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körper und eine feine Streifung an der Basis. Die Kerne sind verhältnissmässig gross und reich an Nucleïn, das theils in Form von kleineren Massen vornehmlich der Zellmembran anhaftet, theils in der Mitte der Zelle einen grossen Nucleolus bildet. In ausführlicher Weise wird die Ausstossung der Secrete und das Verhalten der Cuticula bei diesem Vorgang geschildert; auch findet ein Austritt von Kernen aus den Zellen bei der Secretion statt. An den zurückbleibenden Kernen bemerkte der Vf. keinerlei Veränderungen während des Secretionsvorganges, sodass eine Betheiligung desselben an dem Secretionsmechanismus in Abrede gestellt wird. Die Zellen von 8 kleinen Anhangsdrüsen bieten während des Secretionsvorganges dieselben Erscheinungen dar, wie diejenigen des Mitteldarms.

[Pilliet (5) studirte die Altersveränderungen der Glandula submaxillaris des Menschen. Er constatirte Atrophie der secernirenden Drüsensubstanz. An ihre Stelle tritt Fettgewebe. Bei der Atrophie der Drüsenläppchen schwindet die Streifung in den Epithelzellen der Pflüger'schen Speichelröhren; die Zellen der Alveolen werden klein und secerniren nicht mehr. Solche Veränderungen finden sich stets bilateral ausgebildet, aber bei den verschiedenen Individuen in verschiedenem Grade. Schwalbe.]

Melissinos (9) prüfte in Athen unter Nicolaides' Leitung die Angaben Ogata's über die Beziehung der Nebenkerne im Pankreas zur Bildung der Zymogenkörner. Er stellte seine Untersuchungen an Hunden an und kam zu Resultaten, welche von denjenigen Ogata's in mancher Beziehung abweichen. Um das Pankreas in thätigen Zustand zu bringen, fand entweder normale Fütterung oder Vergiftung mit Pilocarpin statt. Fixation mit Sublimat und Färbung mit Hämatoxylin, Eosin oder Safranin. Die Gebilde der Pankreaszellen theilt Vf. in extra- und intranucleare. Letztere sind 1. mit Eosin sich färbende Plasmosomen und mit Hämatoxylin färbbare Karyosomen. 2. Der Nebenkern, der aus dem aus dem Kern auswandernden Plasmosoma entsteht (!). Die extranuclearen Gebilde sind ausser dem Nebenkern kleinere oder grössere Kugeln in wechselnder, manchmal sehr grosser Zahl und von stattlicher Grösse und roth färbbare Körnchen, die kleiner als die Zymogenkörner sind. 3. Roth gefärbte Körperchen mit violett gefärbten Einschlüssen etc. Im thätigen Zustand der Drüse und während der Verdauung sind die extranuclearen Gebilde häufiger, als im ruhenden und zwar sind sie am zahlreichsten drei Stunden nach der Fütterung, von welcher Zeit an sie allmählich abnehmen. Die Versuche mit Pilocarpin veranlassen Vf. zu der Annahme, dass die Plasmosomen aus dem Kern austreten und wahrscheinlich zu Zymogenkörnern zerfallen. Die Ansichten Ogata's über die ,,Zellerneuerung" billigt Vf. nicht, weil 1. die nuclearen Gebilde in den Pankreaszellen

der Säugethiere keine Uebergänge zu den vermeintlichen neuen Zellen zeigen, 2. die Gebilde nach Reizung der Drüse mit Pilocarpin verschwinden und leere Räume hinterlassen.

Steinhaus (10) bezweifelt das normale Vorkommen der Nebenkerne in den Pankreaszellen der Amphibien, denn er vermisste sie bei (sechs) Axolotln regelmässig; bei Fröschen kamen sie nicht regelmässig vor, desgleichen nicht bei Salamandern. Das Vorhandensein des Nebenkernes steht in keiner Beziehung zur Secretion, indem die Zymogenaufspeicherung bei Zellen mit und ohne Nebenkern in gleicher Weise vor sich geht; mithin können die Zymogenkörner nicht durch Zerfall der Nebenkerne entstehen. Die Zellkerne der erschöpften Drüsenzellen sind eckig und mit Zacken besetzt, die Zellen selbst klein und ohne Zymogenkörner. Bei Doppelfärbung mit Hämatoxylin und Safranin nehmen die Kerne eine rothe Farbe an. Auch die hungernden Thiere bieten das Bild der erschöpften Drüsenzellen. Mit dem Eintritt der Function beginnen die Kerne sich abzurunden, nehmen Hämatoxylinfärbung an und zeigen mit Hämatoxylin färbbare Karyosomen und weniger zahlreiche grössere mit Safranin färbbare Plasmosomen. Nun treten die Zymogenkörner auf, zunächst am Lumen, dann in der ganzen Zelle. Die Körner färben sich leicht mit Safranin, Eosin und Crocein und werden bei der Secretion ganz ausgestossen, doch findet man in den Ausführungsgängen nichts von ihnen. — An den Kernen tritt wieder das zackige, erschöpfte Aussehen ein. V. hält schliesslich die von ihm gesehenen ,,Nebenkerne" für parasitäre Einschlüsse wegen ihrer Aehnlichkeit mit vielen bekannten Hämatozoen und Cytozoen.

4. Leber.

1) Ponfick, E., Experimentelle Beiträge zur Pathologie der Leber. Virchow's Archiv. Bd. 119, 2. S. 193-240.

2) Oppel, A., Eine Methode zur Darstellung feinerer Structurverhältnisse der Leber. Anatom. Anzeiger. Nr. 5. S. 143-145.

3) Czerny, A., Ueber Rückbildungsvorgänge an der Leber. Archiv f. mikroskop. Anatomie. Bd. 35. S. 87-103. 1 Tafel.

4) Kuborn, P., Du développement des vaisseaux et du sang dans le foie de l'embryon. Anatom. Anzeiger. Nr. 10. S. 277-282. (Ref. s. Entwicklungsgesch.) 5) Disse, J., Ueber die Lymphbahnen der Säugethierleber. Archiv f. mikroskop. Anatomie. 36. Bd. S. 203-224. 1 Tafel.

6) Delépine, Sheridan, Contribution to the study of vertebrate liver. Proceedings of the royal society. Vol. 49. No. 296. Dec. 18. 1890. p. 64—66.

7) Pilliet, A., Recherches sur la structure du foie des Sélaciens. Société de biologie. No. 37. 19 déc. 1890. p. 690-694.

8) Shore and Jones, L., On Sections of the liver in a series of vertebrates. Journ. of Anatomy. Vol. XXIV. p. 7-8.

9) Meyer, Carl, Ueber den Eisengehalt der Leberzellen des Rinderfötus, Kalbes und erwachsenen Rindes. Dorpat. Inaug.- Dissert.

10) Pick, E., Zur Kenntniss der Leberveränderungen nach Unterbindung des Ductus choledochus. Zeitschr. f. Heilkunde. Bd. XI. 2 u. 3. Heft. S. 117-129. 1 Taf. 11) Mazzoni, V., Sull' ufficio delle cellule giganti nel fegato dei neonati e delle loro alterazioni nell' novelenamento per arsenico. Memorie della R. Acc. d. sc. dell' ist. di Bologna. Sér. IV. Tomo X. Fasc. 4. p. 739-744. Con 1 tavola. 12) Marchal, P., Sur la vessie des Brachyures. Note préliminaire. Bullet. de la Société zoologique de France pour l'année 1890. Tome XV. No. 8. 9. p. 171-174.

13) Mattei, R., Sulle cagioni dei solchi diaframmatici del fegato. Lo Sperimentale. T. 55. Marzo 1890. p. 233-242.

Ponfick (1) stellte experimentell fest, dass Kaninchen die Entfernung der pars anterior oder posterior der linken, sowie der pars posterior des rechten Leberlappens meist ohne üble Folgen vertragen; ferner gelang es, den ganzen linken Lappen oder beide vorderen Theile der Leber (circa 47 Proc. der Gesammtmasse) ohne Schaden zu entfernen. Vf. steigerte sogar die Wegnahme der Lebersubstanz bis zu 74 Proc. der Gesammtmasse, wobei von 36 Thieren 11 die Operation gut überstanden und zum Theil erheblich an Gewicht zunahmen.

Oppel (2) erhielt im Anschluss an die Beobachtungen von Böhm, R. y Cajal und Martinotti durch Fixirung von Leberstücken des Kaninchens mit Kali bichromicum von 2-5 Proc. und darauf folgender Behandlung mit 3 proc. Lösung von Arg. nitricum Färbung (d. h. Niederschläge von chromsaurem Silberoxyd) der Gallencapillaren. Auch gelang es Vf., durch eine ähnliche Methode die von Henle und anderen beschriebenen, die Blutgefässe umspinnenden intralobulären Fasernetze darzustellen. Die betreffenden Leberstücke hatten 1/2-1 Jahr in Alkohol gelegen, wurden aus diesem für 24 Stunden in eine 1,2 proc. Lösung von Kalium chromicum flavum übertragen, dann in dünner Arg. nitricum-Lösung abgespült und in eine 3/4 proc. Silberlösung eingelegt. Die Färbung erfolgte schon nach wenigen Stunden. Diese Methode lieferte auch für andere Organe (Lymphknoten und Milz) günstige Resultate bezüglich der Darstellung des Fasergerüstes.

Czerny (3) untersuchte den häutigen Anhang des linken Leberlappens bei Kaninchen und Ratten und bestätigt die Angaben von Toldt und Zuckerkandl. Zugleich macht er neue Angaben über die Rückbildung des Leberparenchyms an dem Ligam. suspensorium hepatis der genannten Thiere. Von diesem Band ist derjenige Theil für die Untersuchung am günstigsten, welcher als der kürzeste die Leber am engsten mit dem Zwerchfell verbindet. Auch der Vf. hält Druckwirkungen von Seiten der Nachbarorgane für die Ursache des Leberparenchymschwundes in den häutigen Anhängen, wofür besonders der Umstand spricht, dass ein häutiger Anhang besonders an kurzen und straffen Leberbändern vorkommt. Denn die durch diese fixirten Leber

ränder vermögen weniger leicht dem Druck benachbarter Theile auszuweichen als die lockerer befestigten. Nur selten lassen sich bei Ratte und Kaninchen makroskopische Reste von Lebersubstanz in den Leberbändern erkennen, mikroskopisch jedoch sind die Spuren des rückgebildeten Gewebes stets aufzufinden. Die Blutgefässe sind mehr oder weniger vollständig durch Bindegewebe ersetzt und in die Bindegewebszüge eingelagert bemerkt man die in inselartigen Gruppen oder Reihen von 2-6 Zellen angeordneten Leberzellen. Die Capillaren sind meist ganz geschwunden. Ihr Schwund dürfte wohl dem Zugrundegehen der Leberzellen vorhergehen. Auffallend ist, dass die Leberzellen, trotzdem sie durch eingewuchertes Bindegewebe von einander getrennt werden, ihre normale Form beibehalten und im Vergleich mit normalem Lebergewebe ungemein häufig mehrere Kerne einschliessen. Letzteres ist besonders bei denjenigen Zellen der Fall, bei welchen an Stelle der ursprünglichen polyedrischen Gestalt eine mehr rundliche getreten ist. Weiterhin scheint es zu einem Confluiren der Zellkörper zu kommen, diese selbst erfahren eine Reduction und findet man dann an Riesenzellen erinnernde vielkernige Zellen. Im Hinblick auf die obigen Angaben ist Vf. geneigt, das Vorkommen von mehrkernigen Leberzellen überhaupt eher als ein Zeichen der Rückbildung aufzufassen. Die grossen Blutgefässe und die Gallengänge werden bei der Rückbildung zuletzt in Mitleidenschaft gezogen. Bezüglich der Gallengänge ist zu bemerken, dass die Rückbildung zunächst streckenweise vor sich geht, sodass normale Gangtheile durch in Bindegewebsstränge umgewandelte Züge verbunden bleiben. Durch den erfolgten Schwund des Parenchyms werden naturgemäss die übrigbleibenden Gallengänge auf einen viel engeren Raum zusammengedrängt und erfahren dadurch mannigfache Knickungen; an den Knickungsstellen tritt dann zuerst die Obliteration auf. Schliesslich geht auch die strangförmige bindegewebige Verbindung der Gallengangtheile unter sich verloren und diese erscheinen als isolirte, blind endigende Abschnitte, verlieren schliesslich ihr Lumen und bleiben in Form von mehrfachen Bindegewebsschichten umgebener Zellgruppen als die einzigen Reste des Lebergewebes in den meisten Fällen der häutigen Anhänge bestehen. Die Befunde zeigen also volle Uebereinstimmung mit den von Toldt und Zuckerkandl am häutigen Leberanhange gemachten Beobachtungen. Als besondere Eigenthümlichkeit zeigte der häutige Anhang bei der Ratte mannigfach gewundene Schläuche, welche oft die Hauptmasse des Anhanges bilden und ihrem ganzen Baue nach als von annähernd noch normalen oder plattgedrückten Leberzellen ausgekleidete Schläuche aufgefasst werden müssen und wohl Reste embryonaler Leberzellenschläuche mit erweiterten Gallenräumen darstellen; um so mehr erscheint diese Auffassung berechtigt, als sich bei der Ratte an den

Rändern der Leber viel länger der embryonale schlauchförmige Typus des Baues erhält.

Disse (5) hatte früher in Tokio beobachtet, dass nach subcutaner Injection von in Kochsalzlösung verriebener Tusche bei Reptilien sich in der Leber und anderen Organen perivasculäre Lymphräume um die Blutcapillaren mit der Farbe füllten, und unternahm darum eine entsprechende erneute Untersuchung der Säugethierleber. Die bereits existirenden früheren Angaben von der Existenz perivasculärer Lymphscheiden der Lebercapillaren (Mac Gillavry, Budge u. a.) erscheinen nicht einwurfsfrei, da sie nicht beweisen, dass die Lymphscheiden wirklich präexistirende Räume sind. Letzteres ist nur dann vorhanden, wenn sich entscheiden lässt, ob die betreffenden Räume eine eigene Wand besitzen oder nicht. Zunächst bestätigt Vf. durch Injection mit Berlinerblau und Arg. nitr. von der Adventitia der grösseren Venen aus die Angaben von Mac Gillavry über die Existenz der sogenannten Lymphscheiden um die Capillaren des Leberläppchens uud stellte zugleich eine directe Verbindung der grösseren die Pfortaderäste umgebenden, von Endothel ausgekleideten Lymphgefässe mit den gleichen Gefässen um die Lebervenen fest. Um die Hauptfrage von der Existenz einer eigenen Wand der Capillarscheiden zu entscheiden, isolirte der Vf. die Lymphscheiden um die Capillaren in gefülltem sowohl als in leerem Zustande. Die Isolation der gefüllten Lymphscheiden gelang an einer von der Pfortader aus mit Carminleim injicirten Katzenleber, bei welcher der Leim in farblosem Zustande, durch die unverletzte Wand der Capillaren hindurchdringend, die pericapillären Lymphräume gefüllt hatte und sich hier nachträglich mit Hämatoxylin färben liess. In solchen Präparaten hatten sich oft die Leberzellenbalken von den gefüllten Capillarscheiden abgehoben. Diese erscheinen von aussen her vielfach abwechselnd mit Ausbuchtungen und mit Leisten besetzt, wobei die Ausbuchtungen den Leberzellen, die Leisten der Kittsubstanz der Leberzellen entsprechend gelagert sind. Die grosse Regelmässigkeit, mit der Vorsprünge und Vertiefungen auf der Aussenfläche der injicirten Capillarscheiden abwechseln, sowie der Umstand, dass alle gefüllten Scheiden dasselbe Aussehen bieten, sind nur verständlich, wenn die transsudirte Leimmasse innerhalb einer Membran gelegen ist, die sie von den Leberzellen trennt." Es folgen einige Angaben über die sternförmigen Bindegewebszellen in den Capillarscheiden. Zur Darstellung der leeren Capillarscheiden schüttelte Vf. mit dem Gefriermikrotom gemachte Schnitte von Stücken, die einige Tage in Müll. Flüssigkeit gelegen hatten, sodass die Leberzellen vielfach ausfielen. Die Capillarscheide erscheint nunmehr aus Fibrillen zusammengesetzt, die durch eine formlose Zwischensubstanz zu einem Rohr vereinigt sind, das überall von den Blutcapillaren einen gewissen Abstand hat

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