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3. SENSATION AND PERCEPTION

279. JAENSCH, E. R., und REICH, F., Ueber die Lokalisation im Sehraum. Zeits. f. Psychol., 1921, 86, 278-367.

Nach einer Darstellung der Lokalisation der Anschauungsbilder bei ruhigem Blick sowie bei Augenwanderungen untersuchen die beiden Autoren die Kernfläche des Sehraums nach eidetischem Verfahren, d.h. unter Zugrundelegung der Erscheinungen, die sich bei Versuchen über Horopterabweichung im subjektiven optischen Anschauungsbild zeigen lassen. Sowohl im gewöhnlichen Sehen wie bei Versuchen am Anschauungsbild beobachteten die Verfasser bei Untersuchungen der Hering-Hillebrandschen Horopterabweichung, die sie mit Hilfe dreier vertikaler Fäden bezw. mit dem Anschauungsbilde derselben vornahmen, drei typische Verhaltungsweisen ihrer Versuchspersonen, der en erste sich mit der von Hering und Hillebrand als regulär beschriebenen deckte. Die eingehende experimentelle Analyse der Erscheinung, wie sie sich im Anschauungsbildm in besonders hohem Grade und in starker Beeinflussbarkeit darbot, führte zur Bestätigung des schon früher (Ueber die Wahrnehmung des Raumes, 1911) von Jaensch formulierten Resultates, dass die Ursache der Erscheinung in Impulsen (Naheund Fernimpulsen) der Aufmerksamkeit, in Besonderheiten der Auffassung (ob kollektiv oder singular) sowie in Aufmerksamkeitswanderungen zu suchen sei. Durch Versuche bei hemieidetischer Verhaltungsweise, d.h. bei längerer direkter Beobachtung der Fäden durch eidetische Beobachter, liessen sich experimentell Uebergangsformen zwischen den bei gewöhnlichen und eidetischem Sehen zu beobachtenden Erscheinungeherstellen, die bewiesen, dass eine Uebertragung der Ergebnisse jener Analyse auf den Fall des gewöhnlichen Sehens statthaft ist.

O. KROH (Göttingen)

280. KRÖNCKE, K., Zur Phänomenologie der Kernfläche des Sehraums. Zeits. f. Sinnesphysiol., 1921, 52, 217-228. Kröncke untersucht die Kernfläche des Sehraums auf der Höhe der ontogenetischen Entwicklung, d.h. an normalen, nichteidetischen Erwachsenen. Ein Gitter von 4-7 Fäden wird 1. bei langsamer, 2. bei schneller Blickdurchwanderung und 3. bei stationärer Fixation beobachtet. Im ersten Falle erscheinen die Fäden in einer Zickzackkurve angeordnet, im zweiten Falle kann ausserdem auch ein dauernder schwingender Bewegungszustand der Fäden beobachtet werden. Im dritten Falle wird entweder ein einzelner Faden fixiert oder es werden mehrere Fäden kollektiv aufgefasst; dabei lassen sich die von Jaensch und Reich beobachteten typischen Verhaltungsweisen feststellen. Die Erklärung ergibt sich auch hier mit Hilfe von Jaenschs Aufmerksamkeitshypothese.

O. KROH (Göttingen)

281. JAENSCH, E. R., Ueber den Nativismus in der Lehre von der Raumwahrnehmung (Beilage zu der Arbeit von K. Kröncke). Zeit. f. Sinnesphysiol., 1921, 52, 229-234.

In enger Anlehnung an die experimentellen Befunde der vorhergehenden Arbeit zeigt Jaensch hier zunächst, wie wenig der reine Empirismus imstande ist, die beobachteten Erscheinungen befriedigend zu erklären. Auch der Nativismus in seiner älteren, auf der Annahme bestimmter anatomischer Substrate basievenden Formulierung erweist sich als unzulänglicher Erklärungsversuch. An seine Stelle tritt der jüngere Nativismus, der Sisteme von angeborenen psychophysiologischen Funktionen aufzeigt, "die der Erfahrung als notwendige Vorbedingungen zugrunde liegen" und biegsam, wandelbar, äusserst anpassungsfähig an die Umweltbedingungen " sind.

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O. KROH (Göttingen)

282. ЕВВЕСКЕ, U., Die lokale galvanische Reaktion der Haut. (Ueber die Beziehung zwischen lokaler Reizung und elektrischer Leitfähigkeit.) Arch. f. d. ges. Physiol., 1921, 190, 230-269.

Bei der lokalen vasomotorischen der Haut (nach direkter Hautreizung) findet sich wie bei der psychogalvanischen Reaktion eine starke Abnahme des Gleichstromwiderstandes, während der Wechselstromwiderstand (Messung nach der Substitutionsmethode mit Hochfrequenz und Duddelgalvanometer) sehr klein und unbeeinflusst durch die lokale Reaktion der Haut gefunden wurde. Ebbecke deutet diesen Befund im Sinn einer Zellerregung der Hautepithelien, wobei die Membranpermeabilität wächst und damit die Polarisationsfähigkeit abnimmt.

STEINHAUSEN (Frankfurt a/M)

283. EINTHOVEN, W., Über die Beobachtung und Abbildung dünner Fäden. Arch. f. d. ges. Physiol., 1921, 191, 60-98. Während zwei Lichtlinien noch getrennt gehesen werden, wenn sie auf der Netzhaut unter einem Winkel von 60 Sek. abgebildet werden, wird ein dunkler Faden gegen einen hellen Hintergrund noch bei einem Gesichtswinkel von 2 Sek. gesehen. Bei dem Sehen des Fadens kommen nämlich nicht die Abmessungen der Netzhautzapfen, sondern das Unterscheidungsvermögen für zwei Helligkeiten in betracht. Die physikalischen Gesettmässigkeiten werden hierfür abgeleitet und die Bedingungen für die Abbildung von solchen Fäden durch des Mikroskop untersucht mit besonderer Berücksichtigung der Abbildung im Saitengalvanometer. Der Durchoesser des dünnsten im Mikroskop theoretisch noch sichtbaren Fadens wird zu 0,2.10-6 μμ berechnet. Ausserdem werden die Methoden besprochen, nach denen man den Durchmesser dünnster Fäden bestimmen kann. STEINHAUSEN (Frankfurt a/M)

284. SCHANZ, F., Die physikalischen Vorgänge bei der optischen Sensibilisation. Arch. f. d. ges. Physiol., 1921, 190, 311-320. Schanz stellt Messungen an über den lichtelektrischen Effekt verschiedener Substanzen (Farbstoffe, Eiweissstoffe u.a.). Aus seinen Messungen schliesst er auf einen Zusammenhang zwischen Fluorescenz und lictelektrischer Zerstreuung und kommt dadurch zu einer Theorie der Wirkung optischer Sensibilisatoren, nach der die durch lichtelektrische Zerstreuung freigewordenen Elektronen auf die Eiweissstoffe wirken.

STEINHAUSEN (Frankfurt a/M)

285. COBBEY, L. W., and SULLIVAN, A. H., An Experimental Study of the Perception of Oiliness. Amer. J. of Psychol., 1922, 33, 121-127.

The first part of the experiment consisted of an analysis of the perception of oiliness. In the first experiment the observer's finger was immersed in various oils. The perception was always analyzed into a blend of warmth and pressure. In the second experiment, the finger was immersed in water at 32° which was gradually heated. At 38° or 40°, the perception of oiliness was reported and again analyzed into a rather intimate blend of warmth and pressure. The next part of the work was an attempt to synthetize the oily experience by stimulating adjoining warm spots and pressure spots with a heated camel's hair brush, which was successful approximately onehalf of the time. In the final experiment, the perception was produced by bending a hair with a heated cylinder, which did not touch the skin. Omitting one untrained observer, this method succeeded in 74% of the trials.

G. J. RICH (Pittsburgh)

286. LUFKIN, H. M., Cutaneous Localization and the "Attribute of Order." Amer. J. of Psychol., 1922, 33, 128-134.

This experiment was devised to test Watt's statement that on the skin every touch-spot can be distinguished from every other one if separated sufficiently for isolated stimulation. An area upon the back, a part of the body relatively free from emperistic motives, was found in which the sensory response of the pressure-spots was as nearly as possible attributively the same. In the first series, two pressure spots with at least one pressure spot between them were stimulated successively. Judgments of same" were obtained, in varying percentages according to separation, with separations up to 35 mm. In the separate series a single spot was stimulated twice in succession. The same judgments averaged about one-half of the total in this series. These results suggest that localization is a matter of perception rather than sensation.

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G. J. RICH (Pittsburgh)

287. SHULTS, E., On the Non-Visual Perception of the Length of Vertically Whipped Rods. Amer. J. of Psychol., 1922, 33, 135-139.

288. BAKER, A. S., On the Non-Visual Perception of the Length of Horizontally Whipped Rods. Amer. J. of Psychol., 1922, 33, 139-144.

These studies supplement the work of Hoisington on the perception of the length of lifted rods, taking up the analysis of the perception at a more complex level. Four series were worked through. In the first series all three moments of length, weight and center of mass varied, while in each of the remaining series but one of these moments varied. Separate qualitative and quantitative series were undertaken, five comparison stimuli being used. The perception of the length of vertically whipped rods depended primarily upon the relative intensity of two opposed pressure experiences in the hand and secondarily upon differences in the frequency and rate of intensive changes with the whip. In the case of horizontally whipped rods, the perception of length likewise depended primarily upon the opposed pressure. The secondary factors in this case were pressures and strains in the arm and hand, shift of pressure in the hand, and differences in temporal formation, in extent and in intensity. The perception of the length of horizontally whipped rods proved to be more accurate than that of vertically whipped rods. G. J. RICH (Pittsburgh)

289. WEAD, C. K., Acoustical Notes. Science, 1921, 54, 467-469. (1) Pianos in which one string of each unison of three has been tuned to give a slow beat with the other two have proved popular. This is not because one string is out of tune in the ordinary sense of the word, but because of the tremolo effect produced, which gives a new variety to the piano tone. (2) The tuning fork must not be considered as two bars each attached at one end to a solid block. It is a vibrating bar in which the nodes are close together. The intermediate part, between the nodes, rises and falls a minute distance as the prongs vibrate, and delivers regular blows to the sounding board or resonance box.

G. J. RICH (Pittsburgh)

290. YOUNG, P. T., The Vibrations of a Tuning Fork. Science, 1921, 54, 604-605.

Both Rayleigh and Barton, his pupil, regard each prong of a tuning fork as a straight bar fixed at the end near the stem and free at the other end.

G. J. RICH (Pittsburgh)

291. HALVERSON, H. M., Binaural Localization of Tones as Dependent upon Differences of Phase and Intensity. Amer. J. of Psychol., 1922, 33, 178-212.

In the first experiment, a tone from a single source was led to the ears by closed tubes, one of which could be varied in length. The results showed that under these conditions localization may be a function of the phase-relation of the tones at the two ears. In the second part of the study two similar tones were produced by telephone receivers placed at varying positions on either side of the observer's head, no conducting tubes being used. Again, localization appeared as a function of the phase relation. In these series, the first and second partials of the tonal complex were simultaneously localized, and each followed the law of phase-difference independently of the other. The final experiments were also performed with two telephone receivers and no conducting tubes, but the intensities of the tones were varied instead of their phase-relations. With intensive variation the localization moved slightly, but usually remained in the region of the median plane of the head, except that with extreme intensive variation localization appeared at either side of the head near the aural axis, although it did not move there continuously. The shift of localization due to intensive change was thus discontinuous and not regular as it was for difference of phase.

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