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über die Entwickelungsgeschichte der Krystalloide, ihren Nachweis im Zellsaft und ihr Verschwinden aus älteren Organen. Bemerkenswerth ist nach Vf., dass innerhalb verschiedener Familien die einen Arten nur innerhalb, die anderen nur ausserhalb des Kernes Krystalloide führen, während bei einigen Species beide Arten des Vorkommens von Krystalloiden angetroffen werden, doch auch hier in verschiedenen Zellen.

Aus Migula's (35) Arbeit über Gonium pectorale sind hier folgende Befunde mitzutheilen: Verbindungsfäden zwischen den Zellen sind nicht vorhanden (vgl. Overton, diese Berichte Bd. 18. I. S. 57 u. f.). Bei der Zelltheilung bleiben oft bis zur völligen Ausbildung des 16 zelligen GoniumTäfelchens die zwei Geisseln der Mutterzelle erhalten, schliesslich fallen sie ab und lösen sich dann auf. Jede Zelle enthält nicht wie man bisher annahm, einen einzigen grossen Chlorophyllkörper, sondern sehr zahlreiche kleine Körperchen von Raum 1/2 u Durchmesser. Dasselbe konnte Vf. für einige andere Volvocineen feststellen.

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Nach Bredow (36) schrumpfen die Chlorophyllkörner während des Reifens der Samen und trocknen etwas ein. „Bei der Keimung quellen sie dann wieder auf und vermehren sich sofort durch eine meist unregelmässige Vieltheilung, sodass die Zellen mit kleinen, gerinnselartigen Körperchen erfüllt sind (den Theilungsproducten der Chlorophyllkörper), welche man früher für Plasmamikrosomen hielt und die die Veranlassung waren, dass man die Entstehung der Chlorophyllkörper einem Ergrünen des Protoplasma zuschrieb". Aus den gerinnselartigen Körperchen entwickeln sich nämlich bei weiter fortschreitender Keimung normale Chlorophyllkörner. Hinsichtlich der Structur der Chlorophyllkörper kann Vf. auf Grund eigener Untersuchungen die bezüglichen Ansichten von Tschirch bestätigen.

Eberdt (37) behauptet nachgewiesen zu haben, dass die Stärkebildner Schimper's nicht, wie dieser Autor meint, sich ausschliesslich durch Theilung vermehren, sondern dass dieselben frei im Protoplasma entstehen. Hinsichtlich der Bildung der Stärkekörner entwickelt Vf. eigenthümliche, von den seither in Geltung stehenden abweichende Ansichten, für welche auf das Original verwiesen werden muss.

Beyerinck (38) findet, dass die grünen Zellen von Hydra viridis und Stentor polymorphus (grüne Varietät) vollständig übereinstimmen mit einer als Chlorella vulgaris bezeichneten Alge, die in Gewässern lebt, in welchen sich Fäulnissvorgänge abspielen. Die grünen Zellen von Spongilla fluviatilis sind vielleicht als identisch mit Chlorella infusionum zu bezeichnen. Die Zellen von Chlorella vulgaris enthalten einen Chlorophyllkörper und einen kleinen Körper, ,,welcher die gewöhnlichen Kernreactionen zeigt, jedoch gänzlich homogen ist." Nicht selten finden sich auch 2 oder 3 derartige Körper.

Dangeard (39) macht Angaben über das Vorkommen von Chloro

phyll bei Anisonema viridis n. sp. und Ophrydium versatile. Der Farbstoff ist hier an Körper gebunden, welche wahrscheinlich als parasitische Algen zu betrachten sind. (Vergl. Dangeard, Étude de l'Ophrydium versatile, les Zoochlorelles. Le Botaniste. 2. Série. 1. fasc. Avril 1890.)

Schütt (40) fand in Uebereinstimmung mit Klebs, dass der braune Farbstoff der Peridineen an Chromatophoren gebunden sei. Die eingehendere Untersuchung des Farbstoffs ergab, dass derselbe „Chlorophyllverwandte" enthält.

Guignard (41) verfolgte die Befruchtungsvorgänge namentlich bei Lilium martagon. Der Kern der weiblichen, ebenso wie derjenige der männlichen Sexualzelle von Lilium erhält bei seiner Entstehung auf dem Wege der indirecten Kerntheilung mit Längsspaltung der Fadensegmente 12 solcher Segmente. Diese Zahl ist constant in den Sexualzellen, während abweichende, höhere Segmentzahlen, welche Schwankungen unterworfen sind, in den vegetativen Zellen von Lilium vorkommen; für einige andere Pflanzen konnte ein entsprechendes Verhalten festgestellt werden. Im Pollenschlauche von Lilium sind die generativen Kerne von einer besonderen Plasmaansammlung, dem Plasma der männlichen Sexualzelle umgeben. Beim Eintritt des männlichen Kernes in das Ei erscheint derselbe jedoch nackt. Es scheint Vf. sicher zu sein, dass das Plasma der männlichen Zelle keine Rolle bei der Befruchtung spielt. Wenn der männliche Kern in das Ei gelangt, besteht er aus einer kleinen, dichten, färbbaren Masse von fast homogenem Aussehen, ein Nucleolus ist nicht darin zu erkennen, während der Eikern den Bau eines gewöhnlichen, ruhenden Kernes mit mehreren Nucleolen und zartem Gerüst darbietet. In der Folge vergrössert sich innerhalb des Eies der männliche Kern, ein Gerüst und Nucleolen werden in ihm sichtbar. Ei- und Spermakern, welche sich inzwischen bis zur Berührung einander genähert haben, beginnen sodann in die Prophasen der indirecten Theilung einzutreten, worauf die Kernmembranen verschwinden. (Die Verschmelzung der Kerne erfolgte bei einem Theil der anderen daraufhin untersuchten Pflanzen im Zustande der Ruhe, vor Beginn. der Theilung.) Der Kernsaft beider Kerne kann sich nun vermischen, eine Verschmelzung der Kernfadensegmente, deren Zählung Vf. in diesem Stadium nicht gelungen ist, findet jedoch nicht statt. Es entsteht sodann eine Kernspindel mit 24 Segmenten. Da nun der männliche wie der weibliche Kern 12 Segmente bei seiner Entstehung erhalten hat, so folgt nach Vf.: „que la fécondation se produit avec un apport égal de part et d'autre". Sämmtliche 24 Segmente der Kernspindel sind hinsichtlich ihrer Länge, Dicke und Färbbarkeit gleich. Sie verdoppeln sich in der Folge durch Längsspaltung, worauf jeder Tochterkern eine Hälfte jedes der 24 Segmente erhält. Die Entscheidung der Frage, wie sich der Uebergang von der Anzahl von 24 Kernfadensegmenten in den.

ersten Embryonalzellen zu der Anzahl von 12 in den Sexualzellen vollzieht, bleibt weiterer Untersuchung vorbehalten. (Kritisches Referat: Botan. Ztg. 1890. Nr. 29.)

Belajeff (42) gelangt hinsichtlich der Entwicklungsgeschichte der Spermatozoen von Characeen zu Ergebnissen, welche denjenigen entsprechen, die er bei seinen früheren Untersuchungen an Farnen, Schachtelhalmen und heterosporen Lycopodineen im Gegensatz zu Guignard erzielte (vgl. diese Berichte 18. Bd. 1. Abth. p. 55, 56).

Westermaier (43) versucht durch Combination verschiedener Beobachtungsthatsachen nachzuweisen, dass den Antipodenzellen im Embryosack der Phanerogamen eine physiologische Bedeutung zukomme. Chmielevsky (44) stellte bei der Untersuchung von Zygoten einer Rhynchonema- und verschiedener Spirogyra-Arten fest, dass die aus der männlichen Zelle herrührenden Chlorophyllbänder desorganisirt werden, während die Chlorophyllbänder der weiblichen (aufnehmenden) Zelle erhalten bleiben.

Klebahn (45) fand in den reifen Zygoten von Closterium und Cosmarium zwei Kerne. (Vergl. diese Berichte Bd. 17. Abth. I. p. 77). Dieselben verschmelzen während der Keimung mit einander. Der aus der Verschmelzung hervorgegangene Kern theilt sich dann alsbald wieder, ebenso theilen sich darauf seine beiden Tochterkerne, so dass schliesslich 4 Kerne vorhanden sind. Die Kerntheilungen erfolgen auf indirectem Wege. Die Producte der ersten Theilung sind einander gleich, diejenigen der zweiten aber nicht. Hier entsteht je ein grösserer Kern mit Nucleolus und ein kleinerer ohne Nucleolus, der sich durch seine Färbbarkeit besonders auszeichnet. Nun erst findet die Theilung der Zelle in zwei Zellen statt, deren jede einen grossen und einen kleinen Kern erhält. Der kleine Kern lässt sich nach einiger Zeit nicht mehr nachweisen; wie Vf. vermuthet, verschmilzt er mit dem grösseren. Sporen von Cosmarium, welche Vf. für Parthenosporen hält, verhalten sich bei der Keimung anders als die Zygoten. Aus den zur Beobachtung gelangten Stadien geht mit Wahrscheinlichkeit hervor, dass aus dem in Einzahl vorhandenen Kern der Parthenospore bei der Keimung drei kleine Kerne und ein grosser Kern entstehen, welche sodann wieder zu einem einzigen verschmelzen, worauf endlich Kern- und Zelltheilung erfolgt.

Bei der Keimung der Zygoten von Zygnema und Spirogyra wurden Kerntheilungsvorgänge, welche den bei Closterium und Cosmarium beobachteten analog wären, nicht beobachtet. Der noch einzellige Keimling hatte einen Kern, sobald er sich in zwei Zellen getheilt hatte, enthielt jede Zelle einen Kern.

Hinsichtlich verschiedener Angaben über das Verhalten der Chromatophoren und Pyrenoide muss auf das Original verwiesen werden.

J. Behrens (46) schildert die Umlagerungen im Plasma des Oogons von Vaucheria, welche mit der Ausstossung einer Plasmamasse, die „kernhaltig sein kann", und der Ausbildung des Eies abschliessen. Das Eiplasma enthält einen grossen Kern, welcher den angewandten gewöhnlichen Tinctionsmitteln (Hämatoxylin, Anilinviolett, Methylgrün, Carmin etc.) hartnäckig widerstrebte". Der Vorgang der Befruchtung konnte nicht verfolgt werden. In der jungen Oospore verwandelten sich die Chlorophyllkörper in braune Gebilde, welche aus einer hellen Grundmasse mit eingelagerten dunklen Granis bestehen.

Derselbe (47) weist in Uebereinstimmung mit Strasburger nach, dass die sogenannten Zellhautfalten, wie sie bei einigen Species der Gattung Spirogyra vorkommen, in Gestalt einer der Membran innen aufgesetzten Leiste entstehen. Diese Leiste wächst dann zugleich mit der übrigen Membran durch Auflagerung von Celluloselamellen in die Dicke. Ein entsprechendes Verhalten zeigen der Anlage nach die „Zellhautfalten" in den Assimilationszellen der Blätter von Pinus sylvestris. Es liegen hier also keine in das Lumen der Zellen eingedrungene Falten der Zellhaut vor, wie das mehrfach angenommen und als Beweis gegen die Appositionstheorie verwerthet worden ist. Vf. theilt ferner einige Beobachtungen über Zell- und Kerntheilung an lebenden Objecten mit. Ein Eindringen von geformtem Cytoplasma in den Kern, eine Betheiligung des Cytoplasma an den mitotischen Vorgängen konnte nicht wahrgenommen werden. Schliesslich erfolgte eine Einschnürung des in Theilung begriffenen Kernes in der Aequatorialebene, und gekörntes Protoplasma gelangte zwischen die beiden Kernhälften, deren Theilung damit vollendet war. Vf. hält die indirecte Kerntheilung mit Pfitzner für einen im Wesentlichen mit der directen übereinstimmenden und nur darin sich von dieser unterscheidenden Vorgang, dass in der Karyokinese ein Mittel gegeben ist, die Kernsubstanz auf beide Tochterkerne gleichmässig zu vertheilen".

IV.

Blut und Lymphe.

1) Ouskov, N. V., Le sang comme tissu. St. Petersburg. 1890. (Referat: Revue d. sc. méd. No. 73. 15 Janv. 1891.)

2) Minot, Ch. Sedgwick, Morphology of the blood corpuscles. American Naturalist. Vol. 24. November 1890. No. 287. p. 1020—1023.

3) Derselbe, Zur Morphologie der Blutkörperchen. Anatom. Anzeiger. Nr. 21. S. 601-604.

4) Edington, A., Report on the morphology and development of the blood. British medical journal. No. 1535. p. 1233-1239.

5) Ziegler, H. E., Die Entstehung des Blutes der Wirbelthiere. Humboldt, Jahrgang IX. S. 153–156. (s. d. Bericht für 1889. S. 62. 63. 490. 491. 589.).

6) Howell, W. A., The life history of the formed elements of the blood especially the red blood corpuscles. Journal of Morphology. Vol. IV. July 1890. No. 1. p. 57-116. 1 Tafel.

7) Sanfelice, F., Genèse des corpuscules rouges dans la moelle des os des vertébrés. Archives ital. de biol. Vol. XIII. p. 45-54.

8) Neumann, E., Ueber die Entwicklung rother Blutkörperchen in neugebildetem Knochenmark. Virchow's Arch. Bd. 119. S. 385-398. (S. auch unter Technik und Knochengewebe.)

9) Hamburger, H. J., Die Permeabilität der rothen Blutkörperchen im Zusammenhang mit den isotonischen Coëfficienten. Zeitschr. f. Biologie. 26. Bd. N. F. Bd. VIII. S. 414-433.

10) Klein, A., Ueber die Untersuchung der Formelemente des Blutes und ihre Bedeutung für die praktische Medicin. Wiener medic. Wochenschr. Nr. 36-40. 11) Treille, Alrido, Sur certaines erreurs auxquelles peut donner lieu l'examen histologique du sang. Société de biologie. No. 38. 26 Déc. 1890. p. 727–731. 12) Auerbach, L., Ueber die Blutkörperchen der Batrachier. Anatom. Anzeiger. Nr. 20. S. 570-578.

13) Gage, S. H., The form and size of the red blood-corpuscles of the adult and larval Lamprey eels of Cayuga lake. Proceed. of the American soc. of microscopists. Vol. X. Columbus, Ohio. p. 77-83.

14) Török, L., Die Theilung der rothen Blutzellen bei Amphibien. Mathem. u. naturwissenschaftl. Berichte aus Ungarn. Bd. VII. S. 36–47. 1 Tafel (bereits referirt d. B. f. 1888. S. 86. 87.)

15) Krüger, F., Beiträge zur Kenntniss des arteriellen und venösen Blutes verschiedener Gefässbezirke. Zeitschr. f. Biologie. 26. Bd. N. F. Bd. VIII. 1889. S. 482-491.

16) Viault,, F. Sur l'augmentation considérable du nombre des globules rouges dans le sang chez les habitants des hauts plateaux de l'Amérique du sud. Compt. rendus T. 111. No. 24. p. 917–918.

17) Schiff, E., Ueber das quantitative Verhalten der Blutkörperchen und des Hämoglobin bei neugeborenen Kindern und Säuglingen unter normalen und pathologischen Verhältnissen. Prager Zeitschr. f. Heilkunde. XI, 1. S. 17—88. 18) Schroeder, R., Untersuchungen über die Beschaffenheit des Blutes von Schwangeren und Wöchnerinnen sowie über die Zusammensetzung des Fruchtwassers und ihre gegenseitigen Beziehungen. Archiv f. Gynäkol. Bd. 39. S. 306-351. 19) Laguesse, E., Sur la régénération du sang après saignée chez l'embryon. Société de biologie. No. 22. p. 361–363.

20) v. Limbeck, R., Klinische Beobachtungen über die Resistenz der rothen Blutkörperchen und die Isotonieverhältnisse des Blutserums bei Krankheiten. Prag. med. Wochensch. 15. Jhrg. 1890. Nr. 28. S. 351-353; Nr. 29. S. 365–367. 21) Rindfleisch, E., Ueber den Fehler der Blutkörperchenbildung bei perniciöser Anämie. Sitzungsber. d. phys. med. Gesellsch. zu Würzburg. Nr. 3 u. 4. S. 73. 22) Derselbe, Ueber den Fehler der Blutkörperchenbildung bei der perniciösen Anämie. Virchow's Archiv. Bd. 121. S. 176–181.

23) Bergonzini, C., Contributo allo studio della struttura e delle alterazioni estravasali dei globuli rossi del sangue. Estr. d. Rassegna di scienze mediche, Anno V. Modena 1890. 33 Stn. 1 Tafel.

24) Heinz, R., Morphologische Veränderungen der rothen Blutkörperchen durch Gifte. Virchow's Archiv. Bd. 122. S. 112-116. 1 Tafel.

25) Kowalewsky, N., Ueber die Veränderungen der rothen Blutkörperchen unter dem Einfluss von Salzen, die das Hämoglobin entziehen. Centralblatt f. d. medic. Wissenschaften. Nr. 6. S. 97-100.

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