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Peritonea; rc, Rückenkanal; bd, Bindegewebszellen; prl—prľ3, Längskanäle zwischen der Muskelschicht und dem Peritoneum; a, b, Lymphoidzellen; npt, neurales Peritoneum; bg, Bauchstrang.

Fig. 95. Dessgleichen, hier aber sind die Ovarien (ov) direkt durchgeschnitten, so dass ihre Kommunikation mit den Röhren (g) ersichtlich ist. Dieselbe Bezeichnung wie in früheren Figuren.

Fig. 96. Querschnitt durch das Männchen von Gordius Preslii in der mittleren Körperregion. a, äußere Umhüllung der Gonaden; b, splanchnisches Peritoneum; c, somatisches Peritoneum; m, Mesenteriallamelle; lh, Leibeshöhle; spc, Spermatocyten.

Fig. 97. Dessgleichen mehr nach hinten. Zwischen die peritonealen Lamellen des vorigen Querschnittes (a, b) schiebt sich eine neue ein; die Leibeshöhle (th) ist sehr reducirt.

Fig. 98. Querschnitt durch die hintere Körperregion direkt vor den Ausführungsgängen desselben Männchens. Die Leibeshöhle ist mit den Lymphoidzellen (d) erfüllt.

Fig. 99-103. Schnittserie durch den hintersten Körpertheil des Weibchens, um zu veranschaulichen, dass hier ein larvaler, durch den After (Fig. 99 a) ausmündender Enddarm (ed) persistirt.

Fig. 104. Querschnitt durch ein fast reifes Weibchen von Gordius pustulosus, um die merkwürdige Anordnung der Eier in den Eierstockslappen zu veranschaulichen. hp, Hypodermis; ms, Muskelschicht; pts, somatisches Peritoneum ; 1, Lymphoidzellen; rc, Rückenkanal; g, Reste des Keimepithels; ep, nicht differenzirte Zellen in den Ovarien; d, Darm; bg, Bauchstrang.

Fig. 105. Eine Gruppe der Eier aus dem Eibehälter des erwachsenen Weibchens von Gordius Preslii.

Zur Anatomie und Entwicklung der Cucumaria glacialis

(Ljungman).

Von

Th. Mortensen, Stud. mag. in Kopenhagen.

Mit Tafel XXXI und XXXII.

Bei einer Revision der grönländischen Echinodermen wurde meine Aufmerksamkeit auf die durch LEVINSEN (14, p. 383) näher beschriebene Cucumaria minuta (Fabr.) gelenkt. Es erwies sich bald, dass die von LEVINSEN beschriebene Form mit der von Professor LÜTKEN (19, p. 7) beschriebenen Cucumaria minuta (Fabr.) gar nicht identisch war, sondern mit der von LJUNGMAN (16, p. 128) beschriebenen Cucumaria glacialis. Die interessante Entdeckung LEVINSEN's an » Cucumaria minuta«, dass sie lebendig gebärend ist, gilt also in der Wirklichkeit von Cucumaria glacialis. Die von STUXBERG (34, p. 27; 32, p. 153) als Cucumaria minuta aufgeführte Art ist eben so mit Cucumaria glacialis synonym, wie THEEL angiebt (35, p. 105).

In seinem großen Challenger-Werk über Holothurien schreibt THEEL Von Cucumaria glacialis, dass zahlreiche Exemplare von Spitzbergen und Novaja Semlja sich im Museum zu Stockholm finden. Da ich sehr wünschte diese interessante Form näher zu untersuchen und schon einige anatomische Befunde gethan hatte, schrieb ich an Herrn Professor THEEL, ob er mir einige Exemplare überlassen wolle. Mit größter Liberalität hat er mir sogleich 13 Exemplare von verschiedener Größe gesandt ich bitte ihn hier meinen herzlichsten Dank zu empfangen. Eben so muss ich den Herren Inspektor LEVINSEN und Dr. R. S. BERGH, die mir aufs liebenswürdigste in verschiedener Weise Hilfe geleistet haben, meinen herzlichsten Dank aussprechen.

Cucumaria glacialis ist bisher nur aus dem nördlichen Eismeere bekannt. Sie kommt dort bei Spitzbergen, Novaja Semlja und im KaraMeer, sowohl auf Thon- als auf Felsenboden vor in einer Tiefe von 20 bis 93 Faden.

LJUNGMAN beschreibt (16, p. 128) nur die äußere Gestalt, die Tentakel und Füßchen und die Kalkplatten; die sind aber so charakteristisch, dass die Art leicht daran zu erkennen ist. Da es aber im Ganzen eine recht unvollständige Beschreibung ist, und da man sonst nur bei THEEL (1. c.) die Bemerkungen findet, dass der Kalkring sehr »slender<< und ohne hintere Verlängerungen ist, und dass nur eine POLI'sche Blase und ein Madreporenkanal vorhanden ist, soll hier zuerst eine genauere Beschreibung der Anatomie, dann einige Bemerkungen über die sehr merkwürdige Entwicklung des Thieres so weit sie aus dem vorhandenen Material erkannt werden konnte folgen. Sämmtliche Exemplare waren in Alkohol konservirt, es konnte desshalb natürlich nicht. viel auf die histologischen Verhältnisse eingegangen werden.

I. Anatomie.

Die äußere Gestalt ist von LJUNGMAN recht gut geschildert worden. Die Form wird man aus Fig. 1 ersehen. Sie ist fast tonnenförmig, doch ein wenig mehr nach hinten als nach vorn zugespitzt. Die Saugfüßchen stehen im Zickzack, an den jüngsten Exemplaren fast nur in einer Reihe. Das letzte Saugfüßchen jedes Radius ist nach hinten gerichtet und endigt abgerundet, indem keine Endscheibe darin sich findet. Sie fungiren offenbar nicht als Saugfüßchen. Die radialen Wassergefäße scheinen in diesen Füßchen zu enden, doch konnte es nicht bestimmt konstatirt werden. Es würden demnach diese Füßchen die Endtentakel repräsentiren, den unpaaren Fühlern der Armspitzen der Asteriden und Ophiuren homolog. Unmittelbar vor ihnen findet. sich eine Einschnürung, so dass der dahinter liegende Theil als ein besonderer Endabschnitt hervortritt. Die fünf Endtentakel umgrenzen eine kleine platte Partie, in deren Mitte die Analöffnung, von fünf interradialen »>Afterzähnen « umgeben, sich findet. Die Tentakel sind alle gleich groß.

Die Kalkkörper sind sehr charakteristisch und verschieden nach der Körperregion, in der sie sich finden. Die von LJUNGMAN beschriebenen finden sich im größten Theil der Haut, nur nicht im vorderen, einstülpbaren Theil. Die Fig. 2 a zeigt eine Kalkplatte der eigentlichen Körperhaut, in Fig 2 b ist eine solche von der Seite gesehen dargestellt. LJUNGMAN beschreibt sie folgenderweise: »Figura plerumque rotundato-quadrangulae, marginibus undulatae, crassae, supra nodosocuspidatae, haud coronatae, sed e laminis, foraminibus appropinquatis plus minus in ordines dispositis perforatis, binis vel ternis trabeculis conjunctis compositae, corpus quasi spongiosum formantes « (1. c.). Diese Beschreibung ist ganz zutreffend, nur eins hat LJUNGMAN übersehen,

nämlich dass sie immer am Rande dünn und glatt sind, aus nur einer Schicht bestehend. Es ist das nicht ohne Bedeutung, besonders für die jüngeren Thiere; die Kalkplatten werden nämlich dadurch bei der Zusammenziehung des Thieres etwas über einander gleiten können, was man thatsächlich immer an den beim Abtödten kontrahirten Thieren sieht. Die Haut ist überaus reich an solchen großen Platten >> squamis densissime instructa «< (LJUNGMAN) —, so dass, wenn die Kalkplatten nicht einen solchen dünnen Rand hätten, das Thier sich gar nicht kontrahiren könnte. Doch wird auch dabei nur eine geringe Kontraktion ermöglicht, da die Platten so dicht liegen, dass sie sich fast mit den Rändern berühren, wenn das Thier ausgestreckt ist. Die älteren Thiere können sich weit mehr zusammenziehen. Indem nämlich das Thier wächst, werden die Kalkplatten mehr zerstreut liegen müssen, und es wird Platz für neue Platten geschaffen. Diese neuen Platten scheinen aber nie so groß und dick wie die anderen zu werden, so dass die Platten sich nun nicht mehr berühren. Eine stärkere Zusammenziehung wird dann möglich.

Außer diesen großen Platten finden sich noch einige kleinere Kalkkörper von ganz anderer Form (Fig. 3 [c von der Seite gesehen]). Sie liegen außerhalb der großen Platten. LJUNGMAN beschreibt sie sehr gut als kleine kreuzförmige, mit am gewöhnlichsten vier (seltener drei oder fünf) aufgebeugten Armen (» Radien «), deren Enden mit drei Spitzen versehen sind, eine hinaufgerichtet und eine zu jeder Seite. Bisweilen können zwei Arme verwachsen (Fig. 3b).

Im vorderen Ende des Körpers, in dem Stück, das beim Einziehen der Tentakel mit hineingezogen wird, finden sich ganz anders geformte Kalkplatten (Fig. 4). Sie sind lang und schmal, und haben nur wenige Höcker. Einzelne dieser Platten haben die Höcker wieder durch Kalklamellen verbunden und erinnern dadurch an die mehr zusammengesetzten Platten der übrigen Haut. Sie sind in Querreihen geordnet, und alle sind so gelagert, dass ihr Längsdurchmesser quer zur Längsachse des Thieres steht. Sie liegen lange nicht so dicht wie die anderen Kalkplatten. Es ist leicht einzusehen, dass bei dieser Ordnung und Form der Kalkplatten dem Einziehen kein oder nur sehr geringer Widerstand geleistet wird; die anderen großen Platten würden das Einziehen vollständig hindern. Es ist recht häufig unter den Dendrochiroten, dass die Kalkkörper des vorderen Endes von denen der übrigen Haut verschieden sind (17, p. 140); wahrscheinlich werden sie bei allen nach dem Princip des geringsten Widerstandes gegen das Einziehen geordnet sein.

Die Stützkörper der Saugfüßchen und Tentakel sind auch ver

hältnismäßig sehr groß und, der Form der Füßchen entsprechend, etwas gebogen (Fig. 5). Sie sind mit Höckern versehen, die aber nicht durch Kalklamellen verbunden sind (» nodoso-cuspidatae « LJUNGMAN). Gegen die Spitze des Saugfüßchens sind sie etwas anders gestaltet und ein wenig dünner (Fig. 6). Wegen der Größe der Platten können die Saugfüßchen fast nicht eingezogen werden; nur bei den größeren Exemplaren kann man sie fast vollständig eingezogen sehen, was durch das oben Gesagte sich leicht erklären lässt. Die Endscheibe der Saugfußchen ist sehr groß, rosettenförmig (Fig. 7). Die Kalkplatten der Tentakel sind meistens groß, ohne Höcker und von sehr unregelmäßiger Gestalt. Man findet sie selbst in den äußersten Spitzen der Tentakelästchen; sie werden gegen die Spitzen der Tentakel dünner aber fast nicht kleiner.

Die Entwicklung der Kalkkörper folgt dem gewöhnlichen Typus (Fig. 8). Bei den Platten des vorderen, einstulpbaren Theiles der Haut und bei den »Afterzähnen weichen doch schon die ersten x-förmigen Stadien von der sonstigen, regelmäßigen Form ab (Fig. 4).

Über die histologische Struktur der Kalkkörper der Echinodermen soll hier nur vorläufig bemerkt werden, dass der von den meisten Autoren angegebene Achsenkanal oder -strang gar nicht existirt. Was als solcher gedeutet wurde ist nur eine optische Erscheinung, wie CUÉNOT (3) vermuthet. Eine so komplicirte Struktur, wie SEMON (28) beschreibt, besitzen die Kalkkörper gar nicht; sie sind überall ganz gleichmäßig von organischer Grundsubstanz durchwoben. Ich hoffe bei einer späteren Gelegenheit diese Kalkgebilde eingehend studiren zu können.

Die Haut bietet ein recht verschiedenes Aussehen in den zwei Abschnitten des Körpers. Im vorderen, einstülpbaren Theil ist sie fast nur halb so dick wie im übrigen Theil des Körpers, wie eine Vergleichung der Fig. 9 und 10 zeigen wird. Das Bindegewebe ist hier nur sehr sparsam entwickelt, was gewiss damit in Zusammenhang steht, dass dieser Theil der Haut fast ganz seine Funktion als Schutz verloren hat, so zu sagen ganz passiv geworden ist, und daher nicht so fest und dick zu sein braucht. Auch wird das Einziehen natürlich sehr erleichtert durch die Dünnheit der Haut; mit einer Haut so dick wie die übrige Körperhaut würde das Einziehen fast unmöglich sein. Pigment findet sich nicht in der Haut. Einen besonderen Abschnitt der Haut

1 Doch muss bemerkt werden, dass die zwei Figuren nicht von demselben Individuum stammen, und zwar Fig. 9 aus dem kleineren. Der Unterschied in der Dicke der Haut der zwei Körperabschnitte wird also etwas kleiner, als es aus der Vergleichung der genannten Figuren hervorgeht, aber immerhin sehr groß.

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