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Die Brüllaffen unterscheiden sich von den Klammeraffen durch robusteren Bau, gleichmässige Gliedmassen mit fünf Fingern, grossen Kopf, vorstehende Schnauze, kropfartig verdickte Kehle, sehr starken Bart und dichte Behaarung.

Die obern Schneidezähne sind nur wenig grösser als die untern und durch eine Lücke von einander getrennt, die Eckzähne stark comprimirt, mit. schneidenden Kanten und markirten Rinnen, die obern Lückzähne zweihöckerig, an Grösse merklich zunehmend, breiter als lang, an den untern tritt der innere Höcker erst am dritten auf; die obern Mahlzähne ziemlich quadratisch, der letzte etwas kleiner als die beiden ersten, die äussern Höcker stärker und höher als die innern; die untern Mahlzähne nehmen an Grösse zu, ihre innern Höcker sind grösser als die äussern. Der Schädel zeichnet sich durch seine gestreckte, hoch pyramidale Gestalt merkwürdig aus. Scheitel und Stirnbein fallen steil nach vorn ab. Die Augenhöhlen sind klein, weit von einander gerückt, schief nach aussen gerichtet, die Jochbögen breit und weit abstehend, die Nasenbeine lang und breit, das grosse Hinterhauptsloch ganz an der Hinterseite gelegen, der aufsteigende Ast des Unterkiefers von ungeheurer Höhe. Höchst eigenthümlich und einzig in ihrer Art ist die Bildung des Kehlkopfes und Zungenbeines. Aus den Stimmtaschen steigen nämlich drei an ihrem Ursprunge geöffnete Säcke gegen das Zungenbein auf; die beiden auf der hintern Fläche des Kehlkopfes dicht neben einander erreichen nicht ganz das Zungenbein und sind oben geschlossen, der dritte von ihnen. tritt in die Knochenblase des Zungenbeines ein und kleidet deren innere Wandung aus. Unterhalb dieser Säcke liegen noch zwei kleinere, die mit. rundlichen Oeffnungen in den Pharynx münden. Der knöcherne Körper des Zungenbeines schwillt zu einer ungeheuren Knochenblase mit weiter oberer Oeffnung auf, auf deren vorderen ausgebreiteten Rande die grossen Hörner ruhen, während die kleinen fast ganz verkümmert sind. In der Wirbelsäule werden 13 rippentragende, 5 rippenlose, 2 Kreuz- und 29 Schwanzwirbel unterschieden. Der Magen ist kuglig, im Pförtnertheil cylindrisch, am Pförtner und an der Cardia dick muskulōs, die Leber wie gewöhnlich fünflappig.

Die Arten bewohnen in sehr weiter Verbreitung Südamerika, Paraguay, Peru, Brasilien, Guiana, Carracas, Neu-Barcelona. Sie halten sich familienweise in Wäldern an Flüssen und Sümpfen auf, in manchen Districten in ungeheurer Menge. Morgens und Abends lassen sie ihr knarrendes oder trommelndes, weit in die Ferne schallendes Geschrei ertönen. Sobald sie einen Menschen erblicken oder Gefahr ahnen, verstummt plötzlich die ganze Gesellschaft, denn sie sind scheuer und vorsichtiger als alle übrigen Affen. Ihre Bewegungen sind langsam und träge, wenn sie nicht brüllen oder fressen, schlafen sie oder starren bewegungslos vor sich hin, spielen nicht mit einander. Ihren scharfen Sinnen entgeht nicht leicht eine Gefahr. Ihre Nahrung besteht in Blättern und Knospen, weniger in Früchten und Insecten. Das Weibchen wirft jährlich ein Junges und trägt dasselbe anfangs am Halse, später auf dem Rücken mit sich Der Pelz wird benutzt, auch das Fleisch von den Indianern gegessen. Bei Gefahr zieht sich der Brüllaffe in die höchsten Gipfel der Bäume hinauf und sucht sich hier unter dem Laube zu verstecken. Erreicht ihn die tödtliche Kugel, so hält er sich dennoch mit seinem kräftigen Greifschwanz an den Aesten fest und hängt noch stundenlang nach seinem Tode. Jung eingefangen wird er zahm und sehr zutrau

lich, doch ist er wegen seines mürrischen, trägen Wesens und seiner Ungelehrigkeit kein angenehmer Gesellschafter.

M. seniculus Kuhl. 9) Der gemeine Brüllaffe ist von rothbrauner Farbe mit goldgelbem Rücken oder dunklerbraun, In früher Jugend tragt er ein kurzes weiches Haarkleid, von brauner Farbe mit grauem Anfluge und matt, ausgewachsen ist der Pelz länger und minder weich, der Bart stark und verdeckt den kropfartig vorstehenden Kehlsack völlig. Das Männchen ist dunkel röthlich, auf dem Rücken mit goldgelben Haarspitzen, nach unten dunkler, -braun, das nackte Gesicht schwärzlich. Das Weibchen ist überhaupt dunkler, mehr weniger rein schwarzbraun mit einzelnen röthlichgelben Haarspitzen, mit viel kleinerem Trommelapparat und kürzeren Bart. Andere Abänderungen sind einfarbig rothbraun, ohne gelbe Haarspitzen, schon in der Jugend glänzend und einfarbig rostroth. Körperlänge 13/4", Schwanz sehr wenig länger.

Verbreitet sich durch ganz Brasilien, Columbien und Guiana. Seine Lebensweise und sein Betragen ist von älteren Reisenden mit mancherlei Fabeln geschmückt, die erst der Prinz zu Neuwied gänzlich beseitigt hat.

M. niger Kuhl. 1) Der schwarze Brüllaffe unterscheidet sich von voriger Art durch die minder anliegende und glänzend kohlenschwarze Behaarung. Die nackten Theile sind röthlichbraun, die Iris gelblichbraun. Das Weibchen ist ebenfalls kurzhaariger, mit kürzerem Bart, aber am ganzen Körper graulichgelb, auf dem Rücken mehr bräunlichgelb. Die Jungen gleichen in

9) Kuhl, Beitr. 28; A. Wagner, Schreb. Säugeth. I. 179; Blainville, Ostéogr. Cebus tb. 11; Giebel, Odontogr. 4. Tf. 2. fig. 7; Brandt, observat. anat. instrum. voc. mammal. 14. tb. 1. fig. 1-3; Fischer, naturhist. Fragm. Tf. 2. fig. 5; Pander und d'Alton, Skelete Tf. 5. fig. ab. Simia seniculus Linné, syst. nat. XII. I. 37; Schreber, Säugeth. I. 113. Tf. 25.c; Buffon, Hist. nat. XV. 5. suppl. VII. 87. tb. 15; Stentor seniculus Geoffroy, Ann. du Museum XIX. 107; Cercopithecus seniculus Blumenbach, Abbildgn. Tf. 91. Die Linnéische Art ist von späteren Zoologen in mehre aufgelöst worden und zwar lediglich nach Farbendifferenzen und der geographischen Verbreitung. Der M. ursinus Kuhl, a. a. O. 29; Prinz z. Wied, Beitr. II. 48. Abbildgn. (Simia ursina Humboldt, Recueil 1. 331. tb. 30, Stentor ursinus Geoffroy 1. c. 108) begreift nach dem Prinz z. Wied die Abänderung, deren oberen Haare schwarzbraun, in der Mitte und an der Spitze gelblich sind, deren Schwanz mehr rostbraun ist, die in der Jugend aber schwarzbraun, auf dem Mittelrücken gelbroth sind. A. Wagner vereinigt Münchn. Abhandl. V. 410 die einfarbig rothe oder fuchsrothe Varietat ohne gelbe Haarringe und trennt davon nach Geoffroy's Vorgange (Stentor fuscus) den M. fuscus Kuhl, Beitr. 28; Spix, Simia brasil. 43. tb. 30; Burmeister, Säugeth. Brasil. 22 als südliche Art mit braunen und gelb geringelten Haaren. Geoffroy scheidet dann noch einen Stentor chrysurus magaz. zool. 1832. tb. 7. mit längerem, in der Endhälfte helleren Schwanze. In seinem Catal. méth, mammif. 52 hält Geoffroy den M. seniculus, M. chrysurus und M. ursinus als getrennte Arten aufrecht und vereinigt mit letzterem den Stentor flavicaudatus oder Humboldts Choro und den M. fuscus autor. Aus dieser Verwirrung geht soviel hervor, dass das Colorit hier allein nicht zur Scheidung der Arten ausreicht und dass alle Abänderungen bis zum Nachweis der Differenzen am Skelet und in den weichen Theilen in einer einzigen Art vereinigt bleiben müssen. Gray's M. laniger und M. auratus Ann. mag. nat. hist. 1845. XVI. 217 sind Abänderungen mit gelb geringelten Haaren.

1) Kuhl, Beitr. 30; Prinz z. Wied, Beitr. z. Naturgesch. II. 66. Abbildgn; Simia beelzebul Linné, syst. nat. XII. 1. 37; Schreber, Säugeth. I. 112. Tf. 25.b; Buffon, Hist. nat. suppl. VII. tb. 26: Caraya Azara, Essai II. 108; Humboldt, Recueil. 1. 355; Rengger, Paraguay 13; A. Wagner, Münchn. Abhandl. V. 411; Stentor niger Geoffroy Ann. du Museum XIX. 108; M. barbatus Spix, Simiae brasil. tb. 32. 33; M. beelzebul Giebel, Odontogr. 4. Tf. 2. fig. 2. 4; M. bicolor und M. villosus Gray, Ann. mag. nat. hist. 1846. XVI. 217.

der Färbung dem Weibchen und zwar werden die Männchen am Ende des ersten Jahres gelblichbraun, im zweiten röthlichbraun, im dritten schwarz. Doch kommen auch hier Farbenabänderungen vor. So ist das nackte Gesicht, Ohren, Sohlen und Schwanzende bisweilen schwarz, Hande und Schwanzende bei manchen alten Männchen schmutzigbräunlich, aber niemals rostroth. Die Form- und Grössenverhältnisse sind die der gemeinen Art. In Paraguay und Brasilien, vom 280 bis 10o S.Br. Er hält sich zu 3 bis 10 Stück beisammen, Tags über in den höchsten Wipfeln der Baume, des Nachts auf niederen Aesten in dichtem Laube schlafend. Er nährt sich von Knospen und Blättern, im Nothfall auch von Rinde. Sein durchdringendes, schwer zu beschreibendes Geheul ertönt Abends und Morgens stundenlang.

M. rufimanus Kuhl. 2) Die gleichartige schwarze Färbung beider Geschlechter in allen Altern und die rostrothe Behaarung der Hände und Oberseite des Schwanzendes scheidet diesen Brüllaffen von den vorigen beiden. Alte Männchen sind auf der Aussenseite glänzend schwarz, auf dem Kreuz und den Hinterbeinen am Grunde rostroth, äusserlich schwarz, die Finger und der Mittelfuss rostroth, der schwarze Schwanz mit langer rostrother Spitze, im Nacken und am Oberschenkel ein Haarwirbel. Das alte Weibchen ist einfarbig schwarz, ohne rostroth, kleiner als das Männchen, mit längerem Schwanze. Auch das junge Männchen ist ganz schwarz.

Vom 7° S.Br. nordwärts verbreitet, vom Ostfusse der Cordilleren bis zum atlantischen Ocean.

Zweiundvierzigste Familie. Simiae catarrhinae.

Die Affen der Alten Welt unterscheiden sich insgesammt durch die schmale Nasenscheidewand und die deshalb einander mehr genäherten Nasenlöcher und durch nur fünf Backzähne in jeder Reihe von denen der Neuen Welt. Sie sind im Allgemeinen grösser, haben häufig Backentaschen und Gesässschwielen, stets nur einen schlaffen Schwanz, der sich bisweilen verkürzt und auch ganz fehlt. Ihre Schnauze tritt meist mehr hervor, der Daumen fehlt bisweilen an den vordern Händen, die Nägel sind schmal und gewölbt, doch niemals krallenartig.

Die Schneidezähne haben grosse, breit meisselförmige Kronen, deren schneidender Rand sich frühzeitig abnutzt. Die beiden mittlern sind grösser als der äussere jederseits, oben auffallender als unten. Die obern Eckzähne sind stets stärker als die untern. Die beiden Lückzähne weichen nicht wesentlich von einander ab. Die drei Mahlzähne sind quadratisch, ihre beiden Höckerpaare mehr weniger deutlich ausgebildet, im Unterkiefer bisweilen mit einem unpaaren Höcker. Am Schädel überwiegt sehr gewöhnlich der weite Hirnkasten den Schnauzentheil beträchtlich, das grosse Hinterhauptsloch rückt nach unten, die grossen völlig geschlossenen Augenhöhlen öffnen sich nach vorn, ein sehr langer knöcherner Gehörgang, kleiner Kronfortsatz und stumpf

2) Kuhl, Beitr. 31; v. Tschudi, Fauna peruan. 30; A. Wagner, Münchn. Abhandl. V. 412; M. discolor Spix, Simiae brasil. tb. 34. Von dieser Art trennen Geoffroy, Spix, Tschudi, A. Wagner einen M. stramineus desselben Verbreitungsbezirkes, dessen nackte Hautstellen fleischfarben und dessen Rücken strohgelb ist. Gray's M. palliatus Proceed. zool. soc. 1848. 138. tb. 6 von Carracas ist schwarzbraun, die Haare oben gelbbraun mit schwarzen Spitzen, unten bräunlichgelb.

gerundeter Winkel. Die Dorsolumbalwirbelreihe aus 10+1+8 Wirbeln bestehend, die Lendenwirbel und ihre Dornen sehr stark, das Kreuzbein schwach, die Zahl der Schwanzwirbel auffallend variabel, die Rippen sehr dick mit scharfem hintern Rande, das Schulterblatt schmal dreiseitig oder halbkreisförmig mit sehr hoher Gräte, das Schlüsselbein lang und stark, der Oberarm stets ohne Brücke für den Nervus medianus und mit geschlossener Olecranongrube, Radius kantig, etwas gekrümmt, die Elle stark, am Becken die Sitzbeinhöcker auffallend stark erweitert. Der Oberschenkel schlank, die Tibia comprimirt. Hand und Fuss ohne erhebliche Eigenthümlichkeiten. In den weichen Theilen ist der rundliche, einfache oder zusammengesetzte Magen, der veränderliche Blinddarm, die vieltheilige Leber und Lunge, die Säcke am Kehlkopf, der einfache Uterus und die meist verlängerte Clitoris und die oft eigenthümliche Färbung der Hoden beachtenswerth.

Die alt weltlichen Affen existirten während der eocänen und miocănen Tertiärepoche im mittlern Europa, in England und Frankreich, auch in der pliocänen Epoche waren sie noch in Europa heimisch und zugleich über das südliche Asien verbreitet. Mit Eintritt der gegenwärtigen Ordnung sind sie aus Europa verschwunden und bewohnen nunmehr in zahlreichern Gattungen und vielen Arten Afrika und das warme Asien.

I. Gattungen mit gleichmässigen Extremitäten.

A. Mit einfachem Magen.

1. Mit sehr langer Schnauze und fünfhöckerigem letzten untern Mahlzahn.

Cynocephalus Briss.

Die Paviane sind mit den Orangs die grössten Affen, von robustem Körperbau, mit enormer Muskelkraft. Ihre sehr lange vorn gerade abgestutzte oft seitlich wulstige und gefurchte Schnauze mit der meist vorstehenden Nase, der deprimirte Kopf, die lüsternen und tückisch blickenden, hoch überwölbten Augen verrathen ihre höchst eigenthümliche Physiognomie. Die Ohren stehen seitlich, sind klein und nackt, bisweilen ganz im Pelze versteckt. Das Gesicht ist grösstentheils nackt, bisweilen mit stechenden Farben verunstaltet, von einem starken Backenbart oder überhaupt langen Kopfhaar begrenzt. Der Leib ist gedrungen, die Gliedmassen kurz und kräftig, die nackten Gesässschwielen gross, der Schwanz von veränderlicher Länge, bisweilen gequastet, die Behaarung lang und locker, ziemlich hell gefärbt.

Das Gebiss zeigt kräftige starke Formen. Der erste obere Schneidezahn ist sehr breit, die Eckzähne sehr lang, stark, scharfkantig, die beiden obern Lückzähne unregelmässig gerundet, die Mahlzähne länglich vierseitig. Am Schädel ist der Schnauzentheil sehr gestreckt, plötzlich und stark abgesetzt, vierseitig prismatisch, die Augenhöhlen nach vorn geöffnet, völlig geschlossen, quer oval oder vierseitig, ihr obrer Rand stark wulstig verdickt, Stirn und Scheitel breit und flach gewölbt, die Hinterhauptsleisten markirt, die Hinterhauptsfläche halbkreisförmig, das grosse Hinterhauptsloch klein, der Unterkiefer kräftig, der hintre Winkel ganz stumpf und gerundet, der Kronfortsatz sehr klein; die Wirbelsäule kräftig, der Atlas mit kurzen griffelförmigen Querfortsätzen, bisweilen mit unterm Dorn, die folgenden Halswirbel mit langen Dornen, nur unter dem Querfortsatz des sechsten ein beilförmiger Anhang. 10 Rücken-, der diaphragmatische, 8 Lenden-, 3 bis 4 Kreuz

und bis 25 Schwanzwirbel. Die Dornen der Lendenwirbel sehr breit, dick, mit erweiterten Enden, die Kreuzwirbel schmal mit hohen Dornen. Die Rippen, 8 bis 9 wahre und 3 bis 5 falsche, sehr dick, schmal, kantig, das Brustbein sieben- oder achtwirblig, das Schlüsselbein lang und stark, das Schulterblatt dreiseitig mit weit vor der Mitte gelegner sehr hoher Gräte, der Oberarm kantig, ohne untre Brücke und mit nicht perforirter Olecranongrube, die Elle stark, der Radius gekrümmt, das Becken mit sehr breiten Hüftbeinen und auffallend starken Sitzbeinhöckern, der Oberschenkel schlank ohne dritten Trocharter, die Tibia stark comprimirt, der Calcaneus dick, die Rolle des Astragalus flach, Hände und Füsse nicht eigenthümlich. Backentaschen sind vorhanden, die Ohrspeicheldrüse viel grösser als die Kieferdrüse, die Zunge breit, hinten grubig, der Magen einfach und rundlich, der Blinddarm kurz, stumpf, weit und zellig, der Darmkanal von sechs- bis achtfacher Körperlänge, der Dünndarm 3 bis 5 Mal so lang wie der Dickdarm, die Leber fünflappig.

Die Arten bewohnen Afrika und das benachbarte Arabien, leben gesellig am Boden, nicht auf Bäumen, und nähren sich von Vegetabilien. Sie sind wild und bösartig, widerwärtig und hässlich in ihrem Betragen und ganzen Wesen.

a) Schwanz lang.

C. hamadryas Desm. 3) Der graue Pavian, der Koph des Alten Testamentes, ist von sehr beträchtlicher Grösse und durch sein langes, silbergraues Haarkleid mit leicht olivengrünlichem Anfluge ausgezeichnet. Das alte Männchen hat eine starke, sehr lange, fast ganz nackte Schnauze, an deren Ende oder noch etwas vorragend die Nasenlöcher sich öffnen. Oben in der Mitte der Nase verläuft eine Längsfurche. Der Schwanz ist ungefähr von Rumpfeslänge und endet mit einer flockigen Quaste. Der Kopf von der Stirn und den Backen an und der ganze Rumpf bis zu den Weichen ist ungemein lang behaart, der Hinterkörper dagegen kurz behaart, wie geschoren, nur an den Beinen wieder etwas länger. Die Ohren sind versteckt, der Kopf durch das lockere Haar sehr breit, die Mahne umbüllt mantelartig den Vorderkörper, die silbergrauen Haare hellgrün oder schwarzlich geringelt, das nackte Gesicht schmutzig fleischfarben, die Sohlen dunkler, die grossen Gesässschwielen hell blutroth. Das erwachsene Weibchen hat überall olivenfarben und braun geringelte Haare, einen schwächern Backenbart, kürzeres, die Ohren nicht versteckendes Kopfhaar, keine Mähne oder mantelartige Behaarung, obwohl ebenfalls lange. Zur Zeit der Brunst schwellen die ausseren Genitalien stark an. In früher Jugend ist der Pelz kurz, auf dem Rücken braun, am Bauche heller, an den Händen dunkler, die Schnauze kurz und spitzig, Ohren und Sohlen bräunlich, die Augen mit fleischfarbigem Hof, das Schwanzende flockig. Nach dem Zahnwechsel stellen sich die Geschlechtsdifferenzen ein. Grösse des Wolfes.

Am Schädel sind die Nasenbeine sehr schmal und lang, in ihrer vor

3) Desmarest, Mammif. 69; Rüppell, abyss. Wirbelth. I. 7; Ehrenberg, Symbol. phys. II. tb. 11; Giebel, Odontogr. 3; Simia hamadryas Linné, syst. nat. XII. I. 368; Schreber, Säugeth. I. 82. Tf. 10; Buffon, Hist nat. XIV. 102. 287; suppl. VII. 50. tb. 10; Simia aegyptiaca Hasselquist, Palästina 269; Papio hamadryas Kuhl, Beitr. 20; C. Wagleri Agassiz, Isis 1828. 861. Tf. 11; C. toth Ogilby, Ann. mag. nat. hist. XII. 446; Fraaser, zool. typ. tb. 5.

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