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Auf Sumatra und der malayischen Halbinsel, ebenfalls in hohen Gebirgswäldern, paarweise oder in Gesellschaften bis zu 8 Stück, sehr scheu, aufmerksam, ungemein behend im Klettern und Springen.

H. leuciscus Kuhl. 5) Der Oa trägt einen dichten, feinen, wolligen Pelz, der sich rings um das Gesicht verlängert und die Ohren versteckt. A Seine Färbung variirt. Jung ist er meist einfarbig hell aschgrau, ausgewachsen auf dem Rücken und den Gliedmassen grau, gelblich- oder bräunlichgrau, Vorderkopf und Brust braunschwarz, Kinn, Wangen, ein Streifen über den Augen weisslich, Gesicht, Ohren, Hände russschwarz. Der Schädel unterscheidet sich von dem des H. syndactylus durch grössere Augenhöhlen, starkere Schläfenleisten, breiteres Occiput, viel schwächere und weniger abstehende Jochbögen, niedrigeren Unterkiefer. Die Querfortsätze des Atlas sind kürzer, der Dorn des Epistropheus nur dreikantig, die Dornfortsätze der Rückenwirbel sämmtlich sehr breit und geneigt, dagegen die Dornen der Lendenwirbel schmaler und schwächer, 7 wahre, 5 falsche Rippen, die vordern viel breiter, die Ränder des Schulterblattes aufgeworfen, das Becken schmäler, das ovale Loch dreiseitig. Körperlänge 1, Armlänge 22

Bewohnt Java, Sumatra, Borneo und das Festland, bis zu 4000' Meereshöhe hinauf, einzeln oder in kleinen Familien beisammen, argwöhnisch und aufmerksam, gewandt und schnell, besonders von Feigen sich nährend, in Gefangenschaft artig, munter und harmlos.

6) Kuhl, Beitr. 6; Müller, Wiegm. Archiv. 1845. XV. 83; Schlegel, Diergard. 151. c. fig; Geoffroy, Catal. Méth. Mammif. 7; Simia leucisca Schreber, Säugeth. I. Tf. 3.b; Pithecus leuciscus Geoffroy, Ann. du Museum XIX. 89; Moloch Audebert, Singes I. tb. 3. fig. 2. Es ist nicht möglich nach den blossen Bälgen die Arten mit systematischer Schärfe aus einander zu halten und wenn schon für H. lar und H. variegatus die sorgfältige Vergleichung des Skeletes und der weichen Theile nöthig ist: so gilt dies noch mehr für die übrigen Arten, die nur auf Farbendifferenzen beruben. Der H. concolor Harlan, journ. acad. Philad. 1826. 229; (= H. Mülleri Geoffroy, Catal. méth. Mammif. 7) von Borneo nnterscheidet sich nach Müller, Wiegm. Archiv. 1845. XV. 85. durch mehr seidenartige Behaarung, durch vorherrschend gelblichen Farbenton und grösseres Schwanken des Colorites, Differenzen, die doch zu oberflächlich sind. Geoffroy trennt Archiv. du Museum V. 532. tb. 26 einen H. funereus von der Insel Solo, dessen einziges Exemplar mehr dunkelgrau ins braune ziehend, am Unterleibe bräunlichschwarz ist. Der H. Hulock Harlan, Transact. americ. soc. IV. 52. tb. 2 (= H. choromandus Ogilby, Lond. Edinb. phil. magaz. 1838. XII. 531) in Arrakan und Bengalen ist nach Blyth, Journ. asiat. Soc. 1847. XVI. 729 tief schwarz mit weisser Stirnbinde, die allen vorigen ebenfalls zukommt, die Weibchen bräunlichschwarz bis weisslichbraun. Ogilby's H. leucogenys Ann. mag. nat. hist. 1841. VI. 303 ist in dem einzigen jungen weiblichen Exemplar tief schwarz, an Kehle nnd Wangen weiss, ohne Augenstreif, auf dem Scheitel ein Haarschopf. Zwischen H. concolor, H. leuciscus, H. variegatus existiren vermuthlich keine osteologischen Differenzen, warum wenigstens führt Müller dieselben nicht an, da er zahlreiche Skelete anfertigen liess.

Hier mögen noch die fossilen Ueberreste Platz finden, welche man gewöhnlich der Gattung Pithecus im weiteren Sinne zuschreibt, die aber eine grössere Aehnlichkeit mit Hylobates und noch mehr mit Semnopithecus zeigen. Sie sind indess noch zu fragmentär, um über die generische uud specifische Verwandschaft befriedigende Auskunft geben zu können. Der Unterkiefer von Sansans, von Lartet als Protopithe cus antiquus essai Sansans II., von Blainville als Pithecus antiguus Ostéogr. Primates 57 von Gervais als Pliopithecus antiquus Zool. Pal. fr. 5 aufgeführt, hat den fünften Höcker an den beiden ersten Mahlzähnen wie Hylobates, aber sein letzter Mahlzahn gleicht viel mehr den Schlankatfen. A. Wagner beschreibt Münchn. Abhandl. 1840. I ein Schädelfragment vom Pentelikon als Mesopithecus pentelicus, doch genügt dasselbe nicht zur Begründung einer eigenthümlichen Gattung und wurde deshalb in der Fauna d. Vorw. Säugeth. 20 als Pithecus pentelicus aufgeführt.

Pithecus Geoffr.

Die Orangaffen sind von ungleich robusterem Bau als die Gibbons und haben einen grösseren Kopf mit grösseren Ohren, breiterer Nase, dicker vorstehender Schnauze und höherem Scheitel, kürzere nur bis zum Knie oder etwas weiter hinabreichende Arme, aufgetriebenen Leib und kräftige Beine. Es fehlen ihnen sowohl die Backentaschen als die Gesässschwielen. Ihre Vorder- und Hinterhände sind kürzer als bei den Hylobaten, die Nagel flacher, die Behaarung minder dicht.

Das Zahnsystem besteht aus starken und grossen Zähnen. Die grossen meisselförmigen Schneidezähne haben auf der Vorderseite seichte Eindrücke, im Milchgebiss feine Falten. Die Eckzähne sind gross und stark kegelförmig, ohne Kanten und Rinnen, die untern kleiner und deutlicher comprimirt als die obern, im Milchgebiss jedoch klein und nicht hervorragend. Die Lückzähne sind breiter als lang, die Mahlzähne ziemlich quadratisch. Ihre Kauflächen senken sich von den vier Ecken der Krone nach der Mitte hin etwas ein, sind vor der Abnutzung mit sehr kleinen spitzen Höckerchen dicht besetzt, die allmählig sich abreiben, so dass zunächst die Kaufläche von feinen verästelten Rinnen durchzogen ist, endlich aber ausgeschliffen glatt wird.

Der Schädel ist im Hirntheil hoch und kuglig gewölbt, anfangs glatt, aber mit zunehmendem Aller treten die Leisten, Kämme und Kanten markirt hervor. Das Profil fällt steil vom Scheitel über die Stirn zur Nase ab, die kleinen Augenhöhlen sind stark umrandet, der Schnauzentheil stumpf, breit und platt, die Nasenbeine schmal und kurz, die breiten Zwischenkiefer kaum mit ihrer höchsten Spitze an die Vorderecken derselben hinanreichend, d'e Jochbögen kräftig und weit abstehend, der hintere Gaumenausschnitt weit hinter den Backzahnreihen gelegen, das Hinterhauptsloch gross und länglich, der Unterkiefer mit vorspringendem Kinn, völlig abgerundeten Winkel und sehr breiten Kronfortsatz. Die Wirbelsäule ist kräftig, die Dornfortsätze der Wirbel kurz und stark, sehr geneigt, 12 bis 14 rippentragende, 4 rippenlose, 3 bis 4 Kreuz- und ebensoviele Schwanzwirbel. Der Brustkasten kurz und weit, das Brustbein kurz, breit, platt, fünfwirblig, das Schulterblatt gross und sehr schief dreiseitig, die Gliedmassenknochen minder schlank und kräftiger als bei Hylobates. Die Muskulatur nur an den Fingern von jenen abweichend. Dem Gehirn fehlt das Trapezium am verlängerten Mark, die Windungen sind zahlreich. Der Magen ist rundlich, der Blinddarm mit wurmförmigem Anhange, die Leber gelappt, die Gallenblase lang und gewunden, die Milz zugespitzt, der Kehlkopf mit Luftsäcken, die Lungen nicht gelappt, das Herz klein, die Ruthe ohne Knochen und die Eichel glatt, die Clitoris gross, der Uterus ohne Hörner.

Die Arten leben auf Borneo, Sumatra und im westlichen Afrika und zwar auf Bäumen wie die Gibbons, klettern sehr geschickt und behend, laufen aber unbeholfen. Ihre Nahrung besteht in Früchten. Jung eingefangen lassen sie sich zu mancherlei Diensten abrichten.

P. satyrus Geoffr. 7) Der Orang-Utang hat in der Jugend einen breiten Kopf mit kahlem runzligen Gesicht, tiefliegenden Augen, kurzer

7) Geoffroy, cours 21; Desmarest. Mammal. 50; Owen, Transact. zool. soc. I. 355. tb. 49-56; Müller, Verhandel. tb. 1; Wiegm. Archiv. 1845. XV. 72; Sandifort, Verhandel. 29. tb. 2-7; Burmeister, Zeit. Zool. I. 3; Simia satyrus Linné, syst. nat. XII. I. 34; Schreber, Saugeth. I. 54. T. 2; Blumenbach, Abbildgn. Tf. 12. 52; Tile

platter Nase und zurückgezogenem Kinn. Das obere Kopfhaar ist kurz, anliegend, nach vorn und den Seiten gerichtet, an den Backen besonders kurz; die Schultern sind breit, der Bauch dick und wie die Brust dünn behaart, der Rücken dichter behaart, die Gliedmassen widerum dünn behaart, die Haare des Vorderarmes aufwärts gerichtet, die Haut bräunlich, der Pelz schwarz oder braun. Bei alten Thieren spitzt sich der Kopf nach oben etwas zu, die Schnauze tritt stumpf hervor, der Gesichtswinkel beträgt nur 30o, die Augen sind klein und vorspringend, die Ohren klein, nackt, flach anliegend, die Nase völlig platt, nur an den länglichen schief gegeneinander gestellten Nasenlöchern kenntlich, die Lippen dick, das Männchen mit starken Fleischwülsten auf den Wangen, die ihm ein scheussliches Ansehen geben, und mit einem Bart, das Gesicht schwarzbraun, ebenso die Hände, die Behaarung dünn und lang, die Oberlippe mit Schnurrbart, der sich zum Kinnbart hinab zieht, die Brust bisweilen fast nackt, die Farbe dunkel rostroth. Dem Weibchen fehlen die dicken Backenschwielen und sein Bart ist sehr schwach und kurz. Das ausgewachsene Männchen ist 4' hoch, die grössten Exemplare 5'.

Der Orang-Utan lebt in niedrigen Waldungen auf Sumatra und Borneo, ist ein träges, furchtsames, die Einsamkeit liebendes Thier, klettert am Tage in den Kronen der Bäume um Nahrung zu suchen und versteckt sich, sobald er Gefahr wittert, im Laube der hochsten Aeste oder schwingt sich eiligst von Baum zu Baum Verwundet geräth er in Zorn und Wuth und schleudert Zweige und Aeste von der Höhe herab unter tief brummendem Gebrüll. Des Nachts sucht er ein geschütztes Lager auf den niedrigen Aesten. Er biegt dieselben kreuzweise zusammen, legt Farren-, Orchideen- und andere Blätter darauf und bedeckt sich bei rauhem Wetter auch damit. Er schlaft auf dem Rücken oder auf der Seite liegend. Seine Nahrung besteht in Früchten, Fruchtknospen,Blüthen und jungen Blättern.

P. Gorilla.) Der Gorilla erreicht 5' Höhe, ist sehr breitschulterig, dicht mit schwarzen Haaren bekleidet, die im Alter grau werden. Sein Gesicht ist sehr breit und lang, ohne Wangenwülste, die Nase platt, die Schnauze breit und vorstehend, die Unterlippe sehr beweglich und verlängerbar, Gesicht und Obren nackt, dunkelbraun ins schwarze ziehend, 1 auf dem Scheitel ein hoher Haarkamm. Der Schädel unterscheidet sich von dem nächst ähnlichen des Schimpanse durch ansehnlichere Grösse, durch fast quadratische oder nach unten verschmälerte Nasenöffnung, durch einen Ausschnitt am hinteren Gaumenrande.

In Nieder-Guinea, gesellig, die Weibchen unter Anführung eines Männsius, naturhist. Früchte Tf. 94. 95; Fr. Cuvier, Mammif. tb. 1; Temminck, Monogr. Mammal. II. 119. tb. 41-46.; Heusinger, Abbildgn. Tf. 1-4; Blainville, Osteogr. Primates. tb. 1; Giebel, Odontogr. 2. Tf. 1; Blyth, Journ. asiat. soc. 1853. IV. 369; Filzinger, Wiener Sitzungsber. XI. 400; Lucae, Verhandl. Senkenbg. Gesellsch. I. 154. Tf. 8-13; Orang Utan Buffon, Hist. nat. XIV. 43. suppl. VII I. tb. 1; Camper, Oeuvres I. 1. th. 1. 2; Wurmb, Verhandl. Batav. genotsch. II. 134; Audebert, Singes 21. tb. 2; Fischer, naturhist. Fragm. 207. Tr. 3. 4; Pander u. d'Alton, Skelete Tf. 8; Clarke, asiat. research. XV. 489. lb. 1-5; Simia Wurmbi Fischer, Synops. mammal. 32; Owen, 1. c; Simia morio Owen, 1. c; Pithecus bicolor Geoffroy, Archiv. du Museum II. 526; Mias pappan, M. Kassar, M. Rambi Brooke, Ann. mag. nat. hist. 1841. IX. 54.

8) Troglodytes gorilla Savage a. Wymann, Boston journ. nat. hist. 1847. V. 4. c. figg.; Owen, Transact. zool. soc. 1848. III. 381. tb. 61-63; Geoffroy, Ann. sc. nat. 1851. XVI. 154. tb. 7.

chens. Ihre Wohnung legen sie auf niederen Aesten aus Reisern und Blattzweigen an. Sie sind sehr wilden Naturells und vertheidigen sich tapfer im Angriff. Ihr Fleisch wird gegessen.

P. troglodytes. ) Der Schimpanse, in seiner Organisation das menschenähnlichste Säugethier, hat im Verhältniss zum Orang-Utan einen gestreckten Kopf mit stark zurücktretender Stirn, grosse, abstehende Ohren, Augenwimpern und Brauen, eine kleine platte Nase und Arme, die bei aufrechter Stellung kaum unter das Knie hinabreichen. Die Behaarung ist schwarz, lang und rauh, an Brust und Bauch sehr dünn, auf dem Scheitel kurz, an den Seiten des nackten Gesichts einen Backenbart bildend. Der Schädel ist schmal und gestreckt, der Hirnkasten rundlich oval, deprimirt, die oberen Augenhöhlenränder stärker als beim Orang, dagegen der Scheitelkamm fehlend, die Nähte nicht so früh verwachsend, Schneide- und Eckzähne kleiner, die Halswirbel schwächer, die Lendenwirbel grösser, ein rippentragender Wirbel mehr, das Schlüsselbein stärker gekrümmt, das Schulterblatt schmäler und länger, die Hüftbeine schmäler, die Sitzbeinhöcker breiter, das Erbsenbein einfach, das Ligamentum teres vorhanden, beim Orang fehlend. Das Gehirn ist auffallend menschenähnlich, der Sack des Kehlkopfes bald einfach bald doppelt. Grösse 5'

Die Heimat beschränkt sich auf Guinea. Sie leben in grösseren Gesellschaften beisammen und bauen auf höheren Aesten aus geflochtenen Zweigen und Laub ihr Lager, ziehen aber der Nahrung halber von Ort zu Ort. Ihre Vertheidigung beschränkt sich auf Beissen. In der Gefangenschaft zeigen sie sich sehr unreinlich, aber sehr gelehrig. Die Mittheilungen früherer Reisenden über ihre Lebensweise sind wie über den Orang mit Mährchen ausgeschmückt, die keine Beachtung mehr verdienen.

9) Simia troglodytes Blumenbach, Abbildgn. Tf. 11; Audebert, Singes I. 15. tb. 1. 2; Fischer naturhist. Fragm. 181. T. 1. fig. 1; Owen, Transact. zool. soc. I. 344. tb. 48. 50-52. III. 381. tb. 58-60; Ann. mag. nat. hist. 1848. XVII. 476; Temminck, Monogr. Mammal. II. 116; Blainville, Ostéogr. Primates, tb. 5; Vrolik, anat. comp. Chimp. 1842; Macartney, Transact. irish acad. 1843. XIX. c. figg; Savage a. Wymann, Boston journ. nat. hist. IV. 362. 377; Troglodytes niger Geoffroy, cours. 16; Desmarest, Mammal. 49; Broderip, Proceed. zool. soc. III. 160; Tr. leucoprymnus Lesson, Illustr. zool. tb. 32.

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