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Phisalix (206) fasst seine Beobachtungen über die pathologischen Veränderungen eines 16:13 mm grossen menschlichen Abortiveies. etwa wie folgt zusammen. Secretionsstörungen an Chorion und Amnion. Adhäsionen zwischen Amnion einerseits und Chorion und Dottersack andererseits (vielleicht Residuen einer Entzündung). Mangel der Amnionflüssigkeit; Zerfall des Ectoderms, Schwund des Medullarcanals. Faltungen der epithelialen Wände des Centralnervensystems, mit Veränderungen der Zellen. Fehlen der Ganglien, der unteren Enden der Wolff'schen Gänge und der Arteriae vitellinae. Trotzdem zeigt im Allgemeinen der Darmcanal und besonders das Gefässsystem normale Verhältnisse.

Plage (207) fasst das Resultat seiner Untersuchung kurz dahin zusammen, dass „das seitliche congenitale Iriscolobom von dem typischen nach unten gelegenen grundverschieden ist; es steht mit der fōtalen Augenspalte in keinem Zusammenhang. Als nächstes und hauptsächlichstes ätiologisches Moment sind Anomalien der Pupillarmembran. bezw. der Tunica vasculosa lentis des embryonalen Auges zu betrachten".

Primrose (214) demonstirte eine Anomalie der grossen vom Aortenbogen entspringenden Gefässe. Das erste Gefäss, das vom Aortenbogen entsprang, war ein Gefässstamm von 1/2 inch Länge, der sich vor der Trachea in die rechte und linke Carotis theilte; als nächstes Gefäss entsprang die linke Subclavia; die rechte Subclavia entsprang 1/2 inch entfernt davon von der hinteren Wand des Aortenbogens, sie wandte sich aufwärts und nach rechts und kreuzte die Wirbelsäule hinter Trachea und Oesophagus.

Räuber (219) beobachtete bei einem 38jährigen Manne angeborenen Mangel des männlichen Gliedes. Das betreffende Individuum „besitzt wohl ausgebildete Hoden, welche im Hodensack liegen und von denen sich Samenstränge nach den Leistencanälen verfolgen lassen. Der Penis fehlt gänzlich. Die Harnröhre mündet in den Mastdarm und wahrscheinlich in die vordere Wand". „Bisweilen empfindet der Kranke geschlechtliche Erregung und spürt dann in der vorderen Wand des Mastdarms Kitzeln und einen Erguss (Pollutionen)". Die Ocularinspection des Mastdarms ist nicht vorgenommen.

Redmond (223) berichtet kurz über einen Fall von Acromegalie. Rückert (232) beobachtete, dass ,,an der Leiche eines 5 Tage alten, mit hereditärer Syphilis behafteten Knaben linkerseits die Portio sternocostalis des Pectoralis major, der Pectoralis minor und die mittlere Portion des Serratus anticus fehlt. Die Portio clavicularis des erstgenannten Muskels ist von der gleichen Stärke wie auf der rechten Seite, zeigt aber einen ungewöhnlichen Ursprung, insofern sie nicht von der medialen Hälfte des Schlüsselbeins ausgeht wie rechterseits,

sondern ausschliesslich von der lateralen". „Im Bereiche der Rippen und des Brustbeins ist ein Defect nicht vorhanden, wohl aber eine geringfügige Bildungsanomalie in Gestalt eines die medialen Enden der 2. und 3. Rippe und den Sternalrand verbindenden accessorischen Knorpelstückes." Obwohl die definitive Erklärung der vorliegenden Missbildung nur bei mit ihr behafteten Embryonen zu finden sein dürfte, ergiebt doch die anatomische Untersuchung mit Bestimmtheit, ,,dass der Muskeldefect nicht durch ein Fehlen oder eine mangelhafte Ausbildung der zuführenden Blutgefässe verursacht sein kann und ebensowenig durch einen Mangel seiner motorischen Nerven. Ferner ist auch nicht anzunehmen, dass durch einen primären Defect der motorischen Ganglien im Rückenmark die Anlage der Muskeln ausgeblieben ist, da in diesem Falle vor Allem die Bildung der motorischen Nerven ausgefallen wäre." „Endlich lässt sich auf Grund des anatomischen Befundes auch die Möglichkeit von der Hand weisen, dass die Muskeln infolge eines fötalen Entzündungsprocesses zu Grunde gegangen sind, da von einem solchen sich beim Neugeborenen doch irgend welche Spuren müssen nachweisen lassen." Mit der Fissura sterni hat die Missbildung nichts zu thun.

Die von Sabouraud (234) beschriebene vollkommene Gaumenspalte beobachtete derselbe bei einem am 33. Tage nach der Geburt gestorbenen Kinde. Die Spalte war linksseitig und zog auch die Lippe in Mitleidenschaft. Zwischenkiefer waren vorhanden. Der linke Oberkiefer enthielt 4 normal entwickelte Zahnanlagen; und zwar von hinten nach vorn 2 Molares, den Caninus und 1 Inscisivus. Auf der rechten. Seite waren 6 Zahnanlagen vorhanden, 2 Molares, der Caninus und 3 Incisivi. Die Spalte lag also zwischen den beiden linken Incisivi, nach Albrecht die typische Form.

Sachs (235) kommt durch das Studium der überzähligen Zähne bei der Kieferspalte zu folgender Ansicht: 1. „Es liegt die Kieferspalte normalerweise zwischen Incis. lateralis und Caninus. 2. Liegt sie zwischen Incis. lateralis und einem dritten Incisivus praecaninus, so ist letzterer durch mechanische Abspaltung vom Incis. lateralis entstanden. Beide bleiben mehr oder weniger rudimentär. 3. In den seltenen Fällen, in denen der Spalt zwischen Incisivus medianus und Incisivus lateralis verläuft, trägt entweder die durch den Spalt bedingte Verschiebung der Knochen und Zahnkeime zu einander die Schuld, oder aber, es wäre möglich, dass auch hier eine Zerspaltung des Incis. lateralis stattgefunden und ausnahmsweise der dem Os intermaxillare zukommende Theil sich nicht entwickelt hat. 4. Jedenfalls muss man der Ansicht Th. Köllicker's zustimmen, nach welcher Schlüsse auf den anatomischen Sitz der Kieferspalte auf Grund der Zahl und Stellung der Schneidezähne unerlaubt sind."

Schmorl (241) weist auf das Vorkommen versprengter Nebennierenreste an Stellen des menschlichen Körpers hin, an denen sie bis dahin noch nicht gefunden sind. Bei einem 30jährigen Manne fand sich ein solcher am rechten Samenstrang, dicht unterhalb des äusseren Leistenringes (etwa erbsengross). Accessorische Nebennieren in der Leber fand Vf. in 510 darauf hin untersuchten Leichen nicht weniger als viermal. Diese Nebennierenreste dürften für die Geschwülste der Niere Wichtigkeit haben.

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Smith (249) beschreibt einen Fall von Hermaphroditismus von Rana temporaria. Bei demselben ist auf der rechten Seite der Hoden, links das Ovarium gut entwickelt; auf beiden Seiten finden sich aber auch Reste des anderen Geschlechts. Recht bemerkenswerth ist, dass auch der äussere Habitus des Thieres rechts und links verschieden ist. Die rechte Hand zeigt einen durchaus männlichen, die linke einen weiblichen Charakter; auch zeigen sich Farbendifferenzen rechts und links.

Tarnier (264) stellt der Académie de Médecine de Paris ein Kind mit einer multiloculären, congenitalen Cyste im Nacken vor.

Trolard (275) fand bei einem Erwachsenen eine doppelte Dura mater. Die Verdoppelung erstreckte sich auf die Convexität und auf die Mitte der unteren Fläche des Stirnlappens.

Turner (277) beschreibt einen Fall, in dem es bei einem 50 jährigen Weibe nicht zu einer knōchernen Verbindung des Proc. odontoideus und des Epistropheus gekommen war.

Variot (278) berichtet über einen 3 jährigen Knaben, dessen linker Arm missgebildet war. Es fehlten demselben die zwei distalen Drittel des Vorderarms. Der Stumpf trug vier kleine Anhänge, wie der Vf. annimmt Fingeranlagen. Als eine congenitale Amputation ist dieser Fall deshalb nicht zu deuten. In der Discussion widersprechen Hervé und Mathias Duval dieser Folgerung. (Das Gehirn war symmetrisch ausgebildet.)

Der Aufsatz von Weber (287) ,,Ueber einen Fall von Hermaphroditismus bei Fringilla coelebs" ist von besonderem Interesse, weil es sich um den ersten sicher constatirten Fall von wahrem Hermaphroditismus beim Vogel handelt. Auch durch die mikroskopische Untersuchung wurde dargethan, dass der betreffende Fink „ein echter, erwachsener Hermaphrodit ist, der beiderlei Arten von Keimdrüsen in normalem Zustande besitzt." - Auch dadurch ist der beschriebene Fall interessant,,,dass der Vogel in sehr prägnanter Weise den Einfluss der reifenden Geschlechtsdrüse auf die Befiederung zeigt. Die der Geschlechtsdrüse nach weibliche Körperseite trägt ein dem entsprechendes Gefieder, wogegen die durch den Besitz des Testikels als männlich gekennzeichnete Körperseite das differenzirte Gefieder des Männchens aufweist."

Williams (291) hält die Brustdrüsen für segmentale Organe, von denen ursprünglich aus die ventrale Seite jedes Somiten eines gekommen wäre. Ihre höchste Zahl habe 14 betragen, also 7 Paare. Die Anordnung dieser 7 Paare wäre folgende: Das erste Paar in der Achselhöhle, in der Mitte des vorderen Randes der Achselhöhle, das dritte Paar etwas oberhalb und lateral von der Stelle, wo die normale menschliche Brustdrüse liegt; das vierte Paar entspräche der normalen Mammae, das fünfte würde etwas weiter caudal und medial liegen (mehr als 3/4 aller überzähligen Brustdrüsen werden an dieser Stelle gefunden); das sechste Paar wieder etwas weiter caudal und medial, in der Nähe des Rippenrandes, das siebente Paar wiederum caudal und medial vom sechsten am oberen Abdomen. Die Fälle von Polymastie bedeuten immer einen Rückschlag auf atavistische Verhältnisse. Ueberzählige Mammae in Dermoidcysten des Ovariums erklären sich aus der Inclusion eines bis auf die Mamma degenerirten Fötus.

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Windle (294) hat verschiedene Mittel in Anwendung gebracht, um bei Hühnerembryonen künstliche Missbildungen zu erzeugen, theilweisen Luftabschluss durch Firnissen, elektrische Ströme und Magnetismus. Letztere Methode ist ihm, vielleicht weil er zu schwache Ströme anwandte, fehl geschlagen. Das Ergebniss seiner Versuche ist zunächst eine Bestätigung von Dareste. Auch Windle findet, dass dieselben Missbildungen durch verschiedene Methoden hervorgerufen werden (that the same anomalies may be produced by diverse methods). Dann die Erkenntniss, dass fast immer das Gefässsystem von den Missbildungen betroffen ist. But in fact, I think we may go further than this (Dareste), and say that whatever the disturbing agent may be which is employed, the failures of development are generally of the same nature: a consideration with, if true, as I believe, points to a much deeper explanation of the variations and malformations produced than that which attributes them to the actual deprivation of air, or whatever the means may be which is used. In the second place, I think there is now good evidence to prove that these disturbing agents act, at least in the great majority of cases, on that part of the developing organisation which is concerned with the formation of the vascular system of the embryo.“

Register zur ersten Abtheilung.

Anatomie und Entwicklungsgeschichte.

Abel, J. J., Melanine und Hämosiderin

77.

Abel, Karl, Angeborener Anus praeter-
naturalis 749.

Abundo, G., Hirngefässe der Säuge-
thiere 254.

Acconci, L., Uterus gravidus 389. 662.
Acqua, Camillo, Pflanzenzelle 65.
d'Acy, E., Schädelfunde 470.
Adamkiewicz, A., Bulbäres Ath-
mungscentrum 250.

Aguilera, Federico Oloriz, Handbuch
164.

Albarracin, Th., Mikrophotographien
des inneren Obres 449.

Alezais, Indianer aus Amerika und
Mulatte aus Martinique 528.
Allen, Harrison, Variationen des Schä-
delbaues 180. 181. Hyperostose des
Nasenseptums 190.

Almasoff, P. W., Periuretbrale Drüsen
374-376.

Alsberg, M., Anthropologie 456.
Altmann, R., Untersuchung der Zell-
granula 14. 15. 39-41. Ringkörner
der Zellen 39.

Amantini, C., Ellenbogengelenk 179.
Ambronn, H., Cellulosereaction bei
Arthropoden und Mollusken 61. 62.
Markhaltige und marklose Nerven-

fasern 135. 136.

Ammon (Karlsruhe), Anthropologische
Untersuchungen in Baden 471.
Ammon, Otto, Körpermessungen 480.

514.

Anderson, R. J., Rippen des Menschen
456.

Anderson, W., u. Makins, G., Sub-
pleurales und subperitoneales Binde-
gewebe 356. Lage der Gehirnober-
fläche zur Schädeldecke 480.
Angelucci, A., Sehthätigkeit der Netz-
haut und des Gehirns 274. 275. 427.
431. 432.

Angerer, Seitlicher Nasenspalt 749.
Angerstein, Karl, Cyclops arrhyn-
chus 749.

Antonelli, A., Ganglion ciliare 308.
Anutschin, N., Anthropologisches 505.
Apolant, H., Faserknorpel 105. 106.
Arbuthnot, Lane W., Einfluss der
Uebung auf die Körperorgane 456.
Missbildungen 510. 757.

Arloing, S., Lehrbuch der Anatomie u.
Histologie 3. Nervus sympathicus 256.
Armenter, Mikrocephalie 749.
Armstrong, W., Missbildung 749.
Arndt, R., Entwicklung des Ruthen-
knochens 378. Pigmentbildung bei
Thier und Mensch 518.

Arnheim, G., Coagulationsnekrose und
Kernschwund 56.

Arnò, Körperliche Anomalien 506.
Arnold, J., Ganglienzellen des Sympa-

thicus 133. 134. Akromegalie 764-766.
Aronson, H., Nervenfärbung 23.
d'Arsonval, A., Wärmschränke 4.
Askanazy, Regeneration der querge-
streiften Muskelfasern 122.

Asp, G., Plexus sacralis 312.
Asplund, M., Verbindung des Rücken-
marks mit der Pia mater 254.
Assaky, Mundhöhlen- und Zahnent-
wicklung 717.

Aubert, Binoculares Perimikroskop 8.
Audry, Chr., u. Lacroix, E., Miss-
bildung des Herzens 749.

Auerbach, L., Thierische Zelle 33. 34.
Blutkörperchen der Batrachier 83. 81.
Rückenmarksstränge 291. 292.
Ayers, E. A., Eihäute 662.
Ayers, H., Entwicklung des Vertebra-
tenkopfes 154. 155. 172. 533. 736.
Ayers, O., Halbzirkelkanäle und
Schnecke im Ohr 448.

Badikow, P., Mumification einer
Leiche 456.

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