (Beobachtungen über das französische höhere Schulwesen); Pitschel, Eindrücke und Beobachtungen während eines Studienaufenthaltes

in Frankreich, Frankfurt a. M., Musterschule (Reisebericht und Einblicke in das höhere Schulwesen Frankreichs und besonders in die Behandlung des neusprachlichen Unterrichts); Hampel, Schülerfehler im englischen Anfangsunterricht der Realschule nach dem Elementarbuch von DubislavBoek, Naumburg, Städt. Realgymn. (Der Verfasser gibt eine reiche Auslese von vielfach üblichen Fehlern, und zeigt dem Anfänger Mittel und Wege zur Bekämpfung derselben); Jörss, Einführung ins Französische auf lateinischer Grundlage, Ratzeburg, Gymn. (Verf. zeigt in ausführlicher Darstellung, wie man nach seinem Verfahren in Quarta die französischen Wortformen auf Grund des in den beiden vorhergehenden Klassen gelernten lateinischen Wortschatzes den Schülern leicht beibringen kann. ,,Bei aller Liebe, mit der der Lehrer sicherlich sein Verfahren übt, und bei allem Fleiss, den der Verfasser auf seine umfangreiche Arbeit verwandt hat, muss man doch seine Theorie als solche ablehnen und das, was der Verfasser als grundlegend für den Unterricht erachtet, nur als nützliches Hilfsmittel nebenbei betreiben, indem man für das neue in der Lektüre auftretende französische Wort das naheliegende lateinische als Stützpunkt suchen lässt, nicht aber von dem gesamten erlernten lateinischen Sprachschatz in ununterbrochener Folge die entsprechenden französischen Wortformen ableiten lässt"); Krohn, Zur Gestaltung des französischen Klassenunterrichts an der Hand von Kühn und Diehl, Kiel, Oberrealschule I (Die vorliegende wertvolle Abhandlung enthält für das Französische die allgemeinen Lehrnormen und die den einzelnen Klassenstufen zuzuweisende Lehraufgabe mit besonderer Berücksichtigung ihrer an der Hand der eingeführten Lehrbücher zu übenden Behandlung. Die Darstellung verrät überall einen wissenschaftlich durchgebildeten und in der Praxis erfahrenen Schulmann“); Wilhelm Müller, Ueber die Anwendung der Lautschrift im Anfangsunterricht, Duisburg, Städt. Oberrealschule. (,,Die Arbeit ist besonders denen zu empfehlen, die sich in der Frage der Anwendung der phonetischen Umschrift schnell und sicher orientieren wollen. ... Bei der Besprechung der Hauptfrage, ob nun die Lautschrift im Anfangsunterricht zu verwenden sei oder nicht, wägt der Verfasser das Für und Wilder ab. ... Er kommt schliesslich zu dem Ergebnis, dass die Lautschrift wohl gelegentlich zur Einübung schwieriger Lautgruppen heranzuziehen sei, dass sie aber den Anfangsunterricht nicht ausschliesslich beherrschen dürfe"); Schiele, Ueber den Betrieb und die Endziele des französischen Unterrichts in der Höheren Handelsschule, Stuttgart, Friedrich EugensRealschule. (,,Der Verfasser gibt aus den jahrelangen Erfahrungen seines Unterrichts wertvolle Ratschläge für die Erzielung praktisch verwertbarer französischer Sprachkenntnisse"); Max Schröer, Die Anschauung im französischen Anfangsunterricht. Besonders auf Grund der Hölzelschen Jahreszeitenbilder im Anschluss an G. Ploetz' Elementarbuch, Friedrichshagen, Realgymn. („Der Verfasser zeigt, wie man nach einem festen und streng durchgeführten Plan auch die Besprechung eines Bildes der Grammatik dienstbar machen und zugleich den Wortschatz fördern kann, wie man auf einfache und natürliche Weise Sprechübungen anstellt, die von selbst auf freie Arbeiten hinführen und den Aufsatz der oberen Klassen vorbereiten. . . . Die Programmabhandlung bildet nur einen Teil des vom Verfasser vollständig vorliegenden Buches Die Anschauung im französischen Unterricht, Berlin, Herbigs Verlag"); Draugelattes, Bemerkungen über den Stil in Alphonse Daudets Lettres de mon Moulin, Eberswalde, Städt. Realschule; Effer, Beiträge zur Geschichte der französi

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schen Literatur in Belgien, Düsseldorf, Städt. Oberrealschule. (Der Verfasser gibt,,an der Hand der geschichtlichen Ereignisse in grossen Zügen ein Bild von der allmählichen Entstehung und Entwicklung der französischen Literatur in Belgien"); Kröger, Die Gedichte des Grafen Alfred de Vigny, Berlin, 3. Oberrealschule („eine kurze Analyse der bekannteren poetischen Schöpfungen Vignys, aus denen er auf des Dichters Charakter und Weltanschauung Schlüsse zieht“); C. A. Richter, Beiträge zum Bekanntwerden Shakespeares in Deutschland. I. Breslau, Gymn. und Realgymn. zum heiligen Geist. (,,Der Verfasser stellt sich die dankenswerte Aufgabe, das über das Bekanntwerden Shakespeares in Deutschland vorhandene Material lückenlos zu sammeln und im Zusammenhang darzustellen. Im vorliegenden Teil der Arbeit werden nur die Jahre bis 1757 behandelt... Die Zeit der eigentlichen Shakespeare-Begeisterung in Deutschland soll in einem zweiten Teil ausführlich behandelt werden"); Schölkopf, Das Naturgefühl in Lord Byrons Dichtungen, Stuttgart-Canstatt, Oberrealschule. (,,Um dieses Naturgefühl Byrons in seinen Dichtungen darzustellen, führt der Verfasser aus allen Werken des Dichters passend gewählte Stellen und Proben an, wobei sich ergibt, dass der Dichter das Gewaltige, Grossartige und Erhabene in der Natur bevorzugt“); Dubislav, Beiträge zur historischen Syntax des Englischen, Charlottenburg, Oberrealschule II (,,gibt eine reiche Fülle interessanter und scharfsinniger Beiträge zu der gar oft recht stiefmütterlich behandelten historischen Syntax der englischen Sprache. Besonders eingehend behandelt die Arbeit die Hilfszeitwörter im Englischen"); Machen s, Der Infinitiv mit de und der Infinitiv ohne Präposition im Französischen als Ausdruck gleicher Beziehungen im Satze, Fulda, Städt. Oberrealschule. („Der Verfasser weist an einer Reihe von Beispielen nach, auf wie schwachen Füssen die Regeln unserer landläufigen Grammatiken stehen und wie schwankend der Sprachgebrauch gerade beim Infinitiv öfters ist"); Max Born, Nachträge zu A. H. Murray: A New English Dictionary on Historical Principles I, Schöneberg, Chamissoschule (eine stattliche Reihe von Beiträgen und Ergänzungen zu Murrays Wörterbuch); Rudolf Müller, Ueber die Sprache Corneilles, Stuttgart, Kgl. Realgymnasium; Prein, Puristische Strömungen im 16. Jahrhundert. Ein Beitrag zur englischen Sprachgeschichte. („Die umfangreiche und fleissige Arbeit liefert sicherlich einen wichtigen Beitrag zur englischen Sprachgeschichte und regt hoffentlich zu weiteren Untersuchungen der noch längst nicht abgeschlossenen Frage an“).

Königsberg Pr.

Max Kaluza.

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