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Es sind dies zwar nur 9 neue Species. Wenn die Hypothese der zufälligen Bevölkerung durch Winde, oder andererseits gelegentlicher unbeabsichtigter Import mit Fröschen und Fischen die einzig möglichen Erklärungsweisen sind, so wird es interessant sein die ursprüngliche Heimat sicherzustellen.

Die Wasserbecken der Azoren wurden nach zuverlässigen Berichten im Jahre 1820 mit Rana esculenta Perezi aus Portugal bevölkert.

In den Jahren 1878, 1879 und 1891 unternahm man Importationsversuche mit Fischhrut, die aber misslangen.

Im Jahre 1882 glückte das Einsetzen von 300 jungen Salmo stomachicus Gn. aus England. Weitere Transporte 1883 und 1885 misslangen dagegen. 1889 reussierte man, mehrere Arten: Salmo lacustris L., Trutta lacustris Sb., Salmo trutta Ag., Salmo lemanus Gn. und Trutta variabilis Ln. in die zwei Seen von Sete Cidades einzusetzen. 2 Versuche im Jahre 1894 misslangen wieder.

Nach einem verunglückten Versuche, 1889, Karpfen auf die Inseln zu transportieren, glückte im folgenden Jahre die Bevölkerung mit Cyprinus speculum Le. und C. carpio L. Im Jahre 1876 schon waren einige Leuciscus macrolepidotus St. mit Erfolg eingepflanzt worden.

Gleichzeitig mit diesen Frosch- und Fischimportationen können kleine Wassertiere mitgebracht worden sein, da aber bekanntlich Fische nur in ganz reinem Wasser transportfähig sind, so ist die Bevölkerung der Gewässer der Azoren auf diesem Wege zwar nicht unmöglich, aber nicht zu überschätzen. Die wahrscheinlichsten Bevölkerungsweisen wären somit die durch Transport von Lebenskeimen durch die Winde und Vögel.

In meiner Gesamtbearbeitung der pelagischen Fauna der Süßwasserbecken werde ich eingehender darauf eintreten.

Aus der reichen Liste der Binnengewässerbewohner der Azoren hebe ich einige besonders interessante Vorkommnisse hervor.

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Von den noch nicht bestimmten Arten ist die Estheria spec. besonders zu bemerken.

Ueber die meteorologischen Verhältnisse dieser Inselgruppe enthält die Abhandlung von Barrois sehr interessante Zusammenstellungen.

Die vorherrschenden, regelmäßigen Winde kommen vom nördlichen Europa. Die mittleren Temperaturverhältnisse von 4 Serien von Jahren ergeben: 1866-1872 Minimum 13,95° Max. 19,77° Mittl. Temp. 17,31°

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Die Temperaturnotierungen gehen vom Minimum von 11,19° bis zur Maximaltemperatur von 24,8°. Die Temperaturen bewegen sich demnach innerhalb auffallend enger Grenzen. Die Monate Februar und März weisen die niedrigsten, Juli und August die höchsten Temperaturen auf.

Das Minimum der Luftdruckverhältnisse ist im Februar und März, das Maximum im Juni und Juli.

Die Evaporation erreicht im Dezember das Minimum, im August das Maximum. Vollständig reiner Himmel ist selten, charakteristisch sind viele Nebel. Der höchste Berg ist selten frei. 175 Tage des Jahres sind Regentage.

Ueber Temperaturverhältnisse der Gewässer gibt Barrois einige sehr wertvolle Beobachtungen, namentlich eine sehr interessante Tabelle über die Temperaturmessungen angestellt von 1888-1895 in den zwei Seen von SeteCidades, lagoa Azul und lagoa Grande durch den Kapitän F. A. Chaves. 261 m ü. M: See Azul. Maximaltiefe 25,4 Meter.

Oberflächentemperatur:

Minimum 11,5 0
Maximum 21,75°

April 1895.
August 1888.

August 1893 und September 1890.

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April 1895.

261 m ü. M.: See Grande. Maximaltiefe 29,7 Meter.

Oberflächentemperatur:

Minimum 12,0° April 1895.
Maximum 23,0 0 Juli 1891.

Tiefste Wasserschichten: Minimum 11,25°

März 1891.

Maximum 13,75° Juli 1891.

Es sind danach die Minimaltemperaturen der Tiefe in Vergleichung mit den Seen Europas hoch und der Wechsel der Temperaturen bewegt sich innerhalb sehr engen Grenzen im See Azul von 11,1° bis 21,75°, also von 10,65° Differenz, im See Grande von 11,25° bis 23° also von 11,75° Differenz.

Aus der Temperaturtabelle der zwei Seen gibt sich das Fehlen einer Sprungschicht kund.

Die Temperaturverhältnisse der Azoren bieten danach ein in folgenden drei Punkten hervortretendes eigenartiges Gepräge:

1. Die Temperaturen der Luft haben ein hohes Minimum 11,19° und ein niedriges Maximum von 24,8°.

2. Die Temperaturen der zwei größten Seen besitzen ein hohes Minimum 11,1° und 11,25°.

3. Die Temperaturen der Luft und der zwei untersuchten Seen bewegen sich innerhalb enger Grenzen.

In diesen eigenartigen Existenzbedingungen lebt eine Wasserfauna, die mit

der europäischen Fauna die größte Verwandtschaft hat.

Das Gesamtbild der gegenwärtigen Wasserfauna der Inselgruppe spiegelt sich in der folgenden Tabelle der Vertretung der Kreise und Ordnungen, die die Zahlen der bestimmten Species enthält.

Tabelle II.

Am allgemeinsten verbreitet sind die Coleoptera, zwar nur mit 7 Arten. Mit je 13 Species folgen die Cladoceren und Ostracoden und die Anneliden mit 6 Species.

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Bezüglich der Herkunft der Fauna der Gewässer der Azoren treten zwei Hypothesen in den Vordergrund:

1. Die Azoren waren früher mit den Kontinent verbunden. Dio Fauna könnte zum Teil eine Relikten - Fauna sein.

2. Die Azoren waren immer im Ozean isoliert, ursprünglich vielleicht unbevölkert, erst im Laufe der Zeit auf verschiedenen Wegen und von verschiedenen Richtungen auf natürliche Weise, ohne oder mit Hinzuthun des Menschen mit Organismen bevölkert.

Das Studium der Fauna der Binnengewässer von Portugal, von wo die Frösche importiert wurden, kann die Frage nach der Heimat oder den nächsten Verwandtschaftsbeziehungen besonders der neuen Arten und damit der gesammten Fauna zu sichererem Schlusse führen.

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Verlag von Eduard Besold (Arthur Georgi) in Leipzig. Druck der kgl. bayer. Hof- und Univ. - Buchdruckerei von Junge & Sohn in Erlangen.

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24 Nummern von je 2-4 Bogen bilden einen Band. Preis des Bandes 20 Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten.

XVI. Band.

1. Oktober 1896.

Nr. 19.

Inhalt: Schlater, Einige Gedanken über die Vererbung.

Stieda, Anthropologische Arbeiten in Russland (2. Stück). Haeckel, Systematische Phylogenie. Lindau, Lichenologische Untersuchungen. Zschokke, Forschungsberichte aus der biologischen Station zu Plön. Reess, Lehrbuch der Botanik. Aus den Verhandlungen gelehrter Gesellschaften. Kaiserliche Aka

demie der Wissenschaften in Wien: 1. Zur Anatomie der Frucht und des Samens von Viscum; 2. Untersuchung über das photo - chemische Klima von Wien, Buitenzorg und Cairo.

Einige Gedanken über die Vererbung1).

Von Gustav Schlater.

I.

Die Frage über die Vererbung ist eine der Hauptfragen der Biologie. Sie ist so mannigfaltig und so umfangreich, dass wir ihr auf jedem Schritte unseres Forschens begegnen. Welche Erscheinungen des Lebens unser Geist auch erforschen möge, immer gewinnen wir die Ueberzeugung, dass die Vererbung der Hauptfaktor der Kontinuität und der Konstanz der Formen und der Eigenschaften ist. Die Vererbung ist, sozusagen, jene mächtige Kraft, welche alle unter dem Einflusse der Bedingungen der organischen Entwicklung in der Materie sich gestaltenden Veränderungen in derselben auf lange oder auf immer festhält. Ohne Vererbung ist überhaupt keine phylogenetische Entwicklung möglich. Daraus ist ersichtlich, dass die Frage über die Vererbung mit der Frage über die Entwicklung der organischen Formen überhaupt, welche seit dem genialen de-Lemarck zur Hauptidee und Richtschnur der Biologie geworden, eng verknüpft ist; deshalb auch sind wir gezwungen, wenn wir von der Vererbung reden, die Faktoren der organischen Entwicklung ins Bereich unserer Betrachtung zu ziehen.

1) Vortrag, gehalten am 22. Februar 1896 in der I. (biologischen) Sektion der Russischen Gesellschaft für Wahrung der Volksgesundheit. Mit Anmerkungen und einigen Zusätzen versehen, wird dieser Vortrag bald in Form eines Büchleins, in russischer Sprache, erscheinen.

XVI.

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