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,,centrale Dotter" entsteht unmittelbar aus den feinen Körnchen des Zellleibes, sein Rest ist in der späteren Latebra enthalten; der in der Peripherie entstehende „Rindendotter" wird zu dem Haupttheil des Dotters. Die Zona radiata ist als ein Erzeugniss der Membrana granulosa aufzufassen und gehört nicht zum Ei im engeren Sinne.

Heyken (6) erhielt bei Anwendung des Rouget'schen Verfahrens (1 proc. Salpetersäure und Kochen) keine günstigen Resultate zum Studium der Musculatur der breiten Mutterbänder, da die Isolation nicht in wünschenswerther Weise gelang. Bessere Resultate ergab Maceration von 6 Wochen in 5 proc. Salpetersäure, nach deren Anwendung die beiden peritonealen Blätter und die dazwischen liegende Muskelschicht sich leicht isoliren lassen. Ferner kam besonders die Chlorpalladium behandlung mit nachfolgender Carminfärbung zur Anwendung. Vf. bestätigt in der meist nicht bis zum Ovarium reichenden Fimbria ovarica das Vorkommen von glatten Muskelfasern, ebenso in den übrigen Fimbrien sowie in dem Ligamentum infundibulo-pelvicum. Die zwischen den speciellen Bandapparaten verlaufenden Muskelfasern des Lig. latum laufen vereinzelt in frontaler Richtung und treten theils mit den Bändern in Verbindung, theils laufen sie isolirt zwischen den Peritoneallamellen des Lig. latum. An den Arterien bestätigt Vf. das Vorkommen von Längsmuskeln.

Boldt (7) berichtet, dass an der Grenzzone zwischen Muscularis und Mucosa aus der ersteren in die Schleimhaut verhältnissmässig breite Züge von Muskelfasern aufsteigen, welche die Drüsenschläuche in breiten Zügen umspinnen sollen, sodass nur verhältnissmässig wenig adenoides Gewebe zwischen Drüsen und Muskeln übrig bleibt. Nach dem Lumen hin verlieren sich die Muskeln allmählich und sind um die Basis der Drüsen am stärksten entwickelt. Die Drüsen sind mit Wimperepithel ausgekleidet und von circulären Muskelbündeln umgeben, die in dem Uterus der Multipara ein korbartiges Geflecht und keine continuirliche Lage bilden. Sie sind um die Utriculardrüsen der Multipara viel deutlicher ausgesprochen als in dem virginalen Uterus. Die Muskeln um die Drüsen stehen im Zusammenhang mit denen der ganzen Schleimhaut.

Kazzander's (8) Arbeit behandelt die Ursache der Pigmentation in der Uterinschleimhaut des Schafes. Auf den Carunkeln des Uterus ganz junger Schafe und zwar am besten solcher, die noch nicht geworfen haben, nimmt man häufig mehrere scharf umschriebene grünliche Pünktchen wahr, die sich bei mikroskopischer Untersuchung von Schnitten als kleine Hämorrhagien herausstellen. Die Blutextravasate sind direct unter dem Epithel gelegen, bis zu welchem die Capillaren der Schleimhaut hinaufreichen. Vf. beweist durch mikroskopische Untersuchung, dass die Blutzellen sich direct in Pigmentkörnchen und Pig

mentschollen umbilden. In den tieferen Schichten der Schleimhaut fand Vf. nur wenig ausgetretene Blutkörperchen und dementsprechend auch nur wenig Pigmentkügelchen, „,deren Form und Grösse denjenigen der rothen Blutkörperchen entsprechen, aus welchen sie hervorgegangen sind." Im Gegensatz zu Bonnet leugnet Vf. die Betheiligung von Wanderzellen an der Pigmentbildung resp. Pigmentverlagerung, da nach dem Vf. das Pigment an der Stelle des Blutaustrittes entsteht und nicht aus der Tiefe der Schleimhaut gegen das Epithel hin transportirt wird.

Nicolas (9) theilt die Epithelzellen des Ostium abdominale der Tuba bei dem Kaninchen, Meerschweinchen und der Ratte in bewimperte und nicht bewimperte ein, von denen die letzteren in der Mehrzahl vorhanden sind. Die nicht flimmernden Zellen treten in drei Formen auf: 1. Keulen- oder birnförmige Zellen, deren dickes nach der Basalmembran gerichtetes Ende den Kern einschliesst; manchmal sind dieselben sehr zart und abgeplattet. Ihr Protoplasma enthält ein sehr feines Gerüst, wodurch der Zellkörper dunkel erscheint. Ihr Kern ist entweder ebenso beschaffen, wie derjenige der Flimmerzellen, oder er ist sehr klein, geschrumpft und gleichmässig dunkel färbbar. 2. Zellen von regelmässiger Cylinderform, deren freie Fläche entweder platt oder mit sehr kurzen Haaren besetzt ist. Ihr Kern liegt gewöhnlich weiter nach dem Lumen hin, als die Kerne der Flimmerzellen. 3. Birnförmige Zellen, die wie Keile zwischen den oberflächlichen Theilen der Flimmerzellen liegen, in grosser Menge vorkommen und mit einem schmalen Ende in die tiefen Theile des Epithels hineinreichen. Alle Zellformen enthalten häufig eine Art Nebenkern", der immer in dem tiefen Theil der Zelle seine Lage hat. Das Epithel der Tuba selbst ist von wimpernden und nicht wimpernden Zellen zusammengesetzt, von denen letztere in der Ueberzahl vorhanden sind; wenigstens gilt dies für junge und nicht trächtige Thiere. Die nicht flimmernden Zellen können in die gleichen Unterabtheilungen gebracht werden, wie die entsprechenden Zellen des Ostium abdominale.

Thomson (11) beobachtete an den Tuben trächtiger Kaninchen einen im Verhältniss zum Normalen grösseren Gefässreichthum. Das Epithel erschien unverändert, hingegen war die Musculatur verbreitert und zwar durch Volumzunahme der einzelnen Muskelfasern, worüber Messungstabellen mitgetheilt werden. Aus diesen geht auch hervor, dass der Hypertrophie der Muskelfasern während der Gravidität im Puerperium eine entsprechende Längen- und Breitenabnahme bis zur Rückkehr zur Norm folgt, dass aber die an Muskelfasern sich abspielenden Veränderungen entsprechende sind, wie im Uterus. In letzterem nehmen jedoch (nach Sänger) die Muskelfasern um das 6 fache an Länge zu, während in der Tube nur eine Volumzunahme um das

Doppelte eintritt. Ein Untergang von Muskelfasern findet im Puerperium nicht statt. An den Ovarien wurden keine Structurveränderungen im Puerperium beobachtet.

Duval (15) hat sich mit Sicherheit davon überzeugt, dass in dem Uterus der Ratte und der Maus der durch die Ablösung der Placenta entstandene Epitheldefect durch Bindegewebszellen der Schleimhaut, welche sich in Epithelzellen umwandeln, gedeckt wird. So widersprechend dies auf den ersten Blick erscheint, so glaubt Vf., da die Uterinepithelien mesodermalen Ursprungs seien, der geschilderten Thatsache das Wunderbare absprechen zu können. Es würde dieser Umstand in Parallele zu setzen sein mit der von Ranvier gefundenen Regeneration des Peritonealepithels von Seiten des unterliegenden Bindegewebes.

Klein (16. 17) beschreibt einen Fall von Tubenschwangerschaft um die Mitte des zweiten Monats. Der schwangere, nahe am Uterus gelegene Theil der Tube war im sagittalen Durchmesser 1,6 cm dick und maass von oben nach unten 2,3 cm, doch war das letztere grössere Maass offenbar auf eine postmortale Abplattung von vorn nach hinten zurückzuführen. Auch der nicht schwangere abdominale Theil zeigte sich verdickt und erschien wie ein dickwandiger collabirter Sack. Der schwangere Theil war geplatzt und die Rupturstelle mit einem haselnussgrossen Coagulum ausgefüllt. Ein Fötus fehlte. Nach der Serienschnittuntersuchung fasst Vf. die Ergebnisse seines genau beschriebenen Falles ungefähr folgendermaassen zusammen. Das Ei kann, indem es sich in einer Faltenbucht der Tube festsetzt, das Lumen divertikelartig dilatiren, wobei die ausgedehnte Stelle verdünnt wird, die gegenüberliegende Wand hypertrophirt. Die tubare Decidua weicht durch das Vorhandensein reichlichen Bindegewebes zwischen den Deciduazellen und einer nahe der Muskelhaut gelegenen Submucosa tubae von der uterinen Decidua ab. Es entsteht durch die innige Verbindung der Decidua mit den Chorionzotten eine Decidua intervillosa, in der durch Einschliessung von Chorionzotten ,,nekrotische Knoten (Infarcte)" entstehen. Eine Reflexa fehlte und fehlt trotz Winckel's und Frommel's Angaben vielleicht immer, wenigstens ist ihr Vorhandensein bei Tubenschwangerschaft noch nicht bewiesen. Typisch ist die Abplattung der Epithelzellen in dem schwangeren Theil. Von besonderem Interesse erscheint noch der Nachweis von in der ganzen Tubencircumferenz vorkommenden freien Mündungen der Deciduagefässe in den intervillösen Raum bei fehlender Reflexa.

Hennig (20) berichtet in seiner zusammenfassenden Uebersicht über menschliche Polymastie von einem Falle, in welchem er bei einer Schwangeren 6 Wochen vor der Niederkunft nach unten und innen von der linken Brust eine dritte Milchdrüse mit niedlicher Warze fand, welche, am Grunde sanft gedrückt, aus zwei Oeffnungen Milch entleerte

Im Ganzen sind dem Vf. 116 Beispiele von Polymastie bekannt geworden, unter denen 21 männliche sind. Bei gewissen Fällen fehlt die Angabe der Zahl der Nebenbrüste, unter den übrigen waren 3 Brüste bei 51 Personen, 4 bei 33, 5 bei 2 und 6 bei 2 Personen vorhanden. Auch über die Lage der Nebenbrustdrüsen findet sich eine Zusammenstellung. Darauf folgt ein vergleichender Theil, in welchem die Brustdrüsen aller Säugethierklassen Berücksichtigung finden. Als Urtypus müssen wahrscheinlich 8 Paare angenommen werden. Entsprechend einer grösseren Fruchtbarkeit haben unsere und aller Säuger Vorfahren in der Urzeit Leistenbrüste und eine grössere Anzahl symmetrischer Brustpaare besessen. In Uebereinstimmung hiermit besassen unsere Vorfahren auch Uteri bicornes und gebaren „regelmässig mindestens Zwillinge, meist aber drei bis fünf (bis sechs?) Früchte".

Stirling (23) fand in dem Genitalkanal von Osphranter erubescens einen wohl entwickelten vom Amnion noch umhüllten Embryo von 11 mm Länge; die vorderen Extremitäten hatten 5 deutliche Fingeranlagen, die hinteren zugleich kleineren drei. Die Augen traten eben als dunkle Ringe hervor. Der Nabelstrang verlief in der Längsaxe des Mediankanals, an seinem Ende den ausgetretenen Embryo tragend. Er durchzog eine 2-3 mm weite Oeffnung, die in den Mediankanal führte; innerhalb des Kanals wurde der Nabelstrang beträchtlich dicker und liess drei deutliche Gefässe erkennen. An der Innenfläche der hinteren Wand des medianen Kanals bemerkte man eine deutliche Raphe. Jeder Uterus mündete auf einer warzenförmigen Erhebung in den Mediankanal aus. Der Nabelstrang zog durch das rechte Orificium in das rechte Uterushorn. Ein weiterer Embryo von 25 mm Länge gehörte wahrscheinlich zu der Species Macropus major. Der Nabelstrang bestand aus einer festen, derben Membran und 3 Gefässen, deren Verbindung mit den Gefässen des Fötus ganz mit der von R. Owen gegebenen Beschreibung übereinstimmte. - Bei einem unmittelbar nach dem Coitus geschossenen Macropus major wurden die Uteri durch eine schleimige, reichlich Spermatozoen enthaltende Flüssigkeit ausgedehnt. Auch der mediane Kanal zeigte sich oben so ausgeweitet, dass er für 2 Daumen durchgängig war; unten jedoch war er nur einige Millimeter weit und mündete mit seiner Oeffnung in den Sinus urogenitalis aus. Die Orificia der Uteri waren für einen Daumen durchgängig. Sieben Millimeter unter der Mündung des Mediankanals lag diejenige der Urethra. Unter dieser ein flacher zungenartiger Fortsatz, der in das Lumen des Sinus urogenitalis hineinragte, von unklarer Bedeutung.

Vedeler (24) untersuchte die Nervenendigungen in den Eierstöcken eines 19jährigen Mädchens. Der eine Eierstock wurde mit Goldchlorid, der andere nach Härtung in Erlicki'scher Flüssigkeit mit HämatoxylinEosin gefärbt. Vf. findet (ebenso beim Schaf), dass die Nerven ent

weder in dem Stroma zwischen den Gefässen oder innerhalb der Muskelbündel des Lig. latum in den Eierstock eintreten. Letztere sind theils markhaltig, theils marklos, treten niemals aus den Bündeln heraus. Specielle Follikelnerven hat Vf. nicht gesehen. Fürst.]

[Rossi und Vicarelli (25) untersuchten den feineren Bau der Eileiter von Spelerpes fuscus und Salamandrina perspicillata, erstere in den Monaten Februar bis April und November, letztere im März und April. Die zahlreichen spiralen Längsfalten der Schleimhaut sind auf dem Gipfel mit flimmerndem Cylinderepithel bedeckt, an den Seiten und an der Basis mit einem flimmerlosen Drüsenepithel. Die Vff. nehmen auch einen Austritt rother Blutkörperchen aus den Gefässen an; da dieselben aber nur im Innern der Schleimhautfalten, nie frei oder im Lumen des Oviducts gefunden wurden, so können sie nicht zur Ernährung des Embryo verwerthet werden. Schwalbe.]

X.

Sinnesorgane.

Referent: Prof. Dr. 0. Schultze.

1. Sinnesorgane im Allgemeinen. Geschmack. Geruch.

1) Guitel, F., Sur la structure de la peau de la baudroie (Lophius piscatorius) et des terminaisons nerveuses de la ligne latérale. Archives de zool. expérim. 1890. No. 4. Notes et Revue. p. XXXIII.

2) Derselbe, Sur la ligne latérale de la Baudroie (Lophius piscatorius). Compt. rendus. T. 110. No. 1. p. 50-51.

3) Kohl, C., Einige Bemerkungen über Sinnesorgane des Amphioxus lanceolatus. Zoolog. Anzeiger. Nr. 332. S. 182-187.

4) Mitrophanow, P. J., Ueber die Histogenese der einfachsten Sinnesorgane bei Wirbelthieren. Travaux de la soc. des naturalistes de St. Pétersbourg. Sect. Zoolog. Tome 20. Part. 1. (Russisch.)

5) Rawitz, B., Bemerkungen zu der Abhandlung von J. Thiele, Ueber Sinnesorgane der Seitenlinie und das Nervensystem der Mollusken. Zoolog. Anzeiger. Nr. 339.

6) Tuckerman, F., On the gustative organs of some of the Mammalia. American Journal of morphology. Vol. IV. No. 2. p. 151-193.

7) Derselbe, The gustatory organs of Procyon lotor. Journal of anat. and phys. Vol. 24. P. II. p. 156-159. 1 Tafel.

8) Derselbe, On the gustatory organs of some Edentata. Internat. Monatsschr. f. Anat. u. Physiol. VII. S. 335-339.

9) Fusari, R., e Panasci, G., Sulla terminazione dei nervi nella mucosa della lingua dei mammiferi. Monitore zool. italiano. I. No. 4. p. 73-77.

10) Suchannek, H., Beiträge zur feineren normalen Anatomie des menschlichen Geruchsorganes. Archiv f. mikrosk. Anat. Bd. 36. S. 375-403. 1 Tafel.

11) Ganin, M., Einige Thatsachen zur Frage über das Jacobson'sche Organ der Vögel. Zoolog. Anzeiger. Nr. 336. S. 285-287.

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