OTHELLO, THE MOOR OF VENICE. Einleitung. Von Shakspere's Othello erschien bei Lebzeiten des Dichters keine Ausgabe. Die erste, in Quarto, kam im Jahre 1622, fünf Jahre nach Shakspere's Tode, heraus, nachdem der Verleger Thomas Walkley sie zuvor unterm 6. October 1621 in die Register der Buchhändlergilde hatte als sein Eigenthum eintragen lassen, mit dem Vermerk, dass die Tragödie augenblicklich zur Censur den Behörden vorliege: 6. Oct. 1621. Tho. Walkely. Entered for his, to wit, under the handes of Sir George Buck and of the Wardens: The Tragedie of Othello, the Moore of Venice. Der Titel der Quartausgabe selbst, die wir als Q. A. bezeichnen, lautet: The Tragedy of Othello, The Moore of Venice. As it hath beene diuerse times acted at the Globe, and at the Black-Friers, by his Maiesties Seruants. Written by William Shakespeare. London, Printed by N. O. for Thomas Walkley, and are to be sold at his shop, at the Eagle and Child, in Brittans Bursse. 1622. Der Titel macht also nicht nur den Verfasser Famhaft, sondern auch die Schauspielergesellschaft, die Shakspere'sche Truppe, welche das Drama zur Aufführung brachte, und deren beide Theater, wo sie abwechselnd spielte. Der Verleger fügt zugleich folgendes Vorwort als Empfehlung hinzu: The Stationer to the Reader. To set forth a book without an epistle were like to the old English proverb, „A blue coat without a badge;" and the author being dead, I thought good to take that piece of work upon me. To commend it I will not, for that which is good, I hope, every man will commend without entreaty, and I am the bolder, because the author's name is sufficient to vent his work. Thus leaving every one to the liberty of judgment, I have ventured to print this play, and leave it to the general censure. Yours, Thomas Walkley.! Der Herausgeber muss eine Handschrift benutzt haben, die das Drama mittheilt, wie es der Dichter darstellen liess, nachdem die Rücksicht auf die Bühnenverhältnisse manche Auslassungen veranlasst hatte. Den ursprünglichen, nur auf Anlass der Theatercensur modificirten Text brachte dann im Jahre 1623 nach einer andern Bahnenhandschrift die Gesammtausgabe der Shakspere'schen Dramen in Folio, in deren dritter Abtheilung, den Tragedies, unter dem Titel The Tragedie of Othello, the Moore of Venice. Es ist hier zuerst in Acte und Scenen eingetheilt und mit folgendem Personenverzeichniss versehen. Zur Feststellung des Textes ist ausser den erwähnten beiden Ausgaben, in Quarto und in Folio, noch eine zweite Quartausgabe (Q. B.) zu berücksichtigen, vom Jahre 1630, welche nach den Untersuchungen der Cambridge Editors nach einem Exemplar der Q. A. gedruckt ist, das mit handschriftlichen Verbesserungen und Zusätzen, grösstentheils in Uebereinstimmung mit der Folio, versehen war. Steevens hat in seinen Twenty Plays den Abdruck der Q. A. mit Q. B. collationirt. Die früheste Notiz von einer Aufführung des Othello findet sich in den von Cunningham herausgegebenen Extracts from the Accounts of the Revels at Court, in the Reigns of Queen Elizabeth and King James I. Es ergiebt sich daraus, dass The Moor of Venis am ersten November 1604 von den königlichen Schauspielern im Palaste zu Whitehall gespielt wurde. Shakspere's Drama gründet sich auf eine Novelle in der italienischen Sammlung der Hecatommith von Giraldi Cinthio, sei es, dass unser Dichter dieselbe aus dem italienischen Originale, aus einer im Jahr 1584 erschienenen französischen, oder aus einer nun verloren gegangenen englischen Uebersetzung kennen lernte Die Novelle, die siebente in der dritten Decade der Sammlung, beginnt folgendermassen: »Es war einst in Vene ein sehr tapferer Mohr (un Moro molto valoroso), der wegen seiner persönlichen Tüchtigkeit und weil er in det Kriegsangelegenheiten Beweise von grosser Klugheit und lebendigem Talente abgelegt hatte, jenen Signori schr werth war, welche in der Belohnung ausgezeichneter Thaten alle Republiken, die jemals existirten, übertreffen. Es begab sich, dass eine tugendhafte Dame von ausgezeichneter Schönheit, Desdemona genannt, nicht von weiblicher Begierde, sondern von dem Verdienste des Mohren angezogen (tratta non da appetito donnesco ma dalla virtù del Moro), sich in ihn verliebte; und er, von der Schönheit und dem edlen Geiste der Dame besiegt, entbrannte gleichermassen in sie, und ihre Liebe war so glücklich, dass sie sich ehelich verbanden, obgleich die Verwandten der Dame thaten, was sie konnten, dass sie einen andern Gemahl nähme, als ihn; und sie lebten zusammen in solcher Eintracht und Ruhe, so lange sie in Venedig waren, dass nie zwischen ihnen ein Wort, geschweige denn sonst Etwas vorfiel, was nicht liebevoll war. Es begab sich, dass die venetianischen Herren die Truppen wechselten die sie in Cypern zu halten pflegten, und zum Befehlshaber der Soldaten, die sie dorthin sandten, den Mohren ewählten.<< So beginnt die Novelle. In Cypern verliebt sich dann der Fähndrich (alfiero) des Mohren, der lagy unseres Dramas, in Desdemona und schiebt, da seine Bemühungen von ihr nicht einmal beachtet werden, d Missachtung auf eine Liebe der Desdemona zu einem Hauptmann (capo di squadra), einem Freunde und Fr trauten des Mohren (dem Cassio unseres Dramas). Aus Rache und Eifersucht regt der Fähndrich den ersten dacht des Mohren gegen seine Gattin an, als diese sich bemüht, den Hauptmann, der wegen eines zufällig le gangenen Dienstfehlers entlassen war, wieder mit ihrem Gemahl auszusöhnen. Wie im Drama verlangt dann der Mohr vom Fähndrich den sichtlichen Beweis des verbrecherischen Einverständnisses der Desdemona mit dem Hauptmann, welches dieser, unfähig sein Liebesglück zu verschweigen, dem Fähndrich mitgetheilt haben soll. Zu den Endzweck stiehlt der Fähndrich, während Desdemona in seinem Hause mit seinem dreijährigen Kinde spielt, da Taschentuch, »das der Mohr ihr geschenkt hatte und das, da es auf maurische Art sehr fein gestickt war, der Dame wie dem Mohren sehr werth war.« Der Fähndrich lässt das Taschentuch auf dem Bette des Hauptmanns liegen, der es alsbald als Desdemona's Eigenthum erkennt und es ihr zurückbringen will. Da er an ihrer Thüre jedoch dem Mohren begegnet, eilt er davon und vermehrt so den gegen ihn erregten Verdacht. Eh' er das Taschentuch der Eigenthümerin zurückgiebt, macht eine Frau in seinem Hause, von der Schönheit der Stickerei bewogen, ein ähnliches; mit ihrer Arbeit am Fenster sitzend, wird sie zuerst vom Fähndrich, dann, auf dessen Veranlassung, vom Mohren beobachtet, und das Taschentuch muss als neuer Schuldbeweis gelten. Der Mohr besticht mit grosser Geldsumme den Fähndrich, dass er dem Hauptmann nächtlicher Weile auflaure. Letzterer wird auch, als er in der Dunkelheit aus dem Hause einer Buhlerin kommt, die nicht, wie im Drama, identisch ist mit der Frau, welche das Taschentuch copirte, vom Fähndrich am Beine verwundet; nachher aber, als mehrere Leute auf das Hülfsgeschrei des Hauptmanns herbeieilen, bedauert der Fähndrich ihn »wie einen Bruder«. Desdemona's Klage um den Unfall, der dem Hauptmann zugestossen, erhebt in den Augen des Mohren ihre Schuld über allen Zweifel. Sie wird alsdann von den Beiden in der Weise ermordet, dass sie erst mit einem Strumpfe, der mit Kiessand gefüllt ist, a Boden gestreckt, dann ihr der Kopf zerschmettert und endlich die gebrechliche Decke der Schlafkammer über ihr zusammengerissen wird, als sei sie durch den Einsturz des Gebälkes umgekommen, was auch allgemeinen Glauber findet. Dem Mohren wird aber die Gesellschaft seines Mitschuldigen so verhasst, dass er, um ihn nicht mehr an sich zu haben, seines Fähndrichamtes ihn entsetzt, worauf dieser aus Rache bei dem Hauptmann, und nachher mit diesem gemeinschaftlich beim venetianischen Senate zum Denuncianten und Ankläger des Mohren wird. De Signori, als sie die Grausamkeit vernahmen, die der Barbar an ihrer Landsmännin verübt hatte, liessen ihn in Cypern ergreifen und nach Venedig schaffen und suchten mit vielen Martern die Wahrheit aus ihm herauszubring Aber er, mit der Kraft seines Geistes jede Tortur überwindend, leugnete Alles so hartnäckig, dass man nichts ihm erfahren konnte. Aber wenn er auch, vermöge seiner Standhaftigkeit, dem Tode entging, so wurde er ni destoweniger, nachdem er viele Tage im Gefängniss gewesen, zu ewiger Verbannung verurtheilt, in welcher er lich von den Verwandten der Frau, wie er es verdiente, umgebracht wurde. Der Fähndrich ging in sein Vaterl und, da er nicht von seiner Gewohnheit lassen wollte, klagte er einen Gefährten an, dass derselbe ihn ersucht ha einen Feind, einen Edelmann, umzubringen. Wegen der falschen Anklage auf die Tortur gespannt, starb er, nach Hause zurückgebracht, elendiglich an den Folgen der Marter; so rächte Gott Desdemona's Unschuld. Und diesen ganzen Hergang erzählte die Frau des Fähndrichs, welche um die That wusste, nach seinem Tode, wie ich es Each erzählt habe.< So schliesst die Novelle. Es ergiebt sich aus der Skizze schon, wie Shakspere nur die Aeusserlichkeiten, und auch diese nur mit bedeutenden Modificationen für sein Drama benutzen konnte. Die Charaktere sind erst ven ihm gebildet, und neu hinzugekommen sind u. A. Brabantio und Roderigo, von denen sich in der Novelle nicht einmal, wie doch von Bianca und Emilia, eine Andeutung findet. Namhaft gemacht wird in der Novelle nur Desdedie übrigen Namen fügte Shakspere selbst hinzu. mona; Die Ballade, aus welcher lago (A. 2, Sc. 3) die vorletzte Strophe singt, findet sich vollständig in Percy's Reliques of Ancient English Poetry, und lautet so: This winters weather itt waxeth cold, Bell my wiffe, who loves noe strife, Rise up, and save cow Cumbockes liffe, In einer Note giebt Percy die Abweichungen seines Originals von der Stanze, die Shakspere's Drama hat. Die wichtigste ist die erste Zeile: King Harry was a very good king, und die fünfte: He was (a) king and wore the crown. Das Lied von der Weide, welches Shakspere, einigermassen modificirt, der Desdemona (A. 4, Sc. 3) in den Mund legt, theilt Percy ebenfalls mit. Es führt den Titel A Lover's Complaint being forsaken of his Love, and lautet: A poore soule sat sighing under a sicamore tree; willow, willow, willow! With his hand on his bosom, his head on his knee: O willow, willow, willow! O willow, willow, willow! Sing, O the greene willow shall be my garland. He sigh'd in his singing, and after each grone, O pitty me, (cried he,) ye lovers, each one; Her heart's hard as marble; she rues not my mone. The cold streams ran by him, his eyes wept apace; The salt tears fell from him, which drowned his face. The mute birds sate by him, made tame by his mones: The salt tears fell from him, which softened the stones. Let nobody blame me, her scornes I do prove; O that beauty should harbour a heart that 'so hard! Let love no more boast him in palace or bower: Come, all you forsaken, and sit down by me. A Garland for lovers forsaken most meete. O willow, willow, willow! O willow, willow, willow! Sing, O the greene willow shall be my garland. SCENE, for the first Act, in Venice; during the rest of the Play, at a Sea-port in Cyprus. But he, as loving his own pride and purposes, Nonsuits my mediators; for, »Certes,« 8 says he, Forsooth, a great arithmetician, A fellow almost damn'd in a fair wife;" = must be be-lee'd an 1) So die Qs. Roderigo weist lago's Betheurung seiner Unwissenheit in Betreff der Vermählung Othelle's mit der Desdemona zurück. - Die Fol. lässt tush! aus. 2) lago hatte Roderigo's Börse zu so freier Verfügung gehabt, als ob die Schnüre, mit denen sie sich öffnen und zuziehen lässt, ihm selbst gehörten. 3) Abgekürs God's blood. Die Theatercensur des Master of the Revels nahm an diesem in lago's Munde charakteristic Fluchworte Anstoss und strich es, weshalb die Fol. liest: But you'll not hear me. If ever I did dream. 4)t despise = verabscheuen. 5) So die Fol. to off-cap: die Mütze abnehmen. Die Hgg. ziehen meistens de Lesart der Qs. oft capt vor, wonach also die drei venetianischen Nobili dem Othello oft in so demüthige Stellung aufgewartet hätten, was bei der Abfertigung, die er ihnen zu Theil werden lässt, weniger passend erscheint. 6) bombast circumstance=bombastische Umschweife; epithets of war = = technische Ausdrücke der Kriegskunst. 7) and, in conclusion fehlt in Fol. und Q. B. 8) certes certain ist hier zweisylbig, wie in Tempest (A. 3. Sc. 3) For, certes, these are people of the island. 9) Cassio's Herkunft aus der Landstadt Florenz muss in Munde des seekundigen Venetianers lago eben so sehr die Verkehrtheit der von Othello getroffenen Wahl beurkan den, wie die Anspielung auf Cassio's Verhältniss zur Bianca: ein Gesell, der zwar noch nicht völlig verdammt ist (insofern er noch nicht verheirathet ist), aber doch beinahe verdammt, da er im Begriff steht, ein schönes Weib freien. Der cynische lago erklärt den Ehestand für eine Verdammniss und versteht unter fair wife die Bianca, von der er auch später das Gerücht verbreitet, dass Cassio sie heirathen wolle. 10) theoric theory. — unless the bookish theoric bezieht sich in ungenauer Construction auf den vorhergehenden Vers: er kennt die Abthei lung eines Schlachtheeres nur nach der aus Büchern geholten Theorie. In der vorigen Zeile ist battle=Schlachtordnung. 11) So Fol. und Q. B. tongued consuls passt besser zu dem folgenden propose = reden, und za prattle, als das toged consuls der Q. A., in Iago's Sprachweise ein zu gewähltes Epitheton. 12) So Fol. und Q. B.; christian in Q. A. 13) Schiffsausdrücke, dem Seesoldaten lago gemäss. Zu calm'd ist aus be-lee'd das be zu suppliren, da eigentlich be-calm'd stehen sollte. Cassio ist das Schiff, welches dem Schiffe lago's den = By debitor-and-creditor; this counter-caster, 11 And I Gd bless the mark!) his Moorship's 16 ancient. man. Tago. But there's no remedy: 't is the curse of service, Preferment goes by letter, 17 and affection, And not by old gradation, 18 where each second To love the Moor. Rod. I would not follow 20 him then. I follow him to serve my turn upon him: Do themselves homage: these fellows have some soul; It is as sure as you are Roderigo, For nought but provender; and when he 's old, ca- Yet throw such chances of vexation $1 shier'd: 21 Whip me such honest knaves. Others there are, Keep yet their hearts attending on themselves, 22 Do well thrive by them, 23 and, when they have lin'd = As it may lose some colour. on 't, 27 Rod. Here is her father's house: I'll call aloud. As when, by night and negligence, 33 the fire Is spied in populous cities. Rod. What, ho! Brabantio! Signior Brabantio, ho! = = günstigen Wind auffängt und dadurch am Segeln hinderlich ist.-Q. A. hat led für be-lee'd, weshalb Warburton Let und Staunton lee'd vorschlug. 14) counter-caster Rechnungsführer, Buchhalter, wie debitor-and-creditor, d. h. der über Soll und Haben Buchführende, bezeichnet, wie vorher arithmetician, das einzige Verdienst, welches nach Iago's Meinung Cassio besitzt. debitor-and-creditor = Rechenknecht, Rechenbuch, findet sich auch in Cymbeline (A. 5, Sc. 4). 15) God, von der Theatercensur gestrichen, fehlt in der Fol. Wie hier God bless the mark! gebraucht Sh. in K. Henry IV. First Part (A. 1, Sc. 3) God save the mark! ohne dass bei der elliptischen Natur solcher Interjection erhellte, was genauer unter mark zu verstehen ist. 16) Moorship ist mit beissender Anspielung auf Othello's Nationalität gebildet nach Analogie von lordship und näher worship, wie Q. A. irrig liest. 17) letter Empfehlungsbrief. 18) old gradation ist ganz, was wir mit einem Fremdwort als Anciennetät bezeichnen. Für and not by lesen die Qs. not by the. 19) affined, eigentlich verwandt, muss hier in etwas erweitertem Sinne gefasst und mit in any just term verbunden werden: ob ich in einem solchen Verhältnisse zu dem Mohren stehe, dass ich ihn von Rechts wegen lieben müsste. - Q. A. hat n'd. 20) to follow dienen, wie follower Diener. Deshalb erwiedert lago, indem er to serve gleichbedeutend mit to follow fasst: ich passe, indem ich ihm diene, eigentlich nur die günstige Gelegenheit für mich seler ab. 21) cashier'd ist wie doting Apposition zu that, auf knave bezüglich. - knave Diener, mit verächtlichem Nebenbegriff. 22) Der Gegensatz ist zwischen dem äusserlich wie eine Livree angelegten pflichteifrigen Gebaliren und Aussehen und zwischen den Herzen, die, im Widerspruch mit diesem Aeussern, nur sich selbst dienen end keinem andern Herrn. 23) them lässt sich sowohl auf shows of service, als auf lords beziehen, indess scheint das Erste das wahrscheinlichere. 24) d. h. seeming to follow him for love and duty. 25) complement extern bezeichnet die äusserliche vollständige Zuthat, den äusserlichen Habitus, und gehört zu dem synonymen outward action, dem bei lago die ächte Art und Bildung des Herzens geradezu widerspricht. Die meisten Hgg. lesen für das Sh.'sche complement, wie Qs. und Fol. haben, compliment und fassen es im modernen Wortsinne. 26) So Fol. und Q. B.; Q. A. liest weniger gut doves. lago sagt, wenn er ein so gutmüthiger Tropf wäre, sich in seinem wahren Wesen zu zeigen, so würde er bald nachher auch sein Herz so bloss legen, so frei auf dem Aermel tragen, dass selbst die Dohlen ungestraft daran picken könnten. 27) I am not what I am muss, so gut wie das It is not long after etc., als Nachsatz mit dem Vorhergehenden verbunden werden: wenn ich mich so benehme, so bin ich nicht ich selbst. 28) d. h. Welch ein volles Glück besitzt der Dicklippige, wenn er so seine Vermählung mit der Desdemona durchsetzen kann! - Die Lesart der Fol. fall fortune ist wohl nur Druckfehler. - full fortune kommt auch in Cymbeline (A. 5, Sc. 4), und full-fortuned in Antony and Cleopatra (A. 4, Sc. 13) vor. An den dicken Lippen als charakteristisch für die Mohren erkennt auch in Titus Andronicus (A. 4, Sc. 2) der Mohr Aaron sein Kind: thick-lipp'd slave redet er es an. 29) Nur dieses him bezieht sich auf her father; die folgenden him und his gehen auf Othello. 30) Othello soll als Verführer der Desdemona öffentlich ausgerufen werden.-to proclaim wird auch sonst bei Sh. auf Verbrecher angewandt, zu deren Verfolgung aufgefordert wird. 31) chances of rexation, wie die Fol. liest, sind die möglichen Gelegenheiten zum Verdruss, die Othello's Freude trüben und entfärben sollen. Die meisten Hgg. lesen mit den Qs. changes of vexation. 32) timorous hat, wie solche Adjective oft bei Sh., causative Bedeutung: furchterregend, bange machend. 33) by night and negligence ist nach Sh.'s Art, die Copula zu gebrauchen, nächtliche Nachlässigkeit, und steht in loser, kühner Verbindung |