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Bohl. Ich wandre, wo ein Freund ist, ist auch eine Heimath. Wir müssen in die Schlacht! fechte an meiner Seite. Wenn der Schlag auf mich fällt, halte du ihn ab.

stärke mich in der Gefahr.

Ermuntre mich,

Sey der Zeuge

"

meines Wohlverhaltens. Wenn ich verwundet werde, forge für meine Wartung; ~ wenn`ich falle, forge für mein Grab. Laß meinen Leichnam nicht den Raub, den Spott der Feinde werden. Beweine und räche deinen Freund!/ Fürwahr, ich will dir das alles auch seyn.

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Wer nach fremdem Golde oder fremdem Weibe lústern war, auf Ermordung fann, den Erschlagenen und das Geseß nicht zu fürchten hatte, den hielt die Rache des Freundes zurück.

So vertrat sie einst die Stelle des gesellschaftlichen Vertrags, des Vaterlands selbst, des Richters und des Geseßes; war die Be

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schüßerin des Schwachen, die Wegweiserin zur

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Geselligkeit, und zeigte mitten im Getümmel der Fehde und der Zerstörung, wie unzertrenns lich Zuneigung oder Wohlwollen von der Men fchen Brust sey.

Charlevoir, der den Zustand der Wilden am genausten erforscht hat, betheuert; 2)

Mais si les sauvages, ne sçavent pas gouter les douceurs de l'amitié, ils en ont au moins reconnu l'utilité. Chacun parmi eux a un

un ami

peu pres de son age, auquel il s'attache, et qui s'attache à lui par des liens indissolubles. Deux hommes ainsi unis pour leur intéret com

mun

in doivent tout faire et tout risquer, pour s'entraider et se sécouric mutuellemet. La mort méme, à ce qu'ils croyent, ne les sépare que pour un tems. Ils comptent bien de se rejoindre dans l'autre monde, pour ne se plus quit.

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ter persuadés qu'ils y auront encore besoin l'un de l'autre.

Der Skythen befferer Menschen: Stamm

(und wer sind wir anders?) baute der Freundschaft Altäre 3), der Morlake baut sie noch.“) ***,,Dieses heilige Band wird von ihnen am

„Fuß der Alkåre geknüpft. In Gegen,,wart des ganzen Volks wird auf die feyerlichste "Weise ein besondrer Segen über ,,beyde ausgesprochen. Die Pflichten der Morlatischen Freundschaft erfordern, eins ,,ander in jeder Bedürfniß oder Gefahr *>>>,,beyzustehen, das seinem Freund zugefügte

ང་ ༔༥

Unrecht zu rächen. Sie treiben den „Enthusiasmus bis zur willigen Entschlofsenheit, ihr Leben für einander hinzugeben. Die Opfer dieser Art geschehen nicht felten.

Die Nordländer hatten ein eignes Wort für diesen hohen Grad, der das Leben\ver= bürgt und den Freund nicht überlebt; Fostbraedral ag lautet es in ihrer Sprache und

ihre Sagen besingen berühmte Krieger, die fo den Tod suchten; Asmund und Aswid, Hading und Hunding, Eiwind Got und Ingemund). Athenrosera ist der harmonischere Ausdruck des Amerikaners. “)

Näher ist uns die That des treuen Wilden auf Owaihi bey der unglücklichen Begebenheit in der Bai Karakakua, wo Cook erschlagen wurde. King, der nach C. Cook das Tagebuch fortsezte, erzählt sie so: ')

,,Als einer von diesen Kriegern, ungeach ,,tet des Feuers von unserm ganzen Commando, zurückkehrte, um den Leichnam eines Getödteten fortzutragen, ward er ver „wundet und mußte die Bürde fallen lassen, ,,um sich zurückzuziehen. Nach einigen Minuten kam er wieder, und ward zum zweytenmal von einer Kugel getroffen, und an seinem „Vorhaben gehindert. In diesem Augenblic ...kam ich bey dem Morgi an, und sah ihn

zum drittenmal blutend und · entkräftet zurückkehren. Als ich erfuhr, was sich zus „getragen hatte, verbot ich den Soldaten ¡-tzu feuern, und man ließ ihn seinen Freund forttragen. Kaum war es ihm gelungen, als er selbst niederstürzte und starb.

Der Pére Lafitau und P. Garnier erwähnen nach den Bemerkungen der Wilden selbst, daß, wenn ein Gefangener · gemartert sein Todeslied anstimmt; 'und seinen Freund nennt, es selten fehle, daß ihn dieser bald ablöse, und denselben Tod leide. Aus sehr natürlichen Gründen sagen sie, *) denn er sucht die Rache.

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S

Celuici touché de la perte de son ami, ne tarde pas dans l'espérance d'en tirer vengeance, se précipiter aussi dans les mémes périls, ou il est presque toujours la victime de sa témérité, und Lafitau ) erzählt aus einem andern Be

richt der Missionen, daß von zwey Gefangenen

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