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welcher dem großen Längsgefäß an dessen Innenseite parallel läuft, den ich in allen Beschreibungen vergeblich gesucht habe, bei dieser natürlichen Färbung aber sehr in die Augen fallend ist. Was nun diesen Grenzstrang der Vasa efferentia anbetrifft, so glaube ich mit Recht annehmen zu dürfen, dass der Verfasser nichts Anderes als das >> plasmatische Längsgefäß« von SOMMER oder besser gesagt mit BLOCHMANN »den Nebenexkretionsstamm« vor sich gehabt hat. Im Übrigen geht dies auch deutlich aus der beigefügten Abbildung hervor.

Im Anschluss daran habe ich auch noch einmal die Angaben von Taenia crassicollis betreffs der Queranastomosen einer erneuten Untersuchung unterzogen, zumal die Angaben von RIEHM und BLOCHMANN im direkten Widerspruch stehen.

RIEHM machte Injektionen bei der Taenia crassicollis und gelangte dabei zu folgendem Resultate: >>Die Anastomosen in den Proglottiden

N

Fig. I.

Ex, Ex, N
Fig. II.

Fig. I. E, Hauptstamm; E2, Nebenstamm des Exkretionsgefäßes, S, Seitenast: Q, Querkommissur. Taenia crassicollis nach RIEHM.

Fig. II. Ex, Hauptstamm; Exz, Nebenstamm der Exkretionsgefäße; N, Nerv; C, Kommissur der Hauptstamme, die aus jedem Hauptstamme mit doppelter Wurzel entspringt. Zwischen

diesen Wurzeln läuft der Nebenstamm hindurch.

werden nicht nur von den größeren Gefäßen abgegeben, vielmehr entsendet auch jedes der beiden kleineren einen Seitenast, welcher allerdings bald in die Anastomose der großen Gefäße mündet.« Obenstehende Abbildung ergänzt die Darstellung.

Ganz anders schildert BLOCHMANN dies Verhalten: »Die beiden Hauptstämme werden ebenfalls durch eine einfache Querkommissur verbunden. Allerdings zeigt die Kommissur hier eine Eigenthümlichkeit, die darin besteht, dass aus jedem Hauptstamme nach der Medianlinie zu zwei Gefäße entspringen, so dass ein an der medialen Seite des Hauptstammes geführter Sagittalschnitt zwei Durchschnitte durch die beiden Wurzeln der Kommissur, ein weiter nach der Medianebene zu gelegener dagegen nur einen solchen durch den Haupttheil der Kom

missur erkennen lässt. Zwischen den Wurzeln der Querkommissur hindurch läuft der Nebenstamm, so dass derselbe auf einem Querschnitt durch die Proglottis in einem Dreieck eingeschlossen liegt, dessen laterale Seite von dem Querschnitt durch den Hauptstamm, dessen obere und untere Seite aber durch die Wurzeln der Kommissur gebildet wird. Die nebenstehende schematische Figur erläutert dies Verhalten.<<

Meine Untersuchungen bestätigten nur die Angaben BLOCHMANN'S und stellt die beigefügte Abbildung (Fig. 22) einen Sagittalschnitt dar, welcher die beiden Wurzeln der Kommissur und zwischen denselben den Verlauf des Nebenstammes erkennen lässt.

Rostock, im November 1893.

Litteraturverzeichnis.

F. BLOCHMANN, Über SOMMER'S Sog. »plasmatische Längsgefäße« bei Taenia saginata Goeze und Taenia solium L. Centralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde. Bd. XII. 1892. p. 373.

M. BRAUN, Verzeichnis von Eingeweidewürmern aus Mecklenburg. Archiv d. Fr. d. Naturg. i. M. Jahrg. 1891.

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O. HAMANN, Taenia lineata Goeze. Diese Zeitschr. 1885. Bd. XLII. p. 748.

J. KAHANE, Anatomie von Taenia perfoliata. Diese Zeitschr. 1880. Bd. XXXIV. p. 205. R. LEUCKART, Die Parasiten des Menschen 1879-1886. 2. Aufl. Bd. I. 4. Abth. p. 375 und 377 Anm. p. 850-851. p. 384.

O. V. LINSTOW, Beitrag zur Kenntnis der Vogeltänien nebst Bemerkungen über neue und bekannte Helminthen. Archiv. f. Naturg. 56. Jahrg. p. 174-188. Ders., Über den Bau und die Entwicklung von Taenia longicollis. Jena. Zeitschr. f. Naturw. Bd. XXV. p. 565–576.

H. NITSCHE, Untersuchungen über den Bau von Tänien. Diese Zeitschr. 4873. Bd. XXIII. p. 181-197.

A. PAGENSTECHER, Beitrag zur Kenntnis der Geschlechtsorgane der Tänien. Diese Zeitschr. 1850. Bd. IX. p. 523–528.

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F. SOMMER, Über den Bau und die Entwicklung der Geschlechtsorgane von Taenia solium L und Taenia saginata Göze. Diese Zeitschr. 1874. Bd. XXIV. p. 499 u. 515 Anm.

F. SOMMER, Die Anatomie des Leberegels Distomum hepaticum. Diese Zeitschr. 1880. Bd. XXXIV. S. 588.

F. SOMMER und L. LANDOIS, Der Bau der geschlechtsreifen Glieder von Bothriocephalus latus Bremser. Diese Zeitschr. 1872. Bd. XXII. p. 40—100.

F. STEUDENER, Untersuchungen über den feineren Bau der Cestoden. Abh. d. naturforsch. Gesellschaft zu Halle 1877. Bd. XIII. p. 277-366.

H. WALTER, Helminthologische Studien. Siebenter Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde 1865-1866. p. 54-60.

F. ZSCHOKKE, Recherches sur la structure anatomique et histologique des Cestodes. Mém. Inst. Genevais. T. XVII. p. 1-396. 1886-1889.

Ders., Ein Beitrag zur Kenntnis der Vögeltänien. Centralbl. f. Bakt. u. Parasitenk. 1888. Bd. I. p. 161–165. p. 193–199.

Erklärung der Abbildungen.

Tafel XVII und XVIII.

k Klappe, E Hauptstamm des Exkretionsgefäßes, E2 Nebenstamm des Exkretionsgefäßes, a Kommissur der Hauptstämme, ʼn Nerv.

Fig. 1. Flächenschnitt von Taenia solium. Glied aus dem vorderen Theil des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 2. Flächenschnitt von Taenia solium. Glied aus dem hinteren Theil des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 3. Flächenschnitt von Taenia saginata. Glied aus dem vorderen Theil des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 4. Flächenschnitt von Taenia saginata. Glied aus dem hinteren Theil des Bandwurmes. Vergr. 30.

Fig. 5. Flächenschnitt von Taenia crassicollis. Glieder direkt hinter dem Scolex. Vergr. 92.

Fig. 6. Flächenschnitt von Taenia crassicollis. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 7. Flächenschnitt von Taenia crassicollis. Glied aus dem hinteren Theil des Bandwurmes. Vergr. 30.

Fig. 8. Flächenschnitt von Taenia crassiceps. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 9. Flächenschnitt von Taenia polyacantha. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 10. Flächenschnitt von Taenia serrata. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 30.

Fig. 11. Flächenschnitt von Taenia perfoliata. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 12. Flächenschnitt von Taenia expansa. Glied aus dem vorderen Theil. Vergr. 142.

Fig. 13. Flächenschnitt von Taenia expansa. Glied aus dem hinteren Theil des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 44. Flächenschnitt von Taenia cucumerina. Glied aus dem mittleren Theil des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 15. Flächenschnitt von Taenia gutturosa. Glied aus dem vorderen Theil des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 16. Flächenschnitt von Taenia gutturosa. Glied aus dem hinteren Theil des Bandwurmes. Vergr. 142.

Fig. 17. Flächenschnitt von Taenia serpentulus. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 18. Flächenschnitt von Taenia litterata. Drei Glieder aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 30.

Fig. 19. Flächenschnitt von Taenia litterata. Glied aus der Mitte des Bandwurmes. Vergr. 92.

Fig. 20. Querschnitt von Taenia expansa. c Kommissur zwischen den beiden Längsnerven. Vergr. 92.

Fig. 21. Flächenschnitt von Taenia expansa. c Kommissur zwischen den beiden Längsnerven Vergr. 30.

Fig. 22. Sagittalschnitt von Taenia crassicollis. w die beiden Wurzeln der Kommissur. Vergr. 30.

Zeitschrift f. wissensch. Zoologie. Bd.LVII.

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Beiträge zur Kenntnis der Entwicklungsgeschichte des Skorpions.

Von

Dr. August Brauer.

(Aus dem Zoologischen Institut in Marburg.)

Mit Tafel XIX-XX und 6 Textfiguren.

Wenn auch in der letzten Zeit die Frage, ob die Arachnoiden den Xiphosuren oder den Hexapoden verwandt sind, häufig erörtert ist, so ist dieselbe doch noch keineswegs zu einem entscheidenden Abschluss gekommen. Während z. B. LANG (13) und R. HERTWIG (8) in ihren Lehrbüchern die Ansicht vertreten, dass sie mit den Insekten, den Myriapoden und mit Peripatus als Tracheaten zusammenzufassen sind, schließen sich KORSCHELT und HEIDER (11) der von RAY LANKESTER Zuerst eingehend begründeten Hypothese an, dass die Arachnoiden von jenen Gruppen zu trennen sind, und als ihre nächsten Verwandten die Paläostraken, besonders Limulus anzusehen sind. Dass diese beiden Ansichten sich neben einander erhalten können, dürfte vornehmlich darin seine Ursache haben, dass man bei der Abwägung der ausschlaggebenden Momente vorwiegend auf die Ergebnisse der Anatomie der ausgebildeten Thiere angewiesen war und desshalb nicht entscheiden konnte, ob man es mit Analogien oder Homologien zu thun hatte, dass dagegen die Entwicklungsgeschichte zu wenig durchgearbeitet war und einwandfreie Resultate nicht vorlagen. Es gilt das Letztere besonders für diejenigen Formen, welche wegen ihrer Körpergliederung am ehesten bei einer Erörterung der obigen Frage in die Betrachtung zu ziehen sind, nämlich für die Solpugiden und die Skorpioniden. Die Embryologie der ersteren ist so gut wie unbekannt, die der letzteren ist zwar mehrere Male Gegenstand einer Untersuchung gewesen, indessen weichen die Resultate noch sehr von einander ab und weisen noch große Lücken auf. Die beste Arbeit, welche wir über den Skorpion besitzen, ist immer noch die von METSCHNIKOFF (18) aus dem Jahre 1874, nicht nur

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