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und mit denselben nicht durch Fibrillen verbunden ist. Zwischen den Scheiden sind die bekannten Fasern ausgespannt, welche zwischen den Leberzellen verlaufend angetroffen werden. Die sternförmigen Zellen sind nur in der Capillarscheide, nicht in der Wand der Blutcapillaren zu finden. Das Stroma des Leberläppchens steht also nach Vf. nirgends mit der Wand der Blutcapillaren in Zusammenhang; die Grundlage desselben bilden vielmehr die als Hohlcylinder aufzufassenden Capillarscheiden. Auch an Schnittpräparaten von in Flemming'scher Lösung fixirten menschlichen Leberstücken weist der Vf. die eigene Wand der Lymphräume um die Blutcapillaren nach. Nirgends also grenzen die Leberzellen direct an die Blutcapillaren. Aus den Leberläppchen strömt die Lymphe entweder in die die Pfortader begleitenden Lymphgefässe oder in die, welche in der Adventitia der Lebervenen liegen.

Delépine (6) unterscheidet, soweit seine kurzen Angaben verständlich sind, zwei Arten von Gallengängen in der Vertebratenleber: Hauptgänge, welche die Axe der „columns of cells" einnehmen und in der Portalzone verhältnissmässig weit werden und Seitenkanäle, welche von diesen ausgehend zwischen die Zellen treten und die ,,walls" der grossen Gänge bilden. Die Wurzeln der Kanäle liegen in einem verzweigten intracellularen Lacunensystem, welches sich direct in die Canaliculi öffnet und dem, was Pflüger und Kupffer beschrieben, entspricht. In dem Paraplasma unterscheidet Vf. zwei Arten von Elementen: Kataplasma und Anaplasma.

Pilliet (7) berichtet bezüglich der Leber der Selachier, dass die Zellstränge gewunden sind und zum Theil reichlich Fett enthalten und zwar beginnt die Fetteinlagerung immer in einer bestimmten Entfer nung von den Pfortaderästen. Bei der Färbung mit Eosin nimmt abgesehen von den rothen Blutzellen keine Zelle die Farbe auf. Die Zellstränge sind nicht alle auf dem gleichen Functionsstadium, indem die unter der Kapsel gelegenen die proliferirenden, die mehr nach innen liegenden die secernirenden Elemente repräsentiren.

Meyer (9) kommt nach einer eingehenden Literaturübersicht zu dem Schluss, dass es zu einer genauen Bestimmung des Eisengehaltes der Leber einer die bisherigen Methoden an Genauigkeit übertreffenden Methode bedürfe. Er schabte von den Schnittflächen der Leber des Rindsfötus, Kalbes und erwachsenen Rindes mit Glasscherben den Leberzellenbrei ab, vermischte denselben mit 0,6-0,75 procent. Kochsalzlösung und quetschte ihn mit der Hand durch reine Leinwand, um die immer noch vorhandenen grösseren Fetzen zusammenhängender Lebermasse und Bindegewebsfasern zu entfernen. Dann folgte Auswaschen mit Kochsalzlösung, bis spectroskopisch kein Hämoglobin mehr nachweisbar war. Auch wurde Sorge getragen, die Beimengung von

Galle auszuschalten, und der Brei auf einer Handcentrifuge eingedickt. Die Analysen, welche Vf. in nicht weniger als 80 Versuchen mittheilt, zu denen 113 Lebern verwendet wurden, führten zu folgenden Resultaten: Während in der normalen Ochsenleber der Eisengehalt der Zellen ein constanter ist, kommen in der Leber von trächtigen Kühen bezüglich des Eisengehaltes der Zellen (wenn auch geringe) Schwankungen vor. Kälber der ersten Woche besitzen durchschnittlich sieben mal mehr Eisen in den Leberzellen, als erwachsene Thiere; bis zur fünften oder sechsten Woche fällt der Eisengehalt bis zur definitiven Norm. Die fötalen Leberzellen haben einen noch grösseren Eisengehalt und zwar enthalten sie im Durchschnitt zehn mal mehr Eisen als diejenigen erwachsener Thiere. Alle seine Angaben verdeutlicht der Vf. durch aus seinen Versuchen sich ergebende Tabellen.

5. Cölom. Peritoneum.

1) Raffaele, F., Sullo spostamento postembrionale della cavità addominale nei Teleostei. Mittheil. aus der zool. Station zu Neapel. IX, 3. S. 305–329. 2 Taf. 2) Butler, G. W., On the subdivision of the body-cavity in lizards, crocodiles and birds. Proceed. of the zool. society of London. 1889. P. IV. (April 1890.) p. 452-474. 4 Tafeln.

3) Derselbe, On the relations of the fat-bodies of the Sauropsida. Proceed. of the zool. society of London. 1889. P. IV. (April 1890.) p. 602-613. 2 Tafeln. 4) Anderson, W., The planes of subperitoneal and subpleural connective tissue with their extensions. Journal of anat. and phys. Vol. XXV. P. I. p. 78–86. 5) Schmaltz, R., Topographische Anatomie der Körperhöhlen des Rindes. In vier Lieferungen. Liefg. I: Brusthöhle. Berlin, Th. Chr. Fr. Enslin.

Butler (2) bezeichnet die bei den Vögeln von der Leber zu der mehr vertikalen Portion des ,,oblique septum" (Huxley) ziehenden Bänder als Lungenleberbänder (,,pulmohepatic ligaments"). Durchschneidet man das Band an der rechten Seite, so gelangt man an einen geschlossenen Sack, an dessen Rückwand der rechte Leberlappen befestigt ist. Bei der Ente scheint der entsprechende linke Sack ganz geschlossen zu sein, doch ergiebt sich bei genauerer Betrachtung, dass er mit der Leibeshöhle durch eine feine Oeffnung zusammenhängt. Diese beiden Säcke nennt Vf. „pulmohepatic recesses". Vf. bespricht dann die Entwicklung der Luftsäcke und der Zwerchfellportionen. Die abdominalen Luftsäcke treten zuerst am 8. Tage auf und haben am 10. Tage mit der Trennung von Pleura- und Peritonealhöhle eine stattliche Entwicklung erreicht. Mit Beginn des 12. Tages dehnen sie sich mehr und mehr in das „oblique abdominal septum" aus, indem sie die beiden Schichten des Peritoneums trennen. Das erste Auftreten der „anterior" und „posterior-intermediate" Luftsäcke fällt in die 2. Hälfte des achten Tages. Sobald das Diaphragma (mit dem 10. Tag) fertig gebildet ist, lässt es zwei Lagen erkennen, welche jedoch nicht mit den beiden

Jahresberichte d. Anatomie u. Physiologie. XIX. (1890.) 1.

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Zwerchfellssepten des Erwachsenen übereinstimmen. Auf die Entwicklung des ,,oblique abdominal septum" hat die Ausdehnung der abdominalen Luftsäcke beträchtlichen Einfluss. Bei den Lacertiliern scheint die linke Lunge mit ihrem ventralen Rand nur leicht, wenn überhaupt, befestigt zu sein, während die rechte Lunge der Regel nach mit ihrem ganzen ventralen Rand an der dorsalen Seite des rechten Leberlappens fixirt ist. Das diese Befestigung herstellende Band ist homolog dem „,pulmohepatic ligament" der Vögel. Die Räume, welche nach aussen von der Lunge und ihren Bändern median von dem Oesophagus und seinen Bändern begrenzt werden, entsprechen den „pulmohepatic recesses" der Vögel. Solche Verhältnisse fand Vf. bei Lacerta, Iguana, Gerrhosaurus, Goniocephalus, Uromastyx, Chamaleon, Sphenodon, Trachidosaurus. Nur die Familie der Teiïdae macht eine Ausnahme, indem hier die Lungen frei aufgehängt und also keine pulmohepatic recesses" vorhanden sind. Von dieser Familie wurden Tupinambis (zwei Species), Ameiva und Callopistes untersucht. Durch schematische Zeichnungen wird das Verhalten bei den Reptilien illustrirt. Ferner kommen noch ventrale Bänder vor, die auswärts vom Pericardium gelegen sind und einen mehr oder weniger schrägen Verlauf über die Leber nehmen, von denen mehr als eins auf einer Seite vorkommen kann; diese werden schiefe Leberbänder („oblique ligaments") genannt, sie sind beim Chamäleon besonders auffallend. Ausserdem sind sie bei Lacerta, Uromastyx und Ameiva vorhanden und zeigen im einzelnen ein sehr verschiedenes Verhalten. Vf. hält diese Bänder als Ergänzungsbänder für die Lungen-Leberbänder. Bei Tupinambis findet sich ein „, post-hepatic septum", das der ventralen oder sogenannten omentalen Portion des gleichen Septums der Vögel und vielleicht dem grössten Theil des post-hepatic septum der Krokodile homolog ist. Die Verhältnisse bei den letzteren untersuchte Vf. hauptsächlich an jungen eben ausgeschlüpften oder noch dem Ei entnommenen Exemplaren, welche Vf. für besonders geeignet fand. Auffallend ist hier auf den ersten Blick die Trennung der Pleuroperitonealhöhle in die Lungenleber - und die Intestinalportion durch das "post-hepatic septum"; ferner die starke Befestigung des Magens an der Leibeswand, so dass er von der Intestinalhöhle ausgeschlossen zu sein scheint. Hierzu kommt das Vorhandensein von verschiedenen Lebersäcken. In dem Gesammtverhalten nähern sich so die Krokodile mehr den Vögeln als den anderen Sauropsiden. Die Lebersäcke liegen zu beiden Seiten des medianen ventralen Bandes und erinnern ganz an die gleichen grossen Säcke der Vögel. Ihre lateralen Grenzen haben jedoch keine correspondirenden Theile bei den Vögeln, entsprechen vielmehr den ,,oblique ligaments" der Lacertilier. Ein zweites Paar von neben der Medianlinie in der Lebergegend ge

legenen Hohlräumen vergleicht Vf. den pulmohepatic recesses der Vögel. Linkerseits scheinen sie gänzlich geschlossen zu sein. Der Sack liegt hier zwischen Leber und Darmkanal, findet keine Begrenzung durch Lungen und mediastinales Gewebe und kann nur dem hinteren und mehr medianen Theil des entsprechenden Recessus der Vögel verglichen werden. Der rechtseitige ist lateralwärts vom „pulmohepatic ligament“ begrenzt und entspricht noch mehr als der linke dem genannten Raum der Vögel und Eidechsen. Rechts findet sich eine kanalartige Verbindung zwischen dem pulmohepatic recess und dem den Darmkanal umgebenden Theil des Cöloms.

Derselbe (3) untersuchte vergleichend die subperitonealen Fettablagerungen. Bei Eidechsen, Schlangen und Krokodilen bilden dieselben die grossen, die Peritonealhöhle einengenden, den Abdominalvenen folgenden Massen. Nur bei den Cheloniern wurden die Ablagerungen vermisst. Die Fettkörper liegen nach Vf. in eigenen von glatter Wand ausgekleideten Höhlen, welche nicht mit der Peritonealhöhle communiciren; bei Monitor stehen dieselben vorn in Verbindung, sodass sie im Querschnitt hufeisenförmig mit nach hinten gerichteten freien Enden erscheinen. Die Höhlen haben keinerlei Beziehung zur Peritonealhöhle, sie sind keinem Theil derselben Höhle anderer Typen homolog, sondern extraperitoneale Hohlräume. Vf. homologisirt das hinter den Nieren bei den Säugern gelegene Fett dem Fettkörper der Sauropsiden. Der Function nach dienen die Fettmassen bei den Sauropsiden als Reservestoffe für die Zeit des Winterschlafes, fehlender Nahrung oder bei der Dotterbildung in den Eiern. Das subcutane Fett, das sich bei den Eidechsen ventral vom Beckengürtel und in der Umgebung der Femoraldrüsen findet, scheint keinen Zusammenhang mit den subperitonealen Körpern zu haben. Bei den Krokodilen scheinen nur die lateralen Fettmassen den ventralen subperitonealen Fettkörpern der Eidechsen, die ventralen Fettablagerungen jedoch den subcutanen Ablagerungen zu entsprechen. Das subcutane Fett der Vögel erstreckt sich jederseits am Thorax und Abdomen entlang bis in die hinteren Extremitäten. Weiterhin lenkt Vf. noch die Aufmerksamkeit auf einen eigenthümlichen, rechterseits hinter der Leber gelegenen, bei Krokodilen, wie es scheint, constant vorkommenden Körper, den Hunter als Milz beschrieb. Er ist durch ein besonderes Ligament an der dorsalen Leibeswand befestigt. Auf Schnitten zeigt er Aehnlichkeit mit einem Fettkörper, der reichlich vascularisirt ist, doch lag in dem untersuchten Fall des Spiritusexemplares keine gute histologische Conservirung vor. Der Körper ist bei Embryonen schon wie bei jungen Thieren aufzufinden, ganz weich und fettähnlich. Mit Ausnahme von der Eidechse Lialis fand Vf. entsprechende Körper bei keinem Reptil. Bei Lialis liegt ein langer gelber Körper hinter dem Ende des rechten

Leberlappens, der auch durch ein dorsales Band fixirt ist. Die Länge des Körpers steht in Zusammenhang mit der schlangenähnlichen Körperform von Lialis. Bei einem männlichen Thier war der fragliche Körper vorhanden, fehlte dagegen einem weiblichen, während derselbe bei den Krokodilen in beiden Geschlechtern sich findet.

Anderson und Makins (4) geben eine zusammenfassende, mit 3 Textabbildungen versehene Darstellung der subpleuralen und subperitonealen Bindegewebes. Indem sie für dasselbe den Ausdruck „,fasciae" gebrauchen, verfolgen sie dasselbe von den stärkeren Anhäufungen aus durch den ganzen Körper, z. B. von der Vorderfläche der Wirbelsäule aus mit den Gefässen durch die Lacuna vasorum zur hinteren Extremität als Gefässscheiden, welche durch Lymphräume von der Adventitia der Gefässe getrennt sind u. s. w.

6. Respirationsapparat. Thyreoidea. Thymus.

1) Fränkel, B., Gefrierdurchschnitte zur Anatomie der Nasenhöhle. Berlin, Hirschwald. Heft 1. 6 Tafeln.

2) Kostanecki, K. v., Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Tubengaumenmusculatur. Berlin, 1890. 31 Stn.

3) Schulte, M., Ueber den Schiefstand der Nasenscheidewand. Inaug.-Diss. Bonn. 4) Patrzek, Ueber Verbiegungen der Nasenscheidewand bei Neugeborenen. Intern. klin. Rundschau. Jahrg. IV. Nr. 14.

5) Hartmann, A., Ueber die leisten- und dornförmigen Vorsprünge der Nasenscheidewand. Anatom. Anzeiger. Nr. 8.

6) Gellé, Bourse de Luschka; examen histologique par Retterer. Annales des malad. de l'oreille, du larynx etc. p. 302-304.

7) Spengel, J. W., Beitrag zur Kenntniss der Kiemen des Amphioxus. Zoolog. Jahrbücher. Abth. f. Anat. u. Ontogenie. IV, 2. S. 257-296. 2 Tafeln.

8) Virchow, H., Ueber die Spritzlochkieme von Acipenser und ihre Verbindung mit den Kopfgefässen. Archiv f. Anat. u. Phys. Physiol. Abth. S. 586-588. 9) Derselbe, Ueber die Spritzlochkieme der Selachier. Verhandl. d. phys. Gesellschaft in Berlin. 15. Nov. 1889. Archiv f. Anat. u. Phys. Physiol. Abth. 1890. S. 177-182.

10) Krause, H., On the central motor innervation of the larynx. British Med. Journal. No. 15. 16. p. 123.

11) Derselbe, Ueber die centrale motorische Innervation des Kehlkopfes. Berl. klin. Wochenschr. XXVII. S. 81-82.

12) Semon, Felix und Horsley, Erwiderung auf vorstehenden Aufsatz. Berl. klin. Wochenschr. S. 82-85.

13) Pineles, F., Die Degeneration der Kehlkopfmuskeln beim Pferd nach Durchschneidung des Nervus laryngeus superior und inferior. Pflüger's Archiv. Bd. 48, 1 u. 2. S. 17-34. 1 Tafel.

14) Kanthack, A. A., Studien über die Histologie der Larynxschleimhaut. I. u II. Virchow's Archiv. Bd. 119. II. Bd. 120, 2. S. 273-294.

15) Schultze, C., Ueber Anomalien des Schildknorpels. Dissert.

16) Heymann, P., Was nennen wir wahres Stimmband? Deutsche med. Wochenschr. Nr. 4. S. 68.

17) Beregszászy, J. v., Beitrag zur Anatomie und Physiologie des Kehlkopfs.

Pflüger's Archiv. Bd. 46. S. 465–477.

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