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schwellungen, welche die Verzweigungen der Axencylinder in bestimmten Abständen besitzen, sind nicht Kerne, sondern Anhäufungen von einer der beiden Substanzen, aus denen die Axencylinder nach Ranvier und Ciaccio zusammengesetzt sind. 6. Die Nervenendigungen in den Sehnen scheinen im Gegensatz zu den motorischen Endplatten weder Kerne, noch eine granulirte Substanz zu enthalten; sie bestehen aus vielfachen und büschelförmigen Verzweigungen der Axencylinder. Diese Zweige liegen fast immer in zwei oder drei Ebenen im Innern, niemals aber an der Aussenfläche der Sehne. 7. Die Nervenendplatten der Sehnen der Wirbelthiere haben, mit Ausnahme derjenigen der Anuren, welche von der Fläche gesehen büschelförmig angeordnet sind, alle mehr oder weniger die gleiche Gestalt; es ist aber wahrscheinlich die innere Anordnung der sie bildenden Axencylinder die nämliche. 8. Sicher sind alle erwähnten Endplatten von sensitiver Natur, ihre wirkliche Function ist aber unbekannt, die bezüglichen Beobachtungen und Experimente fehlen.

[Nach Smirnow's (35) Untersuchungen sind unter allen Sehnen von R. temporaria und R. esculenta nur diejenigen der Mm. sternoradialis und semitendinosi speciell mit Sehnennerven versehen; bei Bufo vulgaris besitzt dergleichen Nerven nur die Sehne des M. sternoradialis. Ohne uns auf eine Uebersicht makroskopischer Data einzulassen, wollen wir hier die Resultate mikroskopischer Untersuchungen allein vorführen. Diese letzteren sind an Objecten gemacht worden, welche Vf. durch Einspritzung von Methylenblau in die Blutgefässe der Versuchsthiere mit nachfolgender Fixirung der Blaufärbung der Nerven mittelst Jod, Picrocarmin und ganz besonders mittelst Ammonium picronitricum gewonnen hat.

Die markhaltigen Nervenfasern, von denen die Sehnen innervirt werden, besitzen ein bedeutendes Kaliber; sie sind mit Schwann'schen und Henle'schen Scheiden bedacht und weisen zahlreiche Ranvier'sche Schnürringe auf; an den letztgenannten findet hier und da wiederholt di- und trichotomische Theilung der Nervenfasern statt. Indem die so entstandenen Zweige ihre Markscheide einbüssen, werden sie zu marklosen Fasern, welche langgestreckte Kerne aufweisen. Die marklosen Nervenfasern theilen sich gleichfalls und werden zu Bündeln varicöser Fäden, die parallel der Längsaxe zwischen den Sehnenfasern verlaufen. Die einzelnen varicösen Fäden endigen theils mit Anschwellungen, theils aber mit äusserst feinen Fädchen, die, von der terminalen Varicosität ausgehend, sich allmählich spurlos verlieren. Netze werden von den varicösen Fäden nicht gebildet, sondern sie verlaufen isolirt; Convolute dieser Fäden kreuzen sich nicht selten unter einander. Jede terminale markhaltige Nervenfaser bildet einen aus solchen Bündeln oder Pinseln zusammengesetzten Endapparat, wobei mitunter die Fibrillen des einen

Bündels in das benachbarte Bündel dringen. In Folge solcher gegenseitigen Verbindung liefern die obigen Bündel oder Pinsel recht complicirte Gebilde, welche aus sehr feinen varicösen Fädchen bestehen. Die ganze Masse varicoser Fädchen eines jeden der erwähnten Gebilde ist mit ihren Enden bald nach der Insertion der Sehne am Knochen gerichtet, bald nach derjenigen am Muskel; es kommt übrigens auch vor, dass ein Theil der Bündel, die solche complicirte Gebiete darstellen, dem Knochenende, ein anderer Theil aber dem Muskelende der Sehne zugekehrt liegt. Die besprochenen Gebilde werden in verschiedener Tiefe in den Sehnen angetroffen. Ausser den markhaltigen Fasern mit ihren terminalen, aus varicösen Fibrillen bestehenden Bündeln wird in beiden erwähnten Sehnen noch ein System feiner varicoser Fäden gefunden, von denen entweder die Blutgefässe der Sehnen begleitet, oder weitmaschige Netze mit Kernen an den Knotenpunkten gebildet werden. S. M. Lukjanow (Warschau).]

Dogiel (36) giebt einen vorläufigen Bericht über die Nerven der Cornea des Menschen, welche er mittelst der Methylenblaufärbung untersucht hatte. Es zeigte sich, dass die Centralfaser des Axencylinders wirklich aus gesonderten Fibrillen besteht und dass der Zerfall des Axencylinders in marklose Aestchen und Fäden nicht nur an den peripherischen Enden der markhaltigen Fasern vor sich geht, sondern auch von den ringförmigen Verdickungen an den Ranvier'schen Schnürstellen. - In die Hornhaut treten 40-50 Nervenstämmchen näher zur vorderen Oberfläche, 20-30 näher zur hinteren Oberfläche ein. Dieselben theilen sich dichotomisch und bilden in dem Hornhautgewebe ein weitmaschiges Hauptgeflecht. Von demselben ziehen Rami perforantes nach vorn, durchbohren die vordere Basalmembran und zerfallen in varicose Fäden, welche unter dem Epithel das subepitheliale Nervengeflecht bilden. In den peripherischen Theilen der Hornhaut entstehen die Fibrae perforantes aus den vorderen, in den Centraltheilen aus den hinteren Nervenstämmchen. Vom subepithelialen Geflecht treten dünne varicose Fäden zwischen die Epithelzellen und bilden das intraepitheliale Geflecht. Von den Rami perforantes zerfallen einige, nachdem sie die Vordere Basalmembran durchbohrt haben, sogleich in varicöse Fäden, von denen einige in das Epithel eintreten und in den tieferen Schichten desselben mit runden oder birnförmigen Endknöpfchen endigen. In dem gefässhaltigen Rande der Hornhaut findet sich eine grosse Menge verschieden grosser knäulchenförmiger Endapparate. Zwischen den zahlreichen Fädchen der Knäulchen waren Zellen nicht nachweisbar. An den Aestchen einer markhaltigen Faser hängen oftmals 3--5 und mehr Knäulchen, wie Beeren an Stengelchen. Die Nachbarknäulchen sind unter einander verbunden durch 1-3 varicöse Fäden. Andere Nerven endigen mit Häkchen, wieder andere mit Schlingen. Alle diese Nerven

endigungen liegen fast unmittelbar unter dem Epithel. Ausserdem kommen noch kernlose, unregelmässig viereckige oder schaufelförmige Endplättchen vor. Von den vorderen und hinteren Nervenstämmchen, von den Aestchen des Hauptgeflechtes und von den Rami perforantes gehen dünne nnd dicke zickzackartig verlaufende Zweige ab, welche das Geflecht des Hornhautstromas bilden. Diese Nervenfasern haben keine Beziehungen zu den Hornhautzellen und legen sich nur an die Oberfläche oder an die Ränder der Zellen an.

Ausgehend von der allgemein bekannten Beobachtung, dass der Carapax und das Plastron von Testudo graeca sehr sensibel ist, untersuchte Haycraft (37) die Nervenendigungen im Schildpatt. Die Nerven bilden in der obersten Schicht des Bindegewebes einen horizontalen Plexus und endigen in der Epidermis wie bei Säugethieren mit weicher Haut in bestimmt begrenzten sensitiven Bezirken und zwar im Innern des Zellkernes.

[Im Besitze von Köpfen frisch getödteter Exemplare der Vipera ammodytes vergoldete Weliky (38) ihre Drüsen nach allen in der histologischen Technik bekannten Methoden, und es gelang ihm - bei Vergoldung nach Brehmer's Methode (für die Nervenendigungen in Muskeln) - die Nervenendigungen darin zum Vorschein zu bringen. Sowohl an Zerzupfungspräparaten, sowie an Mikrotomschnitten sieht man ganz deutlich, dass die Nerven, an die Drüse gelangend, ihr Mark verlieren. Die Nervenfasern theilen sich dichotomisch in kurze Fäserchen und endigen mit knopfförmigen Verdickungen zwischen den Cylinderepithelzellen der Drüse, wie z. B. die sensiblen Nerven in den Froschlarvenfüssen (Mitrophannoff). Die Zahl der Nervenfäserchen ist sehr gross; man kann sagen, dass jede Zelle wenigstens mit 3 Fäserchen in Berührung kommt. S. M. Lukjanow (Warschau).]

[Retzius (39) beschreibt das Verhalten der Genitalnervenkörperchen des Kaninchens nach Ehrlich'scher Methylenblaufärbung. Der Bau der in ihrer Gestalt und Grösse ausserordentlich wechselnden Nervenendkörperchen der Clitoris und Glans penis des Kaninchens tritt in den frischen methylenblaugefärbten Präparaten nur theilweise hervor, indem nur das Verhalten der Nervenfasern deutlich erkannt werden kann. Die Nervenfaser, welche fast immer bis zum Eintritt in das Körperchen ihre Markumhüllung behält, theilt sich in dem Körperchen entweder dichotomisch in zwei Hauptäste, aus welchen in ihrer Anordnung sehr wechselnde, zahlreiche baumförmig verzweigte Seitenäste entspringen oder sie zerfällt bald gleich bei ihrem Eintritt in bündelförmige Aeste, bald verläuft der Hauptstamm unter Abgabe von sich windenden Aesten in der Axe des Körperchens weiter. Die Zweige zeigen ein varicoses Aussehen und zwar trifft man die Anschwellungen besonders häufig an den Theilungsstellen. Die Endigungen sind ebenfalls meist knotig, aber

niemals durch Anastomosen verbunden. Nach der Fixirung mit der Ammoniumpikrat - Glycerin - Mischung tritt die bindegewebige lamellös geschichtete Kapsel mit den Kernen scharf hervor, der Inhalt der Innenkolben erscheint als eine helle, kernlose, undeutlich gestreifte Substanz, welche an gut fixirten Präparaten (Flemming'sche Mischung u. a.) ausser den Nervenfasern eine unregelmässige concentrische Schichtung darbietet. Zwischen Innenkolben und Kapsel liegen hier und da angehäufte Kerne, welche nichts mit den Endigungen der Nervenfasern zu thun haben. O. Schultze.]

[Bei Untersuchung von Scheeren des Flusskrebses benutzte Pogoschew (40) theils die Methode der Dissociation (1/3 Alkohol u. s. f.), theils diejenige der Vergoldung. Es zeigte sich, dass in Muskeln der Scheere zahlreiche Nervenzellen vorhanden sind, welche an feinen Nervenstammen zu liegen pflegen. Die besagten Zellen, meist zu Gruppen vereinigt, sind bald im Nerven selbst placirt, bald an seiner Oberfläche. Sie sind entweder spindelförmig oder sphärisch. Es prävaliren die spindelförmigen, mit einigen (2-3) Fortsätzen ausgerüsteten Elemente; mittelst dieser Fortsätze vereinigen sich oft die benachbarten Zellen miteinander. In den Fortsätzen lässt sich fibrilläre Structur erkennen, die auch in der Zelle selbst nicht fehlt; die Fibrillen erstrecken sich mitunter bis an den Kern. Der sich intensiv färbende Zellenleib wird von einer Membran umgeben, welche auf die Fortsätze übergeht. Das Protoplasma ist feinkörnig; es schimmern in ihm äusserst feine Fädchen hindurch, die, stellenweise sich schlängelnd, parallel der Zellenaxe ziehen. Der Kern besitzt ovaläre Form und liegt bald in der Mitte der Zelle, bald einem ihrer Enden näher; in Kernen sieht man ein Kernkörperchen (selten sind ihrer 2). Die sphärischen Zellen werden verhältnissmässig selten angetroffen. Von den spindelförmigen Elementen unterscheiden sich die letztgenannten nur durch ihre Form und durch den Umstand, dass sie in der Regel auf solitär verlaufenden feinen Nerven beobachtet werden. Der Kern dieser Elemente ist sphärisch. Sie besitzen je 2 Fortsätze, die direct in Nerven übergehen. Bei Untersuchung des Herzens wurden die besten Resultate ebenfalls bei Anwendung der Vergoldungsmethode erhalten. Die Befunde des Vf.'s stimmen vollkommen mit denjenigen von Berger überein; übrigens werden einige Ergänzungen gegeben. Berger beschreibt nur einzelne Zellen, Vf. aber beobachtete an zerzupftem Gewebe stets Gruppen von Zellen (4—6); diese Ganglien erscheinen im Innern des zwischen den Muskeln laufenden Nervenstammes gelegen. Mehr als ein Knoten konnte im Herzen nicht festgestellt werden. Diese Ganglienzellen sind den Zellen der Bauchganglien recht ähnlich, sie sind jedoch etwas kleiner; im Allgemeinen ist ihre Grösse sehr variabel. Die Zellen sind von ovalärer Form, man sieht an ihnen eine deutliche Kapsel, an deren Innenfläche

Jahresberichte d. Anatomie u. Physiologie. XIX. (1890.) 1.

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Kerne liegen. Der Zelleninhalt ist hier ziemlich grobkörnig. Diese Zellen sind fast immer bipolar (übrigens konnte mitunter nur ein Fortsatz constatirt werden; dafür waren aber auch Zellen mit 3 Fortsätzen anzutreffen). Die Fortsätze gehen unmittelbar in Nerven über. Die Kerne sind recht gross, vorwiegend intensiv gefärbt und mit einem Kernkörperchen versehen. Nur selten stösst man auf Ganglien, welche aus relativ kleinen und mehr sphärischen Zellen bestehen. S. M. Lukjanow (Warschau).]

XI.

Blutgefässe.

1) Manchot, C., Ueber die Entstehung der wahren Aneurysmen. Virchow's Archiv. Bd. 121. S. 104-154. 1 Tafel.

2) Pekelharing, C. A, Over woekering van endotheliumcellen in slagaderen. (Onderzoekingen gedaan in het physiologisch laboratorium der Utrechtsche hoogeschool. 1890. 4o Reeks. I. p. 7—35 mit 1 Tafel.)

Manchot (1) definirt auf Grund von neuen Untersuchungen im Anschluss an die v. Recklinghausen'sche Theorie das Aneurysma folgendermaassen: 1. Das wahre Aneurysma besteht in einer pathologischen Erweiterung des Gefässlumens von wechselnder Form und Ausdehnung. Die Erweiterung wird durch primäre Zerreissungen der elastischen Elemente der Media bedingt. 2. Entzündliche Processe, die sich in einem Aneurysma vorfinden, sind für die Entstehung desselben von secundärer Bedeutung. Sie stellen entweder eine zufällige Complication dar (allgemeine Arteriosclerose des höheren Alters), oder sie sind direct durch das Fortschreiten des Aneurysma bedingt und hervorgerufen (locale Arteritis im Gebiete des Aneurysma). Zwischen den einzelnen Aneurysmaarten bestehen keine qualitativen, sondern nur quantitative Unterschiede, bedingt durch den Grad der Zerreissung in der Media. Vf. konnte an den zerrissenen elastischen Fasern des reinen Aneurysma keine Veränderungen der Structur wahrnehmen, falls seine Wand nicht noch mit weiteren, arteritischen Veränderungen behaftet ist.

[Pekelharing (2) stellte Versuche an, um die Ursache der Endothelwucherung in Arterien aufzufinden, insbesondere ob der Blutdruck Einfluss auf diese Wucherung ausüben könne. Dazu unterband Vf. in demselben Thiere gleichnamige Arterien, und zwar die eine erst peripher, dann central, so dass in dem unterbundenen Stück der Blutdruck die Arterienwand ausgespannt hielt, die andere aber erst central und dann peripher, so dass die Wand des unterbundenen Stückes zusammenfiel. Es wurde nun in dem letzteren Falle immer Endothelwucherung constatirt, welche im ersten Falle ausblieb. Vf. glaubt somit die En

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