Imagens das páginas
PDF
ePub

Folge welcher eine Brut von Samenzellen entsteht, welche ihrerseits in die Spermatoblasten übergeht. Der Paranucleus besteht einige Zeit und verschwindet sodann. Das Protoplasma zeigt eine eigenthümliche vierlappige Structur, welche jedoch auch schwindet. Schliesslich wird der Kern scheibenförmig. Die Kopfhöhle erscheint in der Gestalt einer kleinen mit klarer Flüssigkeit gefüllten Vacuole, welcher ein uhrglasförmiges Segment einer stark gefärbten Substanz aufsitzt. Der Kern wird ringförmig, verliert allmählich seine Functionsfähigkeit, während die Kopfblase sich mehr und mehr vergrössert und schliesslich zum Durchbruche gelangt. Die Zelle nimmt von der Eingangsöffnung betrachtet ein radienförmig cannelirtes Ansehen an; an der Peripherie derselben tritt ein aus langgestreckten zarten Cilien bestehender Wimperkranz auf. Im unteren Theile des Zellprotoplasmas tritt ein accessorisches Nebenkörperchen auf. Im Canalis deferens sind die Spermatoblasten von einer mucinösen Substanz umhüllt. Als Anomalien hat Vf. beobachtet Hydrops und zweifaches Kopfbläschen. Ein junger Spermatoblast von Maïa bestand aus zwei kugeligen Gebilden, welche durch einen Mittelzapfen verbunden waren. Der obere Abschnitt (die Kopfblase enthaltend) zeigt an seinem Scheitel ein Chromatinknötchen, von welchem sich im Laufe der Entwicklung ein Fortsatz nach unten erstreckt, welcher mit einem gleichartigen Fortsatze des Mittelzapfens zusammenstōsst und sich zum Centralstabe vereinigt. Das Kopfbläschen eröffnet sich ringförmig um den Centralstab. In der Peripherie entstehen Cilien. Bei Homarus ist der Entwicklungsgang durchaus ähnlich. In der Axe entsteht ein Centralkanal. Bei einigen Exemplaren liess sich der Ansatz der Cilien bis in den Centralkanal verfolgen. Aehnlich ist die Spermatogenese bei Galathaea strigosa. Bei Homarus vulgaris enthält der Hoden neben Spermatoblasten auch 8-10 grosse Zellen, welche Vf. als weibliche Eier deutet und aus welchen Befunden er auf einen Hermaphroditismus des Krebses schliesst. Mehnert.]

Cuccati (15) giebt für manche Hodenzellen von Rana esculenta die Vermehrung durch directe Kernteilung an. Da diese neben der Mitose vorkommt, hält Vf. es für wahrscheinlich, dass diese verschiedene Art der Zellengenese eine bestimmte Beziehung zur Spermatogenese hat. Aus jeder auf dem Stadium der Aequatorialplatte stehenden Zelle können mehrere Spermatozoen hervorgehen und zwar so, dass jede Chromatinschleife den Kopf, ein oder mehrere achromatische Fäden den Schwanz des Spermatozoons bilden. Bei anderen Zellgruppen erfolgt die Entstehung der Spermatozoen aus je einem Kern. Dieser nimmt stark an Farbbarkeit zu und trennt sich weiterhin in einen die Farbe intensiv fixirenden peripherischen und einen inneren, immer klarer hervortretenden hellen Theil, der durch allmähliche Ausdehnung den stark

gefärbten Manteltheil an einer Seite von innen her durchbricht. Der stark gefärbte Theil sitzt nun als Kopfanlage halbmondförmig dem hellen Theil an und zeigt in seiner Concavität einen kleinen Faden, der von dem Rande des Halbmondes ausgeht als Anlage des Schwanzes. In geringer Menge kommen mehrkernige Zellen in den Samenkanälchen vor. Diese sind verschieden von den Spermatogonien. Ihre grossen Kerne haben immer ein Chromatingerüst und sind von einem hyalinen Protoplasma umgeben.

Sabatier (16) untersuchte die Spermatogenese bei Locusta viridissima, Decticus albifrons und Decticus griseus. Nach lebhafter mitotischer Theilung tritt in den verhältnissmässig kleinen Zellen der zweiten Generation in der Nähe des Kernes, aber nicht mit ihm in Berührung, im Zellkörper ein anfangs sehr kleines, später an Grösse zunehmendes Bläschen auf, das „vésicule protoplasmique", an welchem eine Ansammlung des Protoplasmas stattfindet. Das Bläschen wächst sehr schnell, in seinem Innern treten sehr stark färbbare Körner auf, die immer zahlreicher und deutlicher werden. Dies Bläschen wird spindelförmig, stark gefärbt und zum Kopf des Spermatozoons umgewandelt. Zu derselben Zeit entstehen im Kern durch Umwandlung der Nucleinkörner die vésicules nucléaires, welche miteinander verschmelzen, ihre Färbbarkeit verlieren und zu der ankerförmigen Kopfkappe des Spermatozoons sich gestalten. „,La dégénérescence du noyau comme noyau est donc un des traits principaux de la spermatogénèse des Locustides." Der Schwanzfaden geht aus dem sich schwanzförmig verlängernden Protoplasma der Zelle hervor.

2. Weibliche Geschlechtsorgane.

1) Lothrop, Harriet E., Ueber Regenerationsvorgänge im Eierstocke. Dissert. Zürich. 36 Stn. 2 Tafeln.

2) Petitpierre, L., Ueber das Eindringen von Granulosazellen durch die Zona pellucida menschlicher Eier. Dissert. Leipzig.

3) Paladino, G., I ponti intercellulari tra l'uovo ovarico e le cellule follicolari e la formazione della zona pellucida. Anatom. Anzeiger. Nr. 9. S. 251–259. 4) Nagel, W., Zur Anatomie des menschlichen Eierstockes. Eine Berichtigung. Archiv f. Gynäkologie. 37. Bd. 3. Heft. S. 491–494.

5) Holl, M., Ueber die Reifung der Eizelle des Huhns. Sitzungsber. der Wiener Akad. Math.-nat. Kl. Bd. 99. Abth. III. Juli 1890. 60 Stn. 1 Tafel.

6) Heyken, G., Anatomische Untersuchungen über die Musculatur der breiten Mutterbänder. Gekrönte Preisschrift. Dissert. Kiel. 1 Mk.

7) Boldt, H. J., Beitrag zur Kenntniss der normalen Gebärmutterschleimhaut. Deutsche medic. Wochenschr. Nr. 36. S. 803-804.

8) Kazzander, J., Ueber die Pigmentation der Uterinschleimhaut des Schafes. Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. 36. S. 507-515. 1 Tafel.

9) Nicolas, A., Note préliminaire sur la constitution de l'épithélium des trompes utérines. Internat. Monatsschrift für Anatomie u. Physiol. Bd. VII. Heft 10. S. 414-416.

10) Braune, W., und Zweifel, P., Gefrierdurchschnitte, in systematischer Anordnung durch den Körper einer Hochschwangeren geführt. Mit 12 Tafeln. Leipzig, Veit & Co. 40 Mk.

11) Thomson, H., Ueber Veränderungen der Tuben und Ovarien in der Schwangerschaft und im Puerperium. Mikrosk.-anat. Untersuchungen, ausgeführt an Kaninchengenitalien. Zeitschr. f. Geburtshülfe und Gynäkologie. Bd. XVIII. Heft 1.

12) Helme, A., Histological observations on the muscular fibre and connective tissue of the uterus during the pregnancy and the Puerperium. With 1 plate. Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. XXXV. P. 2. 13) Acconci, L., Contribution à l'étude de l'anatomie et de la physiologie de l'utérus gravide. Archives de tocologie. Vol. XVII. Nov. 1890. p. 794-804.

14) Romiti, G., Sull' anatomia dell' utero gravido. Monitore zool. italiano. No. 1. 1890. p. 15-16. (Referat s. Entwicklungsgeschichte.)

15) Duval, M., De la régénération de l'épithélium des cornes utérines après la parturition. Société de biologie. No. 37. 19 déc. 1890. p. 697-698.

16) Klein, G., Zur Anatomie des schwangeren Eileiters. Sitzungsber. d. phys.-med. Gesellsch. in Würzburg. 28. Juni 1890. S. 118-121.

17) Derselbe, Zur Anatomie der schwangeren Tube. Zeitschr. f. Geburtshülfe und Gynäkologie. Bd. XX, 2. S. 288-306. 3 Tafeln.

18) Wallich, V., Etude histologique du col de l'utérus pendant l'accouchement dans deux cas de rigidité de l'orifice. Bulletin de la Soc. anatomique de Paris. Année LXV. Sér. V. T. IV. p. 75-77.

19) Poirier, P., Du rôle des lymphatiques dans les inflammations de l'utérus, des annexes et du péritoine pelvien. Progrès médical. 1890. No. 3 u. 4.

20) Hennig, C., Ueber menschliche Polymastie und über Uterus bicornis. Archiv für Anthropologie. Bd. 19. 3. Heft.

21) Brodnase, B. H., Two cases of double uteri. Virginia Medic. Month. Richmond. Vol. XVI. 1889-90. p. 711-713.

22) Sowinsky, W., Sur le système urogénital de la femelle de l'Alligator. Mémoires de la société des natural. de Kiew. Tome X. Livr. 2. p. 437-452.

23) Stirling, E. C., On some points in the anatomy of the female organs of generation of the Kangaroo, especially in relation to the acts of impregnation and parturition. Proceedings of the zoolog. society of London. 1889. P. IV. (April 1890.) p. 433-440.

24) Vedeler, Nerver i menneske-ovariet. Norsk Magazin for laegevidenskaben. No. 8. 1890. 25) Rossi, U., e Vicarelli, G., Sulla struttura degli ovidutti dello Spelerpes fuscus e della Salamandrina perspicillata. Monitore zool. italiano. No. 11. p. 222-225.

Lothrop (1) findet unter Leitung von Klebs in Zürich als Hauptcomponenten des Eierstockes ungefähr neun Monate alter Kaninchen lappenförmige Massen von Epithelzellen, die sich vom Hilus bis in die Zona der Primordialeier erstrecken und durch Bindegewebe und Gefässe von einander getrennt sind. Durch das Wachsthum der Follikel werden die Epithellappen zu Schnüren und Inseln zwischen den Follikeln reducirt. Sie entsprechen den von Waldeyer als Reste der Urniere an

gesehenen Massen (Segmentalstränge anderer Autoren). Vf. bezeichnet diese Zellen als Grundzellen. Zwischen ihnen liegen Wanderzellen (His'sche Kornzellen). Die seit Bischoff bekannten, grossen, wasserhellen Bläschen in der Membrana granulosa, um welche die Zellen radiär gruppirt sind, fasst Vf. als eine Metamorphose der Granulosazellen auf, welche mit dem Transsudat aus den Gefässen den Liquor folliculi bilden, denn einmal hängen diese Massen häufig mit dem Liquor folliculi zusammen, dann aber zeigen sie auch bezüglich der Tinction das gleiche Verhalten, wie der Liquor. Bisweilen ist ein „geschwollener oder gequollener" oder schwächer gefärbter Kern darin. — Die Versuche über Regeneration wurden nach diesen Vorstudien der normalen Eierstöcke in der Art ausgeführt, dass bei den ca. neun Monate alten Kaninchen mechanische Reize verschiedener Art auf den blosgelegten Eierstock ausgeübt wurden, sei es durch Quetschung mit Catgutligaturen oder durch Excision keilförmiger Stücke oder durch Amputation des unteren Endes des Organs. Die nachherige Untersuchung erfolgte in einem Zeitraum von 12 Stunden bis zu 22 Tagen nach der Operation. Sehr häufig tritt eine im Vergleich mit dem anderen nicht gequetschten Eierstock sehr auffallende Volumzunahme ein, welche sowohl durch die massenhafte Einwanderung von Wanderzellen, als auch durch Wucherung der fixen Zellen, der Primordialeier und der Grundzellen, bedingt war. Im Dotter der normalen Eierstöcke, besonders aber in den Eiern der operirten Eierstöcke fand Vf. häufig mit Safranin stark färbbare, entweder einzelne oder zu mehreren vorhandene Körper, welche einen dunklen Punkt in sich einschliessen. Diesen Gebilden widmet Vf. eine eingehende Besprechung und neigt der Anschauung zu, dass die Körper von eingedrungenen Wanderzellen herrühren. Die Literatur über diesen Gegenstand findet eingehende Berücksichtigung, wobei auch das Auftreten von Leucocyten in anderen Zellen (z. B. Darmepithelien) besprochen wird. Daran schliessen sich hypothetische Betrachtungen über das Verhältniss der Wanderzellen zu den fixen Zellen. In einem Anhang werden noch die gerade erschienenen Arbeiten von G. Ruge und Petitpierre kurz berücksichtigt.

Petitpierre (2) berichtet über degenerative Vorgänge, die er in den Follikeln zahlreicher menschlicher Eierstöcke beobachtete. Die Ovarien rührten von Personen von meist 20-30 Jahren her und waren wegen krankhafter Vorgänge an dem weiblichen Urogenitalapparat exstirpirt und sofort in Alkohol gehärtet worden. Im Ganzen kamen 23 Ovarien von 12 verschiedenen Fällen zur Untersuchung. In etwas mehr als der Hälfte der untersuchten Ovarien wurden Eier mit eingedrungenen Granulosazellen gefunden. Die Durchmesser der betreffenden Follikel schwankten zwischen 2 und 5 mm, eine Membrana granulosa

war meist nur noch in Resten zu erkennen. Auch Keimbläschen und Keimflecke liessen sich nicht mehr auffinden. Während die Zahl der eingedrungenen Zellen manchmal nur eine geringe war, waren andere Eier dicht mit Granulosazellen angefüllt, sodass man 100 bei einer Einstellung zu zählen vermochte. Da die Kerne der eingedrungenen Zellen in den meisten Fällen ganz denen der aussen liegenden Granulosazellen glichen, so konnte kein Zweifel sein, dass eingedrungene Granulosazellen vorlagen. Vf. schliesst mit grosser Wahrscheinlichkeit aus, dass die im Innern der Eier liegenden Zellen Leucocyten seien, und fasst mit den anderen Autoren den ganzen Vorgang als Degenerationsvorgang auf. Die Nagel'schen Nährzellen wurden niemals beobachtet; die kleincystische Degeneration möchte Vf. nicht mit Nagel geradezu als einen normalen Vorgang bezeichnen.

[Paladino (3) macht, veranlasst durch Retzius' Beschreibung eines periovulären Netzwerks (vergl. diese Berichte Bd. 18, S. 441), darauf aufmerksam, dass er ein solches periovuläres Netzwerk bereits in seinem grösseren Eierstockswerk (vergl. diese Berichte Bd. 16, S. 426) beschrieben und abgebildet habe. In der vorliegenden kleinen Mittheilung betont er die Abstammung der Zona pellucida von den Follikelepithelzellen. Diese gehen in der Umgebung des Eies zu Grunde, als Rest erhält sich das intercelluläre Reticulum, das auch zwischen den wohl erhaltenen Epithelzellen nachzuweisen ist, sowie ein Ueberschuss von Nahrungsmaterial, welches das Ei nicht verarbeiten konnte. So kann im reifen Ei die Zona pellucida mit doppelten Conturen fehlen und durch ein solches Netzwerk ersetzt werden, dessen Maschen in radiärer Richtung verlängert erscheinen. Die dazwischen befindliche feinkörnige Substanz fasst Vf. als einen Ueberschuss von Nahrungsmaterial auf, das einer Verflüssigung der früher an dieser Stelle befindlichen Epithelzellen entstammt und nicht vom Ei verarbeitet wurde. Jene Substanz kann nun hyalin und stärker lichtbrechend werden und damit ist eine wahre Zona pellucida entstanden. Schwalbe.]

Nagel (4) verwahrt sich gegen den von Bulius (Festschrift zu Ehren Hegar's, Stuttgart 1889) ausgesprochenen Einwand, dass seine Ansicht über die normale Vermehrung der Follikel im Eierstock des erwachsenen Menschen nicht zutreffend sei. Es ist vielmehr vollkommen richtig, dass in den Follikeln, welche der Ueberlieferung nach als kleincystisch degenerirt anzusehen wären, ganz gesunde Eier sich vorfinden. Ein krankhafter Process, der den Namen „kleincystische Follikeldegeneration" verdiente, besteht niemals. Eine Verōdung von Follikeln tritt hie und da in ganz normalen Eierstöcken ein; in ausgedehntem Maasse wird sie jedoch nur als Folgezustand chronischer interstitieller Entzündung beobachtet. Alle Cystenbildungen lassen sich in Folge ihres charakteristischen Aussehens leicht von Follikeln unterscheiden.

« AnteriorContinuar »