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gestellt, ob sie das daselbst thun. Zur besseren Uebersicht seien folgende Zahlen über die Zugvögel anderer Gegenden angeführt. Es brüten

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Unter denjenigen Arten, welche in Sachsen ihr Brutgeschäft verrichten, gibt es eine Anzahl, die in den angrenzenden Ländern gar nicht. oder nur ausnahmsweise vorkommen.

der schwarze Milan,

der Rotfußfalke,

der Wanderfalke,

der Fischadler, die Sperlingseule, der Rauhfußkauz,

der Uhu,

die Sumpfohreule, die Blaurake,

der Kolkrabe,

der Tannenheher,

der Alpenmauerläufer,

Es sind dies folgende:

der Zwergfliegenfänger,

die Sperbergrasmücke,
die Steindrossel,
der Gartenammer,
der Bergfink,

der Nördl. Leinfink,
der Holbölls

der Triel,

die Schnatterente,

die Reiherente,

die Schellente.

Ueber das Nisten der eben genannten Arten im Königreich Sachsen liegen nun nachfolgende Thatsachen vor.

Schwarzbrauner Milan. Milvus ater (Gm.).

Die Heimat dieses Vogels bildet in erster Linie Zentraleuropa und erstreckt sich nur bis zur Ostsee nach Norden zu, in Mitteldeutschland ist er demnach überhaupt schon selten anzutreffen, und daher war es auch wohl von Anfang an zu erwarten, dass er in Sachsen als Brutvogel nicht gerade häufig auftreten würde. Doch sind immerhin einige derartige Fälle zu konstatieren gewesen. 1879 verrichtete ein Paar dieser Vögel sein Brutgeschäft zwischen Kamenz und Königsbrück auf einer sehr hohen Fichte. Eine Untersuchung des Horstes ergab 2 Junge und 1 faules Ei. Nachdem die alten Vögel in einem Tellereisen gefangen, wurden die Jungen ausgehoben. 1883 hatte ein anderes Pärchen ein Wäldchen in der Pleissenau unterhalb Rötha bezogen und später, 1888, ein Paar sich in der Nähe von Altenbach bei Wurzen angesiedelt. Früher nistete der schwarzbraune Milan auch im benachbarten Herzogtum Altenburg, nämlich in der Leina. 1854 wurde im Deutschen Holze" auch ein Horst dieses Vogels entdeckt. Seitdem liegen keine Beobachtungen über ihn im schon genannten Lande vor, und auch Liebe bemerkt in seinen „Brutvögeln Ostthüringens und

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ihr Bestand" 1878, dass er außer der Leina keine Gegend in Ostthüringen kenne, wo der schwarzbraune Milan als Nistvogel auftrete.

Rotfußfalke. Erythropus vespertinus (Linn.).

Während Naumann in seiner klassischen „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands" von diesem Falken noch sagen musste: „Es ist nicht bekannt, wenigstens nicht mit Gewissheit, wo und auf was Art sein Nest u. dergl. angelegt ist", sind wir heute in der Lage, auch darüber genauen Bericht erstatten zu können. Nachdem der Rotfußfalke schon wiederholt als Durchzugsvogel für Sachsen in der Lausitz konstatiert werden konnte, gelang es vor ca. 10 Jahren, 1885, ihn auch als Brutvogel nachzuweisen, und zwar in der Nähe von Chemnitz. Außerordentlich günstig war es dabei überdies, dass ein durch und durch geschulter Beobachter das Brutgeschäft dieses Falkenpaares verfolgen konnte. Sein Bericht darüber lautet ungefähr folgendermaßen: Am Anfang Mai des schon bezeichneten Jahres begann das bei weitem kleinere Männchen seine anmutigen Liebesspiele; es schraubte sich nach Art anderer Falken in die Höhe und stürzte sich sodann im jähen Fall herab, zog sich wieder etwas aufwärts, beschrieb einige Kreise und schoss im blitzschnellen Fluge bei dem Weibchen, welches während der Liebesspiele fast regelmäßig auf einer Tanne in den niederen Aesten aufgebäumt hatte, vorbei. Am 18. Mai machte sich das Weibchen an einem alten Krähenneste (von C. corone) auf einer Tanne etwa 12 m Höhe zu schaffen, während das Männchen öfters kleinere Reiser zutrug, welche das Weibchen im Horste zurecht legte. Am 26. Mai saß das Weibchen auf dem Horste, am 28. Mai waren darin 2 Eier, am 7. Juni war das Gelege von 6 Eiern vollständig. Dieselben hatten einen Längsdurchmesser von 39-42 mm und einen Querdurchmesser von 33-35 mm. Sie waren durchweg von ockergelber Grundfarbe, graubraun verwaschen gefleckt und wurden in Zwischenräumen von 2 zu 2 Tagen gelegt. Das Weibchen brütete größtenteils allein und ließ sich dabei von dem Männchen atzen; in der Mittagszeit ging es zur Tränke und wurde in dieser kurzen Frist vom Männchen beim Brüten abgelöst. Die Brütezeit währte 20 Tage, am 16. Juni kam das 1. Junge zur Welt, am 24. das letzte, ein Ei war faul. Die Jungen entschlüpften dem Ei in graugelblichem Flaum, wurden von beiden Eltern gefüttert und sorgsam geliebt. Die Alten hatten durch das öftere Besteigen des Horstes von seiten des Beobachters sich so an diesen gewöhnt, dass sie in der letzten Zeit unbekümmert um denselben nach Nahrung ausflogen. Als solche wurden größtenteils Kerfe herzugetragen. Vögel oder Mäuse sah der Beobachter dagegen die Falken nie fangen (auf dem nächsten Baum befand sich ein Nest der Singdrossel). Die Jungen saßen ungefähr 30 bis 32 Tage im Horste und zeigten sich in den ersten Tagen nach dem Ausfliegen sehr dumm, bald aber änderte sich ihr Wesen, sie fingen an, mit den Alten zu fliegen und später auch zu fangen, kehrten jedoch 8 bis 10 Tage am Abend in den Horst zurück. Das Jugendkleid derselben war am Leib ein helles Rötlichgelb mit wenig verwaschener Längszeichnung, auf dem Rücken dunkelgraubraun gefärbt, jede Feder war heller gesäumt. Wachshaut, Augenring und Füße waren lichtorangerot. Am 16. Oktober gegen Mittag verließ jung und alt in südwestlicher Richtung den Brutplatz. XVI. 41

In den 60er Jahren nistete übrigens der Rotfußfalke auch im Mückerschen Grunde bei Zschernitsch unterhalb Schmölln, sonst ist weder im Herzogt. Altenburg noch in Ostthüringen eine Lokalität bekannt, wo dieser Falke als Brutvogel vorgekommen wäre.

Wanderfalke. Falco peregrinus Tunst.

Zahlreicher sind die Beobachtungen, welche über das Nisten der Wanderfalken in Sachsen vorliegen, und überdies erstrecken sich dieselben beinahe auf das ganze 19. Jahrhundert. Schon Chr. L. Brehm berichtet in seinen „Beiträgen zur deutschen Vogelkunde", 1820, von einem Horste im Vogtlande. Derselbe befand sich leider wird der Name des Ortes nicht näher angegeben auf einer langen steilen und sehr hohen Felswand an der Stelle, wo der Fels einen großen Spalt hatte, in dem unten ein Absatz vorstand. In dieser ca. 10 Ellen tiefen Spalte war der Horst, aus schlechten unordentlichen Unterlagen von Reisern und etwas Genist bestehend, angebracht. In der ersten Hälfte des Juni befanden sich darin 2 wenig bebrütete Eier. Uebrigens hatte ein Paar Wanderfalken in einer andern Kluft desselben Felsens 2 Jahre früher schon Junge großgezogen. Fast zu derselben Zeit, 1821, machte von Uechteritz in Okens Isis bekannt, dass der Wanderfalke in der Felsengegend von Johnsdorf (s. von Zittau), am Hochwalde sw. von Bautzen genistet habe und dies sehr häufig in der Sächs. Schweiz thun. Für das zuletzt genannte Gebiet gilt dies im gewissen Sinne auch heute noch, denn der Wanderfalke gehört auch gegenwärtig dort stellenweise zu den regelmäßigen Brutvögeln, kommt aber außerdem auch an verschiedenen anderen Orten Sachsens als solcher

wie folgende Angaben beweisen werden. 1870 horstete 1 Paar auf den wild zerklüfteten Pfaffensteinen, von 1871-78 war dieser Falke Brutvogel auf Ottendorfer Revier am Gr. Teichstein und im Dreiwinkelgrunde, auf Hohensteiner Revier in der Nähe der Waltersdorfer Mühle an einer Felswand im Polenzthale. Auch im Lausitzer Gebirge nistet dér Wanderfalke noch in einzelnen Paaren, so liegt ein Bericht von Zittau von 1883 und 1886 vor, in welchem gesagt wird, dass die Brutpaare in ersterem Jahre entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit auf dem Oybin überwintert hätten und am 25. Dezember 1886 ein Weibchen erlegt worden sei. In der 2. Hälfte der 80er Jahre trat er als regelmäßiger Brutvogel in der Gegend von Schandau und Schmilka auf, so horstete 1887 1 Paar in den vorderen Schrammsteinen in einem unzugänglichen ausgewitterten Sandloch oder Felsenriss mit Ueberhang. 1888 brütete ein Paar im Heringsgrund, während ein anderes Paar auf Postelwitzer Revier, am 27. Februar ankommend, einen schon 1886 bewohnten Horst an einer glatten hohen etwas überhängenden Felswand in einem ausgewitterten Sandloch bezog. Das Brutgeschäft dieses Paares begann am 5. April und schien am 1. Mai beendet zu sein, am 17. und 18. Juni wurde je 1 der am Horstrande sich aufhaltenden Jungen erlegt und 1 vollständig flugbarer am 20. d. M. dgl., während der 4. Junge zum Ausfliegen kam. In demselben Jahre, 1888, brütete der Wanderfalke auch in der Massenei bei Schmiedefeld (in der Nähe von Stolpen), und zwar benutzten 2 Paar alte Krähennester und 1 Paar einen alten Raubvogelhorst. Wie zahlreich dieser Falke dort auftrat, mag die Thatsache beweisen, dass auf diesem Reviere im Laufe des Sommers 15 Stück, alte und junge, erlegt worden

sind. Auch im folgenden Jahr, 1889, brüteten wieder 3 Paar auf Postelwitzer Revier und fand sich 1 derselben schon am 21. Februar am Brutplatze ein. Es hatte sich aber 1 Paar auch in einer unzugänglichen Stelle in den Tissaer Wänden angesiedelt und wurde dort am 18. April erlegt. 1893 traf bei Schmilka der erste am 7. März ein, das Brutgeschäft begann jedoch erst am 21. April. Ein Paar errichtete den Horst in einem ausgewitterten Sandsteinloche, 50 m über der Erde, in den Heringsgrundwänden. Durch Hineinschießen wurde der Horst zerstört, während man das Weibchen von einer Kiefer herabholte. An einer andern Stelle der eben näher bezeichneten Gegend waren Mitte Juni schon 5 Junge ausgeflogen.

Ueber den Schaden des Wanderfalken ist zu bemerken, dass überall da, wo er nistet, man ihn anklagt, er stelle neben jungen Waldhühnern und Wildtauben ganz besonders gern auch den Haustauben nach. Weder in Ostthüringen noch im Herzogt. Altenburg ist der Wanderfalke gegenwärtig als Brutvogel anzutreffen, bis 1868 war er es aber noch häufig in der Umgebung von Altenburg, und ausnahmsweise brütete auch früher 1 Paar zwischen Auma und Weida.

Fischadler. Pandion haliaëtus (Linn.).

Nur wenig Orte in Sachsen sind es dagegen noch, an welchen der Fischadler seinen Horst errichtet. Allein in der teichereichen Lausitz geschieht dies jetzt noch ab und zu. So nistete er Ende der 80er Jahre vereinzelt in größeren Teichen der Umgebung von Klix (9 km nördlich von Bautzen) und zwar merkwürdigerweise höchst eigentümlich niedrig. Während er gewöhnlich auf hohen Bäumen seinen Horst anlegt, geschah dies an dem schon genannten Orte am Schilfe, sodass in dem einen Fall das Nest kaum 12 m über den Wasserspiegel emporragte. Der Bau, in einer sehr hohen und dichten Schilfgruppe inmitten des Teiches befindlich, bestand aus zusammengetragenem Schilf und Gezweige. Die Zahl der Eier in demselben betrug 2, die Adler wurden beide gefangen. Die Wasservögel ließen sich, wie dies in der Regel der Fall ist, durch den Adler gar nicht stören. Einige Jahre darauf, 1894, wurde 1 Paar dieser Adler den ganzen Sommer hindurch auf den Deutschbaselitzer Teichen 3 km n. v. Kamenz beobachtet, dasselbe soll in dem in der Nähe des genannten Ortes liegenden Klosterwalde genistet haben. Ab und zu zeigt sich ein Fischadler auch an den Frohburger Teichen, nistet aber jedenfalls nicht auf sächs. Gebiet, sondern diese Exemplare bewohnen die Leina im Herzogt. Altenburg, wie dies schon 1894/95 in dem eben genannten Walde geschah. In Ostthüringen waren in den 70er Jahren ebenfalls noch 1-2 Paar ständig, sind aber jetzt dort verschwunden.

Sperlingseule. Athene passerina (Linn.).

Ebenfalls nicht gerade zahlreiche Notizen aus unserem Vaterlande enthält die ornithologische Litteratur über Sperlingskauz. Es sind dies nur folgende. Nach Ch. L. Brehm ist früher ein Nest dieser Eule mehrmals in den waldigen Gegenden des Oster- und Vogtlandes in hohlen Waldbäumen gefunden worden. In den 60er Jahren soll er nach Angaben des Herrn Oberförsters Fritzsche in einem hohlen Birnbaume zu Rüben

gebrütet haben, auch er soll bei Schneeberg-Neustädtel als Brutvogel aufgetreten sein und dadurch sich schädlich gemacht haben, dass er öfters junge Stare aus den Kästen holte. In den letzten Jahren ist er auch brütend in der Gegend von Schmilka-Schandau angetroffen worden, von wo schon Reichenbach Exemplare für das Dresdener Museum erhielt und wo auch Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre zu sehr verschiedenen Jahreszeiten einzelne oder auch Paare von Sperlingskäuzen bemerkt wurden. 1892 gelang es endlich dem dortigen Beobachter, diese Eule als Brutvogel sicher nachzuweisen: er entdeckte in der Nähe des Gr. Zschirnsteines, auf Reinhardtdorfer Revier, am 6. Juni des genannten Jahres 4 junge Sperlingskäuze auf einem Aste zusammensitzend, also jedenfalls kürzlich erst ausgeflogen.

Auch aus Ostthüringen und dem Herzogtum Altenburg liegen nur sehr spärliche Nachrichten über das Brüten des Sperlingskauzes vor. Nur einmal brütete er bei Oberlödla in der Nähe von Altenburg und 2 mal hintereinander in einem Astloch eines Birnbaumes im Garten von Liebes Vater (Moderwitz bei Neustadt a. O.).

Raubfußkauz. Nyctale Teugmalmi (Gm.).

Ausführlichere Angaben als über den Sperlingskauz besitzen wir von einer anderen eigentlich in Nordeuropa heimischen, daher in Mitteleuropa nur selten, aber auch in Sachsen nistenden Eulenart, dem Rauhfußkauz. Unstreitig aber lägen über ihn viel mehr Beobachtungen vor, wenn er nicht so häufig mit dem Steinkauz verwechselt würde. Ein solches Verkennen ist auch wohl erklärlich. Stimmen doch die alten Vögel beider Arten in Größe und Gesamtfärbung ziemlich überein! Doch ist trotzdem für den geschulten Beobachter selbst in der Natur ein Auseinanderhalten beider Arten nicht schwierig. Schon in der Wahl ihrer Aufenthaltsorte weichen beide von einander ab. Der Steinkauz liebt die Nähe des Menschen und bezieht aus diesem Grunde Gartenhäuser, Scheunen, Türme, Dachböden, Löcher alter Gemäuer und Gebäude, Steinbrüche, hohle Bäume.

Erwählt er sich den Wald zur Wohnung, so thut er dies immer in kleineren, lichteren und in der Nähe der Felder liegenden Komplexen. Der Rauhfußkauz hingegen bewohnt nie Gebäude, sondern er nistet meist nur im Walde und benützt dazu in der Regel von Spechten herrührende Höhlen.

Auch durch ihren Körperbau unterscheiden sich beide Eulenarten von einander. Der Rauhfußkauz erscheint immer etwas schlanker infolge seiner längeren Flügel und seines längeren Schwanzes, außerdem sind seine Füße und Zehen mit langen, daunenartigen Federn so dicht besetzt, dass nur die langen spitzen schwarzen Krallen am sitzenden Vogel sichtbar bleiben.

Beim Steinkauz ist zwar der Lauf auch von Federn dicht besetzt, dieselben sind aber nur kurz und die Füße erscheinen deshalb viel schwächer als bei seinem Verwandten. An den Zehen des Steinkauzes befinden sich überdies nur auf der Oberseite kurze borstenförmige Federn, welche die graugelbe Haut durchschimmern lassen.

Eine weitere Eigentümlichkeit des Rauhfußkauzes besteht darin, dass er bei Störungen am Tage seinen Gesichtsschleier so eigentümlich zieht, dass über jedem Auge ein Wulst gebildet wird und es aussieht, als besäße der Kauz abgestumpfte Federohren.

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