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dem bei 64° entstehenden Niederschlag schwankt je nach dem Salz- und Fibringehalt der Lösung. Erwärmt man durch Schlagen von Blut erhaltenes Fibrin erst auf 56°, so löst sich nun in 1 proz. Fluornatriumlösung nur ein Teil auf, und dieser koaguliert bei 64°; erwärmt man aber vorher auf 75°, so löst sich überhaupt nichts mehr. Ebenso verhält sich ja Fibrinogen; nur darin unterscheidet es sich vom Fibrin, dass das nach der Erwärmung auf 56° in Lösung bleibende Globulin bei diesem durch konzentrierte Kochsalzung nur teilweise, bei jenen aber total ausgefällt wird. R. H. [110]

Dr. Otto Schmeil, Deutschlands freilebende Süßwasser

Copepoden.

III. Teil: Centropagidae. Mit 12 Tafeln und 3 Figuren im Text. Stuttgart, Verlag von Erwin Nägele, 1896.

Die vorliegende umfassende Arbeit ist als das 21. Heft der von Leuckart und Chun herausgegebenen Bibliotheca Zoologica erschienen. Sie bildet den 3. Teil einer systematischen Beschreibung der SüßwasserCopepoden (mit Ausschluss der parasitischen Formen), deren Publikation Dr. Schmeil 1892 begonnen und in dem kurzen Zeitraume von 4 Jahren zu Ende geführt hat. Es ist ein in jedem Betracht hervorragendes Werk, das nun vollendet vor uns liegt ein Buch, dessen klarer, nie misszuverstehender Text in Verbindung mit einer großen Anzahl sehr genauer Abbildungen die Speciesbestimmung außerordentlich erleichtert, sodass dasselbe als ein klassischer Führer durch die Mannigfaltigkeit der einheimischen Copepoden-Fauna betrachtet werden darf.

Schmeil behandelt in dem hier zu besprechenden 3. Teil die Gattungen Diaptomus, Heterocope und Eurytemora, welche bisher als Glieder der Calaniden-Familie, wie sie von Dana und Claus aufgestellt worden ist, galten. Giesbrecht, der das System der Copepoden reformiert hat, rechnet die obigen 3 Genera zu der umfassenderen Familie der Centropagiden und zwar zu derjenigen Unterabteilung derselben, die er Temorinae nennt. Schmeil bemerkt aber hierzu, dass die Unterschiede zwischen dieser Subfamilie und den deutschen Centropagiden - Gattungen zahlreich genug seien, um eine Absonderung der letzteren von den Temorinae zu motivieren. Eventuell wird von Schmeil für diese neue Unterfamilie die Bezeichnung Diaptominae in Vorschlag gebracht.

Die 3 dazu zählenden Genera werden von unserem Autor wie folgt charakterisiert:

Gen. Diaptomus: Furkaläste kurz, höchstens dreimal so lang als breit; Innenast des ersten Schwimmfusspaares zweigliederig; Innenäste der übrigen Paare dreigliederig.

Gen. Heterocope: Furkaläste kurz, höchstens doppelt so lang als breit; Innenäste aller Schwimmfußpaare eingliederig.

Gen. Eurytemora: Furkaläste lang, wenigstens drei und einhalb mal so lang als breit; Innenast des ersten Paares eingliederig; Innenäste der übrigen Paare zweigliederig.

Bei den deutschen Diaptomus - Arten haben wir es nach Schmeil mit drei wohl von einander unterscheidbaren Gruppen zu thun, die sich

an Diapt. castor, D. salinus und D. coeruleus als Hauptformen anschließen. Es sind das

I. Die castor-Gruppe mit

D. castor Jur. und D. superbus Schmeil.

II. Die salinus-Gruppe mit

D. salinus v. Daday und D. wierzejskii Richard.

III. Die coeruleus-Gruppe mit

a) D. coeruleus Fischer; D. Zachariasi Poppe;

b) D. gracilis Sars; D. graciloides Lilljeborg; (D. guernei Imhof).

Es ist das erste Mal, dass eine derartige Gruppierung der DiaptomusArten unternommen wird, aber die Berechtigung dazu erhellt aus den eingehenden Vergleichen, die Dr. Schmeil auf S. 30 u. 31 seiner Arbeit vornimmt. Danach ergibt sich ganz ungezwungen eine Anzahl verwandtschaftlicher Beziehungen zwischen den verschiedenen Species eines Typus, wodurch eine bessere Uebersicht über die ganze Gattung gewonnen wird. Auf S. 35-75 folgt dann die nähere Charakteristik der einzelnen Gruppen und der sie bildenden Arten.

Weiterhin (S. 78-99) beschäftigt sich Dr. Schmeil mit dem Genus Heterocope und beschreibt die 3 für Deutschland bekannten Species desselben: H. saltens Lillje b. (Chiemsee), H. weismanni Imhof (Bodensee) und H. appendiculata (Plöner, Schweriner, Müritz - See).

Der Schlussteil (S. 100-125) ist der Gattung Eurytemora gewidmet, von welcher bei uns im Süßwasser ebenfalls nur 3 Arten vorkommen: Eu. lacinulata (nord- und mitteldeutsche Seen), Eu. affinis (Unterelbe, Ems, Weser) und Eu. lacustris (holsteinische Seen, Müritzsee).

Dem stattlichen Hefte ist auch ein sehr umfangreiches Litteraturverzeichnis (über 150 Autoren berücksichtigend) beigegeben, in das noch die allerneuesten Publikationen, soweit dies irgend möglich war, mit aufgenommen worden sind.

Dieselbe uneingeschränkte Anerkennung, welche wir dem vorliegenden III. Teile gezollt haben, können wir auch auf die vorher erschienenen beiden Hefte über Harpacticiden (1893) und Cyclopiden (1892) erstrecken. Jede dieser umfangreichen Monographien legt Zeugnis ab von dem Fleiße, den weitreichenden Kenntnissen und der Urteilsschärfe ihres Verfassers, der auf dem betreffenden Forschungsgebiete schon mit seiner Doktordissertation sich hervorgethan hat.

Wir verdanken Schmeil auch die Auffindung einer ganzen Reihe von Copepoden - Species, die bisher nur aus Gewässern des Auslandes bekannt waren; es sind deren nicht weniger als ein Dutzend. Während überhaupt 1863 im Ganzen nur 14 deutsche Copepodenarten aufgeführt werden konnten, beträgt deren Anzahl jetzt 49, nämlich 26 Cyclopiden, 10 Harpacticiden und 13 Calaniden.

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Auf S. 10 u. 11 des 1. Teiles seiner Gesamtmonographie gibt Schmeil ein ausführliches Verzeichnis derselben, welches natürlich noch nicht als definitiv betrachtet werden kann, weil Deutschland erst zum kleinsten Teile hinsichtlich seiner Crustaceenfauna erforscht ist. [104] Biolog. Station. Dr. Otto Zacharias (Plön).

Fortpflanzung des Aales.

Im Anschluss an die hochinteressanten Ausführungen von Othm. Ein. Imhof in Nr. 11 S. 431 des Biologischen Centralblattes bemerke ich Folgendes: Nun beginnt es doch endlich auch in der Aalfrage zu dämmern und nunmehr zeigt es sich eben wieder einmal eklatant, dass diejenigen Leute, welche ständig mit der Natur in Berührung sind, in diesem Falle also die alten praktischen Fischer, auch am besten in deren Buche zu lesen verstehen. Als auf dem Fischereitage in Breslau, am 24. August 1894, der Konsulent der k. dänischen Regierung Arthur Feddersen in Kopenhagen mit der Behauptung vor die Oeffentlichkeit trat, dass ebenso wie der Lachs in verschiedenen Becken Schwedens auch der Aal im Norden teilweise zum vollständigen Süßwasserbewohner geworden sei und zwei getrennte Arten die breitschnauzigę als stabile, laichfähige Süßwasser-, die spitzköpfige als Wanderform aufstellte 1), da wurde er namentlich von Dr. von Brunn (Hamburg) heftig angegriffen, der sowohl das Laichen des Aales im Binnenlande als auch die stabile Süßwasserform nicht gelten lassen wollte 2), nun werden die Herren ihm bald recht geben müssen. Aber nicht nur die tiefen Alpenseen werden das Privilegium als Laichstätten des Aales haben, sondern er wird überall da zur Fortpflanzung schreiten, wo sich ihm günstige Gelegenheit dazu bietet und jedenfalls viel eher noch in unseren Flachlandbecken als auf Gebirgsuntergrunde. Wir haben hier in der Mark zunächst die allerschönsten typischen Süßwasserformen unseres Fisches ich erinnere bloß an den quappenartigen Aal des Sternberger- den des Falkenhagener-Sees u. s. w. und zwar nicht nur in abgeschlossenen Becken, sondern auch in solchen mit starkem Zu- und Abfluss, wie denen bei Rheinsberg, in letzteren allerdings neben der Wanderform. In solchen Becken findet sich unser Fisch in allen Stadien, ohne dass Montée-Einsetzungen stattgefunden haben, darunter immer in allen Größen und er nimmt auch trotz aller Nachstellungen absolut nicht ab. Eigentümlich ist ferner der Umstand, dass der Aal gegen Ende Mai und Anfang Juni hier zu Lande sehr gut läuft“ d. h. sehr rege ist und gut in die Reusen geht, was nach Analogie aller anderen Fische nur aufs Laichgeschäft schließen lässt, denn alle unsere Fische pflegen bekanntlich dann am meisten in Bewegung zu sein, wenn die Fortpflanzungsperiode anhebt. Ganz besonders gibt jedoch folgende Beobachtung durchaus zuverlässiger Leute in dem A. Hübner in Thalmühle bei Frankfurt a./0. gehörigen Köllnitzsee zum Nachdenken Anlass. Der Abfluss dieses Bassins ist durch eine Mühle versperrt, über die der Aal von jeher nicht hinaufkommen konnte. In diesem See waren früher nur wenig Aale, es wurden aber Mengen von Setzlingen und mit diesen gar viele Männchen eingeworfen, denn die Lauenbrucher Setzlinge haben ja bis 80 und mehr Prozent). In der dunkelen Nacht vom 23. bis

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1) Zeitschrift für Fischerei und deren Hilfswissenschaften". Charlotten. burg, Ad. Gertz, 1895, Nr. 3 u. 4, S. 156 ff. und S. 167 mit Figuren. Ueber das Laichen des Aales im Süßwasser. cf. auch Gerh. von Yhlen, „Wird das Fischereigewerbe in befriedigender Weise betrieben?" Gothenburg 1869, S. 9 u. a. m.

2) Zeitschrift für Fischerei", 1895, Nr. 3 u. 4, S. 161/166. 3) „Allgemeine Fischerei - Zeitung". München 1894. Id.

24. Juni 1894 hörten nun auf dem See beschäftigte Leute ein eigenartiges Plätschern wie wenn Bleie laichen, sie ruderten hin und bemerkten mit Erstaunen, dass es an dieser Stelle von größeren Aalen nur so wimmelte. Schnell wurde das Netz ausgeworfen und, obwohl das Zuggarn unklar wurde, weil beim Auswerfen der Unterreep sich über den Oberreep hängte, wurden doch noch auf einen Zug über 400 Pfund Aale gefangen, ein kolossales Resultat, während Mengen dicht gedrängt zwischen den Booten sich durchschlängelten oder richtiger durchzwängten. Ob sich unter diesen 4 Zentnern Männchen befanden, ist leider nicht konstatiert worden und ebenso ist diese Beobachtung bisher verschwiegen worden, weil man sich vor den Gelehrten . . . mit Recht fürchtete. Ein Pendant dazu sah übrigens Herr Großfischer Ernst Mahnkopf in Spandau in seiner Jugend an der alten Oranienburger Freiarche an einem schönen Junitage. Auch dort waren so mächtige Scharen von Aalen auf einem Knäuel beieinander, wie Herr Mahnkopf sie später nicht mehr gesehen hat und auch sie plätscherten mit ihren Schwänzen wie nur laichende Fische das thun.

Unserer Meinung nach wäre die Aalfrage spielend zu lösen, wenn es die Wissenschaft nicht verschmähen möchte mit der Praxis Hand in Hand zu arbeiten und sich von den Praktikern das Material zu Untersuchungen liefern zu lassen. Kleine aber immerhin anständige Prämien würden dabei Wunder wirken 1).

Spandau, 11. Juni 1896.

Karl Knauthe. [72]

Ueber das Verhältnis von Eiweiß zu Dotter und Schaale in den Vogeleiern.

(Fortsetzung; vergl. Bd. XVI S. 528.)

Ein verlegtes Ei der Roemertaube (Columba Romana) hatte am 11. September a. c. das Gewicht von 24,417 g. 5 Minuten gekocht 23,97 g. Ohne Dotter 19,003 g. Ohne Eiweiß, nur Schaale 3,355 g. Daraus berechnet sich für Dotter 4,967 g, Eiweiß 15,648 g, Schaale 3,355 g.

Das Taubenei enthält mithin:

20,72% Dotter,
65,29% Eiweiß,

13,99% Schaale.

Dr. R. W. Bauer (Leipzig). [105]

1) Uebrigens erinnere ich mich in der „Deutschen Fischerei - Zeitung“ Stettin gelesen zu haben, dass ein Herr aus Sachsen in einem völlig abgeschlossenen mit Aalen besetzten See Montée beobachtete. Er bot diese den Fachgelehrten zur Untersuchung an, leider vergeblich. Man hat seine Beobachtung einfach ignoriert.

D. V.

Einsendungen für das Biol. Centralblatt bittet man an die Redaktion, Erlangen, physiol. Institut, Bestellungen sowie alle geschäftlichen, namentlich die auf Versendung des Blattes, auf Tauschverkehr oder auf Inserate bezüglichen Mitteilungen an die Verlagshandlung Eduard Besold, Leipzig, Salomonstr. 16, zu richten.

Verlag von Eduard Besold (Arthur Georgi) in Leipzig. Druck der kgl. bayer. Hof- und Univ. - Buchdruckerei von Junge & Sohn in Erlangen.

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24 Nummern von je 2-4 Bogen bilden einen Band. Preis des Bandes 20 Mark. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postanstalten.

XVI. Band.

15. Dezember 1896.

Nr. 24.

Heymons, Ueber Eismond, Anwendung von

Inhalt: Schulze, Zellmembran, Pellicula, Cuticula und Crusta. die abdominalen Körperanhänge der Insekten. Mikrophotographie zur Anfertigung genauer Abbildungen. Rauber, Die Regeneration der Krystalle. Aus den Verhandlungen gelehrter Gesellschaften: Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien: 1. v. Wettstein, Die europäischen Arten der Gattung Gentiana aus der Sektion Endotricha Froel. und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang; 2. Molisch, Die Ernährung der Algen.

Zellmembran, Pellicula, Cuticula und Crusta.

Von Franz Eilhard Schulze1).

Der Begriff der Zellmembran, ursprünglich von der häutigen Cellulosehülle der Pflanzenzellen entnommen, ist in der tierischen Histiologie auf mancherlei verschiedenartige Hüllen- und Rindenbildungen angewandt worden, welche sich bei einzelnen Zellformen an der Oberfläche des plasmatischen Zellenleibes im lebenden oder abgestorbenen Zustande wahrnehmen lassen.

Solange die „Membran" in dem für alle Lebewesen giltigen Zellenschema noch eine präponderierende oder doch mindestens wesentliche Rolle spielte, musste das Bestreben der Untersucher darauf gerichtet sein, diese überall als zweifellos vorhanden vorausgesetzte häutige Hülle in jedem einzelnen Falle zu erkennen und nachzuweisen. Ließ sich dieselbe nicht direkt und ohne weiteres wahrnehmen, so wurde wohl die Schwierigkeit der Untersuchung als Grund des mangelnden Nachweises angenommen. „Bei vielen Zellen", sagt Schwann in seinem für die ganze tierische Histiologie grundleglichen Buche2), „ist

1) Abdruck aus den Verhandlungen der anatomischen Gesellschaft auf der zehnten Versammlung in Berlin vom 19.-22. April 1896. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Auf Wunsch des Herrn Verfassers mitgeteilt.

2) Mikroskopische Untersuchungen über die Uebereinstimmung in der Struktur und dem Wachstume der Tiere und Pflanzen, 1839, S. 43.

XVI.

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