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Derselbe (20) betont, dass er bei Schafembryonen nie laterale Dammfalten im Sinne Retterer's constatiren konnte. „Dans aucun cas, nous n'avons pu constater, chez l'embryon de mouton l'existence de plis périnéaux latéraux qui, par leur soudure sur la ligne médiane, donneraient naissance à la crête périnéale." Auch im Uebrigen bestätigt Vf. seine früheren Darstellungen (Journal de l'anatomie 188S). Was die Epithelbekleidung des Rectum und der Urethra anlangt, so lauten seine Angaben darüber ungefähr folgendermaassen: Die Pars prostatica der Urethra beim Manne und entsprechend die ganze Urethra des Weibes stammt vom vorderen Theil der Cloake, der durch das Herabwachsen der Perinealfalte vom Rectum abgetrennt wird, das Epithel unterscheidet sich hier schon sehr frühzeitig vom Epithel des Darms (Vf. sagt endoderme"). Die Pars membranacea (Canalis vestibularis der Frau) und cavernosa des Mannes besitzen ein Epithel, das an Ort und Stelle vom „bouchon clocal" und von der „lame épitheliale du tubercule génital" entstanden ist. Der untere Theil des Rectum entspricht dem dorsalen Theil der Cloake und besitzt ein Epithel, das direct vom Entoderm abstammt. Das Epithel der Analschleimhaut ist wahrscheinlich auf den „,bouchon cloacal" zurückzuführen.

XVII.

Harn- und Geschlechtsorgane.

1) Bramann, F., Der Processus vaginalis und sein Verhalten bei Störungen des Descensus testiculorum. Archiv für klin. Chirurgie. Bd. 40. 1890. Mit 1 Tai. 2) Felix, W., Zur Entwicklungsgeschichte der Vorniere des Hühnchens. Anatom. Anzeiger. Nr. 18. S. 526-530. Jahrg. V. 1890.

3) Hamburger, Ove, Ueber die Entwicklung der Säugethierniere. Archiv f. Anat. u. Entwicklungsgeschichte. Supplementband 1890. S. 15-61. Mit 2 Tafeln. 4) Janosik, J., Bemerkungen über die Entwicklung des Genitalsystems. Sitzungsb. d. Wiener Akad. math.-naturw. Klasse. 29 Stn. 1 Tafel. Bd. 99. Abtheil. III. April 1890. S. 260-288.

5) Derselbe, Berichtigung zu Nagel's Arbeit: Ueber die Entwicklung des Urogenitalsystems des Menschen. Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. 35. S. 104-106. (Polemisch.)

6) Klaatsch, Hermann, Ueber den Descensus testiculorum. Morph. Jahrb. Bd. 16. S. 587-651. Mit 2 Tafeln. (Ref. s. Geschlechtsorgane.)

7) Meyer, K., Die Entwicklung der Urnieren beim Menschen. Archiv f. mikrosk. Anatomie. Bd. 36. S. 138-172. 2 Tafeln. (Ref. s. Entw. des Menschen Nr. 9.) 8) Milnes Marshall, A., and Bles, Edward J., The developement of the kidneys and fatbodies in the frog. Studies from the biolog laboratories of the Owens coll. Vol. II. Manchester 1590. With one Plate. 28 pp. (Ref. s. Entw. der Amphibien Nr. 10.)

9) Mollier, S., Ueber die Entstehung des Vornierensystems bei Amphibien. Archiv f. Anat. u. Physiol. Anat. Abth. S. 209-235. 2 Tafeln.

10) Nagel, W., Bemerkungen zu vorstehender Berichtigung. Archiv für mikrosk. Anatomie. Bd. 35. S. 107-110. (cf. Janošik.)

11) Derselbe, Ueber die Entwicklung des Uterus und der Vagina beim Menschen. Sitzungsber. der Berl. Akademie. 1890. Nr. 26 u. 27. S. 547-552. (Ref. s. Entw. des Menschen Nr. 4.)

12) Prenant, A., Remarque à propos de la constitution de la glande génitale indifférente et de l'histogenèse du tube séminifère. Société de biolog. 9. série. T. II. No. 14. p. 192-195.

13) Retterer, E., Note sur le développement des organes génitaux externes et de l'anus. Société de biologie. No. 19. p. 289-292. (Vf. demonstrirt der Soc. de biologie seine Tafeln für eine zusammenfassende Veröffentlichung seiner Resultate; dieselbe ist inzwischen im Journal de l'anatomie 1891 erschienen.) 14) Derselbe, Du développement du prépuce de la couronne du gland et du col du penis chez l'embryon humain. Société de biologie. No. 25. p. 528-531. 15) Derselbe, Du développement du fourreau et de la partie libre de la verge des mammifères quadrupèdes. Société de biologie. No. 30. p. 551-554.

16) Derselbe, Note sur le développement de la portion abdominale de la verge des mammifères. Soc. de biologie. No. 32. p. 606-608.

17) Derselbe, Sur quelques stades de l'évolution du gland des Cétacés. Soc. de biologie. No. 34. p. 653-654.

18) Derselbe, Note sur la valeur morphologique du gland des mammifères. Mém. de la soc. de biolog. 1890. p. 107–114.

19) Derselbe, Sur l'origine et l'évolution de la région ano-génitale. Journal de l'anat. et de la phys. 1890. No. 2. p. 126-151. 2 Tafeln. p. 153-216.

20) Rosculetz, V., Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Genitalhöckers beim Menschen und beim Schwein. Dissert. Berlin 1890. 8°. 30 Stn.

21) Schäffer, Oscar, Bildungsanomalien weiblicher Geschlechtsorgane aus dem fötalen Lebensalter, mit besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Hymen. Archiv f. Gynäkologie. Bd. 37. S. 199-250. 2 Tafeln.

22) Semon, R., Ueber die morphologische Bedeutung der Urniere in ihrem Verhältniss zur Vorniere und Nebenniere und über ihre Verbindung mit dem Genitalsystem. Anat. Anzeiger. Nr. 16 u. 17. S. 455–482. Jahrg. V.

23) Vialleton, L., Développement postembryonnaire du rein de l'Ammocète. Compt. rendus. T. 111. No. 10. p. 399–401.

24) Wiedersheim, R., Ueber die Entwicklung des Urogenitalapparates bei Krokodilen und Schildkröten. Anat. Anzeiger. Nr. 12. S. 337-344. (Vorl. Mittheil. zu Nr. 25; Ref. s. Entw. der Reptilien Nr. 10.)

25) Derselbe, Ueber die Entwicklung des Urogenitalapparates bei Krokodilen und Schildkröten. Archiv f. mikrosk. Anatomie. Bd. 36. S. 410–468. 3 Tafeln. (Ref. s. Entw. der Reptilien Nr. 10.)

Felix (2) fand bei einem Hühnerembryo von jederseits 8 Urwirbeln Verhältnisse im Gebiete der Vorniere, welche er mit den Befunden. Rückert's bei Selachiern und Boveri's beim Amphioxus homologisirt. Er konnte hier beiderseits in der Höhe des 4.-8. Segmentes fünf Segmentalwülste nachweisen. Der Ausgangspunkt dieser Segmentalwülste ist der Theil des Ursegmentes, der unmittelbar an die Seitenplatten ,,In ihrer Ausbildung sind sie erheblichen Schwankungen unterworfen.",,Es fanden sich zweimal rechts und zweimal links ent

sprechend den Segmentalwülsten circumscripte Verdickungen im Ectoderm. Diese Verdickungen treten entweder an Schnitten auf, die noch das hinterste Ende des Wulstes treffen oder unmittelbar auf solche folgen. Die Verdickungen im Ectoderm waren ganz circumscript und verliefen eine Strecke weit caudalwärts, sich allmählich verflachend." ,,Zwischen Segmentalwulst und Ectodermverdickung konnte Vf. 3 mal verbindende Zellstränge nachweisen." Vf. ist nach Boveri's Veröffentlichung (Ueber die Niere des Amphioxus. Münchener medic. Wochenschrift 1890) nicht im Zweifel, dass wir es bei diesen Befunden mit einer ontogenetischen Recapitulation von Umständen zu thun haben, wie sie ausgebildet der Amphioxus aufweist". Dieser rudimentäre Zustand der Vorniere des Hühnchens hat nur einen sehr kurzen Bestand, es ist Vf.,,wenigstens bislang nicht gelungen, ihn an älteren Embryonen wieder aufzufinden".

Ove Hamburger (3) untersuchte die Entwicklung der Niere bei Maus, Ratte, Katze und Kaninchen (alle mit einfacher Niere), ferner des Schweines, des Rindes und des Menschen (alle mit zusammengesetzter Niere). Vf. wandte vorzugsweise die Isolationsmethode an (frische Nieren, besonders günstig Mäusenieren in conc. Salzsäure 3, Wasser 1 auf 4-6 Stunden, Auswaschen in destill. Wasser 24 Stunden, Färbung mit Picrocarmin, Isolation), ferner Schnittserien (Härtung in Müller'scher Flüssigkeit, Färbung Alauncarmin oder Hämatoxylin). Vf. betrachtet zunächst die Drüsenkanälchen der erwachsenen Säugethierniere. Er fasst unter der Collectivbenennung „,das geschängelte Rohr" zusammen: „,1. die Bowman'sche Kapsel, 2. den Tubulus contortus, 3. die Henle'sche Schleife, 4. das Schaltstück, 5. das Verbindungsstück." Den „geschlängelten Röhrchen" stellt er gegenüber die Sammelröhren. „Die aus der am meisten distal belegenen Theilung der Sammelröhren hervorgehenden Aeste" bezeichnet Vf. als ,,die terminalen Sammelröhren“. „Ein terminales Sammelrohr endet durch Theilung in zwei geschlängelte Röhren. Bei Rind, Schwein, Ratte sind es ,,hauptsächlich die terminalen Sammelröhren, welche die geschlängelten Röhren aufnehmen; nur ganz vereinzelt findet eine Einmündung proximal von den terminalen Sammelröhren statt". Beim Schwein münden die geschlängelten Röhren in Arkaden, die wahrscheinlich terminalen Sammelröhren entsprechen. Der Tubulus contortus und das Schaltstück bilden zusammen einen Knäuel, aus welchem die Henle'sche Schleife mit eng an einander liegenden Schenkeln hervorgeht. Das malpighische Körperchen liegt im Contacte mit dem Uebergang zwischen dem Schaltstück und dem dicken Henle'schen Rohr, und das Vas efferens umschliesst zuerst diesen Theil des geschlängelten Rohres mit seinen Capillaren." Das Hauptergebniss der weiteren Untersuchung ist dann, dass die Sammelröhren von der Ureteranlage aus vorsprossen, die geschlängelten Röhrchen aber selbständig entstehen

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und erst secundär mit den Sammelröhren in Verbindung treten. Eine Vermehrung der Uretherzweige (Sammelröhren) findet ausschliesslich durch ihre peripherischen ampullenförmigen Enden statt, eine nachträgliche Aussprossung vom Ureter resp. dem Nierenbecken findet nicht statt. Beim Menschen hören die Sammelröhren schon im fünften Monat des Fötallebens auf sich zu theilen, beim Schwein, wenn der Embryo eine Länge von 14 cm erreicht hat; bei Ratte und Maus kurz nach der Geburt. Ueber die Art, wie die Verbindung zwischen den Sammelröhren und den geschlängelten Röhren zu Stande kommt, stehen sich 2 Ansichten gegenüber, indem nach Riedel's Meinung die geschlängelten Röhren nur an die Ampullen angeknüpft sind, während Emery und Kölliker dieselben überall in die Sammelröhren und nicht nur in die Ampullen einmünden lassen". Vf. nun unterscheidet bei der Verzweigung der Harnkanälchen zwei Perioden: „erstens diejenige, in welcher sich die Sammelröhren theilen; zweitens die Periode in der die terminalen Sammelröhren gebildet werden." In der ersten Periode stimmen einfache und zusammengesetzte Nieren nicht überein. Bei den einfachen Nieren stehen die geschlängelten Röhren nur mit den Ampullen in Verbindung, ,,und zwar in der Weise, dass stets zwei solche an einer Ampulle angeknüpft sind". „Indem nun eine Ampulle sich theilt, nimmt jede Tochterampulle ihre Anlage mit sich; an den Tochterampullen werden neue Anlagen angeknüpft, die Tochterampullen theilen sich, neue Anlagen knüpfen sich an u. s. w.“ Bei den zusammengesetzten Nieren besteht eine Art Ueberproduction von geschlängelten Röhren. „Es werden in frühen Entwicklungsstufen geschlängelte Röhren getroffen, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Theilungen der Sammelröhren einmünden." Diese gehen später zu Grunde, und verhält sich dann „die zusammengesetzte Niere in Bezug auf ihren Verzweigungsmodus ganz wie die einfache Niere". Nachdem die Sammelröhren sich zum letzten Male getheilt haben, beginnt die zweite Periode. Es ist jetzt ein geschlängeltes Rohr an jeder Ampulle angeknüpft. An diesen letzten Ampullen werden nun noch binnen einiger Zeit neue Anlagen angeknüpft; während aber auf früheren Entwicklungsstufen die Ampullen sich jedesmal theilten, wenn eine neue Anlage an ihnen entstand, strecken sich die letzten Ampullen in die Länge, jede zur Bildung eines Rohres, das jedoch eine erweiterte Stelle behält, so lange als neue Anlagen sich anknüpfen. Die erweiterte Stelle, welche eben zur Anlagerung der geschlängelten Röhren dient, verbleibt indessen nicht endständig, wie dies früher mit den Ampullen der Fall war, vielmehr befindet sie sich unter dem Wachsthum der Niere stets dicht an der Nierenoberfläche, während das distale Ende des Rohres in der Tiefe der Nierensubstanz liegen bleibt, gleichsam festgehalten von dem ältesten geschlängelten Rohre. Somit nimmt die

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erweiterte Stelle, indem sie mit der Nierenoberfläche in peripherer Richtung hervorrückt, einen (relativ) immer mehr proximalen Abschnitt des terminalen Sammelrohrs ein und verschwindet erst als Erweiterung, nachdem die letzte Anlage angeknüpft hat." Um das Wachsthum der Niere und die Bildung des Nierenbeckens zu besprechen, wählt Vf. die Mäuseniere als Paradigma. Man muss in Bezug auf den Wachsthumsmodus der Nieren nach dem Vf. 2 Perioden unterscheiden. „Die erste Periode charakterisirt sich durch das Vorhandensein der von Carmin stark gefärbten, oberflächlichen Schicht," welche Vf. die neogene Zone nennt;,,in dieser Schicht entstehen sowohl die neuen Sammelrohrgenerationen durch Theilung der Ampullen, als auch die Anlagen zu den geschlängelten Röhren in den die Ampullen umgebenden Zellmänteln. So lange diese Schicht besteht bei der Maus noch am fünften Tage nach der Geburt, wächst die Niere theils durch Apposition, indem die neogene Zone stets neue Lagen in der Peripherie absetzt, theils durch Expansion, die von der Längen- und Dickenzunahme der einmal gebildeten Elementartheile herrührt.“ „In der zweiten Periode, in welcher die neogene Zone fehlt, bilden sich keine neuen Harnkanälchen, und ist die Niere folglich auf Zuwachs durch Expansion allein hingewiesen." In Bezug auf die Sonderung zwischen Mark und Rindensubstanz drängt sich unwillkürlich die Frage auf, was eigentlich die Ursache zu dem Verhältnisse ist, dass die Malpighi'schen Körperchen und Tubuli contorti, die ursprünglich bis ans Centrum der Niere hineinreichten, später an die Oberfläche hingedrängt erscheinen. Bei der zusammengesetzten Niere gehen zwar die centralsten zuerst entwickelten geschlängelten Röhren zu Grunde, jedoch bei Weitem nicht in so reichlicher Menge, dass sich hieraus der Mangel der Pyramide an Tubuli contorti und Malpighi'schen Körperchen erklären lässt. Bei der einfachen Niere, deren geschlängelte Röhren alle bleibend sind, kann die Sonderung nur von einer Wachsthumsverschiebung herrühren." Vf. glaubt nun, dass es die Anordnung des interstitiellen Bindegewebes ist, welche die Sonderung zwischen Mark und Rinde bedingt". Die länglichen und mit Ausläufern versehenen Bindegewebszellen nehmen. schon frühzeitig eine zur Längsaxe der Sammelröhren quere Richtung an, und diese Lagerung dauert während der ganzen Entwicklung. Durch die Maschen dieses Gewebes vermögen wohl die Henle'schen Schleifen, in centraler Richtung hervorwachsend, sich zu drängen, dagegen scheint es, dass die Tubuli contorti gegen das Bindegewebe abprallen, ob wegen ihrer grösseren Biegsamkeit oder ihres grösseren Durchmessers, muss dahingestellt bleiben. In Uebereinstimmung hiermit wird das interstitielle Bindegewebe der Pyramidenbasis regelmässig in der Richtung der Pyramidenaxe wie comprimirt vorgefunden, gleichzeitig damit, dass die am meisten central belegenen Tubuli contorti in länglichen Win

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