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gebohren bemercken immer den Durchmesser der Röhre in Ihrem Brief, dieser kommt aber hierbey nicht in Betracht, sondern blos die Höhe der Säule. Also zur ersten Frage

Das Quecksilber im Elatrometer steht 26 Zoll Hoch, quaeritur

wie stard druckt die Lufft unter der Glocke noch?

B

Diese Frage zu beantworten muß man (S. die vorhergehende Seite) nothwendig wissen: wie hoch steht das freye Barometer? Dieses stehe 28 3olle hoch, so ist die Frage in einem Augenblick beantwortet: Die Lufft unter der Glocke drückt so viel als 2 3oll Quecksilber. Denn wäre die Lufft ganz weggepumpt und das Vacuum also vollkommen und Toricellianisch, so würde der im Elatrometer auch 28" hochstehen. Da er aber nur auf 26 steht, so muß die noch übrige Lufft eben so viel thun als die 2 Zoll Quecksilber die noch fehlen. Bey meiner Lufftpumpe ist eine Einrichtung dieses recht sinnlich zu machen.

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26

14

dem Punckt hat. Der Kürze wegen wollen wir setzen, der Cubiczoll Queckfilber wiege gnau 1 Pfund (nähme man Decimal statt Duodecimal-Zollen, so wöge er würcklich 12/10 Pfund etwa), so wird jeder Quadrat Zoll des Tellers noch mit 2 Pfunden gedruckt u. s. w.

(zur 2ten Frage)

und die Glocke wird, wenn das Barometer 28 30ll hoch steht, beständig, sie stehe frey auf dem Tisch oder auf dem Teller und sey zum Theil evacuirt, von aussen allezeit von einer Last gedruckt, die einer Quecksilber Säule gleich ist, deren Basis der Basis der Glocke gleich, und deren Höhe 28" ist. Es sey die Glocke so groß, daß der Circkel ihrer Basis gnau einem

Fuß gleich sey, so wird sie von 1237 +1237 +4 Pfund das ist von 2478 Pfund gedruckt. Indessen brauche ich, um sie vom Tisch auf zu heben, nichts als ihr eigenes Gewicht zu heben, weil die Untere Lufft eben so starck aufwärts drückt. Pumpe ich aus bis das Elatrometer 26′′ zeigt, so ist der äussere Druck noch immer derselbe, allein ich kan die Glocke nicht mehr aufheben, weil die untere Lufft, die mir vorher mit 2478 Pfunden zu Hülfe kam, mich jezt nur mit 2 Pfunden unterstüzt, und ich also folglich 2476 Pfund Krafft brauchte um die Glocke los zu reißen, ihr eignes Gewicht ungerechnet. Es ist völlig wie an der Waage.

A (297

478

двока

Die Glocke mit der Hand in die Höhe zu ziehn brauche ich blos das Gewicht der Glocke zu heben weil mir das Gewicht A zu Hülfe kommt. Pumpe ich weg, bis 26", so steht die Sache so:

2

Ist dieses deutlich ?

2478

glodo

Dritte Frage

Ist von Ihnen gant richtig beantwortet. Wenn b vorher den Boden bey A berührt hat, und fällt nun so weit, daß a und b in einer horizontalen Linie liegen, so ist das vacuum unter der Glocke vollkommen. Dieses Instrument ist aber von dem kleinen Barometer, das Sie haben, nur der Form nach unterschieden, man braucht nemlich hierbey keine Büchse. Läßt man Lufft über b tretten, so kan man es auch zum Maas beym Comprimiren gebrauchen; dazu ist aber folgendes Instrumentchen

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viel bequemer, und in einem Augenblicke gemacht. A B ist eine gläserne

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B zugeschmoltzen, in diese läßt man Tröpfchen Quecksilber oder gefärbtes Wasser laufen C und legt es horizontal unter die Glocke worin man com. primiren will, oder besser man bringt es horizontal mit der Röhre, durch die comprimirt wird, in Verbindung, b c Figura 2. mit einer Skale. Rückt beym comprimiren der Tropfen bis D, so daß CD=

1/2 CB, so ist die Lufft noch einmal so dicht als die freye Lufft u. s. w., so kan man z. E. sehen um wie viel die Lufft verdichtet werden muß eine Ochsenblase zu versprengen pp. Mit gläsernen Gefäßen, wenn sie auch noch so starck sind, sind diese Versuche höchst gefährlich. Es versteht sich von selbst, daß, wenn das Instrument so an gebracht ist, wie die Zeichnung Figura 2 vorstellt, man es beym evacuiren abschrauben muß.

Fig2.

Die folgenden Fragen beantworte ich nicht, weil sie sich aus dem vorhergehenden selbst beantworten. Nun noch ein Paar nüßliche Bemerckungen: um das Null des Elatrometer immer gnau zu haben ist bey meiner Lufftpumpe folgende Einrichtung angebracht, die Nachahmung verdient, Unten an der Barometer Röhre ist bey a b c d ein feines elfenbeinenes sehr leichtes Hülschen befindlich, das weiter ist als die Röhre und bey c d immer auf dem Quecksilber schwimmt. Das Quecksilber selbst ist in der Büchse in Leder und kan, wie bey manchen Reise Barometern, vermittelst der Schraube B gehoben werden. Hat man also ausgepumpt, so muß man jederzeit das Quecksilber so schrauben, daß cd des schwimmenden Hülschens bey 00 der Skale ist oder a b an einem gewissen Punckt der Skale, der gehörig

correspondirt, ist die Hülse 4′′′′ hoch, so muß a b auf 4′′ der Skale weisen, dieses ist eine sehr nöthige Vorsicht bey manchen Versuchen, z. E. wie oben beym Heber in Vacuo. Will man aber nicht immer bey B schrauben, so muß man wenigstens den Unterschied in Rechnung bringen, wenn man den Stand des Elatrometers mit dem des freyen Barometers in Vergleichung

fill bringen will.

Ferner werden Sie sehr wohl thun, wenn Sie sich einige transportable Teller machen lassen, sie sind von vortrefflichem Nutzen. Nemlich Teller, die man auf den der Lufft Pumpe schrauben, verschließen und wieder wegnehmen kan wie A B. Hat man ausgepumpt, so schraubt man sie mit samt der Glocke ab und schraubt sie auf einen Hölzernen Fuß. So kann man das Vacuum Transportiren, Sachen darin frieren lassen, Pulver im Vacuo mit dem Brenn Glase anzünden, Dinge dem Sonnenschein und dem Vacuo aussetzen. Denn die Ganze Lufftpumpe sezt man der Kälte nicht gerne aus, und zur Sonne hat man nicht immer Gelegenheit zwischen seinen 4 Wänden.

A

B

Es ist nicht nöthig den Stempel heraus zu ziehn, wenn man nur das Instrument nicht allzu lange ruhen läßt und etwa alle vierthel oder halbe Jahr reinigt und gutes reines Baumöl gebraucht.

Diese Woche wird die Physic von Errleben fertig. Sie erhalten sie von mir zum Andencken. Meine Noten sind ein wahres Geschmier. Da ich das ganze übersah schämte ich mich ordentlich. Denn ich schrieb die Noten hinzu, wie jedesmal der Bogen zur Druckerey gehen solte. Das Buch ist schon über 7 Wochen fertig, es lag nur noch an einem Kupferstich und an der Dedication, und meiner Krandheit, denn da es doch in die Ferien gieng, so ließ ich es liegen.

419. Un Wolff.

[Göttingen, Anfang December 1784.]

Werthgeschäzter Freund,

Ich muß sehr bedauern, daß Sie sich auch nur die mindeste Mühe selbst geben, die meinige zu bedauern. Für mich ist es würcklich keine an Sie zu schreiben, sondern ein wahres Vergnügen, wenn ich nur die Zeit habe, mit dieser geht es mir zuweilen aus Unvorsichtigkeit etwas knapp, weil ich die Antworten bis auf den Posttag selbst verspare, und offt ver sparen muß.

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Ich habe freylich, wie ich sehe, tolles Zeug gemacht, und es hat mir mehr Mühe gekostet aus Ihrem Brief auszumachen woher meine 1237+ 1237 +4 Pfund gekommen sind, als wenn ich alles von neuem hingeschrieben hätte. Endlich fand ich es: Es war vermuthlich folgendes: Ich wolte untersuchen wie viel eine Quecksilber Säule von 28′′ Höhe auf einen Zoll druckte, und ich theilte die 28 Zolle in 12′′+12′′+4′′, weil mir aber nach der Hand, Gott weiß warum, der Fuß einfiel, so schriebe ich vermuthlich statt jeder 12 Zoll Höhe das Gewicht des Cubick fußzes, nemlich_1237 Pfund, allein die 4 Zolle über die 24 brachte ich nicht gehörig in Rechnung sondern blos den factor 4. Das war nun freylich ein groses Versehen. Ich wolte fagen Ein Quadratfuß Oberfläche, über welchem 28" hoch Quecksilber steht, wird gedruckt von 1237 (das ist ein Cubicfuß) +1237 (das ist der andere) und noch von 4" Hohem Quecksilber, das ist 13 Cubickfuß, also zusammen von 1237 + 1237 + 1 von 1237 oder von 1237 + 1237 + 41213 oder von 28861/ Pfund. Steht nun der Ela

3

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