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und Färbung mit Magdalaroth kann man ferner erkennen, dass die Zellkörper in Höhlen, ihre Protoplasmafortsätze in Kanälen eingeschlossen sind. Behandelt man den Kopfknorpel mit Barytwasser, so zeigt sich die Intercellularsubstanz aus Lamellen zusammengesetzt; nach längerer Behandlung mit 2 proc. Essigsäure erscheint die Grundsubstanz aus Fibrillen aufgebaut. In den Dorsalwirbeln erwachsener Torpedines zeigt der Knorpel vom Centrum zur Peripherie Variationen seines Baues; im Centrum Zellen mit mehreren Fortsätzen und amorphe Intercellularsubstanz mit nur sparsamen feinsten Fibrillen; dann folgt ein Ring von bipolaren Zellen in lamellärer Grundsubstanz, endlich Zellen ohne oder mit wenigen kurzen oder langen Fortsätzen in einer theils amorphen, theils fibrillären, theils verkalkten Grundsubstanz. Auch in den Intervertebral-Bandscheiben vermochte Vf. mittelst Goldchlorid Zellen mit doppeltem polaren Fortsatz nachzuweisen. Im Netzknorpel der Wirbelthiere entstehen die elastischen Fasern in derselben Weise, wie es Vf. vom Bindegewebe beschrieben hat. Schwalbe.]

VIII.
Knochengewebe.

1) Tornier, O., Das Knochenmark. Inaug.-Dissert. Breslau. 32 Stn. 1 Tafel. 8o. 2) Neumann, E., Ueber die Entwicklung rother Blutkörperchen in neugebildetem Knochenmark. Virchow's Archiv. Bd. 119. S. 385-388, s. auch unter Technik und Blut.

3) Howell, W. H., Observations upon the occurrence, structure and function of the giant cells of the marrow. Journal of Morphology. Vol. IV. N. I. July 1890. p. 117-130. 1 Tafel.

4) Bizzozero, G., Nuove ricerche sulla struttura del midollo delle ossa negli uccelli. Atti della R. Accademia delle scienze di Torino. vol. XXV. 15. decembre 1889. 5) Derselbe, Neue Untersuchungen über den Bau des Knochenmarks bei den Vögeln. Arch. f. mikr. Anat. Bd. 35. S. 424-469. 1 Tafel.

6) Zachariades, P. A., Recherches sur la structure de l'os normal. Des lamelles osseuses. Société de biol. No. 20. p. 316-319.

7) Matschinsky, N., Ueber das Imprägniren von Knochenschliffen mit Anilinfarben als Methode zur Untersuchung der Resorptionserscheinungen in wachsenden Knochen. Anatom. Anzeiger. Nr. 12. S. 325-336.

*) Neve, E. F., An inquiry into the regeneration after subperiosteal resection, of a portion of the shaft of a long bone. Edinburgh medical journal. Febr. p. 719-726.

9) Troja, M., Expériences sur la régéneration des os. Paris 1775. Traduit du text latin par A. Védrènes 18°. avec 7 planches. fr. 4.50.

Neumann (2) hebt von Neuem hervor das Irrthümliche der Lehre, dass gelbes Fettmark nur in den Diaphysen der Röhrenknochen vorkomme. Im Verlaufe des physiologischen Wachsthums wandelt sich

das zunächst überall vorhandene rothe Mark in gelbes um, von den Spitzen der Extremitäten an proximalwärts vorschreitend, bis zuletzt bei normalen Erwachsenen (aber auch hier keineswegs constant) rothes Mark nur in den Capita humeri und femoris zurückbleibt. Bei Anämien findet die Rückbildung des Fettmarkes in lymphoides Mark in umgekehrter Richtung statt.

Die Riesenzellen des Knochenmarkes der Säugethiere zerfallen nach den Beobachtungen von Howell (3) in zwei Klassen: a) Polykaryocyten, oder vielkernige Riesenzellen, wie sie im Knochen bei der Entwicklung, in pathologischen Bildungen gefunden werden, oder die durchlöcherten Körper, wie sie in Lymphdrüsen beobachtet werden u. s. w.; b) Megakaryocyten, oder grosse kernhaltige Riesenzellen, wie sie im rothen Knochenmark des Erwachsenen und in den blutbildenden Organen (Leber, Milz u. s. w.) des Embryos gefunden werden. Die Polykaryocyten haben keine besondere Function, stehen in keiner Beziehung zu den Megakaryocyten und entstehen durch Verschmelzung kleinerer Zellen in Folge zu rapiden Wachsthums. Die Megakaryocyten bilden eine besondere Art von Zellen. Sie entstehen aus der Vergrösserung kleiner lymphoider Zellen und erzeugen sie später durch directe Theilung. Während ihres Lebens bilden sie ein Ausscheidungsproduct, welches für einige Zeit mit dem Mikroskop gesehen werden kann, sich dann aber im Plasma auflöst. Sie scheinen nicht directen Antheil an der Bildung der kernhaltigen rothen Blutkörperchen oder Erythroblasten zu nehmen. Nach einer bestimmten Zeit ändert sich der Kern derart, dass er sich diffus färbt, dann zerfällt er. Dies scheint eine degenerative Veränderung zu sein und endet wahrscheinlich mit einer totalen Auflösung der Zelle.

Das Knochenmark der Vögel ist nach Bizzozero (4.5) ein zusammengesetztes Organ, bestehend aus dem Parenchym und dem Gefässnetz. Im Parenchym finden sich wechselnde Mengen von Fett und von Leukocyten, zum Theil mit Mitosen. Das Parenchym des Knochenmarkes ist also ein Aufspeicherungsort für das Fett und ein Herd für die Production von Leukocyten. Das Gefässnetz besteht in den langen Knochen aus wenigen in der Axe verlaufenden Arterien, von denen unter spitzem Winkel spärliche kleine Arterien ausgehen, welche, gegen die Peripherie vordringend, in wenige dünne Capillargefässe zerfallen. Diese Arteriencapillaren münden in ein dichtes Netz sehr weiter Venencapillaren, welche unter einander anastomosirend das ganze Mark centripetal durchsetzen und in grosse Venen einmünden, welche parallel mit den grossen Arterien in der Axe des Markes verlaufen. Die Venencapillaren haben trotz ihrer Weite eine sehr dünne endotheliale Wandung. Es besteht demnach eine recht enge Beziehung zwischen dem Parenchym und dem, was im Lumen dieser Gefässe enthalten ist. Bei

dem grossen Missverhältniss des Kalibers und der Zahl, welches zwischen Arterien und Venencapillaren besteht, muss das Blut in letzteren äusserst langsam circuliren. In den Arterien und ihren Zweigen ist das Blut genau wie in allen anderen Arterien beschaffen; alle rothen Blutkörperchen sind ausgewachsen. In den Venencapillaren dagegen nehmen die ausgewachsenen rothen Blutkörperchen nur die Axe des Lumens ein; rund um sie herum, bis an die Gefässwand hin, liegen zwei Arten von Elementen: Leukocyten, in grösserer Menge als sie im Allgemeinen in den übrigen Körpervenen zu finden sind, und rothe Blutkörperchen, welche durch ihre runde oder leicht ovale Gestalt und die Charaktere des gelben Protoplasmas und des Kerns als junge rothe Blutkörperchen (Erythroblasten) gekennzeichnet sind. Ausserdem findet man eine gewisse Zahl von Erythroblasten in indirecter Theilung begriffen. - Die Markgefässe sind der einzige Theil des Organismus der erwachsenen Vögel, in welchem sich die Erythroblasten und ihre Theilungsformen finden; nur in diese Gefässe darf also der Herd für die Production der rothen Blutkörperchen verlegt werden. Nach wiederholten Blutentziehungen vermindert sich das Fett im Parenchym oder verschwindet, in den Leukocyten finden sich zahlreichere Mitosen, das Volumen des Parenchyms vermindert sich übrigens wegen der beträchtlichen Erweiterung der Venencapillaren. Im Lumen derselben wächst die Zahl der Leukocyten und Erythroblasten. Das Gefässnetz des Markes kann als wahres endovasculares Organ betrachtet und den Drüsen zugezählt werden, welche morphologische Elemente absondern (Hoden). Diese sonderbare Thatsache des Vorkommens einer endovasculären Drüse findet ihre Erklärung bei dem Stadium der Production der rothen Blutkörperchen während der ersten Perioden des Lebens. In einem nicht kurzen Stadium des Embryonallebens vermehren sich die rothen Blutkörperchen durch Theilung im kreisenden Blute des ganzen Körpers; ein wenig später beschränkt sich ihre Production für eine gewisse Zeit auf die Leber und Milz (Säugethiere) oder die Milz allein (Vögel) und schliesslich setzt sie sich für das ganze Leben in dem Marke der Knochen fest.

[Zachariadès (6) stellt die Resultate seiner Untersuchung über die Structur des Knochens wie folgt zusammen: Falls man von elastischen Fasern, Sharpey'schen Fasern, Blutgefässen absieht, besteht der ausgewachsene Knochen aus vielverästelten, unter einander anastomosirenden Zellen, deren amorphe, collagene Intercellularsubstanz von Kalksalzen imprägnirt ist. Der ausgebildete Knochen ist daher nicht auf fibrilläres. Bindegewebe zurückzuführen, sondern muss betrachtet werden als Schleimgewebe (tissu conjonctif muqueux), dessen collagene Intercellularsubstanz verkalkt ist. Mehnert. Matschinsky (7) empfiehlt für die Färbung der Knochengrundsub

stanz folgende Methode: Knochenschliffe von macerirten oder frischen, in Aether entfetteten Knochen werden in concentrirten wässerigen Lösungen von Eosin, Safranin (auch Gentianaviolett, Methylenblau, Fuchsin) während 2 mal 24 Stunden gefärbt, dann getrocknet und fertig geschliffen. Die Färbung ist eine ungleichmässige. Das junge Knochengewebe ist intensiv gefärbt, dasjenige mittleren Alters schwach, das alte bleibt farblos. Es ist das bedingt durch den verschiedenen Gehalt an Knochensalzen. Von den Sharpey'schen Fasern sind die meisten von den dicken Fasern und den Faserbündeln gefärbt, von den dünnen Fasern sind fast alle farblos.

IX.

Muskelgewebe.

1) Ranvier, L., Leçons d'anatomie générale sur le système musculaire, recueillies par J. Renaut. 99 Figures dans le texte. 12 fr.

2) Mayeda, R., Ueber die Kaliberverhältnisse der quergestreiften Muskelfasern. Zeitschr. f. Biologie. Bd. 27. S. 119-152. 2 Tafeln.

3) Schwalbe, G., Ueber die Kaliberverhältnisse der quergestreiften Muskelfasern der Wirbelthiere. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 35. S. 795.

4) Marshall, C. F., Further observations on the histology of striped muscle. Quart. journal of microsc. science. Vol. XXXI. P. I. April 1890. p. 65-82. 1 Tafel. 5) Rutherford, W., On the structure and contraction of striped muscular fibre. Verhandl. d. X. internat. medic. Congresses. Berlin, 4.-9. Aug. 1890. Bd. II, 1. S. 142-143.

6) Ranvier, L., Observation microscopique de la contraction des fibres musculaires vivantes, lisses et striées. Compt. rend. T. 110. No. 12. p. 613-617. 7) Derselbe, Observation de la contraction des fibres musculaires vivantes, lisses et striées. Journal de micrographie. No. 8. p. 230-234.

8) Derselbe, Des éléments musculaires et des éléments élastiques de la membrane rétrolinguale de la grenouille. Compt. rend. T. 110. S. 504-508 u. Journal de micrographie. Nr. 7. S. 197-201.

9) Retzius, G., Muskelfibrille und Sarcoplasma. Biologische Untersuchungen von G. Retzius. Neue Folge. I. Stockholm 1890. S. 50-88. 3 Tafeln.

10) Knoll, Ph., Ueber helle und trübe, weisse und rothe quergestreifte Musculatur. I. Mittheilung. Sitzungsber. der Wiener Akad. Math.-naturw. Kl. Bd. 98. Abth. III. November 1889. S. 456-464.

11) Gage, Susanna Phelps, The intramuscular endings of fibres in the skeletal muscles of the domestic and laboratory animals. Proceed. of the American Society of microscopists. 13. annual meeting. p. 132–138. 1 Tafel.

12) Pilliet, A., Gaines concentriques autour de corps neuro-musculaires. Bullet. de la soc. anat. de Paris. p. 275-276.

13) Derselbe, Note sur des corps neuro-musculaires à enveloppe semblable à celle des corpuscules de Pacini. Société de biologie. No. 20. p. 313-314.

14) Blocq, P., et Marinesco, G., Sur la morphologie des faisceaux neuro-musculaires. Société de biologie. No. 23. p. 398-401.

15) Cajal, S. R., Sobre las finas rades terminales de las músculos de las patas y alas de los insectos. Gaceta sanitaria di Barcelona. 10 do octobre 1890. 7 pp. (Referat s. oben II, 53.)

16) Santesson, C. G., Einige Worte über Neubildung von Muskelfasern und über die sogenannten „Muskelspindeln". Verhandlungen des biologischen Vereins in Stockholm. Bd. III. Heft 3. December 1890. S. 26-30.

17) Franque, O. von, Beiträge zur Kenntniss der Muskelknospen. Verhandl. der phys. med. Gesellsch. in Würzburg. 30 Stn. 1 Tafel.

18) Lingnau, A., Ueber die Bedeutung der Muskelkörperchen für die Regeneration nach Verletzungen. Dissert. Königsberg.

19) Askanazy, Zur Regeneration der quergestreiften Muskelfasern. Diss. Königsberg i. Pr. 33 Stn.

20) Nauwerck, C., Ueber Muskelregeneration nach Verletzungen. Jena, Fischer. 5 Tafeln. 6 M.

21) Robert, Fr., Ueber Wiederbildung quergestreifter Muskelfasern. Dissert. Kiel. 45 Stn. M. 1.50.

22) Nicolas, A., Sur les rapports des muscles et des éléments épithéliaux dans le pharynx de Péripate. Revue biolog. du Nord de la France. T. II. 1889-90. (Referat s. Epithel Nr. 9.)

23) Barfurth, Ueber Zellbrücken glatter Muskelfasern. Verhandl. d. X. internat. medicin. Congresses. Berlin, 4.-9. August 1890. Bd. II, 1. S. 7 u. 8.

24) Zoja, R., Sulle fibre della porzione maggiore del muscolo adduttore della valve nell' Ostrea edulis. Bollettino scientifico. Anno 12. No. 1. Pavia 1890.

Unter Schwalbe's Leitung bestimmte Mayeda (2. 3) die Kaliberverhältnisse der quergestreiften Musculatur von Perca fluviatitis, Rana esculenta und fusca, Salamandra maculosa, Lacerta agilis, Tropidonotus natrix, Fringilla carduelis und Mus musculus. Die Muskelfasern wurden isolirt durch 20 proc. Salpetersäure, in welche die ganzen Thiere lebend hineingesetzt wurden. Was die Mittelzahlen anlangt, so besitzen die Fische die dicksten Muskelfasern, die Vögel die feinsten; dazwischen ordnen sich in folgender absteigender Reihenfolge: Fisch, Frosch, Salamander, Natter, Eidechse, Maus, Vogel. Die Maxima ergaben folgende Reihenfolge: Fisch, Frosch, Natter, Salamander, Eidechse, Maus, Vogel. Die Minima sind nur wenig von einander verschieden. Das grösste Minimum findet sich beim Fisch, das geringste nicht bei den Vögeln, sondern beim Salamander und bei der Maus. Je grösser die Differenz der Faserkaliber eines und desselben Muskels ist, desto geringer ist die Zahl der Muskelfasern, welche den einzelnen zwischen Minimum und Maximum liegenden Dickenwerthen entsprechen. Die Maxima und Minima der Faserdicken sind stets durch eine geringere Anzahl von Fasern vertreten als die nach der Mitte der Curve zu befindlichen Kaliber. (Faserkaliber-Curven wurden in der Weise gewonnen, dass auf Millimeter-Papier die Dickenwerthe in Theilstrichen und zwar jeder Millimeter einem Theilstrich entsprechend auf der Abscissenaxe aufgetragen wurden. Als Ordinaten wurden die Zahlen der für den be

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