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Rotatoria: Anuraea aculeata, A. cochlearis, A. longispina, Triatra longiseta. Crustacea: Bosmia longispina, Cyclops agilis, C. scutifer, Diaptomus hamatus, Daphnia cucculata, D. obtusirostris, Eurycereus lamellatus, Sida crystallina.

Von niedriger stehenden Pflanzen wurden folgende Arten gefunden: Syngeneticae: Synedra Uvella.

Cilioflagellata: Ceratium Hirudinella, Peridinium tabulatum.

Diatomaceae: verschiedene Arten gehörend zu folgenden Gattungen: Cyclotella, Cymbella, Diatoma, Fragillaria, Gomphonema, Melosira, Navicula, Synedra.

Schizomycetes: Crenothrix Kühneana, Sphaerotilus natans.

Myxophyceae: Anabaena circinalis, Chroococcus turgidus, Coelosphaerium Nägelianum, Oscillaria sp., Scytonema sp.

Chlorophyceae: Acanthococcus aciculiformis, Binuclearia tatrana, Botryococcus Braunii, Bulbochaete sp., Chlamydomonas Steinii, Closterium setaceum, Coelastrum sphaericum, Crucigenia n. sp., Euastrum binale, E. elegans, E. verrucosum, Eudorina elegans, Gymnozyga moniliformis, Hormidium parietinum, Hyalotheca dissiliens, H. mucosa, Micrasterias truncata, Mougeotia sp., Nephrocytium Agardhianum, Oedogonium sp., Oocystis solitaria, Pediastrum Boryanum, Raphidium sp., Sphaerella pluvialis, Spirogyra sp., Staurastrum Arctiscon, S. gracile, S. Ophiura, S. paradoxum, S. telipherum, S. tricorne, Ulothrix flaccida, Zygnema sp., Xanthidium fasciculatum.

Fungi: Lagenidium pygmaeum (in Pollenkörner der Fichte), Oospora sp., sowie Gärzellen und sterile Pilzfäden.

Von diesen muss ein Teil als zufällige Gäste betrachtet werden, darunter sind aber auch manche Arten, die ohne Zweifel zu dem, in den norwegischen Binnenseen vorkommenden gewöhnlichen Süßwasserplankton gerechnet werden müssen, die so günstige Bedingungen für ihr Dasein in den offenen Wasserbassins finden, dass sie nicht nur allein das Leben fristen, sondern sich auch vermehren und wachsen können.

Obgleich man nun sieht, dass die Artenanzahl ganz bedeutend ist, lässt sich doch nicht dasselbe von der Individuenanzahl sagen. Wohl sind hierüber noch keine näheren Untersuchungen angestellt worden, es unterliegt aber doch keinem Zweifel, dass diese weit zurücksteht hinter der Individuenzahl an Organismen der Binnenseen südlicherer Länder. Das Trinkwasser Christianias muss deshalb als verhältnismäßig arm an größeren Organismen angesehen werden (die Bakterien also nicht mitgerechnet), und dies dürfte wohl darauf beruhen, dass es von subalpinen Gegenden mit äußerst geringem Anbau kommt. Hierin muss wohl auch der Grund zu suchen sein, dass das Trinkwasser Christianias, obgleich es nicht filtriert ist, doch als verhältnismäßig gesund angesehen wird. —

Sitzung am 21. November 1895.

Prof. N. Wille legte Früchte und Blätter eines Pfropfbastards von einer auf Weißdorn (Crataegus oxyacantha L.) veredelten Birne vor. Diese Pfropfhybride befindet sich auf dem Hofe Torp in Borge Kirchspiel im südöstlichsten Norwegen. In Folge der Berichte, die Herr Apotheker Johs. Smith in Fredriksstad mitteilte, ist der Baum ungefähr 20 Jahre alt und stand ungefähr 15 Jahre auf einen ungünstigen Platz ohne zu blühen. Nachdem der Baum inzwischen nach einen besseren Platz versetzt wurde, hat

er nun in 5 Jahren geblüht und Früchte getragen. Die Blumen sollen denen des Birnbaumes gleichen, doch sind sie etwas kleiner und sitzen in Doldenrispen wie bei Crataegus. Die Fruchtstiele und Früchte sind glatt, die Kelchzipfel aber sind triangelförmig und wollig behaart, mit den Spitzen etwas zurückgebogen. Die Früchte haben Birnenform aber die rote Farbe der CrataegusFrüchte, sind klein (1,5-3 cm lang und 1,3-2 cm breit). Die Früchte sind 5 fächerig und im Allgemeinen mit zwei sterilen Kernen in jedem Fache, das Samengehäuse ist etwas fester als das Fruchtfleisch und erinnert an den sogenannten Stein der Crataegus - Früchte, hat aber keine so harte Konsistenz. Der Geschmack des Fruchtfleisches ist fade und liegt zwischen dem Geschmack der Birnen dem der Weißdornfrüchte.

Alle die vom Vortragenden untersuchten Früchte enthielten nur sterile Samen, aber Herr Apotheker Smith hat ihm mitgeteilt, dass er einmal einen einzigsten normalen Samen in einer Frucht gefunden hätte. Die Blätter des Baumes scheinen nicht verändert zu sein und haben das Aussehen der Birnenblätter behalten; aus dem Wildstamme aber, unterhalb der Veredelungsstelle, kommen hin und wieder junge Triebe von Weißdorn (Crataegus oxyacantha) mit der diesem Baume charakteristischen Blattform hervor.

Es konnte also nicht bezweifelt werden, dass man hier einen wirklichen Pfropfbastard vor sich hatte. Da aber solche zu den größten Seltenheiten gehören, stellte der Vortragende die Hypothese auf, dass solche Bastarde dadurch gebildet werden, dass eine Wanderung des Protoplasmas von den Zellen des Wildlings nach den Zellen des Edelreises vor sich geht und zuweilen umgekehrt und zwar so, dass eine intime Mischung des Protoplasmas der beiden Symbionten stattfindet. Es wird dadurch auch verständlich, dass gerade, begründet auf die Verwundung, die beim Veredlungsprozesse hervorgebracht wird, so große Schwierigkeiten gegen eine solche Protoplasmawanderung entstehen, dass dieses nur unter exzeptionell günstigen Verhältnissen vor sich gehen kann.

Sitzung am 21. November 1895.

Bemerkungen über die Behandlung atrophischer Kinder in der Couveuse von Prof. Dr. Axel Johannessen.

Das neugeborne, normal entwickelte Kind, wird sich leicht an die veränderten Verhältnisse gewöhnen, unter welche es zu leben kommt. Das zu früh geborne oder atrophische Kind aber wird oft der Gefahr ausgesetzt sein zu Grunde zu gehen, wenn nicht besondere Veranstaltungen getroffen werden, seine schwache Wärmeproduktion zu unterstützen.

Früher hat man in dieser Hinsicht die kleinen Wesen mit warmen Sand, Asche, Laub, Tierfelle, Watte, Wolle, Federn u. s. w. bedeckt, oder man hat Wärmeflaschen in die Wiege gelegt, diese an den erwärmten Ofen gestellt u. s. w.

In der letzteren Zeit hat man versucht mit Hilfe besonderer Apparate, die Verhältnisse mehr oder weniger nachzuahmen, unter welchen das Kind im Mutterleibe lebt. So hat man das Kind in ein permanentes Bad gelegt (Winkel) oder in Badewannen mit hohlen Wänden und Boden, gefüllt mit warmen Wasser (v. Rühl, Credė) u. 8. w.

Am besten scheint die Aufgabe mit der Couveuse gelöst zu sein, die von Tarnier im Jahre 1881 konstruiert und später auf verschiedene Art modifiziert ist (Auvard, Eustache, Fürst, Hochsinger).

Die Resultate der Behandlung mit diesem Apparate fielen sehr günstig aus.
Auf La maternité in Paris, wo die ersten Versuche angestellt wurden,

starben nämlich von atrophischen Kindern, die nicht in der Couveuse behandelt wurden, 65%, von atrophischen Kindern, die in der Couveuse behandelt wurden, 38%; aber der Aufenthalt in der Anstalt ist nur 10-12 Tage, so dass die Resultate bloß eine beschränkte Bedeutung haben.

Die Couveuse, die auf der pädiatrischen Universitäts-Klinik in Christiania benutzt wird, ist von Odile Martin in Paris konstruiert und besteht aus einem Holzkasten, der 82 cm lang, 62 cm breit, 75 cm hoch und auf einem 38 cm hohen Fuß angebracht ist. Der Deckel besteht aus doppeltem Glas, die Wände und der Boden sind hohl und dazu bestimmt, das warme Wasser aufzunehmeu, das mit einem Thermosiphon auf 30° C erwärmt gehalten wird. Der Kasten ist mit Zink ausgefüttert und enthält einen Zinkkorb, worin das Kind liegt. Die Luft kommt durch Oeffnungen hinein, die in den Boden und Wänden angebracht sind. Im Kasten befinden sich Thermometer und Feuchtigkeitsmesser, Im Laufe von 2 Jahren sind in dieser Couveuse 10 Kinder, 5 Knaben und 5 Mädchen, behandelt worden, die meisten in einem Alter von 5-20 Tagen.

Das Gewicht der Kinder war bei der Aufnahme niedrig, bei der Hälfte 15-1700.0 g, bei dem Rest 2-2400.0 g. Ein einzelner Patient war bei der Aufnahme Jahr alt, wog aber nur 3 Kilo.

Bei sieben entwickelte sich Lues hereditaria, für 6 wurde angegeben, dass sie von 2-8 Wochen zu früh geboren waren. Eins litt an Palatum fissum. Bei allen wurde eine sehr niedrige Temperatur, hinab bis zu 34,5° C, bei der Aufnahme beobachtet, außerdem Cyanose und Sclerem.

Der Aufenthalt in der Couveuse dauerte von 1-110 Tagen.

Die Nahrung bestand in sterilisierten Milchmischungen, öfters wurde die Gavage angewendet.

Die Temperatur stieg in den meisten Fällen bis auf 37 und 38o C. Nur in 2 Fällen bei einem Mädchen von 6 Wochen mit Palatum fissum und einem Gewicht von 1620,0, sowie bei einem Knaben von 11 Tagen mit Lues hereditaria und einem Gewicht von 1540,0 – glückte es nicht sie bis über 36° C zu bringen. Auch verschwanden die Cyanose oder das Sclerem nicht in allen Fällen.

Das Gewicht stieg zu Anfang bei mehreren von den kleinen Patienten mit ganz hohen Ziffern bis auf 180,0 in 4 Tagen.

In den meisten Fällen aber folgte dieser initialen Zunahme eine bedeutende Abnahme im Gewicht, oft gleichzeitig damit, dass die luetischen Symptome sich zeigten, oder dass Verdauungs - Beschwerden eintraten, die in kurzer Zeit den Tod zur Folge hatten.

Die mitgeteilten Beobachtungen scheinen darauf hinzudeuten, dass zwar zu Anfang der Behandlung in der Couveuse, eine Steigerung der Gewichts- und der Temperaturkurven eintreten kann, so dass man, wenn die Fälle nach 2-4 Wochen ausgeschrieben worden wären, sehr gute Resultate hätte notieren können.

Bei genügender Beobachtung zeigt es sich aber doch, dass Symptome, teils von der luetischen Krankheit und teils vom Verdauungskanal eintreten können. Es ist die künstliche Ernährung, die hier, wie überall, der schwache Punkt ist, wo es sich um die Verhältnisse im frühesten Kindesalter handelt.

Man muss in erster Reihe versuchen, den atrophischen Kindern Frauenmilch zu verschaffen. Kann diese Forderung nicht erfüllt werden, so wird es zunächst auf verbesserte Methoden in Bezug auf die Ernährung solcher Kinder und nicht nur auf Verbesserungen der wärmespendenden Apparate beruhen, dass man erwarten kann, gute Resultate bei der Couveuse-Behandlung zu erreichen. [27] Verlag von Eduard Besold (Arthur Georgi) in Leipzig. Druck der kgl. bayer. Hof- und Univ. - Buchdruckerei von Junge & Sohn in Erlangen.

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24 Nummern von je 2-4 Bogen bilden einen Band. Preis des Bandes 20 Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten.

XVI. Band.

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Inhalt: Möbius, Ueber Entstehung und Bedeutung der geschlechtlichen Fortpflanzung im Pflanzenreiche. Stieda, Anthropologische Arbeiten in Russland. Weinland, Neue Untersuchungen über die Funktionen der Netzhaut nebst einem Versuche einer Theorie über die im Nerven wirkende Kraft im Allgemeinen. Möller, Brasilianische Pilzblumen.

Ueber Entstehung und Bedeutung der geschlechtlichen Fortpflanzung im Pflanzenreiche.

Von M. Möbius in Frankfurt a. M.

Bei den meisten Pflanzen und Tieren sehen wir, dass das Ei, um sich weiter entwickeln zu können, befruchtet werden muss, und dass die das Ei und die das befruchtende Element produzierenden Individuen als weibliche und männliche getrennt sind, dass also eine sogenannte geschlechtliche Fortpflanzung vorhanden ist. Weil sie so allgemein verbreitet und besonders weil sie bei den Menschen und bei den höheren Tieren die einzige Art der Reproduktion ist, ist man geneigt, ihr Vorhandensein als eine ganz selbstverständliche Notwendigkeit anzusehen und sie allen, wenigstens den mehrzelligen Organismen von vornherein beizulegen. Wo eine ungeschlechtliche Vermehrung stattfindet, da wird meist angenommen, dass sie nur neben der geschlechtlichen existiere oder dass doch letztere früher einmal vorhanden gewesen sei. Trotzdem ist eine rein ungeschlechtliche Vermehrung nicht wenigen Pflanzen, besonders in den niederen Abteilungen eigentümlich. Wir können dabei noch unterscheiden: 1) die asexuelle Reproduktion, bei welcher ähnlich wie bei der sexuellen besondere Fortpflanzungszellen gebildet werden, die aber dann ohne vorangehende Befruchtung keimen und am besten durch die Sporen der Pilze repräsentiert werden, 2) die vegetative Vermehrung oder Propagation, bei der vegetative Organe

die nicht an besonderen Fruktifikationsorganen stehen, zur Fortpflanzung und Vermehrung benutzt werden. Freilich ist es hierbei nicht möglich eine scharfe Grenze zu ziehen, denn es ist z. B. schwer zu entscheiden, welcher Art der ungeschlechtlichen Vermehrungsorgane die Brutknospen der Marchantia zugerechnet werden sollen oder auch die Brutzellen, welche an den Blättern gewisser Lebermoose erzeugt werden: die letzteren entstehen zwar einfach durch Auswachsen der Randzellen des Blattes, verhalten sich aber bei der Keimung wie Sporen.

Auch für höhere Pflanzen habe ich früher gezeigt1), dass viele Arten im Stande sind, sich fortgesetzt ohne Schaden auf rein vegetativem Wege, also propagatorisch, fortzupflanzen und zu vermehren; allein es sind das doch solche, die unter normalen Verhältnissen außer der Propagation auch eine sexuelle Fortpflanzung besitzen und bei denen die Vermehrung auf letztere Art entweder durch die Kultur, wie bei den Bananen, oder durch das rauhe Klima, wie bei dem Kalmus in Deutschland, oder durch einen anderen Umstand nicht stattfindet. Die einzige Pflanzengattung, deren Arten lediglich auf vegetative Vermehrung angewiesen zu sein scheinen, ist, soweit mir bekannt ist, die Algengattung Caulerpa. Die an den Küsten des Mittelmeeres vorkommende C. prolifera ist vielfach und zu den verschiedenen Jahreszeiten untersucht worden und nie hat man etwas gefunden, was man als ein besonderes Organ der Vermehrung anzusehen berechtigt gewesen wäre. Ebensowenig haben solche Organe bei einer der anderen 75 Arten, die meist in den tropischen und subtropischen Meeren vorkommen, gefunden werden können: diese Pflanzen zeigen nur die Fähigkeit, dass aus jedem kleinen Teil des Thallus leicht ein neuer Thallus auswachsen kann. Die Arten der Algengattung Pitophora pflanzen sich auch nur auf vegetativem Wege fort2), bilden aber besondere Vermehrungsorgane, sogenannte Akineten.

Eine Fortpflanzung durch ungeschlechtlich erzeugte Sporen ist beschränkt auf die Algen und Pilze und ist bei den letzteren die Regel; die Flechten, welche ja in der Bildung der Fortpflanzungsorgane als Pilze zu betrachten sind, vermehren sich also auch nur asexuell durch Sporen. Wir können die Pilze als einen von den Algen abgehenden Zweig des Pflanzenstammbaumes ansehen und wir finden, dass bei den den Algen noch am nächsten stehenden Pilzen, den Peronosporeen und Saprolegnieen sich der Uebergang von der sexuellen zur asexuellen Fortpflanzung stufenweise verfolgen lässt. Bei einigen Peronosporeen tritt der Inhalt des Antheridiums noch in den des Oogoniums über, bei anderen nicht mehr; bei einigen Sa pro1) Siehe diese Zeitschrift, Bd. XI, Nr. 5 u. 6.

2) Vergl. des Verf. Mitteilung in den Berichten der deutschen botanischen Gesellschaft, Bd. XIII, S. 356.

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