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weder in dem Stroma zwischen den Gefässen oder innerhalb der Muskelbündel des Lig. latum in den Eierstock eintreten. Letztere sind theils markhaltig, theils marklos, treten niemals aus den Bündeln heraus. Specielle Follikelnerven hat Vf. nicht gesehen. Fürst.]

[Rossi und Vicarelli (25) untersuchten den feineren Bau der Eileiter von Spelerpes fuscus und Salamandrina perspicillata, erstere in den Monaten Februar bis April und November, letztere im März und April. Die zahlreichen spiralen Längsfalten der Schleimhaut sind auf dem Gipfel mit flimmerndem Cylinderepithel bedeckt, an den Seiten und an der Basis mit einem flimmerlosen Drüsenepithel. Die Vff. nehmen auch einen Austritt rother Blutkörperchen aus den Gefässen an; da dieselben aber nur im Innern der Schleimhautfalten, nie frei oder im Lumen des Oviducts gefunden wurden, so können sie nicht zur Ernährung des Embryo verwerthet werden. Schwalbe.]

X.

Sinnesorgane.

Referent: Prof. Dr. 0. Schultze.

1. Sinnesorgane im Allgemeinen. Geschmack. Geruch.

1) Guitel, F., Sur la structure de la peau de la baudroie (Lophius piscatorius) et des terminaisons nerveuses de la ligne latérale. Archives de zool. expérim. 1890. No. 4. Notes et Revue. p. XXXIII.

2) Derselbe, Sur la ligne latérale de la Baudroie (Lophius piscatorius). Compt. rendus. T. 110. No. 1. p. 50-51.

3) Kohl, C., Einige Bemerkungen über Sinnesorgane des Amphioxus lanceolatus. Zoolog. Anzeiger. Nr. 332. S. 182-187.

4) Mitrophanow, P. J., Ueber die Histogenese der einfachsten Sinnesorgane bei Wirbelthieren. Travaux de la soc. des naturalistes de St. Pétersbourg. Sect. Zoolog. Tome 20. Part. 1. (Russisch.)

5) Rawitz, B., Bemerkungen zu der Abhandlung von J. Thiele, Ueber Sinnesorgane der Seitenlinie und das Nervensystem der Mollusken. Zoolog. Anzeiger. Nr. 339.

6) Tuckerman, F., On the gustative organs of some of the Mammalia. American Journal of morphology. Vol. IV. No. 2. p. 151-193.

7) Derselbe, The gustatory organs of Procyon lotor. Journal of anat. and phys. Vol. 24. P. II. p. 156–159. 1 Tafel.

8) Derselbe, On the gustatory organs of some Edentata. Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. VII. S. 335-339.

9) Fusari, R., e Panasci, G., Sulla terminazione dei nervi nella mucosa della lingua dei mammiferi. Monitore zool. italiano. I. No. 4. p. 73-77.

10) Suchannek, H., Beiträge zur feineren normalen Anatomie des menschlichen Geruchsorganes. Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. 36. S. 375-403. 1 Tafel.

11) Ganin, M., Einige Thatsachen zur Frage über das Jacobson'sche Organ der Vögel. Zoolog. Anzeiger. Nr. 336. S. 285-287.

12) Van Gehuchten, A., Contributions à l'étude de la muqueuse olfactive chez les mammifères. La Cellule. Tome VI, 2.

13) Ramón y Cajal, Origen y terminación de las fibras nerviosas olfatorias. Gaceta Sanitaria Municipal, Barcelona.

Guitel (1) beschreibt kurz die Haut des Lophius piscatorius und die Nervenendigungen in der Seitenlinie. Das Gewebe der Cutis ist um so derber, je weiter man nach aussen kommt, während es nach unten immer lockerer wird und allmählich in die Hypodermis übergeht. Die Chromatophoren liegen in der oberflächlichen Lage der Cutis. In der Epidermis sind die Zellen zweierlei Art, indem neben den kleineren, die an der Basis der Epidermis eine dünne zusammenhängende Lage darstellen, reichlich die grossen Schleimzellen vorhanden sind. Der centrale Hautanhang in den Organen der Seitenlinie besteht aus einem mit Epidermis überkleideten Fortsatz der Cutis. An dem freien Ende des Fortsatzes findet man die Nervenendigung, die, von der Form einer abgeplatteten Kugel, ein knospenförmiges Gebilde darstellt, das sich aus keulenförmigen Zellen zusammensetzt, deren dickeres Ende nach innen gerichtet ist. Jede Zelle-wenigstens jede von den centralen trägt ein ausserordentlich feines Haar.

Derselbe (2) berichtet über die Seitenlinie des Lophius piscatorius, die namentlich von derjenigen der übrigen Teleostier abweicht. Die Hautanhänge sind in geraden Linien angeordnet, welche aus Gruppen von 37 Anhängen bestehen. Der mittelste entbehrt immer der Chromatophoren, nimmt eine Nervenfaser auf und ist also als Nervenendorgan aufzufassen. Auch in seiner Umgebung fehlen fast ganz die Chromatophoren. Schleimkanäle fehlen ganz. Die Nervenendigungen sind in sechs Reihen angeordnet: 1. Seitenlinie; 2. suborbitale Linie; 3. intermaxillare Linie; 4. Linie des Operculums; 5. maxillo-operculare Linie und 6. mandibulo- operculare Linie. Der Nervus lateralis folgt dem grossen Muskelinterstitium und entsendet an seinen oberen Rand sechs oder sieben Aeste, die von vorn nach hinten an Dicke abnehmen. Die übrigen Reihen werden vom Facialis und Trigeminus versorgt.

C. Kohl (3) bestreitet, dass der Pigmentfleck an dem vorderen Ende des Centralnervensystems vom Amphioxus ein functionirendes Sehorgan sei, da die Verbindung desselben mit dem Centralnervensystem durch die vorderen Nerven begleitendes Pigment keine andere sei, wie die entsprechende von vielen anderen über das ganze Rückenmark hin zerstreuten Pigmentflecken und auch der Unterschied in der chemischen Beschaffenheit des Pigmentes an dem vorderen Fleck von demjenigen des übrigen Rückenmarkes nichts beweise. Gegen die Deutung als Parietalauge spricht die Lage des Fleckes. Vf. hält den Pigmentfleck am vorderen Ende des Thieres ,,für den Sitz eines gestei

gerten Wärmeempfindungsvermögens". Die von Hasse beschriebenen und als Sehorgane gedeuteten Gruben umgewandelter Epithelzellen zu beiden Seiten des Kopfes fand Vf. nicht. An der von Kölliker zuerst beschriebenen links gelegenen Riechgrube stellte Vf. einen Zusammenhang der tiefsten, spindelförmigen Epithelzellen mit dem Rückenmark fest. Auf der rechten Seite des Kopfes kommt zuweilen eine der Riechgrube ähnlich gestaltete Einsenkung vor. Der Umstand, dass ihre Epithelzellen in entsprechender Weise umgewandelt sind, legt den Gedanken nahe, dass diese Hälfte des Geruchsorganes eine rudimentäre Entwicklung erfahren hat. Die linksseitige Riechgrube entspricht nicht dem Neuroporus anterior (Krause), denn dieser liegt weiter nach hinten.

Rawitz (5) verwahrt sich gegen die in der Thiele'schen Arbeit (Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. 49) niedergelegte Anschauung, nach welcher er nicht bewiesen habe, dass die Visceralganglien der Acephalen als die Centren der im Mantelrand sich findenden Sinnesorgane aufzuzufassen seien.

Nach Tuckerman (7) hat die vorne in eine stumpfe Spitze auslaufende Zunge von Procyon lotor an dieser Stelle Neigung zweizackig zu werden und trägt an der unteren glatten Fläche eine mediane Raphe. Die Seitenränder sind besonders im vorderen Theil mit feinen kegelförmigen Papillen besetzt, deren Spitzen nach oben, rückwärts und einwärts gerichtet sind. Papillae fungiformes der gewöhnlichen Art sind allgemein auf der Zunge verbreitet, erscheinen aber in der Mitte am deutlichsten. Die Papillae circumvallatae, an Zahl 7-10, stehen in zwei Reihen, die nach hinten beiderseits von der Medianlinie convergiren. Ihre Grösse variirt beträchtlich und seitlich werden sie oft von dem Wall hoch überragt. An jeder Seite der Zunge trifft man ein seitliches Geschmacksorgan, das sich besonders durch drei kleine unregelmässige Oeffnungen markirt; diese liegen quer zum langen Durchmesser der Zunge und zwar ist die vorderste die deutlichste unter ihnen. Die umwallten Papillen sind an der Oberfläche zottig und erscheinen wie gekörnt. Ihre Seiten fallen vertikal ab zu dem tiefen gleichmässig breiten Graben. Da die serōsen Drüsen seitlich um die Papillen liegen, öffnen sie sich nicht in der Tiefe des die Papillen umgebenden Grabens, sondern meist direct auf der freien Fläche der Zunge. Die Zahl der Geschmacksknospen berechnet Vf. nach Querschnitten auf 1600 für jede Papille. Ihre Form variirt beträchtlich und ist es deshalb schwer, exacte Maasse anzugeben. Die mittlere Länge beträgt zwischen 0,05 und 0,06 mm, die mittlere Breite 0,023 mm. In guten Querschnitten der Geschmacksknospen zählte Vf. in der Mitte 30 Zellen, von denen 18 um die Axe der Knospe gruppirt waren und wohl zweifellos den empfindenden Theil darstellten. Die seitlichen Organe entsprechen den Papillae foliatae, verdienen besser den Namen der „gustatory

recesses" und bestehen aus 3 kleinen Höhlen, unter denen meist jedoch nur die vorderste und grösste Geschmacksknospen enthält. Am Boden verlaufen eine oder mehrere Furchen, die Leisten sind sehr dick und mit Pflasterepithel bedeckt. Zwischen ihnen münden die serösen Drüsen aus. In der Umgebung der Furchen sind die Geschmacksknospen mehr oder weniger unregelmässig vertheilt, ganz unten stehen sie in Gruppen beisammen. Ein Horizontalschnitt enthielt 120 Knospen. Reichliche marklose Nervenfasern verlaufen zwischen den Furchen. Auf der oberen Fläche der Papillae fungiformes finden sich meist auch einige Geschmacksknospen, ebenso an der vorderen Fläche der Epiglottis, an der hinteren Fläche fehlten sie. Die Submucosa der Epiglottis enthält kleine Schleimdrüsen, deren gewundene Gänge sich an der vorderen Fläche öffnen.

Nach demselben (8) finden sich in der Zunge von Dasypus peba zwei Papillae circumvallatae; seitliche Geschmacksorgane waren nicht zu finden, gleichwohl sind sie zweifellos vorhanden. Die 0,4 mm breiten und 0,95 mm hohen Papillae circumvallatae sind von tiefen Furchen umgeben, in welche nur spärliche serōse Drüsen ausmünden. Die Zahl der an der Seite und zum Theil auch auf der freien Oberfläche befindlichen Geschmacksknospen beträgt 6070, ihre Grösse 0,054 mm Länge, 0,030 mm Breite. Auf den Papillae fungiformes und an der Epiglottis fehlen die Geschmacksknospen. In der Zunge von Dasypus villosus kommen zweierlei Papillae circumvallatae vor, von denen die einen mehr denjenigen der höheren Wirbelthiere, die anderen denen der Marsupialier entsprechen. Die letzteren sind grösser, ihre Seiten neigen sich gegen einander und tragen die Geschmacksknospen. Die seitlichen Geschmacksorgane erinnern an diejenigen von Procyon lotor. Zwischen den Furchen münden reichliche seröse Drüsen aus und die Organe liegen in grubenförmigen Vertiefungen. In der Zunge von Dasypus minutus enthalten die Papillae fungiformes Geschmacksknospen. Die umwallten Papillen von Chlamydophorus truncatus haben ganz den Typus der Marsupialier.

[Fusari und Panasci (9) studirten mittelst der Golgi'schen Methode die Nervenendigungen in der Zungenschleimhaut verschiedener Säugethiere (Maus, Kaninchen, Katze, Ziege). In der Zungenschleimhaut an der Oberfläche des Bindegewebes bilden die Nerven ein feines Netz mit eingelagerten Zellen, von welchem einzeln oder gruppenweise feine Fasern in das Epithel und zwar bis in das Stratum granulosum vordringen, wo sie als feinste Fibrillen endigen. Auch in das Epithel der Papillae filiformes dringen feine Fasern ein. In den Papillae fungiformes und vallatae bilden die Nervenfasern reichliche Plexus, in denen zweierlei Arten von Nervenzellen vorkommen, die einen an der Basis. der Papille mitten im Plexus, die anderen am Gipfel der Papille unter

den secundären Papillen. Von letzteren geht eine variable Zahl von Fortsätzen unter wiederholter Theilung in das Epithel bis zu dessen Hornschicht. Die Nervenfasern des Plexus endigen theils frei im Bindegewebe mit einer kleinen Anschwellung oder sie dringen in das Epithel ein. Unter dem Epithel, welches dem Wallgraben zugekehrt ist, befindet sich ein besonders dichter, verwickelter Plexus feiner varicöser Fibrillen, von welchen sich überall zahlreiche in das Epithel hinein abzweigen, und zwar setzen sich etwas dickere Fibrillen direct in continuirliche Verbindung mit den Geschmackszellen, von denen die Vff. die Stiftchen- und Stäbchenzellen Schwalbe's unterscheiden; ausserdem dringen andere Nervenfäserchen in die Geschmacksknospen ein, welche zwischen den Deckzellen bis in die Nähe des freien Endes der Geschmacksknospen verlaufen und mit einem feinen Knopf enden. Jede Geschmacksknospe wird überdies auf ihrer Aussenfläche von einem dichten Netz feiner Nervenfäserchen überzogen. Nicht weniger reich an Nervenfäserchen ist aber das zwischen den Geschmacksknospen befindliche Epithel; es endigen hier die Nervenfibrillen nahe der freien Oberfläche mit Knöpfchen. Dagegen fehlt dieser Reichthum an Nervenfaserchen dem Epithel in der Umgebung derjenigen Geschmacksknospen, welche sich isolirt in den Papillae filiformes und auf der freien Oberfläche der Papillae vallatae finden. Den Schluss der Mittheilung bilden Angaben über das Verhalten der Nerven zu den serösen Drüsen der Zunge, ebenfalls entnommen dem Studium nach der Golgischen Methode ausgeführter Präparate. Die von verschiedenen Seiten zu den Drüsen ziehenden Nerven bilden einen sehr reichen Plexus zwischen den Drüsenläppchen mit eingelagerten Ganglienzellen verschiedener Grösse. Aus diesem Plexus zweigen sich noch ziemlich grobe markhaltige Fasern ab, welche mit 2 Zweigen ein einzelnes Läppchen zwischen sich nehmen; von diesen beiden Zweigen entwickelt sich nun unter wiederholten Theilungen ein äusserst feines Netz, welches nicht nur jeden Acinus, sondern jede Drüsenzelle umspinnt. Schwalbe.]

Suchannek (10) stellt in Uebereinstimmung mit Schwalbe's Angaben fest, dass das Riechepithel bei dem älteren Kinde und dem Erwachsenen nicht in continuo die Riechgegend überzieht, sondern auf ganz unregelmässig vertheilte Inseln beschränkt ist. Das Vorhandensein der individuell schwankenden Pigmentirung fällt nicht mit dem des Riechepithels zusammen, vielmehr trifft man letzteres oft an pigmentfreien Stellen, wie auch das Vorkommen pigmentirter Stellen an der lateralen und medialen Fläche der mittleren und an der unteren Muschel nicht auf die Anwesenheit von Geruchsepithel hindeutet. Für letzteres ist vielmehr nach Vf. ein Besatz mit sehr feinen und kurzen Härchen (Riechhärchen) charakteristisch, durch deren Verklebung der scheinbare Cuticularsaum auftritt. Dazu kommt ein aus den peripheren Jahresberichte d. Anatomie u. Physiologie. XIX. (1890.) 1.

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