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leckt sie gern und muss es auch von Zeit zu Zeit bei der freien Bergweide erhalten. Die Bockzeit fällt in den Herbst und nach 21 Wochen wirft die Geis ein bis drei Zicklein, die 4 bis 5 Monate säugen. Die Nutzbarkeit erstreckt sich bis ins siebente Jahr, ihr Alter aber steigt auf zwölf. Die Ziegen sollen dem ärmeren Volke die Kuh oder die Schafheerde ersetzen. Bei guter Pflege liefern sie auch reichliche Milch, die besöoders schwächlichen und kranken Leuten sehr gut bekommt. Butter wird kaum gemacht, denn der Bocksgeruch und ihre sehr schnelle Verderbniss hindern eine einträgliche Verwerthung, dagegen stehen die Ziegenkäse einzelner Gegenden in sehr gutem Ruf. Das Fleisch wird gegessen, steht jedoch dem Schöpsenfleisch nach. Das Fell wird zu verschiedenen Ledersorten und zu Pergament verarbeitet. Das Haar ist nur von wenigen Raçen geschätzt.

Die Abstammung der Hausziege von der Bezoarziege lässt sich nicht mit unzweifelhafter Gewissheit nachweisen, ebenso wenig die ursprüngliche Heimath. Die Varietäten, in welche die Ziege nach und nach aus einander gegangen ist, sind zwar nicht so zahlreich als bei den meisten andern Hausthieren, doch immerhin interessant genug, um wenigstens bei den wichtigern derselben einen Augenblick zu verweilen. Die gemeinste und am weitesten verbreitete Raçe ist die bei uns ausschliesslich gepflegte und daher auch allgemein, bekannte Ziege. Sie unterliegt hinsichtlich der Hörnerbildung, der Farbe, des Haarkleides und der Milchergiebigkeit mancherlei localen Einflüssen, die aber bei Weitem nicht so tief eingreifen als bei Schafen und Stieren. Bisweilen sind beide Geschlechter völlig hornlos. In Guinea und Congo kömmt eine sehr kleine kurzbeinige Raçe vor, deren kurze aufgerichtete Hörner sich mit der Spitze nach vorn biegen. Ihr Nasenrücken ist etwas concav, die Haare lang und grob, die Farbe schwarz, fahl oder weiss. Die buckelnasige Ziege Oberägyptens dagegen ist hochbeinig, hat kurze gewundene Hörner, sehr lange hängende Ohren, eine niedergedrückte Nase mit aufgetriebener Kuppe, ein grobes rothbraunes Haarkleid und tiefherabhängende Euter. Die Nepauler Ziege besitzt ebensolche nur etwas breitere Ohren, spirale Hörner, einen sehr kurzen Bart, langen Schwanz und schwarze straffe Haare. Berühmt sind die Kaschemir- und Angoraziegen. Erstere ist von mässiger Grösse und trägt ein langes feines weisses Haar, das fast bis zur Erde herabhängt ohne sich zu kräuseln. Das seidene Wollhaar wird zu den kostbaren Tibetshawls verwandt. Ihre Hörner sind spiralgewunden und die Ohren hängend. Sie ist nach Europa verpflanzt und gedeiht in einzelnen Gegenden, aber artet aus, die Wolle wird schlechter. Die Angoraziege windet ihre Hörner spiralförmig nach aussen, und hat ein langes seidenartiges gelocktes Haar, welches die Cameelwolle liefert. Sie wird um Angora in Kleinasien in grossen Heerden gehalten. Die dritte und langhaarigste Raçe ist die thibetanische, deren Haare bis 12 Fuss lang werden. Die vielhörnige Ziege endlich trägt vier bis acht Hörner, die nach allen Richtungen aus einander gehen. Die Ziege ist gegenwärtig fast überall verbreitet mit dem Schaf und Rind, doch meist weniger zahlreich als diese, da ihr Nutzen ungleich geringer ist.

C. ihasal Hodgs. 7) Die himalayaische Ziege hat einen kurzen ge

7) Hodgson, asiat. research. Calcutta 1833. XVII.; A. Wagner, Schreb. Säugeth.

drungenen Leib, lange starke Gliedmassen, langen dünnen Hals, mässig grossen Kopf, schmale, aufrechte, aussen kurz behaarte, innen nackte Ohren, keinen Bart und einen kurzen Schwanz. Die Hörner winden einen Kreis nach hinten ohne sich zu drehen und sind unregelmässig gerunzelt, vorn scharf. Die Haare verlängern sich am Halse, über der Schulter und längs des Rückens, wo sie gescheitelt sind und wallend herabhängen. Das Colorit ist schiefergrau, an den Seiten mit Rostfarben vermischt, auf Stirn, Hals und Rücken roth- oder dunkelbraun, ebenso die Vorderseite der Beine, ein Strich zwischen Auge und Mundwinkel und ein Fleck an der Unterlippe, dagegen Schnauze, Hufe und Hörner schwarz. Das Weibchen hat

vier Zitzen.

Bewohnt den nepalschen Theil des Himalaya.

Antilope L.

Die Antilopen sind allermeist von schlankem Körperbau mit hohen dünnen Beinen, kurzem eng anliegendem Haarkleid, ohne Bart, mit veränderlicher Gestalt der Hörner, Hufe und des Schwanzes.

Die alle vorigen Cavicornier weit übertreffende Mannichfaltigkeit der Arten gründet sich theils auf den veränderlichen Habitus im Allgemeinen, theils auf die Hörner-, Huf- und Schwanzbildung und einige Modificationen des Haarkleides. Wir finden darin überraschende Wiederholungen des Typus der Ziegen, Rinder und der folgenden Familie, wodurch eine scharfe Characteristik der Gattung ungemein erschwert ist. Die schlanken zierlichen Formen der Hirsche und Ziegen, die plumpern gedrungenen der Stiere, selbst die edlen des Pferdes stehen theils durch Gruppen, theils nur durch einzelne Arten hier neben einander. Das kurze Haarkleid verlängert sich allerdings nur selten am Halse mähnenartig und auch wohl an einzelnen andern Stellen. Ebenso selten und nur ausnahmsweise trägt das Kinn den Ziegenbart, womit zugleich auch der sonst kurze Schwanz in einen Schweif sich umwandelt. Die Hörner biegen sich gleichmässig in einfachen bis dreifachen Bogen, oder die Spitze krümmt sich stark hinterwärts nach unten aber auch umgekehrt nach vorn. Ausserdem kommen leierförmige, spirale und andere Biegungen vor. Abweichend von den vorigen Gattungen ist das Auftreten ganz gerader Hörner, die Richtung derselben in der Längsachse des Kopfes oder doch nur wenig von dieser divergirend, die sehr genäherte Stellung auf der Stirn und der Mangel innerer Höhlen im knöchernen Hornzapfen. Die Dicke und Länge der Hörner variirt sehr. Meist sind sie rund, doch

V.a 1310. Tf. 281 d; Blyth, Ann. mag. nat. hist. 1841. VII. 258. Hodgson hat für diese Art später wegen der vier Zitzen und der feuchten Muffel die Gattung Hemitragus aufgestellt und Ogilby einen Kemas hylocrius Proceed. zool. soc. 1837. 81. von Malabar, der kleiner ist, dessen Hörner an den Spitzen stark divergiren; der Pelz grob, kurz, kraus und purpurartig chokoladenfarben. Vielleicht gehört dazu auch Blainville's Aegagrus cossus, von Hamilton C. jamlahica Griff. anim. Kingd. V. 872 und von A, Wagner Aegoceros tubericornis Schreb. Säugeth. V.a 1314 genannt. Bei ihr sind die Hörner ganz flach gedrückt und mit den Spitzen sehr stark gegen einander geneigt, die vordere Kante mit sieben runden Knoten besetzt. Das Haar ist noch länger, licht rehfarben mit braunen Stellen und einigen schwarzen Streifen. Pomel gedenkt Compt. rend. 1844. XIX. 225. eines Oberkieferfragmentes aus dem Puy de Dome und begründet darauf C. Rozeti, welche mit der Hausziege bis auf sehr geringfügige und wie es mir scheint werthlose Unterschiede in deň Zaknen übereinstimmt.

fehlt es auch keineswegs an kantigen, gekielten und comprimirten. Die Wachsthumsquerrunzeln sind sehr deutlich, die dicken Querwülste der Steinböcke kommen niemals vor. In Bezug auf die Geschlechter fehlen Hörner dem Weibchen völlig, während bei andern Arten Männchen und Weibchen damit geziert sind. Als besondere Merkwürdigkeit verdient schon hier Beachtung das einmalige normale Vorkommen von vier Hörnern und die ebenso normale Gablung der Spitze bei einer Art, der einzige Fall in der ganzen Familie der Cavicornier. Die Nasenspitze ist nackt oder behaart, Thränenund Inguinalgruben fehlen oder sind vorhanden, die Hufe sind schmal, lang und niedrig oder kürzer, breiter und höher, Afterklauen verkümmern bisweilen. Das Weibchen hat 2, 4 oder ausnahmsweise 5 Zitzen am Euter. Tragzeit pflegt sechs Monate zu dauern.

Die

Die Eigenthümlichkeiten der innern Organisation lassen sich, da der grössere Theil der Arten nur erst im Balge bekannt ist, für die Gattung im Allgemeinen nicht angeben. Wir ziehen es bei der hier sehr gewagten Verallgemeinerung der vereinzelten Untersuchungen vor, letztere bei den betreffenden Arten mitzutheilen.

Die Antilopen leben paarweise, in Familien oder Heerden in felsigen, gebirgigen oder offenen und ebenen Gegenden, wo sie von Gras, Alpenkräutern, Laub und Baumknospen sich nähren. Sie sind ungemein scheu und furchtsam, daher ihnen das feine Gehör und der gute Geruch vortreffliche Dienste leisten. Die Munterkeit der Ziegen ohne deren Launen, die Neugierde und eine seltene Liebe zur Freiheit ist ihnen eigen. Dennoch lassen sich einige ohne Mühe zähmen. Nutzen gewähren sie verhältnissmässig sehr wenig. Die Jagd wird daher auch meist aus blosser Leidenschaftlichkeit, wegen des in Ueberwindung grosser Beschwerden und Gefahren liegenden Reizes betrieben. Von einzelnen Arten ist das Fleisch sehr schmackhaft und das Fell liefert ein vortreffliches Leder.

Die Arten treten in frühern Schöpfungsperioden nur sehr sparsam und seit der jüngern Tertiärzeit auf, merkwürdiger Weise aber zugleich in Brasilien, während gegenwärtig ganz Südamerika keine einzige Art aufzuweisen hat. Ihre eigentliche Heimath ist vielmehr Asien und Afrika, Europa und Nordamerika haben nur sehr wenige aufzuweisen. Der Verbreitungsbezirk scheint bei den meisten Arten sehr beschränkt zu sein.

Da die Modificationen der Charactere nicht parallel neben einander fortlaufen, sondern scheinbar ohne allen innern Zusammenhang durch einander auftreten so ist es äusserst schwierig die sehr grosse Zahl der Arten in na ürliche Gruppen zu ordnen. Die auf die allgemeine äussere Erscheinung begründete Eintheilung in hirschähnliche, ziegen-, stier- u. s. w. artige lässt sich nicht scharf characterisiren und in sich abgränzen. Das Vorkommen der Thränengruben, die Beschaffenheit des Haarkleides und andere äussere Charactere scheiden wohl einzelne Gruppen aus, aber lassen die Verwandtschaft anderer zweifelhaft. Es scheint daher immer noch das grösste Gewicht auf die Bildung der Hörner gelegt und dieser die andern Eigenthümlichkeiten zur schärfern Characteristik beigefügt werden zu müssen. Die vielen Versuche, welche zur Gruppirung der Arten vorliegen, mitzutheilen würde die Einsicht in die ganze Mannichfaltigkeit wenig erleichtern. Wir ordnen die Arten nach folgenden Characteren an einander.

A. Beide Geschlechter gehörnt.

1. Oryx: grosse gazellenartige Antilopen mit sehr langen, geraden oder einfach nach hinten gekrümmten Hörnern, ohne Thränen- und Inguinalgruben und mit vier Zitzen am Euter.

a) Hörner sehr lang, wenig oder gar nicht gekrümmt; Schwanz stark gequastet. Oryx.

A. oryx Pall. 8) Der capische Gemsbock hat die stattliche Grösse des Hirsches und übertrifft denselben sogar noch etwas. Sein Hörnerschmuck zeichnet ihn vortrefflich aus. Fast schnurgrade steigen die schwarzbraunen Hörner von der Stirn, wo sie einander sehr genähert sind, nach hinten auf und divergiren wenig bis zur Spitze hin mit zwei bis drei Fuss Länge. Nur die Spitze senkt sich oft etwas aus der geraden Richtung herab. Das untre Drittheil ist stark geringelt, mit etwa 20 welligen Ringeln, die Spitze glatt und scharf. Die Hörner des Weibchens sind etwas kleiner und schwächer. Die Hauptfarbe des Haarkleides ist aschgrau ins Bläuliche oder Röthliche ziehend, die Haare kurz, straff, dichtanliegend, von der Mitte des Rückens bis auf den Hals nach vorn gerichtet, etwas verlängert und dunkelbraun. Ein Streifen braunschwarzer längerer Haare zieht von der Kehle herab und breitet sich auf der Brust aus, hinter derselben sich theilend und bis zu den Schenkeln verlaufend. Bauch und Beine sind schmutzig weiss, letztere mit schwarzbraunem Streif, der Hinterrücken dunkelbraun, das Gesicht weiss mit schwarzen Längs- und Querbinden, die Nasenspitze kahl und schwarz, der langbehaarte, bis über das Hackengelenk hinabreichende Schwanz dunkelbraun mit schwarzer Spitze. Die Ohren sind hoch und zugespitzt; die Hufe sehr lang, die Afterhufe ebenso und spitzig, beide im Skelet verhältnissmässig klein.

Die Verbreitung beschränkt sich auf die Südspitze Afrika's und die Küste des rothen Meeres, wo dieser Gemsbock paarweise oder in kleinen Rudeln die offnen Gegenden durchstreift. Flüchtig und scheu vertheidigt er sich in der Gefahr gegen reissende Thiere und Jäger mit seinen spitzigen Hörnern muthig. Letztere weiss er als sehr gefährliche Waffe zu benutzen. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft und seine Haut liefert ein geschätztes Leder.

A. leucoryx Pall. 9) Die weisse Antilope unterscheidet sich vom ca

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8) Pallas, Spicil. zoolog. I. 14; XII. 16; Lichtenstein, Berlin. Magaz. VI. 155; Sparrmanns Reise 514; Barrow, Reise I. 131; Lichtenstein, Reise II. 38; Fr. Cuvier, dict. sc. nat. II. 237; Buffon, hist. nat. XII. 212. 272; Goldfuss, Schreb. Säugeth. V. 1177. Tf. 257; synonym ist A. bezoartica Pall. und Oryx capensis Harris und Sundevall. Nach Harris soll das Weibchen nur zwei Zitzen haben. Ruppell beschreibt in seinen neuen Wirbelth. Abyss. 14. Tf. 5 eine Art als A. beisa, welche nur im Colorit von A. oryx abweicht, in der Grösse und Natur, in den schnurgraden Hörnern, dem Haarkleide, dem stark gebüschelten Schwanz, den langen Hufen, der Lebensweise, kurz in jeder andern Beziehung damit übereinstimmt. Die Hauptfarbe ist nämlich fahlgrau isabellfarben, die schwarzbraunen Binden im Gesicht etwas anders gestaltet und die seitlichen Bauchstreifen nicht auf die Schenkel herablaufend. Wenn nun auch A. Wagner zu dieser unsrer Ansicht nach bedeutungslosen Unterschieden den Mangel eines borstigen Haarbesatzes am Kehlkopfe, der bei A. oryx nicht einmal allgemein zu sein scheint, hinzufügt; so wird dadurch die Existenz der Art nicht fester begründet. Rüppell gibt die Verbreitung an der ganzen Küste des rothen Meeres und vielleicht in Aegypten an.

9) Pallas, Spicil. zoolog. XII. 17. 61. tb. 3. fig. 1; Pennant, Hist. I. 76. tb. 12, Goldfuss, Schreb. Säugeth. V. 1180. Tf. 256.b Fr. Cuvier identificirt diese Art

› pischen Gemsbock durch ihre breitere Schnauze, den kürzern dickeren Hals, den längern Schwanz, die höher hinauf geringelten (mit 26 bis 40 Ringeln) und säbelförmig gebogenen Hörner und das weisse Haarkleid, welches nur am Halse etwas rostfarben, in einem Flecken auf der Stirn und einem Backenstreifen mattbraun und in der Spitze der Schwanzquaste schwarz ist. Auch scheinen der Leib und die Beine kräftiger zu sein. Naturell und Lebensart sollen mit voriger Art übereinstimmen, doch fehlen darüber zuverlässige Beobachtungen.

Lebt in Arabien, Persien und den obern Nilländern von Cordofan und Sennaar bis nach Aegypten.

A. gazella Pall. 1) Der Algazel schliesst sich vorigen beiden Arten innig an, wird aber wegen seiner langen dünnen Hörner, deren Krümmung dem Abschnitte eines weiten Kreisbogens gleicht und deren kleine Ringel nur am untern Drittheil auftreten, ferner wegen der schwach angedeuteten Thränengruben, der behaarten Schnauze und der feinen Haare getrennt. Die Farbe ist an Hals und Brust dunkel fahl, am Rücken und den Seiten hell fahl, am Bauche, den Füssen und Schwanz weiss, letztrer mit dunkelbrauner Quaste; Kopf weiss mit zwei dunkelbraunen Flecken von den Hörnern über die Augen herunter und einem solchen auf der Stirn.

Am Senegal.

b) Hörner kürzer, in starkem Bogen gekrümmt; Schwanz mit dünnem Pinsel. Aegoceros.

A. leucophaea Pall. 2) Die blaue Antilope hat die ansehnliche Grösse der vorigen Arten und unterscheidet sich sogleich durch ihr langes, feines, seidenartig glänzendes Haar, Die Hörner scheinen zwei Fuss Länge nicht

mit dem capischen Gemsbock und in der That verlieren auch die angeführten Unterschiede viel, wenn man erwägt, dass sie nur auf zwei ältern Abbildungen beruhen. Das Thier selbst ist von spätern Reisenden nicht wieder beobachtet. Dagegen ist von Hemprich und Ehrenberg eine A. ensicornis symb. [hys. I. tb. 3. in Nubien erkannt worden, die so sehr mit jener ältern Art übereinstimmt, dass Lichtenstein mit Recht beide vereinigt. Ihre Eigenthümlichkeiten liegen nämlich in der gelblichweissen Farbe und in vier mattbraunen Flecken und Streifen am Kopfe. Lichtenstein nimmt an, dass diese säbelhörnige Antilope als Geschenk oder in Kauf aus dem östlichen Afrika nach Asien übergeführt sei, da die Nachrichten von A. le coryx nur auf gefangen gehaltene Exemplare sich beziehen. Rüppell widerspricht zwar der Lichtenstein'schen Ansicht, aber ohne Gründe beizubringen und nennt die Ehrenbergsche Art A. algazella neue Wirbelth. 26. indem er zugleich erklärt, dass Smith in Griff. anim. Kingd. 189. ein von ihm erlegtes Exemplar als A. Tao aufführt. 1) Pallas, Spicil. zool. Xll. 17; Goldfuss, Schreb. Säugeth. V. 1182. Tf. 257.a; Fr. Cuvier, hist. nat. mammif. 1839. livr. 3. Die Hörner dieser Art waren schon Aldrovand, Gessner und andern Alten bekannt, ohne dass man damals wusste, woher dieselben stammten. Man glaubte sie dem Bezoar liefernden Thiere zuschreiben zu müssen, daher auch die Benennung A. bezoartica für dieses angewandt worden. Buffon bildet hist. nat. XII. 211. Tf. 33. fig. 1. 2 das Horn unter dem Namen Algazel ab und eben denselben hat auch Cuvier beibehalten als er das lebende Thier in Paris zeichnete und beschrieb. Rüppell erklärt dieses nun für identisch mit der ostafrikanischen säbelhörnigen Antilope. Die Frage über das verwandtschaftliche Verhältniss mit voriger Art kann mit den vorliegenden Beobachtungen noch nicht entschieden werden.

2) Pallas, Spicil. zool. I. 6. XII. 12; Sparrmann, Reise 516; Lichtenstein, Reise II. 121; Buffon, hist. nat. suppl. VI. 168. tb. 20; Goldfuss, Schreb. Säugeth. V. 1185. Tf. 278; A. equina Desmarest, mammal. 776; A. Wagner, Schreb. Säugeth. IV. 482; A. barbata Griff, anim. kingd. V. 813. Das Weibchen soll nach Harris keine Hörner haben. Derselbe unterscheidet Transact. zool. soc. II.c 213. tb. 39 und Wahl

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