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Halses in den verschiedenen Lebensaltern geprüft. Was das Wachsthum der Wirbel im frontalen und medianen Durchmesser angeht, fand Vf., dass von der Geburt an bis zur Vollendung des Wachsthumes das Occipitalloch und der Wirbelcanal in der Halswirbelsäule im Verhältnisse zur Länge der Halswirbelsäule und dem Mediandurchmesser der Halswirbelkörper an Weite stetig abnimmt und dass auch der Schädel seine Höhe im Vergleiche zur Länge der Halswirbelsäule stetig verringert. Zwischen der Weite des Occipitalloches und derjenigen des Wirbelcanales scheint ein festes Verhältniss nicht zu bestehen. Der Stand der Epiglottis ist individuellen Veränderungen unterworfen. Das Zungenbein ist beim Erwachsenen in der Höhe des IV. Halswirbelkörpers gelegen, repräsentirt also ungefähr die Mitte der Halswirbelsäule. Der Kehlkopf steht beim Erwachsenen in der Höhe der unteren Hälfte der Halswirbelsäule. Bei Neugeborenen dagegen steht das Zungenbein in der Höhe des II. Halswirbelkörpers. Der Kehlkopf reicht nach unten nur bis zur Mitte des IV. Halswirbelkörpers. Er steigt mit dem Zungenbein ganz schrittweise herab, bis der ganze Körper ausgewachsen ist. Der weibliche steigt nicht ganz so weit nach abwärts wie der männliche. Der männliche scheint in Folge von stärkerem Längenwachsthum auch wieder ein wenig hinaufzurücken. Der Kehlkopf wächst bis zur Pubertät in allen Dimensionen gleichmässig. Am männlichen Halse ragt die obere vordere Ecke der Cartilago thyreoidea vorn über die Hyosternallinie hervor. Der weibliche Kehlkopf bleibt hinter dieser Linie zurück. Der obere Rand des Brustbeines stand bei einem Neugeborenen in der Höhe der Mitte des I. Brustwirbelkörpers; bei einem anderen noch um einen Wirbelkörper höher. Beim Erwachsenen steht der obere Rand des Brustbeines in der Höhe der zwischen II. und III. Brustwirbel befindlichen Bandscheibe. Er rückt also tiefer herab. Die Carotis liegt bei Neugeborenen der Medianebene relativ näher als bei Erwachsenen.

In einem populären Vortrage bespricht H. v. Meyer (39) die Ortsbewegung vorzugsweise der höheren und Wirbelthiere. Die Ortsbewegung kann durch Thätigkeit der vorderen Extremität, durch ausschliessliche Thätigkeit der hinteren Extremität, durch gleichzeitige und viertens durch alternirende Thätigkeit beider Extremitäten zu Stande gebracht werden. Die vordere Extremität zieht den Körper nach dem erfassten Gegenstande, während die hintere Extremität durch Abstossung wirkt. Es werden besprochen: Kriechen, Gehen, Sprung, Sprunglauf, Klettern, Schwimmen, Fliegen. Die menschliche Ortsbewegung giebt in der Art ihrer Möglichkeit keiner Thierklasse etwas nach (mit Ausnahme des Fluges) und die einseitige Vorzüglichkeit gewisser Bewegungsarten bei gewissen Thieren wird beim Menschen durch die Vielseitigkeit ersetzt. Der Mensch ist somit in dieser Hinsicht am allergünstigsten gestellt.

Nach den Untersuchungen von Ruge (43) über die Umwandlung am Rumpfe von Primaten ergiebt sich die Auffassung, nach welcher das Genus „Hylobates" keinen directen Zusammenhang mit den anthropomorphen Affen besitzt. Das Primitive der bei Hylobatiden gefundenen Einrichtungen lässt sich von denjenigen niederer Affen ableiten. Die Hylobatiden werden als Abtheilung zu betrachten sein, die frühzeitig von anderen Catarrhinen sich abspaltete.

Scott (46) hat sich der Aufgabe unterzogen, die Skeletteigenthümlichkeiten und die Bezahnung der Oreodontiden, Protoreodontiden und Aegriochoerinen zu prüfen und die verwandtschaftlichen Beziehungen unter einander und zu den jetzt lebenden Thieren zu präcisiren. Die Protoreodontiden sind gemeinsame Stammformen der ganzen Unterfamilie. Die wichtigsten Veränderungen, welche zu den Oreodontiden führen, sind: 1. Verkürzung des Gesichtsschädels und des hinteren Theiles des Hirnschädels; 2. die eingeschlossenen Augenhöhlen; 3. vier tuberculare obere und die seitlich zusammengedrückten unteren Molaren; 4. die etwas complicirten Prämolaren; 5. die fortgesetzte Verschiebung des Os magnum unter das Scaphoideum. Eporeodon unterscheidet sich von Oreodon durch den Verlust des Daumens. Merycochoerus ist gleichfalls von Oreodon abzuleiten. Leptauchenia, Cyclopidius und Pithecistes bilden eine isolirte Gruppe der Oreodontiden, welche in der angeführten Reihenfolge auf einander folgen. Vf. ist geneigt anzunehmen, dass Merychus mit Merycochoerus am nächsten verwandt ist. Es existiren Uebereinstimmungen zwischen den Oreodonten und Hyopotamiden einerseits und Anoplotherien andererseits. Die Oreodontinen stellen einen geschlossenen, keiner jetzigen Paarhufergruppe nahe stehenden Formenkreis dar, der völlig ausgestorben ist. Es folgt eine Tabelle der genealogischen Beziehungen der besprochenen Thierformen.

Cope (54) theilt die Cetaceen ein nach dem Verhalten des Schädels, der Zähne, der Cervicalrippen und den Beziehungen der Rippen zu den Centren der Wirbel, und statuirt hierbei 3 Klassen. 1. Archäoceti (Zeuglodon). Die äusseren Nasenlöcher liegen an der oberen Seite der Schnauze. Zähne ausgebildet. Rippen mit 2 Köpfchen. 2. Odontoceten. Die äusseren Nasenlöcher über dem Schlunde gelegen. Zähne kommen im Allgemeinen noch vor. Barteln fehlen. Nur einige Rippen zeigen 2 Köpfchen. 3. Mysticeten. Die äusseren Nasenlöcher gleichfalls über dem Schlunde, Zähne fehlen, Barteln vorhanden. Die Rippen articuliren mit der Wirbelsäule nur durch einen Kopf. Im Laufe der Phylogenie ergiebt sich somit für die Cetaceen: Eine Veränderung des Schädels, welche darin besteht, dass die äusseren Nasenöffnungen rückwärts wandern und zuletzt oberhalb der Augen liegen. Diese Erscheinung wird bewirkt durch Verkürzung des Nasale, Frontale und Parietale, so dass zuletzt bei den jetzt lebenden Odontoceten

zwischen den Nasenlöchern und dem oberen Rande des Occipitale nur ein schmales Band vorliegt. Zum Schlusse führt Vf. eine Liste der fossilen Cetaceen von Nordamerika vor, im Ganzen 52 Species (3 Basilosauridae, 19 Platanistidae, 2 Incertae sedis, 10 Physeteridae, 2 Delphinidae, 10 Balaenidae).

Nach den Anschauungen desselben (55) ist es wahrscheinlich, dass die Sirenen von placentalen Landsäugethieren abstammen. Dafür spricht die Lebensweise und der Befund, dass Beckenreste und Rudimente der hinteren Extremitäten bei den meisten Sirenen vorhanden sind, besonders stark jedoch bei einigen Species von Halitherium hervortreten. Die Bezahnung nimmt allmählich ab. 1. Prorastomidae. Normale Anzahl von Incisores. Canini vorhanden. Molares zahlreich. Zähne mit Schmelz bedeckt. 2. Halitheridae. Incisores an Zahl vermindert. Canini fehlen. Molares in normaler Anzahl vorhanden. Zähne mit Schmelz bedeckt. 3. Manatidae. Keine Incisores. Molares vorhanden, mit Schmelz versehen. 4. Halicoridae. Incisores vorhanden. Molares prismatisch, an Zahl vermindert, ohne Schmelzbedeckung. 5. Rhytina. Keine Zähne mehr. Im Weiteren geht Vf. näher auf die Zahnformen der einzeln fossilen Sirenen ein.

II.

Technik. Methoden.

1) Gombault, A., Conservation et montage des pièces anatomiques. Bulletins de la soc. anatom. de Paris. 1890. No. 7. p. 192.

2) Struthers, J., On the preservation of bodies for dissection. Edinburg medical journal. October 1890.

3) Aguilera, Federico Oloriz, Manual de técnica anatomica que comprende todas las materias de la asignatura de disecion. Madrid 1890. 1081 pp. 7 Taf. 8°. 4) Zuckerkandl, E., Anleitungen für den Secirsaal. 1. Heft. Wien. Braumüller. 44 Stn.

5) Stoss, Anleitung zu den Sectionen und Präparirübungen an unseren Hausthieren. 8°. München, Rieger. 1,80 Mk.

6) Rickmann, J. Godlee, Pratical Anatomy of Dissections. Seventh Edition. 24 coloured Plates and 278 Wood Engravings. 8°. 15 Ss. Christopher Heath's Works.

7) Schmidt, G., Verfahren kleinere Thiere zur besseren Ansicht im Glase zu befestigen. Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. 1890. Nr. 5. S. 95-96.

8) Weltner, W., Befestigung von Spiritusobjecten auf Glasplatten mittelst Gelatine und Glyceringelatine. Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. 1890. Nr. 5. S. 96-98.

9) Solger, B., Ein Lehrmittel (Gipsabguss einer median durchschnittenen Kopfund Halshälfte eines Erwachsenen mit farbig hervorgehobenen Epithelbezirken). Anatom. Anzeiger. Nr. 21. S. 607–608.

10) Krauss, William C., An improved tape measure. Buffalo Med. and Surg. Journ. April 1890. S.-A. 2 pp. 1 Fig.

11) Bignon, Fanny, Remarques sur le procédé pour la préparation des poches aeriennes indiqué par M. Plateau. Bulletin de la société zoologique de France pour l'année 1890. Tome XV. No. 4, 5. Avril. Mai. 99 p.

12) Siebenmann, Fr., Die Corrosionsanatomie des knöchernen Labyrinths des menschlichen Ohres. Mit 10 Tafeln. 4o. Wiesbaden 1890. 20 M. (Referat s. Gehörorgan.)

13) Eichler, O., Eine neue Methode zur Gewinnung von Corrosions präparaten des Ohrlabyrinths. Archiv f. Ohrenheilk. Bd. XXX. 3. Heft. S. 198–203.

14) Thallwitz, J., Ueber das Aufstellen von kleinen und zarten Gegenständen. Zoologischer Anzeiger. Bd. XIII. 1890. Nr. 342. S. 458, 459.

15) Rhumbler, L., Ueber Aufstellung von Alkoholpräparaten. Zoologischer Anzeiger. Nr. 336. S. 289-305.

16) Friedländer, Benedict, Notizen zur Conservationstechnik pelagischer Seethiere. Biologisches Centralblatt. Bd. X. 1890. Nr. 15-16. S. 483-491.

17) Fraser, Alec, A guide to operations on the brain, illustrated by 42 life-size plates in autotype. London, J. & A. Churchill. 1890.

18) Brunetti, Ueber die Tannisationsbehandlung der thierischen Gewebe zum Zwecke der Herstellung anatomischer Präparate. Verhandlung des X. internationalen medicin. Congresses zu Berlin 1890. Bd. II. Abth. I. Anatomie. S. 150-151. Disc. Teichmann.

19) Dalla Rosa, L., Ein neues Verfahren der Conservirung ganzer Leichen zu Präparirzwecken. Verhandlungen des X. intern. med. Congresses zu Berlin 1890. Bd. II. Abth. I. Anatomie. S. 68-69. Discussion. Stieda, Teichmann, Dalla Rosa. S. 69-70.

20) Braune, W., u. Fischer, O., Ueber eine Methode, Gelenkbewegungen am Lebenden zu messen. Verhandlungen des X. intern. med. Congresses. Berlin, 4.-9. August 1890. Bd. II. I. Abth. Anatomie. S. 53-57.

21) Meyer, H. v., Ueber Bestimmung der Gelenkflächen. Verhandlungen des X. intern. med. Congresses. Berlin, 4.-9. August 1890. Bd. II. I. Abth. Anatomie. S. 56-57.

22) Debierre, Ch., La topographie cranio-cérébrale. Un nouveau procédé et un nouvel instrument. Verhandlungen des X. intern. med. Congresses. Berlin, 4.-9. August 1890. Bd. II. I. Abth. Anatomie. S. 48-52.

Gombault (1) theilt mit, dass im Museum Dupuytren anatomische Präparate conservirt werden in Lösungen von Chloral. Hierbei gehen jedoch die histologischen Details verloren. Für letzteren Zweck und besonders für Oberflächenstudien empfiehlt sich Kali bichromicum (Müller'sche Flüssigkeit) und Conservirung in Alkohol.

Struthers (2) giebt praktische Winke für die Conservirung von Leichen zu Präparirsaalzwecken und giebt sehr detaillirt den ganzen Modus derselben, wie er in Edinburgh mit Erfolg geübt wird, an. Das angewandte Verfahren weicht so wenig von den auf dem Continente seit längerer Zeit angewandten Methoden ab, dass Ref. von einer Reproduction desselben abzusehen sich berechtigt glaubt.

Solger (9) erwähnt, dass bei dem auf dem X. medicinischen Congresse ausgestellten Gypsmodelle des Kehlkopfes die einzelnen Epithelgebiete durch verschiedene Farben hervorgehoben waren. Bei einer Vervielfältigung des Originales durch Dr. Ziegler (Freiburg) soll der Ring lymphadenoider Organe, der von den Zungenbalgdrüsen und den verschiedenen Tonsillen gebildet wird, noch deutlicher plastisch hervorgehoben werden. Die Ausdehnung des Plattenepithels (nach Rheiner's Angaben) und das Vorkommen eingesprengter Inseln von Plattenepithel (nach Heymann) soll wiedergegeben werden. Vf. meint, dass ein solcher Abguss auch ohne Farben bei Demonstrationen der mannigfaltigen Reliefverhältnisse gute Dienste leisten werde.

Eichler (13) giebt eine vollkommene Methode an für Corrosionspräparate des Ohrlabyrinthes. Die Pyramide wird in 3 proc. Kalilauge gebracht, 1 Tag gewässert, durch Aether entfettet und getrocknet. Die Fenestra rotunda wird mit gummirtem Fliesspapier und Papierbrei verklebt. Der Eingusstrichter wird in der Fenestra ovalis mit Postpacklack befestigt. Nachdem das Labyrinth durch eine Wasserluftpumpe leer gemacht, wird Wood'sches Metall in den Trichter gegossen. Der Knochen wird durch 20 proc. Kalilauge und 5 proc. Säurealkohol corrodirt. Nach dieser Methode behandelte Objecte zeigen selbst den Ausguss des Canalis Nervi cochleae et vestibuli.

Thallwitz (14) benutzt zum Aufkleben von kleinen und zarten Objecten Wasserglas. Das Object wird aus Wasser auf einen Moment auf Fliespapier gelegt, um das überschüssige Wasser zu entfernen. Inzwischen überträgt man ein feines Tröpfchen Wasserglas auf eine trockene Glasplatte. Auf dieses Tröpfchen kommt das Object. Mit einer Pipette wird sofort starker Alkohol über das Präparat gespritzt, wodurch das Wasserglas sofort erstarrt. Ein Vortheil dieser Methode ist, dass man zu jeder Zeit das Object ohne Schaden wieder ablösen kann, indem man die Glastafel aus dem Alkohol in Wasser überträgt.

Rhumbler (15) theilt eine billige, einfache und vorzügliche Methode mit zum Aufstellen von Alkoholpräparaten. Als Aufklebefläche benutzt er dunkelviolette Glasplatten, welche mit weissem Carton hinterlegt werden. Zum Aufkleben findet Tischlerleim Verwendung, welcher 24 Stunden in destillirtem Wasser geweicht, dann im Wasserbade so lange erhitzt wird, bis sich an seiner Oberfläche eine dicke Haut bildet. Jetzt giesse man so viel Terpentinōl hinzu, um die Haut zu bedecken, und erhitze weiter. Der Leim wird heiss verwandt. Das Präparat wird an die mit Leim bestrichene Glasplatte angedrückt und vermittelst einer Pipette sofort mit 90-96 proc. Alkohol bespritzt. Es folgen specielle Rathschläge für das Aufstellen von Fischarten, Hydrozoen, Bryozoen, Spongien, Echinodermen und ganz kleinen Objecten. Ein beson

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