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mit Beispielen zu belegen, ist es dem Verfasser begegnet, dass er verschiedenartiges zusammengeworfen hat, wie dies auf p. 67 zu Erec 914 agrigneroit, und p. 112 zu Erec 2581 forsonage geschehen ist.

Doch sind das Kleinigkeiten, die mit der Sache an sich nichts zu thun haben. Der bleibende Wert der sehr guten Arbeit, welche die Grenzen einer Doctor-Dissertation, wozu sie zunächst gedient hat, sowohl dem Umfange, wie auch dem Inhalte nach weit überschreitet, besteht in der wohldurchdachten Ausführung eines klar vorgezeichneten Planes, der, wenn auch nicht in seiner ersten Anlage, so doch in der consequenten Ausführung derselben original zu nennen ist. Auch Fachgenossen in weiteren Kreisen dürften in Abschnitten, wie in der Einleitung zu den determinierenden Sätzen, in dem von p. 55 bis 58 über den Conj. nach Verben des Denkens gesagten, in den auf die Aneinanderreihung von Bedingungssätzen (p. 123 f.) bezüglichen Aufstellungen manche neue Anregung finden.

H.

Julius Petzholdt, Bibliographia Dantea ab anno mdccclxv inchoata accedente conspectu tabularum Divinam Comoediam vel stilo vel calamo vel penicillo adhibitis illustrantium, nova editio duobus supplementis aucta. Dresdae mdccclxxx. Supplementum... Dresdae mdccclxxvi, Supplementum alterum... Dresdae mdccclxxx. VI u. 90, 32, 46 S.

Die Bibliographia Dantea von J. Petzholdt ist das Ergebnis eines rüstigen Sammelfleisses und ein treffliches Rüstzeug für den Danteforscher, welches für die neueste Zeit das leistet, was für die ältere und älteste das bekannte Werk des Colomb de Batines. Die Anordnung des Stoffes ist die, dass zuerst unter 'Generalia' Zeitschriften, Sammelwerke, Nachweise ähnlicher Art als das vorliegende Werk zusammengestellt werden, dann unter 'Specialia' einzelne Schriften über Dantes Leben und Werke, ferner in Versen geschriebenes und auf dem Gebiete der Kunst geleistetes wie besonders Bildnisse. Demnächst folgen Ausgaben der sämmtlichen Werke, einzelner Schriften, Uebersetzungen, Erklärungen, Pläne und Zeichnungen zur Commedia u. s. w., zuletzt indices. Was der Verf. nur dem Namen nach kennt, hat ein Sternchen. Der Reichtum und die annähernde Vollständigkeit ist gross; selbst Bücherkataloge von Antiquaren findet man, und nur auf dem weiteren Gebiete der Recensionen, z. B. auch aus diesem Archiv und von mir selbst, sowie von den Dante mehr nebenbei berührenden Büchern so fehlt z. B. auch noch das neulich in diesem Archiv von mir angezeigte grosse Werk des A. Hortis über Boccaccios lateinische Schriften könnte ich Mängel nachweisen. Die blossen Titel nebst Preis werden vielfach noch von einer Nachricht begleitet wie 'gehört zu der und der Sammlung, in so und so viel Exemplaren gedruckt, bezieht sich auf die und die Stelle', sowie zu den Bildnissen 'so und so hoch und breit, sehr schön gezeichnet, mittelmässig' u. s. w., nicht aber wird angedeutet, welches die Absicht dieses oder jenes Verfs. ist.

Johann Lardelli, Piccolo Epistolario italiano, Kleiner italienischer Briefsteller. Leipzig 1880. X u. 86 S. kl. 8o.

Das Büchelchen Lardellis für den italienischen Briefs til bestehend in Musterstücken aus den besten klassischen und neueren, weniger alten, Briefsammlungen, mit Einmischung auch solcher aus dem neuesten Geschäftsverkehr und dem gegenwärtigen Leben, erfüllt seinen Zweck vortrefflich und gewährt die angenehmste Unterhaltung und Belehrung. Sehr zu

loben ist des Herausgebers weise Beschränkung in der räumlichen Ausdehnung, welche dem Buche zur weitern Verbreitung gewiss wesentlich hülfreich sein wird. Dass die Briefe nicht nach den Arten der Gegenstände geordnet, sondern wie in einem Unterhaltungsbuche bunt durch einander geworfen sind, wäre bei grösserer Ausdehnung des Buches freilich zu tadeln; in diesem kleinen Heftchen aber findet sich jeder doch bald zurecht und stört es nicht. Bis auf einen kleinen Anhang der letzten beiden Seiten, wo Anreden, Unterschriften, Aufschriften angegeben werden, fehlt das eigentliche Lehren dem Buche ganz und gar und findet es eben nur durch die Musterbeispiele statt, welches abgekürzte und sichere Verfahren gewiss jeden im höchsten Grade befriedigen wird. Auch die ganz kurzen Bemerkungen über diesen und jenen der berühmten Verfasser und deutsche Ausdrücke unter dem Texte, durchschnittlich drei Zeilen auf die Seite, werden willkommen sein. Nur ganz selten kann man hier nicht recht einverstanden sein, wie wenn es heisst zu stringere vieppiù i legami della nostra amicizia, 'anknüpfen, da es fester machen, schnüren heissen sollte. Nach den geringeren und grösseren sprachlichen Schwierigkeiten sind sämmtliche Briefe in zwei Abteilungen, die erste 60, die zweite 40 enthaltend, untergebracht. C. M. Sauer, Biblioteca moderna italiana, für den Unterricht im Italienischen. I Un cuor morto, commedia in tre atti di Leo di Castelnuovo, II La Nunziata, racconto di Giulio Carcano, III Origine d'una gran casa bancaria. H. Vockeradt, Biblioteca moderna italiana, für den Unterricht im Italienischen. IV Perchè al cavallo gli si guarda in bocca? commedia in tre atti di Leop. Marenco, V Il più bel giorno della vita, bozzetto della vita militare di Eduardo de Amicis, VI, VII Le coscienze elastiche, commedia in cinque atti di T. Gherardi del Testa. 64, 63, 64 S. Leipzig

1878. 63, 61, 119 S. Leipzig 1880.

Die Biblioteca moderna italiana kommt dem Bedürfnisse auch die neueste italienische Litteratur leichter und auch dem Anfänger zugänglich zu machen in angenehmer Weise entgegen. Ueber die ersten drei Hefte oder Bändchen, welche Sauer besorgte, habe ich schon früher einige Worte in Stracks Centralorgan gesagt, vgl. auch in diesem Archiv LXIV S. 112 zu Locella, Teatro italiano. Die Auswahl der Stücke, kann man durchweg sagen, ist gut. Die kurzen Einleitungen, welche der erste Herausgeber bringt mit Nachricht über die Verfasser, hat der zweite noch etwas ausgedehnt. Ist der Wert dieser weiteren Ausführung, die Werke und insbesondere das gerade vorliegende betreffend, nicht grade gross, so enthält sie doch manches dankenswerte. Sind die erklärenden Anmerkungen der ersten drei Bändchen von einem guten Kenner der jetzigen italienischen Sprache flüchtig hingeworfen, so erkennt man in IV-VII mehr Streben den Leser auch das einzelne erfassen zu lassen. Trotzdem geschieht es auch diesem zweiten Herausgeber zuweilen, dass er zu rasch arbeitet: er scheint ein bis zwei Worte aber nicht den ganzen Satz, noch weniger die ganze Stelle, das ganze Büchelchen, vor Augen zu haben, wenn die Anmerkung schon fertig da steht. Ein Beispiel aus dem fünften Hefte dürfte dies zeigen. Ma se noi non lo conosciamo il signor colonello? ob wir ihn wol kennen, den Herrn Oberst, d. h. wir kennen ihn ja (vgl. das deutsche 'und ob'). Freilich ist der Sprache des Italieners die auch uns eigene Art einer Bejahung durch einen indirecten Fragesatz mit 'ob, se' geläufig. Habt ihr Hunger? Antwort: ob wir Hunger haben! Avete fame? Se abbiam fame, sì che abbiam fame. Aber die Natur der Sache lehrt, dass für Sätze mit 'nicht,

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

non' diese Ausdrucksweise schlecht passt, und die Beispiele dieser Art sind deshalb in beiden Sprachen so selten, dass dies non allein schon in unserem Satze des de Amicis den Herausgeber vor einer solchen Erklärung warnen musste. Der Zusammenhang lehrt aber deutlich, dass hier nicht ob' sonDer alte Oberst a. D. fragt den ihm lieb dern 'wenn' zu übersetzen ist. gewordenen ausgedienten an dem Tage der Erzählung heiratenden jungen Burschen: hast du denn auch nach meinem Worte mehrere Soldaten eingeladen? Ja, ist die Antwort, es war aber schwierig, doch habe ich so Alle gesehen habe ich sie noch nicht, da fünfzehn zusammengebracht. habe ich die Bestellung an ihre Angehörigen ausgerichtet (sie sollen alle kommen, in Uniform; die Hochzeit eines Kameraden soll sein, dessen Freund, der Herr Oberst will es so und lädt sie ein) und da werden sie eben so gut kommen als wenn ich sie selbst gesehen hätte. Ich fand auch vier, fünf, welche nicht glauben wollten. Sie fragten: aber wenn wir den Herrn Oberst doch gar nicht kennen, wie ist ihm dieser Einfall gekommen? Und sie wollten sich noch nicht geben und sagten: nimms nicht übel, so etwas hat man ja aber noch gar nicht gesehen. Na ihr werdets nun sehen, sagte ich, und erklärte immerzu ohne vom Flecke zu kommen, dass Sie Oberst sind und mir gut sind, dass ich auch Soldat gewesen, dass ich heute beirate u. s. w. Sie sagen offenbar nur dies: wir kennen ihn ja gar nicht, da können wir doch nicht seine geladenen Gäste sein?

Ein ander Mal ebendort S. 44 tut die Braut einen Rückblick auf ihr elendes bisheriges Leben: ich war arm, ohne Vater und Mutter, von allen verlassen, ich arbeitete für meinen Unterhalt, und hatte nicht einmal Kleider mich zu bedecken, musste Kälte leiden und manchmal sogar... Zu diesen Punkten sagt der Herausgeber: sie denkt wol der Schläge des Bruders. Ach nein. Der Taugenichts hat sich ja bekehrt, ist als Freiwilliger mit in den Krieg wie sollte sie den Toten noch gezogen und den Heldentod gestorben Wie nahe und wie viel näher liegt es zu hungern. mit einem Gedanken kränken? vervollständigen: ich musste frieren und manchmal sogar Wissen wir doch, dass ihr kleinerer Bruder von Cesare Kommissbrot annahm und ihr davon mitteilte: S. 21 ne do a mia sorella, mi rispose. Schliesslich will ich noch auf einen Ausdruck des ersteren Herausgebers aufmerksam machen. In dieser Biblioteca sind nämlich dem Anfänger zu helfen Accent zeichen verwendet, über welches Verfahren es zu Anfange jedes der ersten drei Hefte heisst: 'NB. Die spitzen Accente (') bezeichnen warum brauche ich die betonte Silbe, insofern' u. s. w. und ich erkenne an, dass der unphilologische unsinnige Ausdruck Sauers 'spitze Accente' von dem zweiten Herausgeber mit Recht im vierwol nicht zu erklären ten und sechs bis siebenten Hefte beseitigt ist; im fünften ist er wol nur durch Versehen noch einmal aufgetaucht. Uebrigens hatte Sauer Recht signor conte, signor padrone zu schreiben, und des zweiten Herausgebers signór colonello und dgl. ist falsch, da in solchen Verbindungen signór seinen Accent zu Gunsten des nachfolgenden wichtigen Wortes oder Namens verliert, so dass beide Silben von signor gleich wenig betont sind: vgl. die Verwandlung des griechischen Acutus auf der letzten in den Gravis aus ungefähr demselben Grunde.

H. Michaelis, Dizionario completo italiano-tedesco e tedescoitaliano, parte seconda: tedesco-italiano. Vollständiges Wörterbuch der italienischen und deutschen Sprache, zweiter Teil: Deutsch-Italienisch. Leipzig 1881. 720 S. Vgl. Arch. LXIII, S. 441-443.

Ungefähr in Jahresfrist ist der zweite Band von H. Michaelis italienischem Wörterbuche, den deutsch-italienischen Teil enthaltend, dem ersten

gefolgt und das schöne Werk somit jetzt abgeschlossen. Fanden wir in jenem ersten Teile als Hauptvorzug dieses Buches vor den meisten oder allen seines gleichen in der Vollständigkeit, der Seltenheit von ganz vermissten Wörtern, so mag dies in dem zweiten Teile ähnlich der Fall sein, wie ich nicht nur vermute nach dem Vorgange des ersten Teiles und weil dieser zweite um noch 80 Seiten stärker als jener erste ist, sondern auf fast allen Seiten mit und ohne Vergleichung anderer Wörterbücher leicht sehe an für den Deutschen selbst nicht alltäglichen Wörtern. Man sehe z. B. aus'gipfeln v. n. (giard.) svettare spuntare dicimare, Aus'guck, Aus'gucker m. (mar.) sentinella per le scoperte u. s. w. Manchmal freilich wird man bei solchen Wörtern weder als Inländer, wenn man das betreffende eben als einen terminus technicus nicht kennen sollte, noch als Ausländer durch den betreffenden Artikel des vorliegenden Wörterbuches aufgeklärt. So geht es mir z. B. bei diesem Aus giessblech, n. lastra, piastra, lamina, placca f. und wenn ich unter diesen Wörtern allen im italienischen Teile dieses Werkes 'Ausgiessblech' nur unter placca, aber auch nur dies blosse Wort finde, placca f. Platte f. neg., positive Platte, f. Ausgiessblech; Schild (als Abzeichen)', so komme ich damit eben nicht weiter. Selten ist an dem deutschen Ausdrucke ein Mangel zu bemerken, welcher den Ausländer, der sich hier belehren wollte, irre leiten könnte, wie wenn es heisst: 'aus greifen v. a. scegliere' statt herausgreifen. Oft aber wird man vielleicht sich auch hier erst belehrt finden über entlegene Wörter der deutschen Sprache, wie bei Barutsche, zweiräderige oder Halbkutsche. Die unterscheidenden Betonungen sind richtig angegeben, als in ü'berstürzen und überstürzen, um'geben einem den Mantel, umge'ben etwas womit und dgl. Auch Redewendungen des alltäglichen Gebrauches, wie sie den Büchern mehr fremd sind, findet man zahlreich aufgenommen als: umgekehrt wird ein Schuh daraus, prendete il rovescio della medaglia'. Ueberhaupt ist zu sagen: was an einem Wörterbuche am wenigsten eine Tugend wäre, sparsam aus Purismus und Vornehmheit ist auch diese vorliegende deutschitalienische Hälfte keineswegs: ein Beispiel mag für viele hier stehen: 'petzen v. a. fam. rapportare, riferire'. Geographische und andere Namen findet man ferner auch in diesem Teile aufs reichlichste und beste, auch die heute mehr der gelehrten Forschung angehörigen nicht abgerechnet. War hingegen die Grenze dieses Wörterbuches im ersten Teile zu finden, sobald man sich in ältere italienische Schriftsteller vertiefte, so steht es in diesem zweiten Teile ähnlich. Es versteht sich, dass niemand daran denken wird in einem deutsch-italienischen Wörterbuche Mittelhochdeutsches zu suchen; ja selbst wer etwa Schriftsteller wie Hans Sachs (1494-1576) hier berücksichtigt erwartete, würde doch mehr suchen als wenn er mit dem ersten Teile die ältesten italienischen Schriftsteller lesen wollte. Nehmen wir aber unsere Zeitgenossen wie etwa Schiller zur Hand und finden nicht, was mir so aus dem Kopfe einfällt, die Petrarde aus dem Wallenstein oder gar aus dem Tell Gebresten, Ehewirt u. s. w., so werden wir auch dergleichen Mängel verzeihlich finden, da solche Ausdrücke einer Sprache entlehnt sind, welche nicht die jetzige ist, vielmehr jener des Hans Sachs an Altertümlichkeit oder mundartlicher Färbung sich an die Seite stellt. Versuche ich es aber mit Lessings oder Schillers Prosa, so will sich kein Mangel zeigen; ich finde den Vorwurf (wie bei Winkelmann und auch jetzt selbst in neuester Zeit übrigens) als oggetto, soggetto, es fehlt nicht der Wahnbegriff, das Falkonet, der Kurhut; höchstens muss ich einmal mit einer Nebenform fürlieb nehmen wie statt unleidig mit unleidlich. Auch unter den deutschen unregelmässigen Zeitwörtern vermisst man einige altertümliche jetzt aber doch noch vorkommende Formen, wie schleusst, fleuch.

Wir werden nach den im vorstehenden angedeuteten Ergebnissen unserer ersten Bekanntschaft mit dieser zweiten Hälfte des italienischen Wörterbuches von H. Michaelis urteilen, dass das gesammte Werk wie aus

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

einem Gusse und Geiste durchweg gleichmässig gearbeitet ist, dass jenes dem ganzen eigentümlich gesteckte Ziel, welches die im ersten Teile sich findende Vorrede andeutet und welches wir in unserer Anzeige der ersten Hälfte als erkannt darlegten, nämlich dem Bedürfnisse des gegenwärtigen Lebens zu dienen, fortwährend im Auge behalten ist; hier ist des Werkes Beschränkung, hier aber auch seine Grösse und Trefflichkeit zu suchen und zu finden.

Derselbe hat

C. v. Reinhardstöttner, Die plautinischen Lustspiele in späteren Bearbeitungen. I. Amphitruo. Leipzig 1880. II u. 77 S. Das Unternehmen die Spuren von Plautus Werken in der neueren Litteratur und insbesondere bei den romanischen Völkern zu suchen ist als angenehm und wertvoll zu begrüssen und der Fleiss in der Erforschung und die Kraft des Urteils anzuerkennen. Ausgegangen wird in diesem ersten den Amphitruo und zugleich auch das ganze Unternehmen in einleitender Weise betreffenden Hefte, versteht sich, von Plautus selbst an der Hand von Bernhardy und Teuffel sowie der in ihren römischen Litteraturgeschichten sich findenden Quellen. Es folgen die mittelalterlichen lateinischen Dichtungen im Anschluss an diesen ursprünglichen Amphitruo. Danach kommen wir nach Spanien, zu Perez de Olivas Nascimiento de Hercule o comedia de Amphitrion, in welchem nur eine Verhöhnung des altertümlichen, nichts von dem kräftigen Witze des Originals vorliegt. Es folgen von Luiz de Camões os Amphitriões. Dieser Teil nimmt viel Raum in dem Schriftchen ein, so dass es zugleich als ein Zeugnis der Teilnahme an der Feier dieses grossen Dichters gelten kann und will. das Original nach Kräften gemildert, lässt die Zeugung des Hercules mehr von Venus als von Juppiter ausgehen. Das Werk steht richtig in der Zeit des Verfs. und ist grossartig in der Form, worin sich ihm einzig Molières Arbeit an die Seite stellen könnte, keine andere der späteren Bearbeitungen. Von Italienern gab Collanuccio 1530 eine sich ziemlich eng an Plautus schliessende Bearbeitung in terza rima. Der Marito des Lodovico Dolce nach unserem plautinischen Stücke ist ein die Sitten der Zeit in schlimmem Lichte erscheinen lassendes Zerrbild. Luigi Grito Cieco di Hadria gab in dem Pastoraldrama La Calisto (Ven. 1583) einen ovidischen Stoff mit der Inscenirung nach dem Amphitruo. Der erste Amphitruo Frankreichs ist Les Sosies von Jean Rotrou, eine freie Uebertragung des Originals und ein gutes Bühnenstück. Eine Pantomime, comédie muette, Amphitryon gab Ueber Molières Verhältnis zum Original, da es öfter schon Benserade. behandelt wurde, geht der Verf. kürzer hinweg. Sédaine gab den Amphitruo als Operntext. Hiernach folgt England, Dryden, welcher sich an Molière und Plautus hält. Den Schluss macht dann kurz Heinrich von Kleists Amphitryon, welcher dem Molière ebenfalls viel verdankt.

Konrad Hofmann und Franz Muncker, Joufrois, altfranzösisches Rittergedicht, zum ersten Mal herausgegeben. Halle a. S. 1880. VIII u. 134 S.

Für die Feinheit der Ausgabe des altfranzösischen Rittergedichtes Joufrois von einem unbekannten Verfasser bürgt allein schon der Name des ersteren Herausgebers. Die Abschrift des als Bruchstück überlieferten, vielleicht aber nicht weiter vollendeten Werkes von der Kopenhagener Handschrift nahmen der zweite Herausgeber und Dr. Karl von Bahder und Ludwig Erling. Die Lesung derselben ist genau gegeben und die je 2 bis 6 Zeilen Anmerkungen unter dem Texte bringen die feinsten Verbesserungen des Originals in höchst anerkennenswerter Beschränkung. Es ist hier ein vortrefflicher Unterschied gemacht in der Anwendung der Worte 'lies' und

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