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Respiration." In dem so entstandenen,,Blut-Eibrei", in jener sauerstoffreichen und zugleich ausserordentlich nahrhaften Materie schwimmt nun der Embryo, athmend und zugleich activ Nahrung aufnehmend, fressend". Dabei trifft man nicht nur seinen ganzen Vorderdarm, sondern häufig auch die Nasenhöhlen und die Lungen mit Nahrungsbrei prall angefüllt." Eine Aufnahme geformter Elemente des Eibreis seitens der Kiemen kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Auch eine Aufnahme durch die Haut liess sich nirgends nachweisen. Die aufgenommene Nahrung wird ohne nennenswerthen Rest assimilirt. Im eigentlichen Fruchtsack werden die beiden Epithelien des Eileiters theilweise völlig zerstört und „je mehr das Material der Nahrungseier verbraucht wird und sich seinem Ende nähert, um so mehr tritt die Mutter durch Beisteuerung von Blut, Lymphe und zerfallenden Epithelien für den Verlust ein". Auf der Höhe der Schwangerschaft ist die musculöse und fibröse Schicht der Fruchtsackwandung ausserordentlich verdünnt, und Vf. nimmt an, dass neben der Zerrung und Dehnung eine theilweise Rückbildung des Muskelgewebes stattfindet." „Von einer durch active Muskelkraft des Uterus erfolgenden Ausstossung des Fötus kann also nicht wohl die Rede sein, und man ist zu der Annahme gezwungen, dass jener sich seinen Weg bei der Geburt selber bahnt." Was die Neubildung der Schleimhaut nach der Geburt anlangt, so kann kein Zweifel darüber bestehen, dass dieselbe durch Nachschub von den seitlichen intacten Mucosastellen aus geschieht." Zum Schlusse erwähnt Vf., dass sich in der Schleimhaut des Fruchtsackes von Salamandra maculosa ganz ähnliche Processe wie bei Salamandra atra abspielen.

VII.
Reptilien.

1) Emin Pascha, und Stuhlmann, F., Zur Biologie des afrikanischen Krokodils. Zoolog. Jahrbücher für Systematik etc. Bd. V. Heft 3. S. 546-548. Ref. s. Fortpflanzung. Nr. 3.

2) Engel, Walfried, Beiträge zur Kenntniss der organischen Grundsubstanz der Schalen von Reptilieneiern und Untersuchungen der Brutzellendeckel von Wespen und der Eihäute von Aplysia. Zeitschr. f. Biologie v. Kühne & Voit. Bd. 27. Neue Folge Bd. 9. Heft 3. S. 374-385.

3) Garmann, Sam, On the evolution of the rattlesnake. With 2 plates. Proceed. of the Boston Society of Natural History. Vol. XXIV. Part. 2. p. 170-182. (Es handelt sich um die ontogenetische und phylogenetische Entwicklung der Klapper.)

4) Jägerskiöld, M. L., Notes sur le développement du corps pituitaire chez la couleuvre. Verhandl. des biolog. Vereins in Stockholm. Bd. II. Heft 8. Mai 1890. S. 92-95. 1 Tafel.

5) Mehnert, E., Untersuchungen über die Entwicklung des Beckengürtels von Emys lutaria taurica. Morph. Jahrbuch. Bd. 16. Heft 4. S. 537-571. 1 Taf. Ref. s. Entw. des Bewegungsapparates. Nr. 2.

6) Mitsukuri, K., On the foetal membranes of Chelonia. Journal of the College of Science, imperial University, Japan. p. 1–53.

7) Derselbe, On the foetal membranes of Chelonia. Anatom. Anzeiger. Nr. 18. S. 510-519. Vorl. Mittheil. zu Nr. 6. Siehe das Referat dort.

8) Oppel, A., Die Vorderkopfsomiten und die Kopfhöhle von Anguis fragilis. Archiv f. mikrosk. Anatomie. 36. Bd. 4. Heft. S. 603-627. 1 Tafel.

9) Thomas, A. P. W., Preliminary note on the development of the Tuatara (Sphenodon punctatum Hatteria.) Proceed. of the royal society. Vol. XLVIII.

Nr. 293.

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10) Voeltzkow, A., Ein Beitrag zur Kenntniss der Eiablage bei Krokodilen. Zool. Anzeiger. Nr. 332. S. 190-192.

11) Wiedersheim, R., Ueber die Entwicklung des Urogenitalapparates bei Krokodilen und Schildkröten. Anatom. Anzeiger. Nr. 12. S. 337-344. Vorl. Mitth. zu Nr. 12.

12) Derselbe, Ueber die Entwicklung des Urogenitalapparates bei Krokodilen und Schildkröten. Archiv f. mikrosk. Anatomie. Bd. 36. S. 410-468. 3 Tafeln. 13) Will, L., Bericht über Studien zur Entwicklungsgeschichte von Platydactylus mauritianus. Sitzungsber. d. Berl. Akad. 12. Dec. 1889. S. 1121-1128. 14) Derselbe, Zur Entwicklungsgeschichte des Geckos. Biolog. Centralbl. Bd. X. Nr. 19 u. 20. S. 592-600.

Jägerskiöld (4) giebt die Abbildung von drei Entwicklungsstadien der Hypophyse bei der Ringelnatter. Er hat nie einen Proc. infundibuli (Trichterfortsatz) auffinden können.

Mitsukuri (6) untersuchte die Eihäute von Clemmys (or Emys) japonica Gray und Trionyx japonicus Schlegel. Die Eihäute beider Chelonier sind zwar in frühen Stadien gleich, differiren aber später so stark, dass sie gesondert betrachtet werden müssen. Die primitiveren Verhältnisse scheinen bei Clemmys vorzuliegen. Vf. betrachtet I. die frühen Stadien des Amnion; II. den Ursprung der Allantois; III. die spätere Entwicklung der Eihäute. Die Bildung des Amnion entspricht sich bei den untersuchten Chelonierarten ziemlich genau. Es kommt zu der Anlage eines ausgedehnten Proamnion. Besonders auffallend ist aber, dass das ganze Amnion durch die vordere und die seitlichen Amnionfalten gebildet wird, während eine hintere Amnionfalte überhaupt nicht auftritt (,,the whole amniotic sac is produced solely by the growth backward of the anterior fold in conjunction with the lateral folds with rise gradually from before backward"). Der Löwenantheil kommt hierbei auf die vordere Amnionfalte. Eigentlich handelt es sich aber zunächst gar nicht um Falten, sondern nur einzig und allein um aus Ectoderm gebildete solide Amnionleisten, in die erst recht spät Mesoderm und mit ihm die Cölomhöhle vordringt. Eine weitere Eigenthümlichkeit ist, dass die Amnionbildung „do not stop at the posterior

end of the embryo, but continue to grow backward from the posterior end of the embryo, almost as long as the body of the embryo itself, connecting the amniotic sac with exterior". Die grösste Ausdehnung hat diese Bildung, die unzweifelhaft mit dem Amnionnabelstrang von Schafen und Schweinen die grösste Aehnlichkeit hat, bei Embryonen von 8 mm; später unterliegt sie zum allergrössten Theil (bis auf das Stück, das dem Amnion unmittelbar benachbart ist) der Rückbildung. Der Vf. hält es für möglich, dass dieser eigenthümliche Amniongang bei Cheloniern dazu dienen kann, vom Eiweiss stammendes Nahrungsmaterial in die Amnionhöhle zu führen; er nennt sie ,,the posterior tube of the amnion". Die schliesslich von beiden Seiten in das, wie hervorgehoben, eine Zeit lang zum grossen Theil rein ectodermale Amnion einwachsenden Mesodermfalten und mit ihnen das Cölom kommen bei den Schildkröten in der dorsalen Medianlinie nie zur Vereinigung: so bleibt bis in späte Stadien zwischen Amnion und Chorion eine Verbindung bestehen, die sero - amniotic connection des Vf.'s (,,the extra embryonic coelomic cavities of two sides are never united across with each other over the dorsal region of the embryo. A connection quite elongated and definite in later stages-between the amnion and the serous envelope separates them to the very end of the development"). Die Vergrösserung des fertigen Amnion findet hauptsächlich durch Wachsthum des hinter der Einmündung des Amnionstranges gelegenen Theiles statt. Die Anlage der Allantois vollzieht sich bei den Schildkröten genau in derselben Weise, wie bei Vögeln.,,The allantois arises as a diverticulum of the hind-gut and is from the first continuous with it." Bei Trionyx fand Vf. die Allantois vorübergehend zweilappig. Während bei Clemmys die sero-amniotic connection trotz des Vorwachsens der Allantois in ihrer ursprünglichen Lage erhalten bleibt, wird dieselbe bei Trionyx zusammengedrängt und gefaltet. Schliesslich ist hervorzuheben, dass es bei den Cheloniern zu der Anlage einer rudimentären ,,Placenta" kommt, die den Bildungen zu vergleichen ist, die Duval für die Vögel beschrieben hat.

Oppel (8) untersuchte die Entwicklungsgeschichte der Vorderkopfsomiten bei Anguis fragilis-Embryonen. Dem Vf. standen 24 Serien zu Gebote, die Embryonen waren theils mit Sublimat-Eisessig, theils mit Sublimat-Chromsäure fixirt. Vf. unterscheidet an seinem Material drei Gruppen, die hier aufgeführt werden mögen, um die Stadien kenntlich zu machen, an denen die in Rede stehenden Entwicklungsvorgänge ablaufen. In der ersten Gruppe beträgt die grösste Länge der Embryonen 3—4 mm. Die Embryonen sind gekrümmt, auch die Kopfkrümmung ist schon vorhanden. Die Augenblase ist mit der Lupe erkennbar. Die Allantois ist äusserlich noch nicht sichtbar. In der zweiten Gruppe beträgt die Länge der Embryonen 4-5 mm. Die Allantois ist als Knopf sichtbar.

In der dritten Gruppe wachsen die Embryonen von 5-7,5 mm in situ gemessen. In der That sind die Embryonen jedoch viel länger, da ihr Hinterende spiralig aufgerollt ist. Die Allantois wird ein an Umfang zunehmender Sack. Das Auge enthält Pigment." Der Vf. selbst fasst die Resultate seiner Untersuchung zusammen wie folgt: „1. Bei der Entwicklung von Anguis fragilis bilden sich drei Vorderkopfsomiten. 2. Dieselben entsprechen in ihrer Reihenfolge den drei ersten Vorderkopfsomiten der Selachier. 3. Aus dem ersten dieser Somiten wird die Kopfhöhle von Anguis fragilis, aus der sich wie bei Selachiern vom Oculomotorius innervirte Augenmuskeln entwickeln. 4. Der zweite Somit abortirt so früh, dass eine Beziehung desselben zum M. obliquus superior und dem denselben innervirenden Trochlearis, welcher sehr spät mit seinem Muskel in Verbindung gefunden wird, nicht mehr erkannt werden konnte. 5. Der dritte Somit bildet sich bei Anguis fragilis etwas später als der erste, aus ihm entsteht hernach die Mesodermzellmasse, aus der sich der M. rectus externus bildet. 6. Da bei Selachiern die Somiten 4 und 5 früh abortiren, daher bei Reptilien kaum mehr zu erwarten sind, und die Somiten 6-9 der Selachier bei Reptilien durch van Wijhe bereits aufgefunden sind, so ergänzen die obigen Befunde dies in so weit, dass sie ermöglichen, die dorsale Mesodermgliederung des Reptilienkopfes auf die des Selachierkopfes zurückzuführen." Als bemerkenswerth sei ausserdem noch bemerkt, dass Vf. eine Auftreibung im Stiel des ersten Somiten beschreibt, die sich später gegen den Somiten öffnet und sich so an der Bildung der Kopfhöhle betheiligt. Vf. bezeichnet sie dann als den Hals der Kopfhöhle.

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Die Entwicklung von Sphenodon punctatum (= Hatteria Tuatara) verläuft nach Thomas (9) wie die anderer Eidechsen. Vf. hebt hervor, dass bei jungen Thieren das Scheitelauge, das bei den ausgewachsenen Thieren, wie Spencer richtig angiebt, äusserlich wenig kenntlich ist, deutlicher hervortritt. Die Beschaffung des Materials hat Schwierigkeiten. Sphenodon findet sich auf den Inseln in der Nähe der Provinz Auckland (Neuseeland).

Wiedersheim (11) hatte Gelegenheit, eine grössere Anzahl von Embryonen des Crocodilus biporcatus (Ceylon) und von Chelone midas zu untersuchen. Der kleinste Krokodilembryo hatte eine Länge von 10 mm, der jüngste Chelonierembryo eine Länge von 13 mm. Vf. berichtet zunächst über die Entwicklung des Urogenitalsystems und fasst seine Resultate folgendermaassen zusammen: „,1. Bei Krokodilen und Schildkröten bestehen in der Embryonalzeit unzweifelhafte Spuren einer Vorniere. Dieselbe geht erst ziemlich spät wieder einer Rückbildung entgegen und besteht nur aus spärlichen Drüsenkanälchen, welche sich durch bewimperte Nephrostomen in den vordersten Abschnitt des Cöloms öffnen. Die Zahl derselben konnte nicht sicher ermittelt werden. 2. Im Jahresberichte d. Anatomie u. Physiologie. XIX. (1890.) 1.

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Bereich der Vorniere liegt jederseits ein starker Gefässknäuel (Glomus) welcher, von Cölomepithel überzogen, frei in die Peritonealhöhle hineinragt und dem Mesenterium zugekehrt ist. Mit seiner lateralen Seite. sind die Schläuche der embryonalen Harndrüse aufs Engste verwachsen. 3. Weder für die Vorniere, noch für den Glomus konnte in den vorliegenden Entwicklungsstadien eine segmentale Anlage nachgewiesen werden. 4. Der Glomus stellt ein reich gelapptes, im Ganzen aber einheitliches Organ dar, welches sich über mehr als vier Körpersegmente hinwegstreckt, und welches erst einem vollständigen Schwund entgegengeht, wenn der Müller'sche Gang in die Cloake durchgebrochen ist. Dies ist aber erst bei 70-80 mm langen Krokodilen der Fall. Wahrscheinlich erstreckte sich der Glomus und mit ihm das ganze System der Vorniere bei den Urreptilien einst durch das ganze Cōlom hindurch. 5. Ob in den betreffenden Entwicklungsstadien, welche mir zur Untersuchung vorlagen, der ganze im Bereich des Glomus liegende Abschnitt des embryonalen Excretionsorganes im Sinne einer Vorniere zu deuten ist, wage ich nicht zu entscheiden. Höchst wahrscheinlich handelt es sich dabei auch schon um den vordersten Theil der Urniere. 6. Vorniere und Urniere gehen ohne sichtbare Grenze ineinander über und es war an keinem Präparate auszumachen, wo jene aufhört und diese anfängt. Aus diesem Grunde konnte auch die Trichterzahl jedes Organes für sich nicht genau präcisirt werden. 7. Ein Vornierengang, der später zum Urnierengang wird, ist, wie bei anderen Vertebraten, so auch bei Krokodilen und Schildkröten deutlich entwickelt. Aus welchem Keimblatt derselbe stammt, konnte nicht ermittelt werden, da die entsprechenden Entwicklungsstadien nicht zur Verfügung standen. 8. Im vorderen Bereich des Excretionsorganes und dabei kommt sicherlich der Urnierenabschnitt in erster Linie in Betracht finden sich zahlreiche, mit Wimperepithel versehene und in jüngeren Embryonalstadien zweifellos genau segmental angeordnete Nephrostomen, wodurch eine freie Verbindung mit dem Cölom hergestellt erscheint. Im Gegensatz zu den übrigen Reptilien, wo sie nur in den allerjüngsten Entwicklungsstadien, und auch hier häufig nur in sehr rudimentärer Form, auftreten, erhalten sie sich bei Krokodilen und Schildkröten längere Zeit in voller Ausbildung und Function. Dadurch stellt das embryonale Harnsystem dieser beiden Reptiliengruppen ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Harnsystem der übrigen Sauropsiden und Säuger einer- und demjenigen der Anamnia, wie vor Allem der Selachier und Amphibien, andererseits dar. Ferner liegt darin ein Hinweis auf das Verhalten der Urreptilien, deren Harndrüsen wie bei den letztgenannten Anamnia noch zeitlebens mit dem Cölom in Verbindung gestanden haben müssen. Für diese Annahme spricht auch die sehr lange Dauer der Urniere bei Krokodilen und Schildkröten, wie ja auch Reste davon bei anderen Reptilien be

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