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blättchen verschiedener Crustaceen bilden, bilden ein ganz eigenartiges Gewebe, welches man als cavernöses oder unterbrochenes Epithel bezeichnen kann. Das Protoplasma dieser Zellen zeigt oft starke longitudinale Bündel, die aber nichts mit Muskeln zu thun haben.

[Nicolas (9) beschreibt aus dem Pharynx von Peripatus capensis eine innige Verbindung zwischen Epithelzellen und Muskelfasern. Letztere zeigen sich in den Seitentheilen des Pharynx auf Querschnitten zu je 8-12 radiären Bündeln angeordnet. Die Muskelfasern dieser Bündel verästeln sich und erreichen das Epithel, um sich zwischen den Epithelzellen bis in die Nähe der Cuticula der Epithelien mit feinen Verzweigungen zu erstrecken. So wird die Epithelzelle gewissermaassen kelchartig an ihrer Basis von der Ausfaserung der Muskelfaser umfasst. Die Muskelsubstanz geht aber keineswegs continuirlich in die Substanz der Epithelzelle über, sondern liegt derselben nur innig an. Schwalbe.]

Das Endothel ist, wie Dekhuyzen (10) an den serösen Häuten von Frosch und Triton mittelst der Versilberung in 3-4 proc. Salpetersäure, welche / Proc. Silbernitrat enthält, nachweisen konnte, nicht rein einschichtig, sondern die Zellen können sich dachziegelartig zum Theil bedecken.

[Derselbe (11) giebt eine kurze Uebersicht über seinen Vortrag über Endothelien, auf dem X. internation. Congresse in Berlin gehalten. Zur Fixation der Endothelkerne und gleichzeitigen Imprägnirung mit Silbersalzen übergoss er das Mesenterium erst mit einem Gemisch von schwacher Silbernitratlösung und Chromsäure 1 Proc. Nach einigen Minuten lässt man dieses Gemisch abfliessen und giesst Chromsäure 1 Proc. auf. Nach Härtung in Alkohol im Dunkeln lässt man Sonnenlicht direct einwirken und erst nachher färbt man. Nach dieser Methode behandelte Endothelien zeigen, dass aus dem Bindegewebe sich Zellen einschieben, und es scheint, dass auf diese Weise die Regeneration oder das Wachsthum des Endothels zu Stande kommt. Ein ähnlicher Process tritt auf bei der Bildung der echten Stomata des Endothels.

Wenckebach.]

VI.
Bindegewebe.

1) Ranvier, L., Les éléments et les tissus du système conjonctif. Journal de Micrographie. T. XIV. No. 1. p. 5-12. No. 2. p. 37-43. No. 3. p. 70-78. No. 10. p. 294-302. No. 11. p. 327-333. (Vf. bespricht in seinen Vorlesungen sehr eingehend die fadenförmigen Sehnen im Rattenschwanz, den Nodulus sesamoides in den Achillessehnen des Frosches, die Achillessehnen der Säugethiere, die Sehnen der Vögel.)

2) Derselbe, Des clasmatocytes.. Comptes rendus. T. 110. No. 4. p. 165–169. 3) Derselbe, De la membrane du sac lymphatique oesophagien de la grenouille. Comptes rendus. T. 111. No. 23. p. 863-865.

4) Neumann, J., Ueber das Vorkommen der sogenannten „,Mastzellen" bei pathologischen Veränderungen des Gehirns. Virchow's Arch. Bd. 122. S. 378-380. 5) Solger, B., Ueber pigmentirte Zellen und deren Centralmasse. Mittheil. des naturw. Vereins v. Neuvorpommern u. Rügen. 22. Jahrg. 1890. 34 Stn. 1 Taf. (s. unter Zelle).

6) Langerhans, R., Ueber multiple Fettgewebsnekrose. Virchow's Archiv. Bd. 122. S. 252-270.

Pilliet, A., Pigmentation sanguine des cellules adipeuses chez le nouveau-né. Bull. de la soc. anat. de Paris. T. IV. No. 12 u. 13. p. 272-274.

Als Klasmatocyten beschreibt Ranvier (2) eigenthümliche Gebilde in dünnen Bindegewebsmembranen der Wirbelthiere. Für ihre Darstellung empfiehlt Vf. folgendes Verfahren: Ein Stück vom Omentum majus eines Säugethiers oder vom Mesenterium eines Amphibiums wird auf dem Objectträger ausgespannt, mit einigen Tropfen einer 1 proc. Osmiumsäure 2 Minuten bedeckt, dann abgewaschen und mit Methylviolett BBBBB (1 Theil gesättigte Lösung auf 10 Theile Aqua dest.) gefärbt und darin oder in Wasser untersucht. Bei Urodelen, wo die Klasmatocyten am grössten sind, zeigen sich dieselben als spindelförmige oder verweigte Zellen, die bis 1 mm gross werden können. Sie sind rothviolett gefärbt, der Kern bläulich. Ihre einfachen oder verästelten Fortsätze verbinden sich nicht zu einem Netzwerk wie die Pigmentzellen; sie haben einen geschlängelten Verlauf und zeigen perlschnurartige Anschwellungen. Die eingeschnürten Partien können ausserordentlich fein sein, ja ganz schwinden, so dass auf diese Weise Theile des Zellkörpers abgelöst und frei werden. So entstehen in unmittelbarer Nachbarschaft der Klasmatocyten und besonders am Ende ihrer Fortsätze verschieden grosse, in den Maschen des Bindegewebes liegende Inseln von Granulationen. Bei den Anuren sind die Klasmatocyten kleiner. Bei den Säugethieren sind sie meistens spindelförmig. Ihre Zahl ist wechselnd, aber gewöhnlich sehr gross. Bei Säugethieren schätzt Vf. sie auf mehrere Tausend im cbmm Bindegewebe. Amöboide Beweglichkeit konnte an den frischen Zellen nicht wahrgenommen werden, sie sind also nicht Wanderzellen, stammen aber dennoch von Leukoeyten ab, da alle möglichen Uebergangsformen existiren.

Nach Ranvier (3) besteht die Membran des Oesophaguslymphsackes des Frosches aus einem alveolär gebauten Gerüst, gebildet von Bindegewebsfasern und elastischen Fasern mit reichlichen Gefäss- und Nervenplexus, welche verschiedenartige Zellen enthalten und auf beiden Seiten mit Endothel bekleidet sind. Die Bindegewebszellen dieser Membran sind gross, platt, verästelt. Durch ihre Ausläufer verbinden sie sich mit den Nachbarzellen zu einem Netzwerk. Klasmatocyten sind in wechselnder Zahl und Anordnung vorhanden. Sie sind mit den benachbarten Klasmatocyten nicht durch Ausläufer verbunden.

Neumann (4) fand Mastzellen in der nächsten Umgebung älterer apoplektischer Herde und Cysten, älterer Erweichungsherde in Folge von Thrombose, bei multipler Hirnsclerose da, wo die Herde durch Blutgefässe mit stark verdickten adventitiellen Gefässscheiden begrenzt waren; in 3 Fällen von progressiver Hirnparalyse da, wo die verdickten weichen. Hirnhäute mit der Rinde verwachsen waren und eine reichlichere Gefässentwicklung zeigten, endlich in den Wandauskleidungen der Hirnhöhlen, wenn das Epithellager geschwunden und lockeres Bindegewebe an seine Stelle getreten war.

Langerhans (6) untersuchte zwei Fälle mit multiplen Fettgewebsnekrosen in allen Theilen des Abdomens und vier Fälle mit den ersten Anfängen derselben zwischen den Läppchen und in unmittelbarer Nachbarschaft des Pankreas. Der Process beginnt mit Zersetzung des in den Zellen enthaltenen neutralen Fettes; die flüssigen Bestandtheile werden eliminirt und die festen Fettsäuren bleiben liegen. Letztere verbinden sich mit Kalksalzen zu fettsaurem Kalk. Das ganze Läppchen bezw. mehrere benachbarte Läppchen bilden dann eine todte Masse, welche durch eine dissecirende Entzündung seitens des umgebenden Bindegewebes von dem Lebenden getrennt wird. Ob sich die Fettzellen bei der Nekrose activ oder passiv verhalten, konnte nicht entschieden werden. Der Zellkörper zeigte niemals sichtbare Veränderungen und der Kern verliert erst nach Zersetzung des Oeles seine Affinität zu den kernfärbenden Mitteln.

[Pilliet (7) hat bei zwei Neugeborenen kurz nach dem Tode eine eigenthümliche Pigmentation der in den tiefen Organen gelegenen Fettläppchen beobachtet. Diese Pigmentirung fehlte nur im subcutanen Fettgewebe des Gesichtes, der Extremitäten. Es lassen sich drei Abstufungen der Zellpigmentirung unterscheiden: 1. Sämmtliche Zellen eines Fettläppchens sind bräunlich tingirt; 2. die Fettzellen sind von hämoglobinähnlichen Pigmentmassen durchsetzt; 3. völlig schwarze Fettzellen. Eine grosse Zahl der Fettzellen, selbst in dem Hypoderm, aber immer die an der Peripherie der Fettläppchen gelegenen Zellen nehmen nach Eosinfärbung einen orangen Farbenton an. Die Ursache der Pigmentation ist vielleicht in den Vascularisationsverhältnissen zu suchen. Icterus und Fäulniss sind auszuschliessen.

Mehnert.]

VII.
Knorpelgewebe.

1) Apolant, H., Ueber Faserknorpel. Diss. Berlin. 48 Stn.

2) Dekhuizen, M. C., Ueber das Wachsthum des Knorpels nach Untersuchungen am Caput femoris des Frosches. Bericht über die Heidelberger Naturforscher-Versammlung. S. 308-309 (Autoreferat des Vfs., s. den Bericht f. 1859. S. 82-83).

3) van der Stricht, O., Recherches sur le cartilage articulaire des oiseaux. Arch. de biologie. T. X. p. 1-41. 2 Tafein.

4) Solger, B., Ueber abnorme Verschmelzung knorpeliger Skelettheile beim Fötus. Centralbl. f. allgem. Pathol. Nr. 4. p. 124-126.

5) Pansini, Intorno alla costituzione della cartilagine ed alla origine delle fibre elastiche nella cartilagine reticolata od elastica. Giorn. d. associaz. Napolitana di medici e natur. Anno I. Punt. 4. p. 466-468. Napoli 1890.

[Nach einer eingehenden Besprechung der Literatur über das Vorkommen und den Bau des Faserknorpels geht Apolant (1) an die Schilderung der Histologie der interarticulären Menisci. Dieselben sind nach dem Schema des Sehnengewebes gebaut. Die Zellen an dem Rande der Bandscheiben sind viel dichter gelagert als im Inneren. Die ersteren sind regellos geordnet (nur im sternoclavicularen Meniscus findet sich bisweilen eine Andeutung einer gruppenweisen Lagerung), die Zellen innerhalb der parallelen Faserbündel sind meist in Längsreihen geordnet und liegen zwischen, nie im Inneren der Faserbündel. Die Form der Zellen ist sehr verschieden; in den äusseren Schichten ist dieselbe kugelig, oval, häufig bläschenförmig. Bei sehr feinen Septis sind die Zellen sternförmig. Die Fortsätze der Zellen können ein weitmaschiges Netz zu Stande bringen. Beim Kaninchenmeniscus findet man beim Zusammenliegen von Zellenkolonnen deutlich polyedrische Zellen. Eine Knorpelkapsel in den Zellen der Menisci nachzuweisen ist dem Vf. nicht gelungen. Hämatoxylin liess keine Knorpelgrundsubstanz erkennen. Verdauungsversuche durch Trypsin liessen die Schnitte unverändert. Entsprechend den Sehnenzellen vermochte Vf. nach der Ranvier'schen Methode zwei Arten von Flügelzellen zu unterscheiden, die durch Uebergänge verbunden sind. Einmal echte platte Sehnenzellen von sternförmiger Figur, und Zellen bei denen trotz der Flügel die Bläschenform deutlich erhalten ist. Die Labra cartilaginea" haben gleichfalls Structur der Sehnen. Die Sesamknorpel des M. peronaeus longus und M. tibialis posticus müssen als Sehnen aufgefasst werden, welche durch ein reichliches einhüllendes Bindegewebe ausgezeichnet sind. Gleiche Verhältnisse finden sich an der Mitte der Innenseite der Quadricepssehne. An den fasrigen Gelenkknorpeln des Kiefer- und des Sternoclaviculargelenkes unterscheidet Vf. drei Schichten. Die dem Knochen zunächst gelegene Partie zeigt Knorpelgrundsubstanz, die mittlere zeigt keine Knorpelgrundsubstanz, sondern nur Kapseln, die dritte Zone enthält nur frei im Bindegewebe liegende Zellen. Der Knorpel der Intervertebralscheiben enthält spindelige, zur Oberfläche parallel liegende Zellen, die häufig bis auf die Kerne reducirt sind. Die homogene Knorpelsubstanz zeigt eine Streifung, welche nach der Höhle zu immer deutlicher wird. Die äussere Schicht des Annulus fibrosus unterscheidet

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sich von dem Bau einer Sehne in nichts. Auch an der Symphysis ossium pubis ist der Gelenkknorpel nach der Höhle zu fasrig zerfallen. Vf. definirt den „Faserknorpel" als ein Gewebe, welches in chondrogener Grundsubstanz collagene Fibrillen enthält, die bereits am einfachen frischen Präparate ohne Zusatz besonderer Reagentien zu erkennen sind. Als einziges Characteristicum für den Knorpel kann nur die Knorpelgrundsubstanz gelten, welche nicht eine Zellmembran, sondern ein Product der Zelle ist. Die oben erwähnten Gewebe, deren Zellen durch ihre Kugelform an Knorpelzellen erinnern, welche keine Knorpelgrundsubstanz besitzen, sondern Leim geben, schlägt Vf. vor, , chondroides Gewebe zu benennen. Mehnert.]

Die Untersuchung der Gelenkknorpel der Vögel durch van der Stricht (3) zeigte, 1) dass eine oberflächliche Lage von Knorpel mit fibrillärer Intercellularsubstanz existirt, 2) dass eine tiefere Schicht (couche à capsules sphériques) lamellären Bau besitzt, 3) dass chemische Veränderungen der Verkalkung im Niveau der dritten Schicht des Knorpels (zone du cartilage à capsules empilées, cartilage sérié Ranvier's) vorausgehen, 4) dass neben einer Schicht verkalkten Knorpels ein nicht verkalkter Diaphysenknorpel-Kegel vorhanden ist (vom Vf. als cône cartilagineux médullaire bezeichnet, weil er direct in das Mark eintaucht), 5) dass der verkalkte Knorpel und der Markknorpel an der Bildung von endochondralen Knochen Theil haben.

Solger (4) beobachtete zufällig an der Hand eines Neugeborenen, dass das knorpelige Os capitatum von der knorpeligen Basis des Metacarpale III durch die Gelenkspalte nicht völlig geschieden war. Die Verschmelzungsstelle entsprach dem Processus styloideus metacarp. III, der abnormer Weise als selbständiges Knöchelchen auftreten kann. Vf. sah früher eine partielle knöcherne Verwachsung des hinteren Sprungbeingelenkes mit intactem Gelenkknorpel, die wohl ebenfalls auf eine während der Embryonalzeit eingetretene partielle peripherische Verschmelzung der knorpeligen Anlage von Talus und Calcaneus zurückzuführen ist. Schon früher hatte Vf. bei einem 6 monatl. menschlichen Fötus an Stelle des Naviculare und des Calcaneus ein einheitliches Knorpelstück gefunden. Es scheinen demnach derartige Fälle nicht selten zu sein. Diese und die normaler Weise im Carpus und Tarsus. vorkommenden Verschmelzungen erklären sich so, dass das indifferente Zwischengewebe ganz oder theilweise eine chondrigene Metamorphose erleidet.

[Pansini (5) vermochte am Kopfknorpel der Cephalopoden nach Behandlung mit Goldchlorid besonders schön die zahlreichen verästelten und anastomosirenden Fortsätze der Zellen darzustellen; bei allen anderen Methoden sieht man eine viel geringere Zahl von Fortsätzen. An Schnitten desselben Gewebes nach Imprägnation mit Goldchlorid

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